Der Corona Thread. Aktuelles rund um Corona - Corona Small Talk 💉🦠

[Technokrat]

Ich hab die Aufregung um den QR-Code nicht verstanden - also wozu der sein soll, als was der verkauft wurde.
Wer regelmäßig unseren Experten zuhört weiß, dass die Schnelltests keine Sicherheit versprechen und erklärungsbedürftig sind, abgesehen davon vorerst für den rein persönlichen Gebrauch bestimmt sind. Das wurde hier im Thread aber gefühlt auch schon vor zwei Seiten allgemein begriffen, glaube ich.

Warum die Aufregung um den QR-Code auf der Aldi-Packung?

[movieman]

Warum die Aufregung um den QR-Code auf der Aldi-Packung?

Der QR-Code ist mir Wurscht. Aber wie ein paar Beiträge vorher von mir geschrieben, wird durch solche fragwürdigen Tests zusätzlich sinnlos Sondermüll produziert. Das ist mir nicht wurscht ... da hätte ich mir die Umstellung des gesamten Verpackungsmaterials hier in der Firma auf "plastikfrei" gleich sparen, und von dem dadurch gesparten Geld schön Essen gehen oder mir eine Urlaubsreise gönnen können.

[Technokrat]

Die Tests sind in ihrer Eigenschaft gesehen nicht fragwürdig, sie können die Leute mit hoher ansteckender Viruslast entdecken.

[sendiX]

in HH wurde gerade die Gültigkeit auf 12 Stunden verkürzt (vorher zwei Tage)...

Reicht nichtmal zum Ommabesuch zum Sonntagskaffee - albern

[movieman]

in HH wurde gerade die Gültigkeit auf 12 Stunden verkürzt (vorher zwei Tage)...

Reicht nichtmal zum Ommabesuch zum Sonntagskaffee - albern

Da hilft nur noch eines: Mehr und am besten drei mal täglich testen! Dabei aber immer auch schön die Inkubationszeit berücksichtigen .... sonst hilft auch der beste Test nix.

[Technokrat]

Welche Gültigkeit?

Nochmal: Die Tests können hochinfektiöse Leute rausfiltern - das kann man für den Betrieb einsetzen.

[sendiX]

Welche Gültigkeit?

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/ ... ts148.html

zB. für kosmetische Gesichtsbehandlungen oder einen Besuch im Pflegeheim...

Aber wie Du schon sagst:

Die Tests können hochinfektiöse Leute rausfiltern

bei richtiger Anwendung interessant, mehr aber nicht.

[MatthiasB]

Ihr wisst aber schon, dass es sich hierbei um die Schnelltests handelt, die nur geschultes Personal anwenden dürfen - oder? Nicht die Selbsttests von Aldi und co? Nur so zur Sicherheit. Und großer Unterschied.
Die sind eine Bestandsaufnahme einer ggf. hohen Viruslast zum Testzeitpunkt - mehr nicht.

Und bei nem Selbsttest ne Bestätigung ist eh n schlechter Witz... oder Marketinggag.... Die kannste machen, wenn du bisschen sicherer sein magst, bevor du Oma besuchst. Maske würd ich trotzdem auflassen, wenn dus ernst meinst.

Hier mal zum Nachlesen (ist jetzt etwas belletristisch - aber eigentlich ganz OK geschrieben): https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... n-lockdown

und der interessante Link aus dem Artikel: Übersicht der Spezifität und Sensitivität der Tests: https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/ ... bal-health

Meine Meinung - wens juckt: Schnelltests unmittelbar (maximal 6-12h oder so) vor Kontaktsituationen durchaus sinnvoll, und so sehe ich auch die Möglichkeit einer vorsichtigen Öffnung, (Konzerte, Fussball, ...) da halbwegs valide zum Testzeitpunkt. Selsbttests: Für Hypochonder, vor kleineren Familientreffen und so ganz OK - aber die können meines Erachtens keine Relevanz für irgendwelche erweiterten "Rechte" haben. Und ja - über meine Meinung kann man streiten - der einzige Zeitpunkt wo ich mir Selbsttests gekauft hätte wäre vor Weihnachten, wenn ich unbedingt meine Eltern hätte treffen wollen. Nur so als kleiner Sicherheitsfaktor mehr. Aber auch mit dem Wissen, dass es eben nur etwas mehr Sicherheit ist.

Ansonsten bleib ich bei meiner Meinung: Ein Großteil der schnell-selbst-unqualifiziert-testerei bringt eine unwahre, gefühlte Sicherheit, die noch zu Problemen führen könnte....

[movieman]

... Und weil ich gerade auf Telepolis den Artikel "Corona-Impfungen: Wissenschaftliche Leistung unterschätzt" gelesen habe, hier ein Kommentar aus dem dazu gehörigen Forum, der mir so ziemlich voll und ganz aus dem Herzen spricht:

Stellen wir uns mal vor, Airbus entwickelt ein Flugzeug in 3 Monaten ...

... würdest du mit gutem Gewissen mitfliegen?

So ein Flugzeug ist ja eine komplizierte Angelegenheit. Zwar nutzt die Menschheit schon des längeren das Flugzeug und hat durch viel Trial'n'Error gelernt, die Dinge so zu bauen, dass sie das sicherste Verkehrsmittel der Welt sind (gemessen am Verhältnis aus Todeszahlen und absolvierter Kilometerleistung), trotzdem dauert auch heute noch die Entwicklung mehrere Jahre. Kein Ingenieursteam ist in der Lage, innerhalb von drei Monaten von Projektstart bis Markteinführung ein Flugzeug zu entwerfen, was den Vorschriften entspricht oder unser Bedürfnis nach Sicherheit erfüllt.

Impfstoffe sind keine Flugzeuge, trotzdem ist das Problem ähnlich gelagert. Die Menschheit impft seit geraumer Zeit und rein zufällig deckt sich die Ära schulmedizinischer Impfung mit der des Fliegens. Zwar wurde schon im Nahen Osten im Mittelalter geimpft, doch nicht auf dem modernen Niveau, wie wir es seit einiger Zeit kennen. Das Vertrauen in die Wirksamkeit der Impfungen ist so hoch, dass ein Hinterfragen fast als Sakrileg begriffen wird (dabei lebt die Wissenschaft von beständigem Zweifel an den Erkenntnissen zum Gewinn neuer Erkenntnisse). Es gilt grob: "Impfen hilft" und "Impfen schadet nicht". Und beides sind Dogmen, die sich bei strenger wissenschaftlicher Betrachtungsweise nicht halten lassen. Aber das sei hier nicht weiter thematisiert.

Impfungen werden seit ähnlich langer Zeit entwickelt und eingesetzt wie Flugzeuge. Und wie's der Zufall will, dauert eine ordentliche Impfstoffentwicklung mehrere Jahre, denn mit der Isolierung des Erregers und Zusammenstellung des Vakzins ist es nunmal nicht getan. In einen aufwendigen Prozess werden verschiedene Zusammensetzungen des Vakzins getestet, bis eines gefunden wurde mit der größten Wirksamkeit bei gleichzeitig geringstmöglichen Nebenwirkungen. Jedenfalls sollte das so sein, wenn man fest am Hippokratischen Eid festhält und den Patienten heilen und Schaden von ihm abwenden will.

Ein Flugzeug muss sicher starten, fliegen und landen können, auch in Notsituationen müssen Piloten noch eingreifen können, um die sichere Funktion so gut wie möglich zu gewährleisten. Die ganzen an Bord verbauten Redundanzsysteme haben nur die eine Aufgabe, im Falle eines Versagens der Primärsysteme das Flugzeug steuerfähig zu halten. Und Ausbildung und Erfahrung der Piloten können den Unterschied machen, ob ein in Havarie befindliches Flugzeug mit wenigen oder gar keinen Verlusten notgelandet werden kann, oder als Feuerball endet. All die Erfahrung aus anderthalb Jahrhunderten Flugmaschinenbau sind da drin vereint. Und die lässt sich nicht in drei Monaten in ein voll funktionsfähiges neues Flugzeugprojekt kondensieren.

Wenn ich mich nicht wohlfühle, in ein "Drei-Monate-Flugzeug" zu steigen, basiert letztlich auf den gleichen Bedenken, wieso ich einem in drei Monaten entwickelten Impfstoff nicht vertraue. All die Erfahrung aus der Impfmedizin lässt sich nicht auf wenige Monate Entwicklungszeit runterbrechen. Es müssen Studien angestellt werden, es muss sichergestellt sein, dass der Impfstoff wirkungsvoll ist (idealerweise als vollständige Immunität gegenüber dem Erreger) und gleichzeitig keine oder nur geringfügige Nebenwirkungen aufweist (kurzfristige Muskelschwellung an der Injektionsstelle ist okay, Beklemmungsgefühle im Herzen oder anaphylaktische Schocks sind nicht okay).

Und jetzt der böse Twist am Ende des Beitrags: mRNA-Impfstoffe sind NEU. Die wurden so noch nie am Menschen eingesetzt. Ich spreche hier von Flugzeugen und Impfstoffen, müsste aber den mRNA-Impfstoff mit Raumschiffen gleichsetzen. Da haben wir zwar auch ein bisschen Erfahrung und haben sogar schon mit Menschen gearbeitet, vom Massenspektakel sind wir aber weit entfernt. Weltraumtourismus existiert nur in SciFi-Romanen oder in Köpfen wie beispielweise Elon Musk. Wir sind trotzdem noch Jahrzehnte von einer kommerziellen Weltraumtouristik entfernt, so wir überhaupt jemals den Punkt erreichen. Und vielleicht ist das mit dem mRNA-Impfstoff genauso: die Theorie steht, die ersten Gehversuche laufen, aber vielleicht bekommt man die Technologie nie soweit in den Griff, als dass sie für den Masseneinsatz tauglich ist.

Und das ganze in drei Monaten? In drei Monaten vom Reißbrett zum Raumschiff, von der Idee zum mRNA-Vakzin?

Nein, das funktioniert nicht.

Ich frage mich, welche Naivität erforderlich ist, um selbst die im Gleichnis dargestellten Einwände wegwischen zu können. Wer in kein Flugzeug steigt, was im Turboverfahren entwickelt wurde, sollte sich auch nicht impfen lassen wollen mit einem Impfstoff, der mindestens zwölfmal schneller entwickelt wurde als üblich.

Link zum Kommentar

Genaueres über den Autor des Telepolis-Artikels (Von dem würde ich mir persönlich nicht mal einen "gebrauchten" Hund kaufen. Aber es möge sich, wie bei allen meinen Beiträgen, bitte jeder seine eigene Meinung dazu bilden)

[Wolkenspiel]

Funfact aus Bonn: tausende Impftermine sind frei, weil angeblich nahezu alle Alten geimpft sind. Man sitzt jetzt rum und wartet auf die Entscheidung von weiter oben, wen man jetzt impfen soll/darf. Die schreibt der GA Bonn. Kommentare darunter (und nicht wenige): Komisch, meine Großeltern haben erst Ende März (resp. auch Anfang April usw.) einen Termin bekommen.
Anstatt einfach mal zu machen und zu impfen, impfen, impfen. Es ist mir doch völlig wurscht, ob Gesundheitsämter die Impfreste nicht verwerfen, sondern sie untereinander verimpfen, weil sie es anderen nicht mehr geben dürfen oder ob mein Nachbar vor mir geimpft wird, obwohl er jünger ist. Jede Impfung bei jemand anderem hilft auch mir.
Die sollen verdammt noch mal das Zeug verimpfen und nicht wie die Lemminge auf Entscheidungen warten, die sie problemlos mit gesundem Menschenverstand einfach selber treffen könnten.

[miezekatze]

Und jetzt der böse Twist am Ende des Beitrags: mRNA-Impfstoffe sind NEU. Die wurden so noch nie am Menschen eingesetzt.

https://www.thelancet.com/journals/lanc ... 3/fulltext

2017 ist für mich nicht mehr so neu. Die Forschung an an dieser Technik findet seit ~20 Jahren statt. Da ist nichts NEU oder ganz plötzlich innerhalb von 3 Monaten aus dem Ärmel geschüttelt worden. Aber wie immer: Fakten sind für den einen mehr, für den anderen weniger interessant.

[Technokrat]

Wegen der Impfreihenfolge kann ich die Ungeduld einerseits verstehen, andererseits macht sie schon Sinn.

Wenn sich alle drüber hinwegsetzen und einfach machen, sind wir schnell bei einem System, wo es gegen einen Tausender schneller geht. Da ja anscheinend sowieso eine gewisse Ehrfurcht vor "denen da oben" herrscht, haben´s die ja im Prinzip auch noch vorgemacht.

Und ich bin nach wie vor für die Aussetzung der StVO für zwei Tage in der Woche

[fossi]

[Gaertner]

Wenn sich alle drüber hinwegsetzen und einfach machen, sind wir schnell bei einem System, wo es gegen einen Tausender schneller geht.

Genau und darum passiert dann sowas wie oben beschrieben, wir warten..... aber egal läuft doch richtig gut bisher mit dem impfen, kommt doch nicht auf paar Monate oder Jahre an!
Und ich würde sogar vermuten wenn jemand wirklich viel Geld ausgeben wöllte kommt er auch an den Impfstoff, ist wie mit allem!
Was das jetzt mit der StVO zu tun hat erschließt sich mir aber nicht.

[Technokrat]

Es freut mich, dass Du Dich für das Impfthema stark machst, das finde ich prinzipiell richtig. Natürlich sollte es schnell gehen und auch nicht Impfstoff nutzlos herumliegen. Das das sauber läuft, wenn man freie Hand gibt glaube ich aber nicht. Da ist der fromme Wunsch zuerst die Alten zu schützen dann wahrscheinlich ganz schnell Geschichte. Wenn das tatsächlich so läuft wie von Wolkenspiel beschrieben, ist das eine Panne die geklärt werden muss - das ist doch keine Frage.

Ich bin eigentlich überhaupt kein Freund von ständigen Regularien und Vorschriften, ich glaube aber nicht, dass der Laden ohne wirklich funktioniert. Ich meine auch, dass wir ganz gerne sagen eigentlich gegen alle Regularien und Vorschriften zu sein, aber dann guck uns nur mal im Straßenverkehr zu

[Gaertner]

ich glaube aber nicht, dass der Laden ohne wirklich funktioniert.

Genau, ohne funktioniert er nicht, mit unserer Regelungswut gleich gar nicht!

[Wolkenspiel]

Naja, solange der Deutsche so obrigkeitshörig bleibt wie bisher, wird das mit dem Impfen eh nix werden. Blooooss aufpassen, dass keiner bevorzugt wird! Ohoh!!
Mal ganz ehrlich: es ist doch mittlerweile völlig wurscht, wer hier zuerst geimpft wird. Hauptsache, es wird geimpft. Das, was hier abgeht, ist doch der Wahnsinn.

Erst brauchten wir keine Masken (weil keine da waren), dann haben sich alle gegenseitig angesteckt. Jetzt haben wir keinen Impfstoff und alle sitzen ruhig da in ihren Talkshows und behaupten: läuft doch eigentlich ganz gut. Naja. Man kann sich alles schön reden. Ist halt in so einer Situation nicht wirklich angesagt.
Aber Hauptsache, es gibt für alles ein Formular! Es könnte ja sonst jemand zu schnell gemimpft werden. Das ist doch alles nur noch ein Witz.

[fossi]

Ich habe mich am 10.03. zur Impfung vorregistrieren können (gehöre zur Priogruppe 2), rechne aber mit keinem Termin vor Mitte/Ende April.

Unser Landkreis ist bei der Impfquote gegenüber anderen Ländern gut, aber dennoch zahlenmäßig weit hinter dem, wofür das Impfzentrum eigentlich ausgelegt ist. Es hapert wohl nach wie vor am Impfstoff, aber auch der zentralen Terminvergabe.
Jetzt heißt es "Abwarten", bis sich Jemand meldet.

[Technokrat]

Die Situation in Bonn wird im GA so geschildert, dass die Impftermine frei sind und derzeit zwei Möglichkeiten im Raum stehen: Entweder die Dosen an benachbarte Kreise abgeben, die mit der ersten Gruppe nicht durch sind - also den Alten, die man priorisiert schützen will, oder ob man mit der nächsten Gruppe anfängt.

Ich finde das liest sich ein wenig anders, als hier geschildert. Aber sei es drum, natürlich wäre es toll wenn die Impfstoffbeschaffung nicht vergeigt und auf der anderen Seite hohe Erwartungen geschürt worden wären. Es ist sinnvoller mit dem vorhandenen Impfstoff gezielt zu arbeiten, solange der knapp ist. Man kann sich nicht hinstellen und sagen, weil ein Fehler passiert ist, machen wir gleich den zweiten.

Die Impfzentren hier impfen 14 Stunden am Tag. Wenn die Hausärtzte endlich mitmachen wird das mit der Priorisierung wahrscheinlich eh kippen - oder sogar besser laufen, keine Ahnung. Ich bin froh nicht in deren Haut zu stecken, wenn es los geht und sie den Leuten u.U. erklären müssen, dass sie noch nicht dran sind.

[Wolkenspiel]

Die Situation in Bonn wird im GA so geschildert, dass die Impftermine frei sind und derzeit zwei Möglichkeiten im Raum stehen: Entweder die Dosen an benachbarte Kreise abgeben, die mit der ersten Gruppe nicht durch sind - also den Alten, die man priorisiert schützen will, oder ob man mit der nächsten Gruppe anfängt.

Genau. Immer mit der Ruhe, keine Hektik. Schön der Reihe nach und erst mal abwarten, was der Chef sagt.

Ich weiß, du hast keine Angestellten, die sich jeden Tag anstecken können. Du hast kein Ladengeschäft, das nicht läuft. Du hast einfach nur viel Zeit. Ich weiß gar nicht, ob du von deinem Gewerbe überhaupt lebst oder schon in Rente bist (manchmal hört sich das so an).
Deswegen kannst du alles umformulieren und schön reden und fühlst dich damit schlau und überlegen. Bringt aber keinen weiter.