Gesetzliche Rentenversicherung Pflicht?

[amu222]

Hallo,

in welchen Fällen ist man als Onlinehändler verpflichtet, sich bei der gesetzlichen Rentenversicherung anzumelden?
1.) Habe gelesen, das ist der Fall wenn man nur einen Auftraggeber hat, der 5/6 vom Gewinn oder Umsatz ausmacht. 2.) An anderer Stelle habe ich gelesen, das ist evtl. der Fall wenn man nur über z.Bsp. Amazon verkauft und so quasi von Amazons Marktplatz als Auftraggeber alleinig abhängt.
Wäre das im Umkehrschluss auch bei nur einem Lieferant, von dem man dann quasi abhängt? (andererseits ist ein Lieferant aber kein Auftraggeber) 3.) Wenn man den Amazonmarktplatz als Auftraggeber sieht, könnte man aber auch jeden Shopanbieter wie Shopify als Auftraggeber sehen.
Das sind nur theoretische Fragen, ich habe mehrere Lieferanten und verkaufe über eigenen Onlineshop aber es interessiert mich trotzdem, wie seht ihr das?

[mwp]

2.) An anderer Stelle habe ich gelesen, das ist evtl. der Fall wenn man nur über z.Bsp. Amazon verkauft und so quasi von Amazons Marktplatz als Auftraggeber alleinig abhängt.

Wo hast du das gelesen. Auftraggeber und somit Vertragspartner zu diesem Kauf sind die Kunden und nicht Amazon.

[bb-schraube]

Ich sehe amazon/ ebay ... nicht als Auftraggeber, sondern so, als wären die ein ehemals verbreitetes Anzeigenblatt. (nur neuer und aktueller) Die Gebühren sind somit analoig zu den Kleinanzeigenpreisen zu verstehen. Auftraggeber ist dein Kunde, dem du auch die Rechnung für die gekaufte Ware stellst. Somit hast du tausende Auftraggeber.

[aaha]

Ich sehe amazon/ ebay ... nicht als Auftraggeber, sondern so, als wären die ein ehemals verbreitetes Anzeigenblatt. (nur neuer und aktueller) Die Gebühren sind somit analoig zu den Kleinanzeigenpreisen zu verstehen. Auftraggeber ist dein Kunde, dem du auch die Rechnung für die gekaufte Ware stellst. Somit hast du tausende Auftraggeber.

Genau. Oder, um es mit dem stationären Handel zu vergleichen, ein Shoppingcenter mit verschiedenen Läden, die alle Miete zahlen. Als Ladenbetreiber arbeitet man ja nicht für das Shoppingcenter.

Was der TE meint, bezieht sich auf sog. Scheinselbstständige, also z. B. "selbstständige" Paketboten, die aber im Prinzip nur einen Auftraggeber haben, für den sie fahren, z. B. Hermes, Amazon Logistics, usw.

[cookie]

Für einen reinen "Onlinehändler" besteht keine Rentenversicherungspflicht da diese im Moment nur Angestellten obliegt.

Sofern Du im eigenen Namen Waren verkaufst, Du nirgends sonst noch arbeitest (es gilt 50+ / 50- z.b. wenn Du Onlinehandel nur nebenbei machst) gilt keine Rentenversicherungspflicht für dich.

Sofern Du aber irgendwelche Konstrukte verwendest um "Sozialversicherungsfrei" zu werden, und Du nicht wirklich Selbständig bist, wird bei Auffliegen einiges an Beträgen nachgefordert. Da Du dich selbst als "Onlinehändler" bezeichnest dürfte das kaum der Fall sein (siehe oben), allerdings nur sofern Du nicht noch wo angestellt bist (dann must Du auf deine selbständigen Einnahmen noch RV zahlen falls nur Nebenerwerb).

[amu222]

Ich hatte das mit Amazon hier gelesen, relativ am Ende der Seite:
https://www.firma.de/unternehmensfuehru ... staendige/

Natürlich gilt das nur für Soloselbstständige. Ist wahrscheinlich letztendlich Auslegungssache. Und was sagt ihr zu meiner Frage, ob ein Shopsystem evtl. auch als Auftraggeber gesehen werden kann? Nur könnte man dies anders als Amazon leicht wechseln und hat eigentlich daher keine Abhängigkeit.

@cookie: nein, für einen selbstständigen Nebenjob muss man keine RV zahlen. Nur wenn der Nebenjob die Pflichtkriterien für die RV-Pflicht betrifft, wie Lehrer z. Bsp. Du meintest wahrscheinlich Scheinselbstständigkeit im Nebenjob.

[cookie]

nein ich meinte wenn du 6 stunden am tag arbeitest als angestellter und nebenbei online-handel machst.

Der Link befasst sich mit Scheinselbständigkeit, hat mit dir nichts zu tun. amen

[amu222]

Am Ende des Berichts geht es um Soloselbstständige allgemein

[fossi]

Ein Shopsystem oder eine Verkaufsplattform sind doch keine "Auftraggeber". Wer denkt sich denn so einen Quatsch aus?

[roman]

Wer denkt sich denn so einen Quatsch aus?

In letzter Zeit habe ich manchmal das Gefühl dass hier verstärkt Neumitglieder auftauchen die ihre "Grundbildung" von den einschlägigen Youtube/Webinar-[...]-Coaches haben.

Denn da waren jetzt öfters sehr eigenartige Fragen von "neuen" dabei, da auf Coachseite teils abstruse Theorien aufgestellt werden.
Vielleicht ein Zusammenhang?

[Slater]

Es geht darum, die Rentenkassen zu füllen und nicht um Logik. Lt. Autor Dr. Thomas Schulze ( s. Link oben ) gilt das eben auch für Verkäufer, die ausschließlich über Amazon oder Ebay verkaufen.

[aaha]

Lt. Autor Dr. Thomas Schulze ( s. Link oben ) gilt das eben auch für Verkäufer, die ausschließlich über Amazon oder Ebay verkaufen.

So ein - mit Verlaub - Bullshit! Wenn ich ein Geschäft in einem Shoppingcenter habe, welches ich allein (ohne Angestellte) betreibe, dann bin ich scheinselbständig, weil der Shoppingcenterbetreiber mein einziger "Auftraggeber" ist? Ja, nee, ist klar ...

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Q.E.D. (W.z.b.w.)

[MrChad]

So ganz 100% Quatsch ist das nicht.
Es gibt einen genauen Kriterienkatalog und danach ist es durchaus diskutabel, ob der Beruf "Amazon-Händler" = scheinselbständig ist.

Je nach persönlicher Lebenssituation könnte es durchaus vorteilhaft sein, das mal gerichtlich feststellen zu lassen.

Und der Witz dabei: Die Hälfte der Beiträge müsste Amazon blechen. Die volle Rente gibt's trotzdem.

[cookie]

Es gibt zwar einen Kriterienkatalog, aber jemand der auf Amazon oder Ebay unter eigenem Namen / auf eigene Rechnung Handel betreibt gehört sicherlich nicht dazu.

Eines der Hauptkriterien ist "nur ein Auftraggeber". Amazon ist ein Vermittler / Marktplatz und kein "Auftraggeber". Ich wurde letztes Jahr von der GRV, der ich freiwillig Beiträge überwiesen habe, darauf "angesprochen" und später "angeschrieben" ob ich denn "scheinselbständig" sei, obwohl absolut GAR NICHTS darauf schließen lässt / lies.

Ich habe ALLES hierzu ignoriert und die "Prüfung" wurde dann eingestellt. Ich habe dann darauf auf die einzig richtige Weise reagiert: Für 2020 habe ich meine freiwillige RV Zahlung von zuerst 10k auf dann 4k reduziert, trotz Zusage meinerseits dass ich 10k überweisen würde.
Hierfür gab es meinerseits keine wirtschaftlichen Gründe (habe das "überschüssige Geld" dann anders in Altersvorsorge gesteckt). Habe dies gemacht weil dass a) ein Pleitesystem ist, dass Selbständige als Melkkühe sieht und b) die RV ein Haufen abgerissener Tippelbrüder sind.

Im Übrigen erhielt ich anschließend 4 ! Anrufe von der RV von verschiedenen Sachbearbeitern denen ich immer die gleichen Sachen erzählt habe, und die ganz verdutzt waren dass mich schon jemand anderes von der RV angerufen hatte ! Mehr als die Hälfte von diesen Leuchten hat mir dann noch Sachen mitgeteilt dass ich der RV für 2020 "noch 6k Beitragsrückstände schulde".

"IGNORE BUTTON"

[fossi]

Und der Witz dabei: Die Hälfte der Beiträge müsste Amazon blechen.

LOL. Gerade die werden mit Sicherheit nicht etwas total Unnötiges bezahlen.

[Investor]

Habe dies gemacht weil dass a) ein Pleitesystem ist, dass Selbständige als Melkkühe sieht und b) die RV ein Haufen abgerissener Tippelbrüder sind.

Wieso überweist Du denen überhaupt nen Cent?

[cookie]

Habe dies gemacht weil dass a) ein Pleitesystem ist, dass Selbständige als Melkkühe sieht und b) die RV ein Haufen abgerissener Tippelbrüder sind.

Wieso überweist Du denen überhaupt nen Cent?

Steuerersparnis ... 90 % absetzbar

LOL. Gerade die werden mit Sicherheit nicht etwas total Unnötiges bezahlen.
[/quote]
... er ist sarkastisch . Ich bin es nicht ...

[online-beobachter]

Aber macht nur Sinn wenn man die Hoffnung hat mindestens das einbezahlte wieder zu bekommen