welpe hat geschrieben: ↑31. Dez 2022 00:19
Das Problem ist doch das du mit den 1% Gas aber notfalls ganz Deutschland versorgen müsst.
Also brauchst du ein Haufen Gaswerke die halt teilweise dann Wochenlang nur rumstehen.
Die werden zwangsläufig nicht wochenlang nur rumstehen weil es bei den erneuerbaren Energien immer Dunkelflauten gibt und geben wird.
Speicherung der überschüssigen Energie – wenn‘s denn mal läuft mit den Erneuerbaren - ist in dem Maß, in dem wir Energie speichern müssten, nicht möglich, weil schlicht unbezahlbar.
Gas wird eine Ergänzungslösung zu den erneuerbaren Energien sein und auf absehbare Zeit bleiben. Ein AKW kann man nicht beliebig hoch- und runterfahren, Kohle wollen wir aus nachvollziehbaren Gründen nicht mehr, das ist ja weitgehend der Konsens im Westen. Eine Gasturbine aber kann man quasi in Echtzeit hoch- und runterfahren und dann ist das liebe Gas eben auch noch wesentlich weniger dreckig als Kohle. Bliebe letztlich nur noch die Kernkraft als Ersatz für Gas, aber der Ausstieg scheint besiegelt (aller Widrigkeiten zum Trotz). Alle Länder die mal beabsichtigten, aus der Kernkraft auszusteigen sind mittlerweile wieder davon abgerückt. Nur der Deutsche weiß es besser, die anderen sind die Dummen.
Hält die Bundesregierung an ihren Klimaplänen fest wird das Land deindustrialisiert und weltweit an Bedeutung und Einfluss verlieren, ganz zu schweigen von den inneren (wirtschaftlichen) Zerwürfnissen, die Deutschland drohen, wenn die Industrie abwandert. Die EU hat die deutsche Automobilindustrie mit ihren Vorgaben kaputt gemacht und die Bundesregierung (ob schwarz oder rot-grün ist dabei völlig irrelevant) hat sich dagegen noch nicht einmal glaubhaft (!) zur Wehr gesetzt. Man braucht wohl nicht darauf hinzuweisen, von welch fundamentaler Bedeutung jener Industriezweig für die deutsche Wirtschaft ist und welchen Stellenwert, welchen Ruf sie der Industrienation in der Welt (vor dem Dieselskandal) verschaffen hat.
Die EU sitzt einem Irrtum auf, wenn sie glaubt, man könne durch die Abschaffung der Verbrennungsmotoren und die darauf folgende Abnahme der Nachfrage nach Öl die Welt (das Klima) retten. Wir werfen unseren Lebensstandard weg, üben uns in Verzicht. Wir "sterben" für ein nobles Ziel, aber am Lauf der Dinge werden wir
nichts ändern. Das Öl, welches wir nicht mehr kaufen werden wird woanders gekauft, raffiniert und anschließend als Kraftstoff verbrannt. Zum Beispiel, um den Wasserstoff, den wir aus aller Herren Länder kaufen werden zu transportieren. Musk hat mit dem TESLA Semi bewiesen, dass Fernverkehr nunmal nicht elektrisch funktionieren kann. E-LKW sind bestenfalls eine Kurzstreckenlösung in hochentwickelten Ländern mit entsprechender Infrastruktur. Dabei muss man aber auch noch bedenken, dass Wasserstoff keine besonders effiziente Methode der Stromerzeugung darstellt. Zuerst stellt man ihn mit hohem Energieaufwand her um dann mehr als die Hälfte der Energie bei der Wiederverstromung zu verlieren.
Die Klimakrise ist da und wir müssen handeln, aber nicht kopflos, von Emotionen und Ideologie getrieben. Das ist doch wieder nur genau die Kurzsichtigkeit, die man der Politik regelmäßig zum Vorwurf macht. Wir lassen uns vom Klimaaktivismus in eine vollkommen kopflose, irrationale Handlungsweise treiben.