Frage zu Elektroinstallation

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Re: Frage zu Elektroinstallation

Wolke7 hat geschrieben: 17. Feb 2022 09:37 Das stimmt so aber nur bedingt je nach alter sind die nicht zwingend schutzisoliert. :konfuzius:

Und das sollte auch ein Geselle hinbekommen. :konfuzius:
Hier werden schon hohe Anforderungen an die Präzision bei der Sprache gelegt: Ja gut, ich hätte diese Detailungenauigkeit umschiffen und schreiben können "Winkelschleifer sind in der Regel schutzisoliert" (neudeutsch doppelte oder verstärkte Isolierung, Schutzklasse II). Tatsächlich sind die meisten Geräte (z. B. Bosch) sogar "Vollschutzisoliert". Elektrowerkzeuge (Bohrmaschine, Winkelschleifer) mit Schutzklasse I habe ich zuletzt Mitte der 1980er-Jahre gesehen und ausgesondert, danach nie wieder.

Aber, nenne doch mal konkret ein Beispiel (Hersteller, Typbezeichnung) eines Winkelschleifers für den deutschen Markt, der in den letzten 50 Jahren hergestellt wurde und Schutzklasse I ist. (Solche Spezialitäten wie HF-Werkzeuge mal ausgenommen.) Die üblichen Verdächtigen (Bosch, Metabo, Fein, Black & Decker, Kress, AEG) aus allen Epochen können nicht dabei sein.

Natürlich sollte jeder Facharbeiter (Geselle) die von mir skizzierten Arbeiten ausführen können, die jüngsten Erfahrungen mit Ausführenden aus osteuropäischen Ländern lassen mich mittlerweile daran zweifeln. In Firmen des Elektrohandwerks rechnen Gesellen eher nicht Leitungslängen nach und prüfen Abschaltbedingungen oder arbeiten mit den VDE-Auswahlen, sondern führen nach Vorgabe des Meisters Arbeiten aus – das ist in der Tat etwas schade. Es gibt aber auch die leistungsbereiten Gesellen, die machen dann oft später ihren Meister, die identifiziert man recht schnell in Kolonnen.

Kurzum: @daytrader, mache auch mal ein Foto von dem Winkelschleifer. Wenn du einen Schutzklasse-I-Winkelschleifer mit Schutzkontakt am Stecker hast, dann schmeiß das Ding einfach unbesehen weg.


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daytrader
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Re: Frage zu Elektroinstallation

Ich erinnere mich, dass der FI letztes Jahr getauscht wurde, weil sich zufällig rausstellte, das der alte gar nicht auslöste. Gerade mal geschaut, da steht was von PXF 40/4/003-A
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Re: Frage zu Elektroinstallation

Ach so, von Eaton (vormals Moeller). So richtig stoßstromfest sind RCDs vom Typ A nicht, das wäre eher bei Typ F der Fall. Der genannte RCD-Typ hat 250 A Stoßstromfestigkeit (Welle 8/20), zum Vergleich Typ F von Siemens hat 3 kA. Was auch die Nachteile von Zentral-RCDs verdeutlicht: Unterschiedliche Stromkreise erfordern eigentlich unterschiedliche RCD-Typen – gerade in Zeiten, wo in fast jeder Waschmaschine ein Frequenzumrichter drin ist.

Ein gangbarer Weg wäre auch eine Anlaufstrombegrenzung für den Winkelschleifer ins Kalkül zu ziehen, z. B. sowas hier: https://www.ivt-hirschau.de/product_inf ... cts_id=735.

Gleichwohl ist es sicherlich klug, sich trotzdem mal den Stromkreis zur Garage – wie skizziert – ein bisschen genauer anzuschauen.
twe
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Re: Frage zu Elektroinstallation

Sind die Geräte drehzahlgeregelt oder haben irgendwelche Elektronik verbaut? Dann können Ableitströme den FI beeinflussen. Hier hilft ein allstromsensitiver FI (Typ B - sauteuer) oder die relativ neuen vom Typ F (nur teuer)
hier eine fachlich nicht immer richtige Erklärung (aber reicht um das Problem zu verstehen)
https://www.all-electronics.de/elektron ... e-101.html
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Re: Frage zu Elektroinstallation

Heutige Elektrowerkzeuge (wir sprechen über einen Winkelschleifer) sind in doppelter oder verstärkter Isolierung (aka (Voll-)Schutzisolierung) ausgeführt und weisen als Schutzklasse-II-Geräte keinen Schutzleiter auf. Wie soll denn auf der Basis eine Elektronik einen betriebsmäßigen Ableitstrom gegen den nicht-vorhandenen PE erzeugen? Das ginge natürlich über eine defekte Isolierung, dann ist es aber ein Fehlerstrom.

Natürlich könnte eine Elektronik im Elektrowerkzeug das Netz über Netzrückwirkungen verschmutzen, aber worauf du eigentlich abstellt, ist nicht das Thema hier: geerdete Frequenzumrichter mit Kondensatoren und Sinusfiltern, die entsprechende betriebsmäßige Ableitströme aufweisen (dürfen) und deren Differenzströme einen Gleichanteil aufweisen, mit dem einfache Typ-A-Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCDs) nicht klar kommen (dafür aber die allstromsensitiven vom Typ F [teurer], Typ B [noch teurer] oder Typ B+ [unfassbar teuer]).

Kurzum: Das Problem ist ein auslösender RCD Typ A, aber nicht die Blindheit selbigens für Gleichanteile im Bemessungsdifferenzstrom mit der Folge von Nichtauslösen.

Gleichwohl: Den Waschmaschinenanschluss mit RCD-Typ F auszustatten, wäre schon ein löblicher Gedanke, hilft aber dem TE nicht bei der Lösung seines Problems.
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daytrader
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Re: Frage zu Elektroinstallation

Ich denke, das wird mir dann doch zu kompliziert. Wäre es getan mit irgendein Teil im Sicherungskasten der Garage auszutauschen, dann hätte ich dies selbst gemacht. Aber so muss wohl doch jemand vom Fach ran.

Betrifft jedenfalls nur stromlastige Geräte so ab ca. 800 Watt aufwärts...Kreissäge, große Flex. Auch die Brunnenpumpe mit rund 1.000 Watt habe ich vorhin mal ausprobiert an die Garage anzuschließen....kommt auch gleich der FI. Kleinere Geräte gehen problemlos. Die "großen" Geräte wiederum gehen aber überall an allen anderen Steckdosen (Haus, Gartenhaus etc.) Hängt ja alles am gleichen FI im Haus.
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Re: Frage zu Elektroinstallation

Diese Zentral-RCDs sind suboptimal und nicht Stand der Technik, das waren damals andere Zeiten. Heute kosten RCDs nicht mehr die Welt, und die bauen auch mit wenig TE breit, von Siemens gibt es eine RCD/LS-Kombi mit nur einer 1 TE. Die Normalausführungen mit 2 TE bereiten auch Freude im Stromkreisverteiler.

Vielleicht lässt sich das arrangieren, dass in der Garage eine eigene Unterverteilung nachinstalliert wird, so mit eigenem RCD/LS und aufgetrennten Stromkreisen für Beleuchtung und Steckdosen. Bei der Gelegenheit könnte man gleich ein neues Erdkabel und Drehstrom in die Garage legen. Eine rote CEE-Steckose lässt das Herz eines jeden Hobbyschraubers höherschlagen, dann kannste da wenigstens auch ein ordentliches Schweißgerät anschließen, und das Ganze ist auch für etwaige spätere Wallboxen für die Elektromobilität zukunftssicher.

Kostet natürlich ein paar Euro, aber es ist sicherlich gut angelegtes Geld.
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fonprofi
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Re: Frage zu Elektroinstallation

Man kann das nur vor Ort testen und den Fehlerstrom auf den Stromkreisen finden mit den passenden Prüfgeräten. Da muss nichts vom Laien getauscht werden oder verstärkt. Da gibt es Fehler an Geräten oder Stromkreisen und das rauszufinden ist keine Sache für Facebook oder Foren, sondern für einen Fachmann.
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fossi
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Re: Frage zu Elektroinstallation

Irgendwie amüsant. Ist das die Garage, wo vor ein paar Tagen noch die Idee da war, einfach eine Solaranlage in die Steckdose zu stecken?
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Re: Frage zu Elektroinstallation

fonprofi hat geschrieben: 17. Feb 2022 20:15 Da muss nichts vom Laien getauscht werden oder verstärkt. Da gibt es Fehler an Geräten oder Stromkreisen und das rauszufinden ist keine Sache für Facebook oder Foren, sondern für einen Fachmann.
Wie ich schon schrieb: "Ist für einen Elektromeister keine große Sache." Ist doch klar, dass das gefahrgeneigte Gewerk von Elektrofachkräften begleitet wird.

Aber, wenn doch dieser Thread schlussendlich Ideengeber für eine Ertüchtigung bzw. Erweiterung der vorhandenen Teil-Elektroinstallation auf den Stand der Technik ist, dann ist es doch nicht verwerflich darüber in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen. Es bietet sich doch richtig an, nicht zu viel Fleiß in eine Altinstallation zu investieren, die vermutlich zum Zeitpunkt der Errichtung bereits nicht allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprochen hat, sondern das Ganze vielmehr auf dem Stand der Technik glattzuziehen. Dazu muss man sich als Kunde aber vorab ein paar Gedanken machen und mit dem Elektrofachbetrieb durchsprechen.

Ich finde schon, dass die eine oder andere Idee im Thread angeklungen ist.
AndreM93
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Re: Frage zu Elektroinstallation

Vielleicht können hier die Fachleute mehr dazu sagen: Könnte da eine hochohmige N-PE Verbindung hinter dem FI sein, die einen Teil des Stroms von N zum PE abführt? Das würde für mich erklären, wieso bei leistungsstarken Geräten der FI kommt?!
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fonprofi
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Re: Frage zu Elektroinstallation

Wäre Möglich. Muss aber wie beschrieben geprüft werden über einen Iso-Test.
Könnte aber auch ein erhöhter Ableitstrom sein, oder, oder…
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