Import/Export in ungewöhnlicher Größenordnung

[Tony]

Hi,

ein langjähriger Geschäftspartner (Lieferant) aus Südafrika fragt mich, ob ich ihn beim Kauf einer Verpackungsmaschine unterstützen kann.

Die haben dort offensichtlich eine maximale Importquote für China-Artikel, daher kann er die Maschine nicht direkt kaufen (würde dann das Limit übersteigen).

Also soll ich die Maschine in China kaufen (80.000 USD), nach hier verschiffen, um Sie dann an ihn weiter zu verkaufen.

Das ist so garnicht mein Business, wir machen keinen Import/Export in diesen Größenordnungen, immer höchstens Paletten.

Also ich habe am meisten Bedenken wegen dem physischen Handling; finanziell, steuerlich und Zoll bekomme ich hin.

Die Maße von dem Teil sind 4800x1600x1860mm und Gewicht 3000kg.

Oder suche ich da einfach eine Spedition, die die Abwicklung am Hafen übernimmt, das Ding einlagert und dann nach Südafrika verschifft?

Er will mir alle Kosten erstatten und 15% Provision zahlen, also lohnen würde sich das schon - so lange alles glatt läuft.

Ist das so "einfach"? Wie würdet Ihr das handeln? Mache ich mir unnötige Gedanken?

[xMerchant]

Ursprung China bleibt Ursprung China. Die Maschine dann als in der EU hergestellt "umzulabeln" dürfte massive zollrechtliche Probleme nach sich ziehen. Du musst ja die Maschine beim Export beim deutschen Zoll anmelden. Vermutlich ist ein falsches Ursprungszeugnis sogar eine Urkundenfälschung.

Die sollen halt die Maschine in Teilen importieren. Für Halbfertigwaren und Ersatzteile gelten in Südafrika andere Quoten. Deshalb haben unsere Autohersteller auch Montagewerke in Südafrika. Die exportieren die Autos teilmontiert nach SA und dort werden sie fertig gebaut.

[marcibet]

Würd ich ohne komplette Vorkasse nicht machen, auch der Grund ist nicht schlüssig meiner Meinung nach.

[Slater]

Falls ein UZ benötigt wird, wirst Du dieses nicht mit Ursprung DE oder EU bekommen. Aber selbst wenn SA kein UZ benötigt, wird der Ursprung auf der Rechnung zu vermerken sein. Der Zoll in SA wird die Ware sicherlich prüfen und die finden schnell heraus, woher die Ware stammt. Die Verpackung ist ja meistens ganz oder teilweise aus Holz und auf der notwendigen ISPM15 Stempelung ist schon zu erkennen, dass die Hölzer in China behandelt wurden.
Auch wenn die Maschine in DE noch umgepackt werden sollte, geht ja unter Zollamtlicher Überwachung, wird ein Zöllner in SA beim Öffnen der Verpackung erkennen, dass die Maschine aus China kommt.
Die könnte dann konfisziert werden, retourniert werden oder im besten Falle nach Zahlung einer Strafe, doch noch eine Zollfreigabe bekommen.
Ob so etwas in SA als Beihilfe zur Steuerhinterziehung betrachtet wird und stafrechtlich relevant ist, entzieht sich meiner Kenntnis.