Verkauf von B-Ware wird neu geregelt

[Wolkenspiel]

Wer als Unternehmer ab dem 01.01.2022 rechtssicher mangelhafte (z.B. beschädigte) Ware an Verbraucher verkaufen möchte, der trifft auf neue Herausforderungen.

Es reicht ab diesem Stichtag nicht mehr, den Käufer – wie bisher - über vorhandene Mängel in der Artikelbeschreibung zu informieren. Insbesondere schließt die Kenntnis des Käufers von vorhandenen Mängeln nicht mehr – wie nach bisheriger – Rechtslage Mängelrechte des Käufers wegen dieser Mängel aus.

Vielmehr muss der Verkäufer künftig dafür sorgen, dass

der Verbraucher vor der Abgabe seiner Vertragserklärung eigens davon in Kenntnis gesetzt wurde, dass ein bestimmtes Merkmal der Sache von den objektiven Anforderungen abweicht, und
die Abweichung im Vertrag ausdrücklich und gesondert vereinbart wurde.
Nur wenn der Verkäufer diese neuen Formalia einhält, wird die Ware mit den beschriebenen Mängeln Vertragsgegenstand und Mängelrechte des Käufers wegen der beschriebenen Mängel sind ausgeschlossen.

Hier nachzulesen. Verrückt.

[rechnungspapier]

Und sich nachher beschweren, wenn Onlinehändler Retouren wegwerfen...

[hkhk]

haben wir doch schon einen Thread:

ebay-de-f39/gebrauchtware-b2c-technisch ... ml#p718767

[miezekatze]

Und sich nachher beschweren, wenn Onlinehändler Retouren wegwerfen...

Ach nicht so schlimm wie wenn die versammelte Kundschaft raus findet, dass sie ihren alten Elektroschrott jetzt (ab 1.1) beim Kauf neuer Sachen "kostenlos" quer durch Deutschland schicken können.

[Wolkenspiel]

haben wir doch schon einen Thread:

ebay-de-f39/gebrauchtware-b2c-technisch ... ml#p718767

Sorry, ist an mir vorbei gegangen. Wahrscheinlich, weil es im Ebay Bereich steht.

[fossi]

Ein „Schmarotzermarkt“ wird sich bilden

Den gibt es doch jetzt schon. Wo Kunden bescheissen können, wird beschissen! Die neuen Regelungen sind halt nur eine weitere Möglichkeit.

In meinen Augen ein typisches Beispiel gesetzlicher Überregulierung.
Letztlich läuft es sicher daraus hinaus, dass noch mehr Ware weggeworfen wird, oder B2B an Restpostenheinis geschoben, Hauptsache nicht direkt an einen Verbraucher.

[Ach]

Und sich nachher beschweren, wenn Onlinehändler Retouren wegwerfen...

Ach nicht so schlimm wie wenn die versammelte Kundschaft raus findet, dass sie ihren alten Elektroschrott jetzt (ab 1.1) beim Kauf neuer Sachen "kostenlos" quer durch Deutschland schicken können.

Das ist doch nicht neu?!

[miezekatze]

Ach nicht so schlimm wie wenn die versammelte Kundschaft raus findet, dass sie ihren alten Elektroschrott jetzt (ab 1.1) beim Kauf neuer Sachen "kostenlos" quer durch Deutschland schicken können.

Das ist doch nicht neu?!

Doch, da kommt was neues:

https://www.take-e-way.de/news/haendler ... ecknehmen/

[Gaertner]

Wenn ich schon lese "kostenlose Abholung"
Alles kostenlos.....

[RepoBeepo]

Hat den hier jemand nehr als 400 qm Vertragafläche? Mal sehen wann wir von der Mediamarkt-Insolvenz lesen werden...

[xMerchant]

Die kostenlose Altgerätemitnahme machen kundenorientierte Onlinehändler schon seit Jahren. Beim Onlinekauf meiner neuen Waschmaschine vor 2 Jahren war die Mitnahme der alten kostenlos mit drin. Übrigens bei einem Dino der Branche: Saturn

[Ach]

Mit den Regeln im Onlinehandel bin ich jetzt nicht so vertraut und hatte, als ich mich durch die Änderungen gelesen habe, festgestellt,dass für uns organisatorisch alles beim alten bleibt - besteht die Änderung darin, dass der Händler jetzt die Abholung organisieren muss?

Wir haben auch schon immer abgeholt, wenn wir geliefert haben...

Es wird Zeit, dass Nachhaltigkeit höher gewichtet wird. Standards zum Verbraucherschutz sind auch wichtig, aber bitte nicht mehr ausgehend vom grenzdebilen, lebensunfähigen Konsumenten.

[miezekatze]

besteht die Änderung darin, dass der Händler jetzt die Abholung organisieren muss?

Wir haben auch schon immer abgeholt, wenn wir geliefert haben...

Ja, anstatt Geld zu bezahlen für Abgabestellen (welche wir auch eine sind) wo die Kunden die hinbringen können wird jetzt verlangt, dass wir noch ein Paket bezahlen, damit der Kunde uns den Schrott(!) zuschickt.

Und ich vermute bei dir wird mit eigenen Sprintern und co eher regional ausgeliefert? Da ist das natürlich eher machbar und sehr Kundenorientiert.

Aber ja, wir dürfen jetzt quasi ein zusätzliches Paket bezahlen damit der Kunde nicht mehr an eine Abgabestelle selber gehen muss sondern er es uns per Paket zuschickt. Also anstatt bei einer der unzähligen Abgabestellen jetzt den Müll einfach abzugeben werden jetzt Schrottpakete von den Kunden abgegeben und zu u.a. uns geliefert. Das hat doch nichts mit Nachhaltigkeit zu tun.

Ansonsten geht es um entweder 400m² Verkaufsfläche oder als Onlinehändler 800m² Lagerfläche. Die überschreiten wir um ein vielfaches.

[Ach]

Naja, ist doch nur gerecht, wenn jeder seinen Schrott zurücknimmt. Und während das stationär für den Kunden schon länger einfach möglich war, wird es das jetzt eben auch im Onlinehandel barrierearm möglich.

Handelst du mit Elektroprodukten und bist betroffen?

Zu uns:ja, wir liefern mit eigenem Fahrzeug und eigenem Techniker aus. Das ist ohnehin schon sehr komplex - dann noch ein Altgerät mitzunehmen ist wiederum kaum Mehraufwand. Anders sah das noch vor ein paar Jahren aus, als die Kunden alte Röhrenfernseher gegen kleine Flachbildschirme getauscht haben. Die Auslieferung konnte ein Techniker alleine machen, aber extra für die Entsorgung musste ein zweiter Mann mitfahren.

[miezekatze]

Naja, ist doch nur gerecht, wenn jeder seinen Schrott zurücknimmt. Und während das stationär für den Kunden schon länger einfach möglich war, wird es das jetzt eben auch im Onlinehandel barrierearm möglich.

Naja aber wir sind eben eine Rücknahmestelle. Hier kann jeder hinkommen und Elektroschrott abgeben. Auch Dinge die nicht von uns sind. Das ist zwar irgendwie begrenzt (ich glaube Kantenlänge unter 25cm? aber dann halte ich eine Änderung da für sinnvoll, dass diese Begrenzungen eben wegfallen und jeder alles zurücknehmen muss.

Ich halte es da nicht für sinnvoll, dass jeder "seinen" Schrott zurücknimmt. Ich halte die Lösung, dass jeder der sowas verkauft gleichzeitig eine solche Stelle ist für sinnvoller und ökologischer. Dann gibt es in jedem Ort genügend und man muss eben keinen Schrott durch die Republik schicken. Das mag vielleicht irgendwie gerechter sein, aber nachhaltiger ganz sicher nicht.

Man darf dem Kunden ja ggf. noch ein passendes Paket/Verpackungsmaterial senden wenn das Altgerät nicht in die neue Verpackung passt.

Und ja wir sind betroffen, am Ende zahlen die Kunden natürlich eh die Zeche: Wird das (zu oft) genutzt, werden die Preise steigen. Kostenlos ist das eben nicht.
Und wir reden hier bei uns nur von Paketen, sobald man da an Dinge geht die per Palette verschickt werden wird das ganze ja noch absurder (und teurer). Aber eine Stärkung für den lokalen Handel, wenn das die Regel wird werden die Preise steigen. Da hat der lokale Händler -wie ihr- dann definitiv einen Vorteil.

Letztlich ein Gesetz wo man als Händler hofft, dass die Kunden das nicht wirklich nutzen werden da das nun mal irgendwer bezahlen muss. Mal ganz abgesehen von der Sinnhaftigkeit, Nachhaltigkeit oder das das noch mehr Pakete/LKW auf die Straße bringt.

[Gaertner]

Naja, ist doch nur gerecht, wenn jeder seinen Schrott zurücknimmt.

Sowas klingt für mich immer das Händler nur was verkaufen damit der Kunde Schrott zum entsorgen hat.
Und wenn dann wäre es ja dem Kunde sein Schrott.
Es ist ja auch prima wenn alles eventuell ordentlich entsorgt und recycelt wird, und bei WAMA & Co. fast normal weil der Verbraucher keinen Bock hat sich das Teil in sein Auto zu stemmen und auf den Wertstoffhof zu fahren.
Aber jetzt eventuell jeden mist noch per Paket verschicken statt es einfach mal beim Wertstoffhof abzugeben.... ,

[Ach]

@Mietzekatze: Wenn ihr die Größenordnung knackt, dass ihr verpflichtend zurücknehmen müsst, ist das natürlich teuer.
Wenn ihr darunter liegt und freiwillig zurücknehmt, gibt es eventuell eine gute Lösung, das einfach und günstig zu machen.

Das ist mir bei dir jetzt nicht ganz klar, wo du stehst. Wir haben bspw. auch deutlich über 400 Quadratmeter - aber rein für Elektroartikel sind es 399.

[xMerchant]

Aber jetzt eventuell jeden mist noch per Paket verschicken statt es einfach mal beim Wertstoffhof abzugeben.... ,

Lass mich raten, Du lebst ländlich oder kleinstädtisch und musst sowieso für alles eine Tour mit dem Auto machen?

In den Städten haben heute viele kein Auto mehr, die jüngeren Stadtbewohner haben oft nicht mal mehr einen Führerschein. Die Wertstoffhöfe liegen meist außerhalb des mit dem ÖPNV versorgten Gebiets. Du hast da keine Chance einfach mal etwas zum Wertstoffhof zu bringen. Da müssen andere Entsorgungsalternativen gefunden werden. Dass die, die an Elektro Geld verdienen, ihren Teil beitragen müssen, ist da sicherlich nicht verkehrt.

Alternativ könnten natürlich auch die über WEEE finanzierten Entsorgungsunternehmen in den Zentren Abgabestellen auf machen oder regelmäßige Sammeltouren in die Stadtteile machen. Aber offensichtlich hat man diese Möglichkeit der Politik nicht vorgeschlagen. Die wären sicherlich darauf eingestiegen, so funktioniert es ja auch mit dem Problemmüll. Der wird in meinem Stadtteil 1x im Monat an einem Sammel-LKW angenommen.

[aaha]

Aber jetzt eventuell jeden mist noch per Paket verschicken statt es einfach mal beim Wertstoffhof abzugeben.... ,

Leider ist inzwischen

vom grenzdebilen, lebensunfähigen Konsumenten

bekannt, dass sie/er genau dies aus lauter Bequemlichkeit eben viel zu oft nicht tut und die Altgeräte statt dessen lieber weiterhin über den Hausmüll "entsorgt".

Daher:

Es wird Zeit, dass Nachhaltigkeit höher gewichtet wird.

Alle wollen, dass mehr für die Umwelt getan wird, aber keiner will es tun. So sind die Menschen nun mal. Da es aber nötig ist, muss eben per Gesetz "gezwungen" werden. Ich finde es auch . Aber auch irgendwie einzusehen.

[Wolke7]

Bei uns gibt es ein Umweltmobil für Gefahrstoffe und eines für Elektroschrott, das funktioniert sehr gut. Finanzieren tut sich das selbst, die Tonne Elektroschrott bring im Moment ca. 500 € für einen zertifizierten Entsorger.