Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

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Wollomo
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Ja genau das ist das Problem. Wir verlagern die Produktionen, durch eine nicht wettbewerbsfähige Industrie, ins Ausland. Kommt es zu irgend einer Unstimmigkeit in der Lieferkette wie eben ein querstehendes Schiff oder dem derzeitigen Krieg, läuft eben gar nichts mehr. Dann werden auch wieder die heimischen Betriebe gebraucht und nach einem Jahr, wenn der höhere Preis massenweise Ware aus dem Ausland anzieht, vergessen. Es gibt genügend Beispiele für diese Praxis.

Bei Lebensmitteln, sorry wenn ich das immer wieder wiederhole, ist genauso.
Warum hatten wir hier eine Knappheit bei Öl und Co, Länder wie Frankreich, Ungarn, Polen und Kroatien aber nicht? Weil eben genau diese Länder auch in guten Zeiten auf die heimischen Produkte setzen und nicht so sehr auf ausländische Ware gehen nur weil der Rohstoff das Produkt um 3% verteuern würde.


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iceman41
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Wollomo hat geschrieben: 8. Jul 2022 08:55 Ja genau das ist das Problem. Wir verlagern die Produktionen, durch eine nicht wettbewerbsfähige Industrie, ins Ausland. Kommt es zu irgend einer Unstimmigkeit in der Lieferkette wie eben ein querstehendes Schiff oder dem derzeitigen Krieg, läuft eben gar nichts mehr. Dann werden auch wieder die heimischen Betriebe gebraucht und nach einem Jahr, wenn der höhere Preis massenweise Ware aus dem Ausland anzieht, vergessen. Es gibt genügend Beispiele für diese Praxis.

Bei Lebensmitteln, sorry wenn ich das immer wieder wiederhole, ist genauso.
Warum hatten wir hier eine Knappheit bei Öl und Co, Länder wie Frankreich, Ungarn, Polen und Kroatien aber nicht? Weil eben genau diese Länder auch in guten Zeiten auf die heimischen Produkte setzen und nicht so sehr auf ausländische Ware gehen nur weil der Rohstoff das Produkt um 3% verteuern würde.
In den genannten Ländern haben Lebensmittel einen ganz anderen Stellenwert als in DE, größtenteils ist in DE je billiger desto besser.
Kenn ich aus Frankreich nicht, da wird gerne mehr Geld für Qualität ausgegeben, in DE ist der Standard "Das Schnitzel ist nicht so gut aber billig"
Nicht umsonst hat DE die billigsten Lebensmittelpreise in der EU.
Navu
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Das ist halt wieder bezeichnend für die aktuelle Politik viel Gehabe ohne Plan und Verstand. Rein kurzfristig orientiert mit der Hauptsache man hat "schöne Bilder" die sich in der Presse gut platzieren lassen. Alles was danach kommt interessiert nicht.

Zumal es schon etwas weit hergeholt ist das die aktuelle Regierung nichts für alles kann. Im Endeffekt wurde doch über die Merkeljahre ( wo die SPD zum guten Teil mitregiert hat) fast alle Forderungen / Interessen der Grünen usw. verfolgt. Von dem wahren konservativen und realistischen Kern der CDU ist doch nichts geblieben.

- Wahnsinniger Ausbau des Sozialbereichs --> Kostenexplosion
- Erhöhung der effektiven Steuer bzw. Abgabenlast
- die ersten beiden Punkte sorgen dafür das gerade hochqualifizierte garnicht erst Ein- und hochqualifizierte Staatsbürger auswandern. Von dem massiven Ansturm von niedrig Qualifizierten in die Sozialsysteme gar nicht erst zu reden.
- Unterlassen von Investitionen in Erhaltung des bestehender Infrastruktur usw.
-Aufbau von immer mehr Hürden für lokale Unternehmen / unrealistische und fehlgeleitete sowie rein idiologische Agrarpolitik
- desaströse Energiepolitik ( massenweiser Abschaltung von AKW , Kohle usw oft neuesten modernen Kraftwerken) zugunsten von unzuverlässiger Solar und Windenergie sowie Gas als absolut nötiger Lückenfüller.
- Aufweichung aller Finanztechnischen Regularien in der EU --> schwacher Euro und absurd hohe Bürgschaften für andere EU Länder


Was getan werden muss ist so umfangreich das man das gar nicht alles aufzählen kann...
Zumal es mit dem aktuellen Personal sowieso nicht möglich ist. Wie schon gesagt, was kann ich denn von Leuten erwarten die das eigene Volk bzw. mit dem Statt dem sie dienen sollen nichts anfangen können bzw. diesen verachten? Und zudem in wohl kaum einem Unternehmen der freien Wirtschaft einen relevanten Posten bekleiden könnten.
Aber generell....

- Rückkehr zu einer sinnvollen und Fakten statt auf Emotionen basierenden (Energie)Politik
- Wiedereinführung eines echten Leistungsprinzips. Fördern und Fordern, das hätte eine komplette Überarbeitung des Sozial und Bildungsbereichs zur Folge
- Vertretung und Fokus auf die Interessen der einheimischen Bevölkerung statt zu versuchen überall Liebkind zu sein ( hat keiner was von, klappt sowieso nicht und wird einem auch nicht gedankt)
- Schaffen von Rahmenbedingungen um die Wirtschaft wieder auf die "alten Stärken" zu besinnen. Das heißt Hochtechnologie, innovative Ingenieurleistung und produzierendes Gewerbe. Gern auch Förderung von innovativen Services / IT Themen. Wobei das leider bisher nicht unsere Stärke war.

Wovon ich nicht viel halte ist Putin jetzt nachzugeben. Ich war bei seiner Politik immer zwiegespalten und sehe in der Russlandpolitik des Westens auch gewisse Fehler ( fehlende Integration nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion). Er hatte nachvollziehbare Seiten allerdings bestand immer das Risiko das er als ex KGB´ler der alten SU hinterhertrauert. Was sich ja leider bewahrheitet hat.
Daher muss ihm eindeutig eine Grenze gesetzt werden da ich wenig Lust habe in den Einflussbereich des Kreml zu gelangen.
ALlerdings brauch man den Herren auch nicht verteufeln, auch der Westen hat in jüngster Vergangenheit wild in diversen Staaten Krieg geführt bzw. Separatisten unterstützt ( Irak, Syrien, Lybien) und zum Zusammenbruch der Staaten geführt.
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Gaertner
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Also wenn der Hauptlieferant die Firma eines Mitbewerbers überfallen und einen Teil der Belegschaft umgebracht hat, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass sie die Zusammenarbeit einstellt und ggf. Alternativen sucht, auch wenn das bedeutet, dass für die Firma ein paar maue Jahre bevorstehen.
Ja ist klar man kann sich jetzt natürlich die unmöglichsten Konstrukte ausdenken :durchdreh:
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

knoge hat geschrieben: 8. Jul 2022 08:13 weil die öffentliche Hand die Masken doch lieber aus China kaufte.

also letzthin exakt das, was jeder Konsument macht: alles möglichst billig einkaufen wollen.
Wir müssen uns als allesamt als Volkswirtschaft an die eigene Nase fassen und bei jedem Kauf überlegen, will ich billig oder "gut" einkaufen. Man muss es sich halt auch leisten können - als Gesellschaft UND als Privatmann...
Die Arbeit läuft Dir nicht davon, wenn Du Deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis Du mit der Arbeit fertig bist. Chinesisches Sprichwort

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knoge
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Uns deutsche / bzw die deutsche Gesellschaft kann man ja immernoch treffend mit einem Satz beschreiben "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen". Das ist die Rolle in der wir uns wohl fühlen.
Wir meinen immer allen zeigen zu müssen wie man es besser macht, ohne es selbst hinzubekommen.

Es gab doch vor ein paar Dekaden die tolle (falsche) Werbung das die Russen zum schreiben in Schwerelosigkeit Bleistifte benutzen während die USA mit viel Geld den Kugelschreiber entwickelten. Diesem Beispiel folgend hätten die deutschen wohl einen tonnenschweren Drucker mit unglaublich teurer und giftiger Spezialtinte und dazu noch ein Raketengestützes Trägersystem für selbigen entwickelt um das gleiche Problem zu lösen. Wegen Entwicklungskosten und dauer währe das Projekt allerdings erst mit 25 Jahren verspätung fertiggestellt worden um dann am Starttag festzustellen das die Rakete bereits Rost angesetzt hat ....
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

iceman41 hat geschrieben: 8. Jul 2022 08:57 Nicht umsonst hat DE die billigsten Lebensmittelpreise in der EU.
Was halt auch wieder Quatsch ist.
https://de.statista.com/statistik/daten ... in-europa/
Wir liegen sogar ziemlich im Mittelfeld.

Fakt ist das wir einen sehr hohen Automatisierung / Mechanisierungsgrad in der Lebensmittelwirtschaft haben. Nicht umsonst stehen bei uns soviele Fabriken für Lebensmittel.
Das senkt natürlich massiv den Preis. Im großen Stil Lebensmittel zu verarbeiten ist hier bei uns sehr effektiv und kostengünstig gelöst.

Das hier Lebensmittel leider nicht so den hohen Stellen ist auch wahr, da zählen eher andere Güter. Ich bevorzuge auch lieber etwas teurer Sachen die aber auch schmecken ( Wurst gern aus Frankreich, Spanien) als die hier erzeugte. Was kleinere, geschmacklich oft bessere, Manufakturen angeht sieht es bei uns halt noch düster aus.
Allerdings ist die Masse an der Bevölkerung halt nicht durch ein paar wenige Kleinbetriebe zu ernähren und zwecks Lebensmittelsicherheit find ich es ganz gut das wir in der Lage sind auch große Mengen, recht günstig zu erzeugen. Im Endeffekt entscheidet jeder selbst was er möchte. Das regelt Angebot und Nachfrage und sollte ohne Eingriffe von Außen der Bevölkerung überlassen werden.
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Woody-HH
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Wenn hier Einigkeit besteht dass wir von Importen zu abhängig sind:
Wer von uns bezieht denn alle seine Rohstoffe/Vorprodukte ausschließlich aus deutscher Produktion? @Wolkenseifen?
Seid Ihr alle bereit für den Moment wo alle unsere Nachbarn auf dieselbe Idee kommen und wir unseren Export beerdigen?
Und seid Ihr bereit auf Baumwoll - T-Shirts zu verzichten und für ein Trigema-Shirt dann aus Leinen "deutsche" Preise zu bezahlen?
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Wolkenspiel
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Das sind doch die falschen Fragen. Ich kann Sheabutter nicht aus Europa beziehen, und weder gibt es hier Kokospalmenfelder noch werden Argannüsse angebaut. Natürlich sind Exporte gut und wichtig. Aber wenn ich Masken in Europa herstellen kann und weiß, dass ich damit 2020 so richtig auf die Schnauze gefallen bin, das aber nicht tue, weil sie keiner kauft, eben WEIL der Billigscheiß aus China hier ohne große Zölle reinkommt, dann macht es eben keinen Sinn, sich von diesen Importen abhängig zu machen.
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catcat2
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Endlich kann ich mal die "Ich habs Euch ja gesagt"-Karte ausspielen.

Dass ein Krieg zwischen Russland und der Ukraine ausbrechen würde, war doch schon vor Jahren klar.
Dass der Westen die Wirtschaftsmacht Russland brechen wollte, ebenfalls.

Die Umsätze meiner eher teuren Artikel stagnierten im EU-Raum schon seit fast 10 Jahren, weil der Markt dafür kleiner wird.
Also habe ich mich Richtung Osten umorientiert: Da leben 140 Millionen Russen und noch einige dutzend Millionen Leute mehr, die aus umliegenden Staaten gerne in Russland einkaufen und Russisch sprechen.
Davon sind ca. 20 % kaufkräftig genug, um sich meinen Kram leisten zu können. Und die stehen auf Seide^^

Mittlerweile mache ich mit meinem russischen Unternehmen 80 % des Umsatzes. Nur noch 20 % in der EU.
In der EU bemerke ich einen kleinen Umsatzeinbruch.
Im GUS-Raum sogar eine Steigerung.

Da ich meine gesamte Infrastruktur schon vor Jahren angelegt und gefestigt habe, sind mir auch die Sanktionen egal, weil ich aus China direkt nach Russland beliefert werde und da die Ware weiterverarbeiten lasse.

Ich habe da natürlich Glück, weil ich mit Seide handle und nichts gegen Russen habe.
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

catcat2 hat geschrieben: 8. Jul 2022 10:06 Mittlerweile mache ich mit meinem russischen Unternehmen 80 % des Umsatzes. Nur noch 20 % in der EU.
In der EU bemerke ich einen kleinen Umsatzeinbruch.
Im GUS-Raum sogar eine Steigerung.

Da ich meine gesamte Infrastruktur schon vor Jahren angelegt und gefestigt habe, sind mir auch die Sanktionen egal, weil ich aus China direkt nach Russland beliefert werde und da die Ware weiterverarbeiten lasse.
Interessant, wie machst Du das mit der Bezahlung? Eigentlich müßte es doch für Russen unmöglich sein gen Westen Geld zu transferieren.
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Wolkenspiel hat geschrieben: 8. Jul 2022 09:43 Aber wenn ich Masken in Europa herstellen kann ...
Passiert ja auch, sogar in Deutschland. Vock Medical produziert z.B. in Deutschland FFP2-Masken.
https://www.vock-medical.com/produkte/

Kann der Normalsterbliche z.B. bei Fackelmann kaufen:
https://www.fackelmann.de/zuhause/masken
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catcat2
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

webstar hat geschrieben: 8. Jul 2022 10:22 Interessant, wie machst Du das mit der Bezahlung? Eigentlich müßte es doch für Russen unmöglich sein gen Westen Geld zu transferieren.
Ganz einfach: Als russisches Unternehmen brauche ich sowieso Bankkonten in Russland, um meine Kosten zu begleichen, in China einzukaufen, Steuern und Löhne zu bezahlen etc.
Und dahin werden auch die Einnahmen überwiesen, die ich über die diversen Zahlungsanbieter einsammle.

Ich brauche das Geld ja hier im Westen nicht in Euro.
Aber ganz generell ist es möglich, dass man Rubel in Euro umtauscht und die auch in die EU bringen kann.
Z.B. indem man die RUB an sein chinesisches Bankkonto schickt, wo sie als Yuan wieder auftauchen und dann weiter wohin man will.
Das ist legal. Man benötigt nur ein Bankkonto in China. (Oder in einem der BRICS-Staaten)
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

catcat2 hat geschrieben: 8. Jul 2022 10:06 Endlich kann ich mal die "Ich habs Euch ja gesagt"-Karte ausspielen.

Dass ein Krieg zwischen Russland und der Ukraine ausbrechen würde, war doch schon vor Jahren klar.
Dass der Westen die Wirtschaftsmacht Russland brechen wollte, ebenfalls.

Die Umsätze meiner eher teuren Artikel stagnierten im EU-Raum schon seit fast 10 Jahren, weil der Markt dafür kleiner wird.
Also habe ich mich Richtung Osten umorientiert: Da leben 140 Millionen Russen und noch einige dutzend Millionen Leute mehr, die aus umliegenden Staaten gerne in Russland einkaufen und Russisch sprechen.
Davon sind ca. 20 % kaufkräftig genug, um sich meinen Kram leisten zu können. Und die stehen auf Seide^^

Mittlerweile mache ich mit meinem russischen Unternehmen 80 % des Umsatzes. Nur noch 20 % in der EU.
In der EU bemerke ich einen kleinen Umsatzeinbruch.
Im GUS-Raum sogar eine Steigerung.

Da ich meine gesamte Infrastruktur schon vor Jahren angelegt und gefestigt habe, sind mir auch die Sanktionen egal, weil ich aus China direkt nach Russland beliefert werde und da die Ware weiterverarbeiten lasse.

Ich habe da natürlich Glück, weil ich mit Seide handle und nichts gegen Russen habe.
Rechne halt schon mal damit dass in 1-2 Jahre eine noch viel brachialere "habs dir doch Gesagt"-Karte retour kommt ;-) Ich würd sehr sehr schlecht schlafen, wenn ich 80% meines Umsatzes in RUS machen würde...
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Wenn man den Thread durchliest, erinnert vieles an die Corona-Diskussionen hier. Es sind im Prinzip die gleichen Argumentationsmuster, nur das Thema ist ein etwas anderes.

Manch jemand äußert sich unzufrieden über die Veränderungen der letzten 20 (oder gefühlt 500) Jahre - insbesondere über ein aktuelles, aber doch beliebiges Thema. Es wird dann relativ lautstark nach Veränderung gerufen. Vielleicht mit dem Sinn, einen Zustand aus der Vergangenheit wieder herzustellen, weil man sich mit der aktuellen Veränderung überfordert fühlt, oder sie nicht ok findet.

Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass sich eine Veränderung immer vorwärts in eine unbekannte Situation bewegt - nicht rückwärts in eine bekannte. Ansonsten wären wir nie aus dem Meer gekommen. engel

Deal with it.
welpe
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Woody-HH hat geschrieben: 8. Jul 2022 09:37 Wenn hier Einigkeit besteht dass wir von Importen zu abhängig sind:
Wer von uns bezieht denn alle seine Rohstoffe/Vorprodukte ausschließlich aus deutscher Produktion? @Wolkenseifen?
Seid Ihr alle bereit für den Moment wo alle unsere Nachbarn auf dieselbe Idee kommen und wir unseren Export beerdigen?
Und seid Ihr bereit auf Baumwoll - T-Shirts zu verzichten und für ein Trigema-Shirt dann aus Leinen "deutsche" Preise zu bezahlen?

So einfach ist es doch nicht.

Die Frage ist: Lässt sich die Importabhängigkeit umgehen oder nicht?

Zum Beispiel beim wichtigen Import wie Gas. Dort hat man sich von Russland abhängig gemacht obwohl es nicht sein müsste. Eig. müsste man froh sein das die Gassanktion jetzt kommt und nicht in 2-3 Jahre denn dann wären wir noch abhängiger.

Dann zahle ich dich lieber ein paar 100 Euro mehr Gaskosten im Jahr und begrenzen dafür jeden Gaslieferanten auf 10-15%.

Erschreckend finde ich aber das wir scheinbar nie einen Plan B hatten. Also wenn Russland morgen komplett die Lieferung einstellt dann ist es halt so.

Dann gibt es keinen Ersatzlieferanten.

Zudem frage ich mich was die Politiker sich gedacht haben? Sanktionen ohne Gegensanktionen?




Die aktuelle Lage ist halt einfach das Ergebnis von Jahrzehntelange falsche Fokussierung.

Man kümmert sich liebe darüber das nun jeder einmal im Jahr sein Geschlecht ändern kann. Geil.
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fonprofi
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

ein paar hundert Euro mehr…🤪

Wenn’s extra schief läuft dann 6-8facher Gaspreis wie vor der Krise. .
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Man könnte die "Krise" auch mit Raubüberfall auf die Ukraine betiteln :)
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hamburger
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Nach dem verabscheuungswürdigen Mord kann einer der wohl jemals wichtigsten Politiker seines Landes seine Position und Überzeugung nicht weiter erklären.

Ukrainian President Volodymyr Zelensky's stance on NATO membership and his refusal to resolve the conflict in Donbass led to the launch of a Russian special operation in the former Soviet republic.
declaration Former Prime Minister of Japan, Shinzo Abe, in an interview with The Economist.

Schwarz/Weiss macht kein vollständiges Bild, von keiner Richtung aus, denk ich
welpe
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

fonprofi hat geschrieben: 8. Jul 2022 22:05 ein paar hundert Euro mehr…🤪

Wenn’s extra schief läuft dann 6-8facher Gaspreis wie vor der Krise. .
Ja und warum?

Weil man unbedingt den günstigsten haben wollte und sich somit abhängig gemacht hat.

Hätte man stattdessen es auf mehrere Anbieter verteilt und jeder nur max 10-15% dann müsste man nur 10-15% kompensieren die man vermutlich mit den anderen 8 Anbieter locker ausgleichen könnte.

Dann hätte man halt statt 1000 Euro 1300 Euro gezahlt und hätte dann beim Wegfall halt 1500 Euro gezahlt und nicht wie voraussichtlich jetzt 4-5000 Euro.
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