Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

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koshop
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Es gibt auf der Webseite von HMCR jeden Monat einen offiziellen Euro Kurs. Den kann man nehmen, dann muss man die Werte nicht ständig anpassen sondern hat für einen Monat Sicherheit:
https://www.gov.uk/government/publicati ... 21-monthly


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Benchparker
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Ich wurde per PN gefragt, ob ich denn schon meine GB VAT Number bekommen habe. Da ich kein Premium-Mitglied bin und keine PN versenden/beantworten kann, hier meine Antwort:

Nein, ich habe aber aus gut informierter Quelle gehört, dass die Bearbeitungszeit schon vor dem Brexit (1.1.21) mind. 3 Monate war. D.h. jetzt wohl eher noch länger. :-(

VG Dirk
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koshop
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Danke für die Antwort. Da bleibt wohl nur warten...
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koshop
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Weiß jemand wie hoch bei DHL Premium Versand nach GB die Gebühren für den Kunden für die Zollabwicklung bei Sendungen über 135 Pfund sind?
Fallen da überhaupt welche an oder ist das wie beim Premium Versand in die Schweiz wo dann die Zollabwicklung im Porto enthalten ist.
roman
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

@koshop
Die Kosten SOLLTEN sich nicht unterscheiden.
Unabhängig davon ob die Sendung gar nicht zollpflicht ist, ob unter 135 Pfund oder über 135 Pfund.

Beim Postversand hast Du aber auch nicht wirklich eine Garantie wie mit der Sendung vorgegangen wird. Es kann durchaus sein dass Sendungen unter 135 Pfund bei denen die Einfuhrgebühren schon bezahlt wurden (vom Verkäufer oder von der "Plattform") trotzdem mit Einfuhrgebühren belastet werden oder umgekehrt Sendungen über 135 Pfund bei denen vorab noch nichts bezahlt wurde, nicht mit Gebühren belastet werden.
Zuletzt geändert von roman am 11. Mär 2021 14:47, insgesamt 2-mal geändert.
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koshop
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Und wie viel muss der Kunde in etwa für die Abwicklung zahlen bei DHL Premium?
roman
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Du meinst die Post-Aufwandsentschädigung die beispielsweise in DE 6 Euro beträgt oder in AT 10 Euro?
DAS würde mich auch interessieren wie hoch die in UK ist. Angeblich sind es 8 Pfund.

Ich habe dieses Jahr schon relativ viel nach UK verschickt, es ist schwierig da an Erfolgsmeldungen von Kunden zu kommen, aber tendenziell gehen die meisten Pakete scheinbar überhaupt "frei" durch, egal was/wieviel drinnen ist.
Es scheint jedenfalls so, dass Sendungen vom UK Zoll tendenziell eher zu wenig als zu oft vergebührt werden. Scheinbar hat man dort noch keine Lösung dafür gefunden wie man das machen soll.
Ist ja auch kein Wunder, schließlich sind die CN22- und CN23-Formulare mit der 135-Pfund-Sache sowie mit der Vorauszahlung durch den Verkäufer bzw. die Plattform nicht wirklich kompatibel.

PS:
Premium kannst im Regelfall bzgl. Nebenkosten ignorieren.
Wenn im Zielland durch die lokale Post (wie meiner Meinung nach in UK der Fall) zugestellt wird, wird von denen jede Sendung gleich behandelt.
Wennst von der Schweiz etwas nach Deutschland schickst was per Post/DHL zugestellt wird, machen die deutschen ja auch keinen Unterschied ob das Paket in der Schweiz als Economy, Premium oder Brief versendet wurde. Die Gebühr ist immer die selbe.
arperjan
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Ich habe den Thread nun eine Weile verfolgt, es ist ein wenig beruhigend zu wissen, dass ich mit der Frustration und Verzweiflung nicht ganz alleine bin..
Ich verkaufe ausschließlich B2C über Shopify und habe jetzt länger überlegt wie ich mein Geschäft mit UK weiter aufrechterhalten kann.

Habe ich es richtig verstanden, dass ich bei einem Mindestbestellwert ab 160€ für UK Kunden so abrechnen kann wie im Drittland, also ohne MwSt und mit dem Hinweis dass etwaige Zollgebühren von dem Kunden zu bezahlen sind? Und das alles ohne mich für die VAT in UK registrieren zu müssen? (Ich lag damals schon unter dem Lieferschwellenwert, hab also immer die DE MwSt ausgewiesen).

Ich würde gerne nächste Woche wieder mit dem Versand nach UK beginnen, hab aber keine UK VAT und habe gelesen, dass der Antrag Monate dauert. Deswegen der Mindestbestellwert und die Hoffnung, dass ich so auf die Registrierung verzichten kann.
Und stimmt es, dass ich bei Bestellungen aus Nordirland weiterhin die DE MwSt ausweisen und dem Finanzamt abgeben muss ohne eine Inland VAT Registrierung?
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fonprofi
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Ja. Bis 135GBP Kassieren, Abführen und dafür in UK anmelden,
ab 135GBP Drittland, und er Kunde zahlt alles. Aber ab 1000,-€ wiederrum in DE die Ausfuhr erklären.

Also Schmerzfrei zwischen 170€ und 1000€
roman
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

arperjan hat geschrieben: 12. Mär 2021 16:52 Und stimmt es, dass ich bei Bestellungen aus Nordirland weiterhin die DE MwSt ausweisen und dem Finanzamt abgeben muss ohne eine Inland VAT Registrierung?
Ja, es scheint so zu sein. Momentan daher DE-USt, bzw. ab voraussichtlich 1.7. dann, wie bei den übrigen EU-Ländern, über den EU-OSS mit Nordirland-USt.

Falls Du sehr viel nach Nordirland exportierst ist die neue, nun nur für Nordirland geltende, Lieferschwelle zu beachten (ich habe die Höhe schonmal auf gov.uk gefunden ... finde sie aber momentan nicht), wobei das ab 1.7. dann ja auch schon wieder Geschichte sein sollte.

Falls nicht gewußt: Nordiren erkennt man an der einheitlichen Postleitzahl (beginnt mit BT).
arperjan
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

fonprofi hat geschrieben: 12. Mär 2021 17:13 Ja. Bis 135GBP Kassieren, Abführen und dafür in UK anmelden,
ab 135GBP Drittland, und er Kunde zahlt alles. Aber ab 1000,-€ wiederrum in DE die Ausfuhr erklären.

Also Schmerzfrei zwischen 170€ und 1000€
Da bin ich aber froh, danke!
Was ich merkwürdig finde ist wie UK den Zollwert sieht. In Drittländern werden die Versandkosten miteinberechnet. In UK nicht, richtig? Sonst hätte ich den Mindestbestellwert runtergesetzt, so weit bis ich mit den Versandkosten zusammen über die 135GBP komme.
arperjan
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

roman hat geschrieben: 12. Mär 2021 17:45
arperjan hat geschrieben: 12. Mär 2021 16:52 Und stimmt es, dass ich bei Bestellungen aus Nordirland weiterhin die DE MwSt ausweisen und dem Finanzamt abgeben muss ohne eine Inland VAT Registrierung?
Ja, es scheint so zu sein. Momentan daher DE-USt, bzw. ab voraussichtlich 1.7. dann, wie bei den übrigen EU-Ländern, über den EU-OSS mit Nordirland-USt.
Ok, gut. Dann spare ich mir dort auch die Zolldokumente. Blöd ist nur, dass Shopify nicht zwischen Nordirland und Rest der UK unterscheiden kann, da muss ich dann wohl manuell rein.

Ich bin echt mal gespannt wie das ab dem 1.7. laufen wird...
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koshop
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Also meine ersten Pakete nach GB sind ohne Probleme angekommen. Alle über 135 Pfund.

Aber irgendwie hab ich nicht das Gefühl, das die verzollt wurden... Steht nichts in der Sendungsverfolgung, der Versand ging verdächtig schnell und empörte Kunden, die sich über die zusätzlichen Gebühren beschweren, haben sich auch nicht gemeldet. Ist mir auch egal. Bin froh, dass es halbwegs reibungslos ging. Ich hoffe mal das bald meine Steuernummer kommt. So lange hat das bisher noch in keinem Land gedauert.
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SchneiderMusik
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Also wir senden jetzt schon wieder ganz normal nach UK, halt nur über 135 Pfund, und UPS kassiert hier immer schön die Einfuhrumsatzsteuer und 11 Pfund irgendwas für die Verzollung.
Wenn die Kunden meckern, dann nur über den Brexit (....für den sie wahrscheinlich damals aber gevotet hatten).
rusher
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Ich hänge mich mal in das Thema >135Pfund (<1000€) B2C Export rein:

Wir planen auch wieder mit UK zu starten (>135 Pfund MBW) und sind gerade dabei das Rechnungstemplate und den generellen Prozess anzupassen:

- wir generieren eine Netto Rechnung (Sprache: EN) mit Hinweis: "steuerfreie Ausfuhrlieferung / tax free export"
- Kunde zahlt nur den Netto Betrag
- wir füllen im DHL Versandmarken Prozess die CN22 bzw. 23 aus
- Paketmarke und CN22 / 23 kommt auf das Paket
- Rechnung in das Paket
- Versand mit DHL Päkchen versichert oder Paket nach UK

-> DHL kümmert sich um Zoll und Steuer Abwicklung in UK und stellt Empfänger eine Rechnung

Jetzt die Frage: muss noch eine Rechung außen auf das Paket? Irgendwo haben ich gelesen, dass man das sogar in 2-facher Ausführung drauf kleben soll? Macht ihr das?
Muss noch irgendetwas anderes beachtet werden?

Vielen Dank!
roman
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

@rusher
Ich habe Dokumente von DHL, da steht 2-fach (also 2x Zollerkläerung und 2x Rechnung außen an das Paket), in anderen Dokumenten von DHL stand auch schon 3-fach (bei anderen Paketdiensten war sogar schonmal 4-fach zu lesen).
Wir haben 1-fach geschickt, 2-fach geschickt, angekommen ist alles (mit deutscher Rechnung und englisch ausgefüllter Zollerklärung).

Insgesamt scheinst Du am richtigen Weg zu sein. Nur halt aufpassen dass Du Nordirland nicht versehentlich so wie England/Wales/Schottland abwickelst (Nordirland wird weiterhin wie EU angewickelt, daher nix netto).

Aber halt nicht wundern wenn die Prozesse, wie sie momentan funktionieren, vielleicht in ein paar Monaten doch nicht mehr so gut funktionieren.

Ich habe dieses Jahr schon ein paar Dutzend UK-Sendungen gehabt, und das ganze lief fast schon beunruhigend unauffällig und geschmeidig. Man hat das Gefühl dass die Briten momentan viel durchwinken um die Versorungssicherheit der Insel nicht zu gefährden bzw. die Privatbesteller nicht vor dem Kopf zu stoßen. Vielleicht schalten die dann früher oder später dann doch irgendwann mal auf "scharf".
Zuletzt geändert von roman am 21. Mär 2021 22:57, insgesamt 3-mal geändert.
euromann
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Rechnung doppelt und CN23 doppelt (kommt im DHL GK-Portal automatisch doppelt raus).
GB-EORI sollte man haben, hab’s aber auch schon mal vergessen, Paket wurde trotzdem zugestellt.
Präferenznachweis, sofern zutreffend, damit der Kunde keine Einfuhrzölle zahlen muss
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fonprofi
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Ich habe am Freitag mit UK telefoniert und die sagten das RoyalMail ein paar Tage nach dem Empfang eine Steuer-Rechnung sendet. Als Businesskunde bekommen die wohl ähnlich wie wir bei Fedex eine Rechnung nachträglich. Ich vermute Privatkunden werden direkt abkassiert.
rusher
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten!

@euromann: stimmt, die Ursprungserklärung muss ebenfalls auf die Rechnung nach folgendem Wortlaut: https://www.zoll.de/SharedDocs/Download ... onFile&v=3 Danke für die Erinnerung!

Ist eine GB EORI zwingend Pflicht? Ich sehe hier 2 Hürden: Beantragungsdauer und "Verpflichtungen", die mit der Beantragung einher gehen. Ich hatte gehofft, dass ich um eine GB EORI einen Bogen machen kann, wenn sich DHL um die Zoll Einfuhr kümmert?
roman
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Re: Was bedeutet der Brexit Deal für Onlinehändler?

Bei Postverzollung gibt man doch eh auf den Zolldokumenten das Ursprungsland an.
Ich würde sagen, wenn man da es nicht auf der Rechnung nochmals angibt, fehlt es niemanden (aber doppelt hält natürlich immer besser).

Was anderes natürlich bei den "richtigen" Paketdiensten, dort gibt es ja nicht die vereinfachten Postformulare.
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