@ Wolkenspiel
Erstmal Danke für Dein Posting (auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind). Und das ist _nicht_ ironisch gemeint.
Ich sehe nach wie vor, dass hier im thread "Gendern" gleichgesetzt wird mit geschlechtergerechter Sprache, Binnen-I usw., das ist aber nicht das, was Gendern eigentlich meint:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gendern
Gendern oder Gendering (...) bezeichnet im allgemeinen Sinne die Berücksichtigung oder Analyse des Geschlechter-Aspekts in Bezug auf eine Grundgesamtheit von Personen, etwa in Wissenschaft, Statistik und Lehre. Beispielsweise werden statistische Daten unterschieden in Angaben zu Frauen und zu Männern (vergleiche Gender-Data-Gap). Im besonderen Sinne steht das Gendern im Deutschen für einen geschlechterbewussten Sprachgebrauch, der im Interesse der Gleichbehandlung der Geschlechter mit Veränderungen der herkömmlichen schriftlichen und gesprochenen Sprache einhergehen soll. In sozialen Medien wird Gendern oft nur auf den Einsatz von besonderen Zeichen wie dem Gendersternchen bezogen (Nutzer*innen).
Wolkenspiel hat geschrieben: ↑7. Jul 2021 09:13
Um es mal auf den Punkt zu bringen:
dass es Unterschiede zwischen Frau und Mann gibt, was Bezahlung und gesellschaftliche Bewertung und Behandlung angeht, ist unbestritten und ein Skandal im 21. Jhd. Dass das vernünftigen Menschen verurteilen, ist selbstverständlich.
Das glaube ich Dir sogar - das, was ich in den letzten beiden Tagen hier im Thread an Antworten gelesen habe, spricht da leider eine andere Sprache, aber Schwamm drüber.
Aber dass Genderblödsinn wie Sternchen und der andere Quatsch und die Verkomplizierung der Sprache das nicht ändern, ist genauso logisch und deshalb sind das zwei verschiedene Bereiche.
Punkt 1: Geschlechtergerechte Sprache ändert das sehr wohl, da gibt es Studien zu.
Punkt 2: nicht nur deswegen sind das eben keine zwei verschiedenen Bereiche
Sorry! Aber das ist allerhöchstens Deine persönliche Definition und die ist wohl eher nicht allgemeingültig.
Und genauso ist es mit der Gendersprache. Man kann endlich sagen, man hat was gemacht. Und kommt mir nicht mit den ganzen Leuten, die "sich nicht angesprochen fühlen".
Das mit dem Hauptsache, was gemacht mag ja Deine persönliche Meinung sein. Dass Sprache Realität formt ist jedoch Fakt. Es geht nicht darum, dass Leute "sich nicht angesprochen fühlen", sondern konkret darum, dass sie nicht in wesentlichen gesellschaftlichen Bereichen berücksichtigt werden - das dem so ist, belegen ebenfalls Studien und Experimente.
Ich bin eine Frau und kenne keine einzige, die das so sieht.
Das ist doch kein Argument?
Ich bin auch eine Frau und kenne mindestens drölfzig Frauen, die das sehr wohl so sehen. Und nu?
Und dass wir hier Strukturen ändern, weil 0,2 % laut danach schreien, ist sowieso unmöglich. Aber so ist das halt in Zeiten von FB und Co, wer am lautesten schreit, verschafft sich Gehör. Siehe Umwelthilfe etc.
Übel. Früher war mehr Religion. Jetzt heißt das Ernährung, Plastik, Klima und Rassismus. Und die Vorgänge sind der Wichtigkeit dieser Themen leider nicht zuträglich. Im Gegenteil.
Ich weiß nicht, wo die 0,2% herkommen, aber mir ist schon klar, dass Gendersternchen nicht mehrheitsfähig sind und den meisten Menschen anderswo der Schuh drückt.
Man könnte aber auch genau so gut argumentieren, dass es dem grundlegenden Gelichberechtigungs-Thema nicht zuträglich ist, wenn man so auf das Gendersternchen abfährt und es als "dem Thema nicht zugehörig" erklärt.
Mein Einstieg von vorgestern hier im Thread drehte sich übrigens einzig und allein um die
Gender Data Gap - um geschlechtergerechte Sprache ging´s da konkret erstmal gar nicht.
Gendern beinhaltet aber all das und nicht nur die Sprache (siehe oben).
Ansonsten das, was koshop sagt: Geschlechtergerechte Sprache wir im Wesentlichen gehyped von Leuten, die sich daran hochziehen (siehe das Eröffnungsposting dieses Threads) und weil man super undifferenziert und emotionalisiert drüber ablästern kann. Sozusagen die Anti-Religion der "sozialen" Medien.