Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

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Wuehler
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Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Hallo zusammen,

ich habe einen Fall, wo ich mir gerade etwas unsicher bin.

Und zwar möchte ein Kunde ein Produkt im Wert von 56.000€ kaufen.
Er würde gerne per Bitcoin zahlen.

Ich habe bisher keine Berührungspunkte mit Bitcoin Zahlung. Die Ware wird vor Ort abgeholt, es wird ein Kaufvertrag gemacht mit allen Personalien und auch vor Ort bezahlt.

Was gibt es hier zu beachten? Kann mich mal jemand abholen? Ist das überhaupt seriös?

Danke vorab


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Andre (KM)
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Ob es seriös ist kann ich Dir nicht beurteilen, springen ja derzeit viele auf den Zug drauf.
Ich persönlich würde es mir nicht antun.

Du hast das Risiko des Kursverfalls wenn Du es Dir nicht sofort auszahlst (ja ich weiß, ging rapide nach oben bislang), die Steuerproblematik wäre mir persönlich zu aufwändig.
Wuehler
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Andre (KM) hat geschrieben: 2. Mär 2021 18:26 Ob es seriös ist kann ich Dir nicht beurteilen, springen ja derzeit viele auf den Zug drauf.
Ich persönlich würde es mir nicht antun.

Du hast das Risiko des Kursverfalls wenn Du es Dir nicht sofort auszahlst (ja ich weiß, ging rapide nach oben bislang), die Steuerproblematik wäre mir persönlich zu aufwändig.

Mein Plan wäre folgender gewesen... Ich lasse mir die Bitcoins auf meine Wallet transferieren und zahle diese so schnell wie möglich aus.
Das Geld was dann auf meinem Bankkonto ankommt, wäre der Betrag den ich für die Ware erhalten habe.

Es wäre sowieso ein Differenzbesteuerter Verkauf, sodass ich das relativ einfach Lösen könnte.

Ich habe nur keine Lust, dass der Käufer dann weg ist und im schlimmsten Fall die Bitcoins Fake sind, die aus irgendwelchen Gründen zurück gebucht werden oder was weiß ich was damit alles sein kann.

Vielleicht kann das aber nicht passieren?
fuzzy
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Ich habe bis vor ca. 2 Jahren Bitcoin über https://bitpay.com/ akzeptiert, da gibt man an, wie viele Euro man haben will, die regeln die Bitcoin-Geschichte und überweisen genau den angeforderten Betrag. Keine Probleme mit Kursrisiko und Bewertung in der Buchhaltung.
Aufgehört habe ich, weil bitpay irgendwann nicht mehr wollte. Für Kleinbeträge hat sich das wegen des gesunkenen Bitcoinkurses wohl nicht mehr gerechnet.

Nachteil bei dieser Konstruktion: Wenn bitpay nicht auszahlt, ist das Geld weg.

Ich persönlich bin der Meinung, dass man es bei der Konvertierung von Bitcoin in Euro irgendwie immer mit Verbrechern zu tun bekommt. 50K wären mir zu heiß, da soll der Kunde schön selbst seinen Hausmafioso bemühen.
Wuehler
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Der Kunde würde es deswegen gerne per Bitcoins zahlen, da er die noch weniger als 1 Jahr hält und dadurch steuern auf die Bitcoin Gewinne zahlen müsste.

Die bitcoins wären auch auf meinem Konto bevor die Ware raus geht...
bauti
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Ich denke dein Kunde müsste trotzedem den Kursgewinn versteuern. Den Kursgewinn hat er ja trotzdem realiesiert.
Aber das soll nicht dein Problem sein.

Wenn du das Geld am Konto hast bevor die Ware rausgeht kann eigentlich bezüglich Betrug nichts passieren denke ich. Bleibt halt nur das Kursrisiko welches sicher auch vorhanden ist wenn du nur 1 Stunde benötigst um in Euro zu wechseln. Das Risiko würde ich mir in Form von ein paar % bezahlen lassen.

PS. Eigentlich hab ich keine Ahnung bei dem Thema. Also meinen Post besser nicht zur Entscheidungsgindung verwenden...
Wuehler
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

bauti hat geschrieben: 2. Mär 2021 19:43 Ich denke dein Kunde müsste trotzedem den Kursgewinn versteuern. Den Kursgewinn hat er ja trotzdem realiesiert.
Aber das soll nicht dein Problem sein.

Wenn du das Geld am Konto hast bevor die Ware rausgeht kann eigentlich bezüglich Betrug nichts passieren denke ich. Bleibt halt nur das Kursrisiko welches sicher auch vorhanden ist wenn du nur 1 Stunde benötigst um in Euro zu wechseln. Das Risiko würde ich mir in Form von ein paar % bezahlen lassen.

PS. Eigentlich hab ich keine Ahnung bei dem Thema. Also meinen Post besser nicht zur Entscheidungsgindung verwenden...

Aus diesem Grund zahlt er 1000€ extra wegen den möglichen Kursverlusten.

Sollte ja eigentlich passen...
marcibet
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Machs bitte und berichte dann. Dann sitzen wir mit popcorn bereit!
Wuehler
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Also wird jetzt so laufen, dass ich das Geld vorab bekomme ich dieses auf mein Konto transferieren kann und erst wenn das Geld auf meinem Bankkonto ist, bekommt er die Ware
fuzzy
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Richter: "Und als Ihnen der Kunde einfach so 1000 Euro zusätzlich angeboten hat, ist Ihnen da kein Verdacht gekommen?"
Wuehler: "Nein, warum? 1000 Euro sind in meinem Business nicht der Rede wert. Haben Sie nicht einen guten Zweck, der Ihnen besonders am Herzen liegt, ich wäre da durchaus bereit, eine Kleinigkeit..."
roman
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Also halten wir fest:

- jemand möchte 56.000 Euro per Bitcoin zahlen
- als ungesicherte Vorkasse, bevor er die Ware erhält
- er sagt, er macht das, damit er den Bitcoingewinn nicht versteuern muß (was er aber ziemlich sicher trotzdem tun müsste)
- Zusätzlich legt er, quasi für die Umstände, noch 1.000 Euro drauf

Wenn es da nicht klingelt ...
Hört sich an wie diverse Betrugsmaschen wo sich dann im letzten Augenblick doch rausstellt dass irgendwas nicht wasserdicht bzw. wie versprochen läuft, aber dann setzt bei manchen das Hirn aus, und sowohl Ware als auch Geld ist weg.
Und wenn der Geschädigte die Geschichte später erzählt, sagt dann jeder: "naja, war aber auch offensichtlich, wie konntest Du darauf reinfallen?".
Zuletzt geändert von roman am 2. Mär 2021 20:47, insgesamt 2-mal geändert.
dp_
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Ja, dein Kunde hat die Steuerproblematik vollkommen falsch aufgefasst. Da wird noch ein böses Erwachen kommen, wenn mehrere tausend Euro Steuer nachgezahlt werden müssen. Und nicht zu vergessen ist die kommende Steuervorauszahlung. :lol:
roman hat geschrieben: 2. Mär 2021 20:43 Also wenn es da nicht klingelt ... hört sich an wie diverse Betrugsmaschen wo sich dann im letzten Augenblick doch rausstellt dass irgendwas nicht wasserdicht ist, aber dann setzt bei manchen das Hirn aus, und sowohl Ware als auch Geld ist weg.
Ich vermute eher keinen Betrug, sondern einen sehr naiven Kunden. Es gibt sehr viele Menschen, die denken: keine Umwandlung zu Fiat -> keine Steuern zu zahlen.
Zuletzt geändert von dp_ am 2. Mär 2021 20:50, insgesamt 1-mal geändert.
Wuehler
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Wenn das Geld auf meinem Bankkonto ist, dann sollte es mir eigentlich egal sein.

Da ich als seriöser Shop auftrete, kann er sich zumindest sicher sein, dass er die Ware auch bekommt
Wuehler
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

fuzzy hat geschrieben: 2. Mär 2021 20:35 Richter: "Und als Ihnen der Kunde einfach so 1000 Euro zusätzlich angeboten hat, ist Ihnen da kein Verdacht gekommen?"
Wuehler: "Nein, warum? 1000 Euro sind in meinem Business nicht der Rede wert. Haben Sie nicht einen guten Zweck, der Ihnen besonders am Herzen liegt, ich wäre da durchaus bereit, eine Kleinigkeit..."
Es war eher in der Verhandlung wo wir uns anstatt auf 55.000€ Barzahlung auf 56.000€ Bitcoin Zahlung verständigt haben.

Aber nur nachdem ich mich da intensiv mit beschäftigt habe, ob Bitcoin Zahlung überhaupt in Frage kommt.

Da es für mich nicht sicher war, hat er mir Angeboten, die Ware erst abzuholen, wenn das Geld auf meinem Konto ist.
Also alles save.
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Ich weiß ja nicht wie das genau läuft, aber Bitcoins in Eur umwandeln bedeutet ja wegen Geldwäsche das eine Meldung bei der Höhe an eine Behörde geht?
Es könnten als wirklich Steuerforderungen kommen.
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Er legt noch 1.000€ obendrauf, damit du ihm bei der Steuerhinterziehung hilfst. 8)

Diese erhaltene Vergütung wird dein Strafmaß bei der Beihilfe zur Steuerhinterziehung ggf. ordentlich erhöhen.

Eventuell sind Bitcoin auch als eine Art Devise/Devisenersatz zu sehen. Möglicherweise müsstest du bei einem Gegenwert von 56.000€ irgendwelche Meldepflichten nach Geldwäschegesetz beachten. Bei vergleichbaren bargeldintensiven Geschäften müsstest du es sicherlich beachten und ggf. sogar einen Geldwäschebeauftragten benennen.

Also das du ihm bei irgend einer Art von Straftat behilfst, ob nun Steuerhinterziehung oder Geldwäsche ist wohl offensichtlich und in einer etwaigen Verhandlung wirst du einem Richter auch schwer etwas anderes glaubhaft machen können.
Wuehler
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Mir ist es völlig egal was er genau mit seinem Geld macht.

Ich verkaufe ihm Ware und er bezahlt mit einem offiziellen Zahlungsmittel.

Was er nachher bei der Steuer angibt soll dann mein Problem sein?

Ich hinterziehe nichts, ich möchte nur das Geld für meine Ware haben.

Was ein Quatsch du redest.
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Du hast vorhin erwähnt du weißt bereits davon!? Wenn die den Typen irgendwann dran bekommen und er bei der Befragung wie er es durchgeführt hat aussagt, dass er dir von seinem Vorhaben erzählt hat und du sein Schwarzgeld/Bitcoin trotzdem willfähig angenommen hast sitzt du mit im Boot. Ende.
Bei Steuersachen versteht unser Staat gar keinen Spaß.

Mach was du willst und für Richtig hältst, aber wenn man dich auf die evtl. Gefahren und wie es Richtig ist hinweist, brauchst du nicht austicken und den Hinweisgeber als Quatschredner betiteln.
Wuehler hat geschrieben: 2. Mär 2021 22:08 Ich verkaufe ihm Ware und er bezahlt mit einem offiziellen Zahlungsmittel.
Wäre mir neu, dass der Bitcoin ein offizielles Zahlungsmittel ist.
Du führst eine Transaktion vorbei am offiziellen Zahlungssystem mit einem Geldersatzmittel durch. Inwiefern da die Vorschriften nach GWG gelten kannst du sicherlich selbst herausfinden. Ich vermute: Die Finanzbehörden werden keinen großen Unterschied machen zwischen Schwarzgeld, Schwarzgold oder Schwarzcoin.
Zuletzt geändert von Rex am 2. Mär 2021 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Es könnte auch ein gehacktes Konto dahinter stecken, wobei man dann aber eher keinen Vertrag machen würde.

Ich würde die mögliche Steuernachforderung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Bitcoinzahlung ist technisch ja nicht nachvollziehbar, und man kann als Behörde den Standpunkt haben das es Schwarzgeld sein könnte.
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Re: Kunde möchte über 50.000€ per Bitcoin zahlen. Seriös?

Rat mal was passiert wenn Du ein Haus verkaufst und das Geld Bar übergeben würdest und anschließend das Geld bei der Bank einzahlst?

a.) nichts
b.) das Finanzamt meldet sich bei Dir irgendwann
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