Werden weniger Lebensmittel gekauft?

[Ach]

Aktuell in den Schlagzeilen:

Stärkster Umsatzeinbruch aller Zeiten im Lebensmittelhandel

https://www.focus.de/finanzen/news/mens ... 36544.html

Verglichen wird April 2021 zu April 2022.

Daraus wird als Schluss gezogen:
Die Menschen können sich weniger leisten.

Überprüfung der These:
- Ist es plausibel, dass Menschen weniger Lebensmittel brauchen und einfach darauf verzichten können?
- Ist es plausibel, das Preissteigerungen dazu führen, dass für ein Produkt bei gleicher Menge weniger ausgegeben wird?

Gegenthese:
- Letztes Jahr im April hat der LEH davon profitiert, dass der Hartwartenhandel geschlossen war und der Onlinehandel überlastet.
Damals hat der LEH erhebliche Umsatzsteigerungen gemacht, aber natürlich verleugnet, sich die Situation zu Nutze zu machen. Heute gehen diese Umsatzsteigerungen wieder zurück, weil der LEH wieder Konkurrenz hat. Natürlich findet der LEH auch jetzt eine andere erklärung.

Was ist realistischer?
Diskutiert in kleinen Gruppen!

[Navu]

Naja...es müssen ja nicht "weniger" Lebensmittel sein. Hungern wird wohl kaum jemand.
Aber ich höre im Umfeld immer mehr das gezielt zu günstigeren Produkten bzw. Alternativen gegriffen wird, selbst von eigentlich ganz gut situierten Personen die sonst nie auf das Geld geschaut haben.

Da wird nun halt statt dem teurem Marken Kräuterquark ein günstiger der Eigenmarke genommen. Allein dieses vermehrte Verhalten kann einen gehörigen Umsatzrückgang zur Folge haben. Markenprodukte sind ja oft mal 20-50% teurer als die Eigenmarken der Handelsketten.

[iceman41]

Vielleicht bauen auch viele einfach die gehamsterten Vorräte ab ?

Es war / ist wieder schön zu beobachten, vor 2 Monaten waren Nudeln / Dosenwaren usw usw. leer gekauft.
Jetzt laufen die Regale wieder über und man bekommt wie z.b. im neuen Kaufland Prospekt Angebote über Dosenwaren ( 9 Dosen Mais auf einmal für 5 Euro) und jede Menge Nudeln ( 2 fürn Preis von einem). Bei Klopapier dasselbe.
War bei ersten Lockdown auch so und letztes Jahr auch.

[AndreM93]

Aber ich höre im Umfeld immer mehr das gezielt zu günstigeren Produkten bzw. Alternativen gegriffen wird, selbst von eigentlich ganz gut situierten Personen die sonst nie auf das Geld geschaut haben.

Genau das mache ich in letzter Zeit auch. Nachdem ich in den letzten Wochen und Monate häufig im Supermarkt an der Kasse stand und micht gewundert habe, seit wann so wenig Einkau so viel Geld kostet, kaufe ich wesentlich bewusster ein. Fahre meine Vorräte runter, miste die Lebensmittelschränke aus und kaufe nur noch das ein, was ich aktuell brauche. Seit alle Schränke - insbesondere der Kühlschrank - nur noch halb so voll sind, wird weniger schlecht und am Ende spart es auch noch Geld.

[welpe]

Hier mehr Daten: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ve ... n-101.html

Bei Focus ist der Artikel komplett inhaltslos eig.

Rückgang 7,7% im Lebensmittelbereich ist aber schon heftig.

Hungern wird aber keiner in Deutschland zumindest.

- Ist es plausibel, dass Menschen weniger Lebensmittel brauchen und einfach darauf verzichten können?

Jein. Was heißt weniger brauchen? Ich gehe eher von einer Essensumstellung aus.

Statt Fleisch wird halt Haferflocken gegessen.

Statt Biobananen halt normale Bananen.

Statt Rind halt Schwein.

Usw.

- Ist es plausibel, das Preissteigerungen dazu führen, dass für ein Produkt bei gleicher Menge weniger ausgegeben wird?

Wie kann für ein Produkt bei gleicher Menger weniger ausgegeben werden wenn eine Preissteigerung vorhanden ist? Du meinst eher weniger häufiger gekauft?

Dies ja.

[hkhk]

Hier mehr Daten: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ve ... n-101.html

Bei Focus ist der Artikel komplett inhaltslos eig.

Danke welpe, focus kannste echt seit Jahren einfach nur noch vergessen. Schmierenblatt auf Bild-Niveau.

Die immensen Preissteigerungen können die meisten Bürger nicht einfach wegstecken.
Irgendein Verbrauchermagazin der Dritten Programme (mex, markt und wie sie alle heißen) stellt regelmäßig einen Beruf vor. Da wird aufgezeigt, was derjenige (m/w/d) brutto/netto verdient, welche regelmäßigen Ausgaben er hat und was dann im Monat übrig bleibt.
Das sind alles Lehrberufe, Fulltime Jobs, von dem derjeninge lebt.

Das, was monatlich übrig bleibt, also für z.B. außergewöhnliche Ausgaben etc, ist meist nicht wirklich viel und wird nun bei den allermeisten auf NULL oder MINUS geschrumpft sein, wenn man v.a. die steigenden Energiekosten und damit einhergehenden Wohnnebenkosten betrachtet, dazu 7% Inflation.

Das kann man nur kompensieren, indem auch auf Lebensmittel verzichtet wird, die man nicht unbedingt braucht. Sei es irgendein teures Gemüse (der Spargelumsatz soll dieses Jahr ja enorm gelitten haben) oder exotische Früchte etc.


Die Tarifrunden der IGM orientieren sich logischerweise bereits an der Inflationsrate

Tarifrunden
Die Tarifkonferenz am 30.05.22 in Eschenbach hat für die Fläche Metall- und Elektroindustrie folgende Forderung der GS Westmittelfranken beschlossen:
9% Entgelterhöhung bei 12 Monaten Laufzeit
+ Soziale Komponente
+ Mitgliederbonus: Bezahlte Mitgliederversammlungen

Wichtig: Bitte organisiert eure Belegschaft, geht auf die Wankelmütigen zu. Diese Tarifauseinandersetzung wird viel Kraft brauchen.

[Roemer]

Vielleicht hat auch der eine oder andere TK-Vorräte verbraucht und danach seine stromintensive Tiefkühltruhe abgestellt. 2 Fliegen .....

Das TK-Fach im Kühlschrank kann ja auch reichen. Da merkt man wie überflüssig manch ein Gerät ist.

[welpe]

Diese Forderungen sind zwar schön aber bringen nichts.

Denn z.b. mangelnde Energie wird dadurch nicht auf einmal mehr.

Nahrung aus der Ukraine und Russland wird dadurch auch nicht auf einmal mehr.

500 Tonnen bei benötigten 700 Tonnen bleiben auch nach der Gehaltserhöhung 500 Tonnen.

Wir haben dann immer noch einen Mangel von 200 Tonnen.

[kiwi]

Irgendein Verbrauchermagazin der Dritten Programme (mex, markt und wie sie alle heißen) stellt regelmäßig einen Beruf vor. Da wird aufgezeigt, was derjenige (m/w/d) brutto/netto verdient, welche regelmäßigen Ausgaben er hat und was dann im Monat übrig bleibt.
Das sind alles Lehrberufe, Fulltime Jobs, von dem derjeninge lebt.

Ist ein Format vom BR den anscheinend andere Öffis verwursten. Manchmal wirklich interessant was andere so machen und verdienen.

https://www.youtube.com/c/Lohntsichdas/videos

[hkhk]

ja, "lohnt sich das", das ist es.
Ich wunder mich immer, dass die Beispiel aus Bayern kommen ...

[marcibet]

Vielleicht hat auch der eine oder andere TK-Vorräte verbraucht und danach seine stromintensive Tiefkühltruhe abgestellt. 2 Fliegen .....

Das TK-Fach im Kühlschrank kann ja auch reichen. Da merkt man wie überflüssig manch ein Gerät ist.

Wir standen kürzlich auch vor einer Neuanschaffung Kühlschrank + Gefrierschrank.
Eine gute Gefriehrtruhe verbraucht bei 200L Inhalt knapp 100 kWh pro Jahr. Nimmt man dann einen Kühlschrank ohne Gefrierfach ist erstens der nutzbare Bereich im Kühlschrank viel größer, und man spart sich widerrum ca 50 kWh pro Jahr bei einem 200-300l Kühlschrank.

Fazit: Gefrierfach lohnt nicht wirklich

[Roemer]

Fazit: Gefrierfach lohnt nicht wirklich

Das stimmt auch. Hat mir bereits in den 90igern mal ein Kältetechniker erklärt. Kühlschränke mit Gefrierfach sind energietechnisch extrem ineffizient.

Ideal: Kühlschrank ohne Gefrierfach + Gefrierbox/-truhe in der Größe wie man sie wirklich benötigt.
Und Letzteres nur temporär in Brieb nehmen wenn man es wirklich benötigt.

Ich bin jetzt aber nicht informiert, ob es mittlerweile Kühlschränke mit abschaltbarem Gefrierfach gibt.

[Gaertner]

Ideal: Kühlschrank ohne Gefrierfach + Gefrierbox/-truhe in der Größe wie man sie wirklich benötigt.
Und Letzteres nur temporär in Brieb nehmen wenn man es wirklich benötigt.

Hat man eine Gefriertruhe nicht eher damit man mal was da hat oder was zu viel war kommt da rein?

[daytrader]

Ideal: Kühlschrank ohne Gefrierfach + Gefrierbox/-truhe in der Größe wie man sie wirklich benötigt.
Und Letzteres nur temporär in Brieb nehmen wenn man es wirklich benötigt.

Hat man eine Gefriertruhe nicht eher damit man mal was da hat oder was zu viel war kommt da rein?

Meine Frau tut Dinge rein die zu viel waren oder auch mal eben Tiefkühlkost, damit was da ist. Und ganz wichtig das Eis für die Kinder und meine Liter Packung für abends. Also bei uns ist nichts mit temporär.

[Gaertner]

Eben, bei uns auch nicht. Die brauch ich schon alleine für mein ganzes Fleisch

[iceman41]

Gibt's hier auch nicht temporär, das Ding ist immer voll mit Resten und Tiefkühlsachen, ist auch mit eigenen Garten wichtig für Beeren und z.B. ganz aktuell Rhabarber, ich mag das zwar aber nicht 6 Wochen am Stück jeden Tag.

[fonprofi]

Ja, Kühltruhe muss voll sein. Das spart Energie.

[iceman41]

Ja, Kühltruhe muss voll sein. Das spart Energie.

Wichtiger Punkt, auch beim Kühlschrank, immer vollmachen. Zur Not im Sommer paar Flaschen Wasser mit rein.

[hkhk]

Ja, Kühltruhe muss voll sein. Das spart Energie.

Wichtiger Punkt, auch beim Kühlschrank, immer vollmachen. Zur Not im Sommer paar Flaschen Wasser mit rein.

https://www.spektrum.de/frage/braucht-e ... re/1301458

Der im Internet kursierende Tipp, nicht benötigten Platz in Kühl- oder Gefrierschrank mit Wasserflaschen zu füllen, ist daher wenig sinnvoll. Im Gegenteil: Ist das Wasser einmal kalt, speichert es die Kälte zwar tatsächlich besser als Luft, doch zuvor muss es erst einmal auf die entsprechende Temperatur abgekühlt werden. Das verbraucht in der Regel mehr Energie, als man später sparen kann.

[iceman41]

ok, wieder was gelernt

Trotzdem kommt im Sommer Wasser in den Kühlschrank... ist besser als warmes