Wolkenspiel hat geschrieben: ↑20. Jan 2021 10:00
Richtig. Meine Nachbarn sind auch solche Vollidioten. Der Kermit da drüben hatte es schon aus Ischgl und man kann einfach nicht auf Besuch und Partys verzichten: Ostern, Weihnachten - immer groß Remmidemmi. Davon gibt es einfach sehr, sehr viele.
Nun ja - bei manchen Beschränkungen kann man sich aber auch fragen, wie sinnvoll die sind. Wir treffen uns z.B. regelmäßig mit Schwiegereltern (76+78). War nie ein Problem und bis vor ein paar Wochen auch erlaubt. Nun aber ist es verboten, weil nur noch eine Person aus einem anderen Haushalt besuchen darf. Wir dürften die also einzeln besuchen oder die uns einzeln. Konsequenz: Verstoß!
Dann war ich vorgestern mittelbar an einem Umzug beteiligt. 2 "Profis", die so was gewerblich machen mit 3 Helfern, die coronabedingt nichts zu tun haben. Natürlich hätten alle Beteiligten (7 Personen aus 6 Haushalten eine Maske tragen müssen, weil die Abstände nicht einzuhalten sind.
Ist natürlich nicht mit den angesprochenen Partys vergleichbar, aber eben auch nicht regelkonform. Für mich ist das eine persönliche Risikoabwägung. Ich nehme auch am Straßenverkehr teil, obwohl ich weiß, dass dort immer wieder tödliche Unfälle passieren, selbst wenn man allergrößte Vorsicht walten lässt.
Was mich am meisten ärgert, ist sie maßlose Selbstüberschätzung vieler Politiker. Inzwischen hätte man nach einer Orientierungsphase (Frühjahr 2020) wenigstens auf verfassungskonforme Abläufe umstellen können. Aber man wurschtelt weiter wie schon immer. Und man hat es total verpennt, im Sommer Regelungen auf den Weg zu bringen (Digitalisierung in den Gesundheitsämtern, stärkerer Schutz der Risikogruppen usw.). In einigen Gemeinden konnte man durch das Engagement einzelner Politiker sehr viel erreichen.
Wenn etwas nicht klappt oder nicht möglich ist, zieht man sich gern auf unsere föderale Struktur zurück. Und natürlich - die behindert uns in vielen Bereichen maßgeblich. Aber zentral regierte Länder bekommen es ja auch nicht unbedingt besser hin.
Die größten Unterschiede in der Verbreitung sind kulturell bedingt. Wenn man es gewohnt ist, sich nicht bei jeder Begegnung mehrmals abzuschlabbern, fällt einem die Distanz auch sehr viel leichter.
Für mich persönlich hat sich durch Corona nichts im Negativen verändert. Endlich zwingt mich keiner mehr ins Büro und ich kann mir meine Arbeitszeit im Home-Office von 6-22 Uhr frei einteilen. Und keiner drückt mir mehr zur Begrüßung die feuchte, schlaffe Pranke entgegen.