Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

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Ach
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Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

Moin moin,

wir versenden zunehmend regelmäßiger Pakete und allmählich macht es wohl Sinn, dass wir uns mal über die Verpackung Gedanken machen :-D

Mir geht es dabei um den Versand von Elektrogeräten. Bspw. TVs, Staubsauger, Kaffeemaschinen, bei denen das Gerät in der Herstellerverpackung typischerweise durch einen Styroporkörper vor mechanischen Einwirkungen geschützt ist. Kleinere Teile (Smartphone-Hüllen, Zahnbürstenköpfe etc.) oder empfindliche Ware (Smartphones, Tablets, Geräte ohne Styroporkorpus im Karton) kommen immer in einen Umkarton.

Der Versand erfolgt in diesem Fall per DPD.
Abteilung 1: klebt oft einfach das Versandlabel direkt auf die Herstellerverpackung
Abteilung 2: Schlägt die Herstellerverpackung in Packpapier ein und klebt dann das Versandlabel auf dieses Packpapier.

Ich habe den Eindruck, dass Abteilung 2 sich hier unnötig Mühe macht. Sie meint aber, es sei "besser", weil die Verpackung in besserem Zustand ankäme und der Wert des Paketes für den DPD-Fahrer nicht erkennbar sei. Eine Messung der Kundenzufriedenheit ist leider nicht möglich, weil nicht erhebbar. Eine Beurteilung anhand von DOA und Retouren ist ebenfalls nicht möglich, weil unterschiedliche Warengruppen (Abteilung 1: Unterhaltungselektronik, Abteilung 2: Elektrokleingeräte).

Die Plattform empfiehlt Vorgehen 2, aber das interessiert mich nur peripher.

Ich bitte hier um eine Einschätzung von Euch Profis.
Vielen Dank!


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Wolkenspiel
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Re: Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

Das ist eine Glaubensfrage. Man kann argumentieren, dass Verbraucher sowas evtl. auch mal wieder bei Ebay verkaufen wollen, dann ist eine unbeschadete Umverpackung natürlich besser. Ich selbst habe noch nie ein Gerät in der Herstellerverpackung erhalten. Alles ist immer nochmal im Versandkarton. Für mich als Empfänger auch eine sauberere Lösung. Aber da streiten sich wohl die Geister.
roman
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Re: Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

Ja, absolute Glaubensfrage.

Als jemand der im Ebay-Umfeld groß geworden ist ("kann man ja dann mal besser weiterverkaufen" ... ;-) ) finde ich #2 einfach die "schönere" Lösung.
Vor allem weil Herstellerkartons idR nicht als Versandverpackung taugen.

Aber ob das die Kunde mehrheitlich auch so sehen, bin ich mir absolut nicht mehr sicher:

Nicht zuletzt Amazon hat die Leute dazu erzogen dass die Herstellerverpackung einigermaßen zerfledert ankommt und mit einem Haufen Versand- und Routinglabels vollgeklebt ist ... und scheinbar stört das nur wenige.

Auch ist die Kartonentsorgung für viele Leute scheinbar ein großen Thema (für mich freilich nicht: da entweder in der Firma probemlos, und im Einfamilienhaus ist's ebenfalls kein Problem).
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fossi
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Re: Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

Bei mir kam schon einiges im Herstellerkarton an, selbst Elektronik wie Staubsauger und Drucker.
Solange diese Verpackung halbwegs versandtauglich ist, spricht ja nichts dagegen - optisch sieht es aber unschön aus.

Ich würde es von der Verpackung abhängig machen. Ist das Produkt ansich schon gut verpackt, dann Label drauf und weg damit.
Ist die Verkaufsverpackung aber eher dürftig, weil wabbelig, fehlende Polster usw, dann kommt man um eine zusätzliche Kartonage nicht drumherum, wenn man Schäden vermeiden möchte.

Zur Packpapier-Idee: finde es persönlich unnötig. Es schützt nicht, dem Paketboten ist die Ware meistens eh wurschtegal und man würde sich höchstens etwas besser damit darstellen. In manchen Firmen ist es ja absolut üblich, daß die Ware noch mehrfach schön eingepackt und teils sogar mit Schleife versehen wird (so schon bei Textilien erlebt). Das macht, je nach Produkt vielleicht Eindruck, mehr aber nicht.
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Ach
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Re: Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

Es geht tatsächlich nur ums Packpapier, nicht um Umkarton als Schutz vor Stößen etc.... Und ich hab das Gefühl, dass die Kolleginnen am liebsten auch noch ein-zwei Schleifchen drummachen würden.
roman
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Re: Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

Ich finds cool wenn Mitarbeiter auf diese Weise "rebellisch" sind und ihre eigenen Vorstellungen von Perfektion haben.
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aaha
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Re: Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

In den AGB der Versanddienstleister, mit denen ich bisher versendet habe, steht überall der Passus, dass die Verpackung keine Schlussfolgerung auf den Inhalt zulassen darf. Wenn also was wegkommt und bei einer Regulierung die Rückfrage nach der Verpackung kommt, könnte es durchaus sein, dass der Versanddienstleister jene, die in Produktverpackung versendet haben, schlichtweg "wegtreten" lässt.

Als Kunde finde ich es - nett formuliert - unmöglich! Vielleicht will ich es ja nicht einmal eines Tages wieder verkaufen, sondern einfach nur ganz klassisch verschenken. Äh ... ja, auch Staubsauger können ggf. ein passendes Geschenk sein. :konfuzius: Na und wie sieht das denn aus unterm Baum oder auf'm Geschenketisch bei 'ner Hochzeit: so ein zerschrammtes, verdrecktes, angebufftes Etwas, zusätzlich verhunzt mit verschiedensten Etiketten? Bäh!

Und vom fehlenden Schutzfaktor für das Produkt will ich gleich gar nicht reden. Haltet euch einfach vor Augen, dass Produktverpackungen - versandtechnisch - maximal dafür konzipiert sind, gut gestapelt auf Paletten versendet zu werden, nicht jedoch, sie darin dem Wohl und Wehe der Paketboten zu überlassen.

Nettes Negativbeispiel (Büromarkt Böttcher) gefällig? Büdde:
Wir sehen: die Mühe wird nur ausgelagert, "unnötig" ist sie jedoch keinesfalls. Hier: Das Paket war nicht einmal von Böttcher verklebt worden. Es musste durch den Dienstleister nachverpackt werden. Es kam wesentlich später an, als nötig gewesen wäre. Wie gesagt: unmöglich! /-(x)
Und eines ist gewiss: bei denen kauf ich nicht mehr! "Unötige Mühe"? Echt?
kreien
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Re: Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

Der Passus in den AGB von DHL, dass die äußere Verpackung keinen Rückschluss auf den Wert des Gutes zulassen darf, wurde bereits gestrichen, das sollte also nicht mehr das Problem sein, vgl. https://www.paketda.de/news-kurznachric ... 81222.html, es sei denn andere Paketdienste haben gleichartige Regelungen.

Bei bekannten Markenherstellern, die hochpreisige Artikel im Portfolio haben, könnte das zu erhöhten Verlustquoten durch Diebstahl führen. Ich glaube schon, dass wenn auf einem Paket außen fett der Name eines großen Computerversenders, z. B. Alternate, bzw. Dell oder Apple dransteht, es passieren kann, dass die Abholung des vor der Tür geparkten Pakets durch Dritte erledigt wird. Das wird bei Weißer Ware ähnlich sein. Oder große Elektrowerkzeughersteller, wie Hilti, Festo, Flex oder Fein – da bekommen aber manche leuchtende Augen.

Andererseits, im Zeitalter des Karton-Recyclings steht nicht immer wahrheitsgemäß draußen dran, was drin ist. Ich bekomme technische Sprays von Kontaktchemie in einem Karton von Parfumdreams – obwohl, … etwas Kontakt 60 unter die Achseln, und schon … :knutsch: . Ich probiere das mal heute Abend aus.
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aaha
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Re: Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

kreien hat geschrieben: 29. Sep 2021 17:47 Der Passus in den AGB von DHL, dass die äußere Verpackung keinen Rückschluss auf den Wert des Gutes zulassen darf, wurde bereits gestrichen, das sollte also nicht mehr das Problem sein, vgl. https://www.paketda.de/news-kurznachric ... 81222.html,
Huch! Da hab ich glatt mal was verpasst ...
kreien hat geschrieben: 29. Sep 2021 17:47 es sei denn andere Paketdienste haben gleichartige Regelungen.
Ja. Eigentlich schon. Muss ich bei Gelegenheit mal schauen, ob das dort auch gedroppt wurde.
kreien hat geschrieben: 29. Sep 2021 17:47 Andererseits, im Zeitalter des Karton-Recyclings steht nicht immer wahrheitsgemäß draußen dran, was drin ist.
Das finde ich aber auch in Ordnung. Das machen wir auch. Aber eben als zusätzlicher Umkarton, in welchem die eigentliche Ware angemessen geschützt wird. Für zu auffällige Fremdprodukt- bzw. -händleraufdrucke gibt es ja notfalls auch Blankoetiketten (die immer beim Rollenwechsel anfallen) oder eben blickdichtes Paketklebeband. Und sowieso unser eigenes drumrum. Gebraucht, aber ordentlich und AGB-konform (jedenfalls bisher). Na ja, wird wohl mal wieder Amazon zu "verdanken" sein. Die machen das ja schon länger mit dem Versand in Produktverpackung. Aber da gibt es wenigstens einen entsprechenden Hinweis darauf und die Kundschaft kann dann wählen, ob das gewollt ist oder nicht und ggf. den Versand in Umverpackung auswählen. Damit kann ich - obwohl Amazon, an denen ich ungern ein gutes Haar lasse :lol2: - aber leben. So finde ich es sogar vernünftig.
kreien hat geschrieben: 29. Sep 2021 17:47 Ich bekomme technische Sprays von Kontaktchemie in einem Karton von Parfumdreams – obwohl, … etwas Kontakt 60 unter die Achseln, und schon … :knutsch: . Ich probiere das mal heute Abend aus.
:lol: :lol: :lol:
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fossi
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Re: Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

kreien hat geschrieben: 29. Sep 2021 17:47etwas Kontakt 60 unter die Achseln, und schon … :knutsch: . Ich probiere das mal heute Abend aus.
Denk ans Foto oder Video. Wir wollen ja wissen, ob es funktioniert. :)

wegrenn
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Re: Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

fossi hat geschrieben: 29. Sep 2021 18:25
kreien hat geschrieben: 29. Sep 2021 17:47etwas Kontakt 60 unter die Achseln, und schon … :knutsch: . Ich probiere das mal heute Abend aus.
Denk ans Foto oder Video. Wir wollen ja wissen, ob es funktioniert. :)

wegrenn
Ich bin zwar hier kein Admin, aber bevor es wieder zu sehr abdriftet ...
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Baam
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Re: Versand im Herstellerkarton oder mit zusätzlicher Umverpackung?

Ich finde da die Lösung von Amazon ehrlichgesagt sehr charmant.
Dort wird angegeben, dass die Verpackung den Inhalt erkennen lässt und man kann alternativ sagen, mann will eine neutrale Umverpackung.
Geht natürlich nur im eigenen Shop.
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