Wir haben bei der Firma Cyberport vor vielen Wochen 4 Festplatten (Wert 1000 EUR) bestellt. Als lagernd gekennzeichnet hat der Versand dieser Festplatten trotzdem 7 Wochen in anspruch genommen. Rückfragen zum aktuellen Status wurden mit Autoresponder abgetan, sinngemäß "Weihnachten, antworten von uns dauern 1-2 Wochen, Fragen zur Lieferzeit werden wir nicht beantworten" . Es kam auch nie eine Antwort.
Egal, das ist gar nicht mein Punkt. Irendwann kann dann plötzlich am 10.12. die Nachricht "Hurraaa, wir haben versendet". Versanddienstleister DPD. Das Paket rührte sich laut Tracking danach tagelang nicht vom Fleck, als es dann plötzlich am 26.12. angeblich bei uns im Unternehmen zugestellt wurde. Moment, da war bei uns doch geschlossen? DPD kontaktiert, ja es wurde angeblich zugestellt, unterschrieben hat angeblich ein "Herr Mustermann" - den gibts bei uns aber gar nicht, nicht mal in der Nachtbarschaft. Fahrerbefragung wird eingeleitet, wird allerdings schwierig weil angeblich eine Aushilfe zu Weihnachten unterwegs war.
Egal, sei es wie es sei.
Nun weitere 3 Wochen später schreibt Cyberport:
Das deckt sich mit den AGB die ich auf deren Seite gerade entdeckt habe.Wir haben einen Nachforschungsauftrag erstellt und die Unterlagen an DPD zur Regulierung weitergeleitet.
Da Sie als Geschäftskunde ohne Abschluss einer Transportversicherung für den Auftrag bestellt haben, muss die Regulierung durch den jeweiligen Carrier abgewartet werden.
Die Bearbeitungszeit dafür kann ca. 6-8 Wochen in Anspruch nehmen.
Bitte beachten Sie jedoch, dass im Falle einer Regulierung nur der Nettowarenwert beziehungsweise bis zu einen Maximalwarenwert in Höhe von 520,00 EUR netto erstattet wird.
Die Ursprungsrechnung bleibt somit bestehen und ist gemäß des ursprünglichen Zahlungsziels zu begleichen.
Sie erhalten nach Abschluss der Regulierung eine Gutschrift.
https://www.cyberport.de/service/ruecks ... unden.html
Allerdings wird man auf diese Richtlinien gar nicht hingewiesen, ich hab das gerade noch einmal durchgespielt: Wenn man einen Artikel gewerblich kaufen möchte kriegt man im letzten Schritt angezeigt "Ich akzeptiere die AGB", man muss kein Kreuz oder Ähnliches setzen. AGB ist hier verlinkt, allerdings mit https://www.cyberport.at/service/rechtl ... unden.html , also einem Link zu AGB Privatkunden, der noch dazu in einer 404 Seite endet
Nun stellen sich folgende die Fragen:
1) Erlangen die speziellen "ungünstigen" AGB für Firmenkunden überhaupt gültigkeit wenn diese im Rahmen des Bestellprozesses weder erwähnt, verlinkt oder angezeigt werden? (Man müsste sie selber auf der Seite suchen in dem man sich irgendwo durchklickt, kenne den Klickpfad nicht mal, habs übver google gefunden).
2) Sind so strikte AGB überhaupt gültig? Kann tatsächlich ein Transportverlust ausgeschlossen werden, wenn der Transport durch den Händler in Auftrag gegeben wurde, und die Transportleistung vom Kunden bezahlt wurde?
3) Sind diese AGB überhaupt auf diesen Fall anwendbar? Streng genommen hat der DPD Fahrer ja offensichtlich mit einer Fake Unterschrift selber unterschrieben und das Paket wo auch immer hingetan (ev. abgestellt und es wurde in den Feiertagen geklaut, eventuell selber geklaut - alles Spekulationen).
4) Bonus-Punkt: Cyberport schreibt "Da Sie als Geschäftskunde ohne Abschluss einer Transportversicherung für den Auftrag bestellt haben, muss die Regulierung durch den jeweiligen Carrier abgewartet werden." - eine Transportversicherung wurde mir im Bestellprozess gar nicht angeboten
Bitte um eure Einschätzung dazu.
lg