"Reklamationen" bei Amazon

[Andy79]

Hallo,

wir haben ungefähr 20 % unseren Gesamtumsatzes mit Amazonverkäufen. Aber 95 % der "Reklamationen" und Beschwerden kommen über Amazon. Bei Ebay gab es sowas früher auch aber das ist jetzt bei uns fast bei 0.
Die Dreistigkeit der Amazonkäufer kennt dabei keine Grenzen.

Natürlich machen wir auch Fehler, es gibt Transportschäden oder ein Produkt ist fehlerhaft. Das ist aber in den meisten Fällen nicht das Problem. Da kommen Dinge wie "der Tee schmeckt nicht - ich will mein Geld zurück" oder vom Kunden beschädigte Zubehörartikel die wir dann natürlich kostenfrei ersetzen sollen. Die Bemerkungen in den Rückgabeanfrage sind auch immer wieder sehr abenteuerlich. Ich frage mich tatsächlich ob dieses Klientel auch in einem stationären Ladengeschäft in dieser Art und Weise auftreten würde.

Vor einigen Jahren haben wir bei solchen Fällen telefonisch Kontakt aufgenommen und da waren dann viele Probleme ganz anders als vorher angegeben. Aber heute darf man als Händler so gut wie keine andere Kommunikation als E-Mails nutzen.

Wir sind bei offensichtlichen Probleme gern bereit für jeden Kunden eine zufriedenstellende Lösung zu finden, letztendlich bleiben die zufriedenen Kunden über viele Jahre bei uns. Aber bei den Amazonfällen kommt man wirklich von Glauben ab..

Geht das nur uns so oder tritt das in dieser Form auch bei anderen Händlern auf ?

[fossi]

Die Dreistigkeit der Amazonkäufer kennt dabei keine Grenzen.

Nichts Neues. Vermutlich hatte schon jeder Amazon-Verkäufer eine Menge Spaß mit Retouren.

Bei Amazon kommt der Kunde an erster Stelle und hat immer Recht.
Richtig interessant wirds bei Prime oder Prime by Seller -Angeboten. Da reicht oft ein Anruf beim Kundenservice (der in dem Fall Amazon übernimmt) und schon sind Geld und Ware futsch. Beim Eigenversand hat man noch etwas mehr Kontrolle, aber die Kunden versuchen es dort genauso.

Auf anderen Plattformen oder im eigenen Shop hat die Retourenproblematik in den letzten Jahren ebenfalls etwas zugenommen, aber Amazon war bei mir immer der Spitzenreiterm was das anging.

Wir sind bei offensichtlichen Probleme gern bereit für jeden Kunden eine zufriedenstellende Lösung zu finden, letztendlich bleiben die zufriedenen Kunden über viele Jahre bei uns.

Das ist häufig nur Wunschdenken, zumindest was Amazon betrifft.
Die Kunden bestellen "bei Amazon" und nicht dem "Handel XY".
Manchmal hat man Glück und der Kunde klickt in den Bestellungen auf "nochmal bestellen", aber sobald er über die Suchfunktion geht, ist es ein Glücksspiel, bei wem er landet. Steht man da aus irgendwelchen Gründen nicht mehr vorne, ist der Kunde häufig weg.

[Doppel]

Ebay hab ich ca. aktuell 5 % - seit Lockdown ca. 2% gestiegen, aber ich verkauf auch viel mehr.
Über Amazon mit unwesentlich mehr Verkäufen dafür aber gut 30% an Retouren oder Stornierungen - sieh auch meinen Thread hier:
small-talk-allgemeine-ecommerce-haendle ... 57980.html

[bauti]

Richtig interessant wirds bei Prime oder Prime by Seller -Angeboten. Da reicht oft ein Anruf beim Kundenservice (der in dem Fall Amazon übernimmt) und schon sind Geld und Ware futsch.

War mir nicht bewusst dass es hier einen Unterschied bei Prime gibt. Wegen einem Angebot von Amazon mit reduzierten Gebühren habe ich schon überlegt Prime by Seller zu testen...
Das ist ein gewichtuges Argument dagegen.

[Schatzsucher]

Es mag mein eigenes Empfinden sein, aber ich habe schon seit vielen Jahren das Gefühl, dass die "Kunde ist König"-Mentalität von amazon seitens der Kundschaft immer mehr als Standard wahrgenommen und mitunter auch sehr Dreist eingefordert wird. Natürlich machen Kulanz- und Garantieleistungen Sinn und guter Service sollte zum Selbstverständnis gehören, doch die Selbstverständlichkeit, mit der heute der Fehler des Kunden auf den Händler verlagert wird ist schon krass.

[daytrader]

Lasst Amazon den Schei....doch selber machen. Ohne euch Schein-Selbstständigen Sklaven ist amazon nichts. Die verdienen am Online Handel eh schon kaum was. Wenn die dann noch Ihre A-Z Anträge nicht auf euch abwälzen können, bekommen sie Probleme.....dazu viel weniger verfügbare Artikel.

Ging mir nicht anders. Billige Artikel Artikel habe ich mich gar nicht mehr getraut zu verkaufen. Das war die Reklamationsrate gar nicht wert die 2 € Gewinn. Da war ja ständig was....Artikel nicht angekommen, Verpackung ein nicht sichtbarer Knick., Paketfahrer die falsche Nationalität.....man hat ja regelrecht gesucht, um was zu finden .....ich habe Reklamationen erlebt, die habe ich in 17 Jahren noch nicht gehabt.

Grundpreispflichtige Artikel geht aus rechtlichen Gründen gar nicht. Heute noch 30 € je Liter, morgen schon 0,0005 €/Count oder gar nichts. Total rechtsfreier Raum. Vor ca. 14 Tagen wieder ein A-Z mit 300 € Verlust von einem Käufer der mir schonmal einen A-Z beschert hatte (damals Paket, trotz Zustellnachweis nicht erhalten).
Dieser Streß, dieses Risiko wegen (zu Bestzeiten) 20% des Umsatzes.

Ich hatte zuletzt keine 50 Artikel mehr online, wegen oben genannter Probleme. Ich habe letzte Woche die letzten FBA Artikel remissioniert. Ich bin in die Urlaubseinstellung, ich habe den Repricer gekündigt. Wenn die letzte Auszahlung durch ist, wird das Ding gekündigt.

[lallekalle]

Amazon macht wirklich wenig Spass, ich bin der Willkür und Abhängigkeit von Amazon und vom Kunden ausgesetzt.
ABER: Es funktioniert - und bei mir leider viel besser, als alle andere Plattformen (96% Umsatzanteil).
Da ich mittlerweile in die Rubrik "Reichensteuersatz" angekommen bin, lass ich das gerne mit mir machen, solange es funktioniert.

[Andy79]

Es ging mir nicht um das Prinzip Amazon und ob ein Verkäufer viel oder wenig Umsatz / Gewinn macht.

Das was mich wirklich ärgert sind die "Kunden" die über Amazon bestellen und auf Teufel komm raus versuchen immer noch mehr rauszuschlagen. Letztendlich grenzt einiges davon an Betrug / Diebstahl.
Ich glaube dass die meisten dieser Kunden (von einer zweifelhaften Grundeinstellung zu Ehrlichkeit abgesehen) davon ausgehen dass alles was sie bei Amazon kaufen zu einem Milliarden Unternehmen gehört und es ja nicht schlimm ist hier und da "über die Maßen Kulant" zu sein.
Das sich aber unter dem Versender teils kleine Unternehmen befinden (die vielleicht mehr Steuern in D. zahlen als Amazon selber) und diese auch eine hohe Verkaufsprovision an Amazon zahlen müssen, dieses Verständnis scheint gänzlich zu fehlen.

Aber anscheinend ist dies wohl auch bei anderen Branchen so dass die Amazonkäufer deutlich schwieriger sind als Shopkunden.

[daytrader]

Gut, Höchststeuersatz bin ich auch angekommen, ohne Amazon. Und auch das ist alles andere als einfach. "Machen" lasse ich es trotzdem nicht mir, da könnt ich mich auch gleich prostituieren, wenn´s Geld stimmt. Nö, ich habe meine Grenzen. Meine Nerven und Zeit sind mir inzwischen wichtiger.

Und vieles ist für mich Betrug. Daher Schluss. Es ist mit keinem Gesetz vereinbar, dass ein Kunde Ware und Geld behalten darf. Aber muss jeder selber wissen.

Eigentlich müsste ich konsequenterweise auch auch mein Käuferkonto, sowie Prime kündigen.

[daytrader]

Das sich aber unter dem Versender teils kleine Unternehmen befinden (die vielleicht mehr Steuern in D. zahlen als Amazon selber) und diese auch eine hohe Verkaufsprovision an Amazon zahlen müssen, dieses Verständnis scheint gänzlich zu fehlen.

Das interessiert wirklich keinen. Die Leute reklamieren, weil Sie Geld, weitere kostenlose Lieferung etc. wollen. Dieser Drang ist stärker als Mitleid für kleinen Unternehmen.

[Mozartkugel]

Was kann man jetzt aus diesen sehr unterschiedlichen Erfahrungen mit Amazon (Zitate unten) lernen? Der Eine kann ohne Amazon hervorragend leben, der Andere macht kaum Umsatz im eigenen Onlineshop. Für mich stellt sich jetzt die Frage... wieso, weshalb, warum?

Ich hatte zuletzt keine 50 Artikel mehr online, wegen oben genannter Probleme. Ich habe letzte Woche die letzten FBA Artikel remissioniert. Ich bin in die Urlaubseinstellung, ich habe den Repricer gekündigt. Wenn die letzte Auszahlung durch ist, wird das Ding gekündigt.

Amazon macht wirklich wenig Spass, ich bin der Willkür und Abhängigkeit von Amazon und vom Kunden ausgesetzt.
ABER: Es funktioniert - und bei mir leider viel besser, als alle andere Plattformen (96% Umsatzanteil).
Da ich mittlerweile in die Rubrik "Reichensteuersatz" angekommen bin, lass ich das gerne mit mir machen, solange es funktioniert.

[hans77]

Was kann man jetzt aus diesen sehr unterschiedlichen Erfahrungen mit Amazon (Zitate unten) lernen? Der Eine kann ohne Amazon hervorragend leben, der Andere macht kaum Umsatz im eigenen Onlineshop. Für mich stellt sich jetzt die Frage... wieso, weshalb, warum?

Ist doch einfach, die einen sind richtige Online-Händler und die anderen sind halt Subunternehmen von amazon.

Die meisten die nicht ohne amazon können sind doch Händler die max. vor 5-6 Jahren begonnen haben und dann gleich direkt auf amazon.
Die Wissen sonst vom Online-Handel gar nichts.

Die sind nicht besser gestellt als sonst alle anderen Subunternehmen von amazon die Pakete für diese Firma ausliefern etc..
Man bekommt eine Entschädigung für seine Sklaven-Arbeit, aber man muss ich auch damit abfinden wie ein Sklave behandelt zu werden.

Manchen gefällt sowas .........

[Navu]

Was kann man jetzt aus diesen sehr unterschiedlichen Erfahrungen mit Amazon (Zitate unten) lernen? Der Eine kann ohne Amazon hervorragend leben, der Andere macht kaum Umsatz im eigenen Onlineshop. Für mich stellt sich jetzt die Frage... wieso, weshalb, warum?

Ist eigentlich bei vielen recht einfach. Wenn man nicht gerade ein sehr neues nischiges Sortiment vertreibt wird es sehr schwer haben zu den bestehenden Shops aufzuholen. Es sei denn das eigene Talent liegt vor allem im Onlinemarketing / Social Media usw.

Shops die schon seit Jahren am Markt sind haben sich bereits etabliert und können natürlich viel eher auf Shop only setzen als Neulinge die als Vollzeittätigkeit kaum ohne Marktplatz starten können.

Allein das Startkapital für einen Shop ist ja nicht zu verachten ( wenn man nicht auf Dropshipping setzt). Bei Amazon usw. kann ich auch einfach mal mit 10 Artikeln starten und sehen wie es läuft bzw. darauf aufbauen.

Ich mag Amazon absolut nicht, aber nur durch den Marktplatz war es mir möglich innerhalb von 3 Jahren ein so starkes Wachstum hinzulegen bzw. mir mein Geschäft ohne große Vorkenntnisse / Starkapital / Vitamin B überhaupt zu ermöglich.

[fonprofi]

(96% Umsatzanteil).

Voll gefährlich. Wenn dein Nachbar Amazon bescheisst, machen die als Sippen/Strassenhaft dein Konto mit dicht und du kannst garnicht groß gegen machen. Dann haste nur noch 4% Umsatz und rennst deinem Leumund hinterher.

[lallekalle]

Voll gefährlich. Wenn dein Nachbar Amazon bescheisst, machen die als Sippen/Strassenhaft dein Konto mit dicht und du kannst garnicht groß gegen machen. Dann haste nur noch 4% Umsatz und rennst deinem Leumund hinterher.

Ach, darauf wäre ich nie gekommen. Alle anderen Plattformen wie auch der eigene Shop konvertieren bei weitem nicht so. Es ist wie es ist.

[Woody-HH]

Ist doch völlig in Ordnung, wenn's für Dich passt. Du solltest halt nur Vorsorge tragen für den Tag, an dem dein Umsatz in wenigen Minuten dauerhaft um 96% zurückgeht. Ist meinem Nachbarn passiert.

[hkhk]

... an dem dein Umsatz in wenigen Minuten dauerhaft um 96% zurückgeht. Ist meinem Nachbarn passiert.

Vielleicht solltest du wegziehen, dann normalisiert sich der Umsatz deines Nachbarn wieder

weil:

Wenn dein Nachbar Amazon bescheisst, machen die als Sippen/Strassenhaft dein Konto mit dicht und du kannst garnicht groß gegen machen. Dann haste nur noch 4% Umsatz und rennst deinem Leumund hinterher.

[Woody-HH]

Amazon kann mich nicht sperren.