Warum Du als E-Commerce Händler nicht so leicht einen für Dich passenden Steuerberater findest

[stbdigital]

400 Rechnungen nur über EBay ist natürlich kein Problem, da Sie wohl nicht Bilanzierungspflichtig sind und da Sie wohl alles über ein Sachkonto buchen (12xx) ist es sehr einfach. Wenn man es selber kann wie Sie dann ist das auch perfekt. An ein Buchhaltungsbüro 100,— Euro die Stunde zu bezahlen für Fibu ist echt sportlich. Wohnen Sie in München ? Der Einspielvorgang über eine API würde 15 Minuten benötigen bei 69,— Euro die Stunde also 17,25 Euro.

[Eat The Rich]

ich bezog mich auf die Posts davor... und da war die Rede davon, dass der betreffende Steuerberater Listen ausgedruckt haben will, und wohl händisch bucht.

Aber euren Wert finde ich interessant... für 400 Ebay Verkäufe nur 17,25€ das ist mal eine Ansage, gerade für kleine Händler oder Neulinge.

[Woody-HH]

Ich glaube er hat sich vertippt - bei uns dauert die Übernahme eher 15 Sekunden als 15 Minuten.

[remen67]

400 Buchungen in einer Stunde finde ich auch sportlich, vor allem, wenn jemand das 8 Stunden pro Tag machen soll

Meine Frage ist leider noch nicht beantwortet.

400 Buchungen buchen, Abgabe iner Bankdatei und paypal Datei, csv. nix automatisches API System und nicht händisch

Wer das alles in einer Stunde macht, der ist richtig flott unterwegs, meiner Meinung nach

Ich habe auch schon von solch hohen Rechnungen an Soloselbständige gehört, das ist ja Wahnsinn

[daytrader]

Also ich zahle runter gerechnet auf diese beispielhaften 400 Ebay Verkäufe, deutlich mehr als die 17,50 €, obwohl die Daten digital verarbeitet werden. Aber ich lasse nicht nur die Buchhaltung machen, sondern alles, inkl. Voranmeldungen, Steuererklärungen etc. Auch die Daten, wie Verkäufe, Auszüge zieht sich mein STB selbstständig aus den Systemen und Plattformen. Das dauert auch alles. Allein die sich erstmal die ganzen Daten ziehen inkl. dem Einloggen in die Systeme (Paypal, Amazon Pay, Ebay, Afterbuy, Amazon) mit den jeweils mehreren Abfragen etc.

[Mozartkugel]

Welchen Steuerberater könnt ihr empfehlen der sich mit Onlinehandel inkl. Amazon auskennt? Ich denke das ist kein großes Geheimnis.
Unseren jetzigen kann ich leider nicht empfehlen, der hat am Anfang die MwSt. von Amazon nicht berücksichtigt.

[Eat The Rich]

400 Buchungen in einer Stunde finde ich auch sportlich, vor allem, wenn jemand das 8 Stunden pro Tag machen soll

Das sind alle 11 Sekunden eine Buchung, sicher nicht 8 Stunden am Stück, es ging ja aber auch nur um 400 Buchungen bei Ebay. Beispiel Lexware Buchhalter:

1.) Feld 1 Datum (wird bei 400 Buchungen im Schnitt nur alle 13 Buchungen geändert) also ENTER
2.) Belegnummernkreis (wird bei der ersten Buchung eingegeben, danach bleibt der gleich) ENTER
3.) Belegnummer 123456 (muss von Liste oder Rechnung abgelesen werden, je nach Länge 2-3 Sekunden) ENTER
4.) wenn die Buchungsvorlage (für den EÜR Rechner zB 1220/8400 auf die "1" gelegt wird) "1" drücken ENTER
5.) Betrag eingeben (muss abgelesen werden, also 2-3 Sekunden) ENTER
6.) Sollkonto ist vorausgewählt bzw. in Buchungsvorlage also ENTER
7.) Haben Konto kommt auch von Buchungsvorlage ENTER
8.) ENTER.

fertig. Da sind 11 Sekunden schon hoch angesetzt, ist eher ein Rhythmus Ding. Nochmal: ich sage nicht das dies schön ist oder Spaß macht, oder das es besonders sinnvoll ist. Aber so wurde das früher gemacht und es ging auch.

weiter zum Topic: Ich bin nach wie vor der Meinung, dass für das reine Buchen zu viel Geld von den sog. Steuerberatern verlangt wird. Wir Händler bereiten In House alles vor, zahlen jtl2datev oder dekodi, haben den Matching Aufwand und der kriegt dann alle Daten abgestimmt in 6-8 Buchungsstapel und muss nur noch ENTER drücken. Dafür dann den mittleren Satz zu verlangen finde ich unverschämt.
Wenn die Daten so vom Händler kommen, macht es eigentlich keinen Unterschied ob da 400 Buchungen oder 4000 Buchungen im Monat kommen...

[remen67]

und irgendwann hast Du einen Fehler, sagen wir, Du bist gut, alle 100 Buchungen, wenn Du den dann suchst, doppelte Zeit

Aber darum ging es ja auch nicht, die Gebührenordnung ist ja auch aus der Zeit "pre API" und freiwillig wird da keiner drauf verzichten, all das gehört radikal geändert, in allen Bereichen, heute ist zuviel Abzock, auch 20 Minuten TÜV für 100 Euro ist etwas viel

[koshop]

Also ich würde niemanden mehr an meine Buchhaltung lassen der versucht "von Hand" zu buchen. Das ist doch viel zu ungenau bei den großen Datenmengen.

Wir buchen selbst die Eingangsrechnungen nahezu vollautomatisch. Wir nutzen die OCR Erkennung von EloOffice. Da wird das PDF Dokument das per E-mail oder per Scan kommt durchsucht und Rechnungsbeträge, Rechnungsdatum, Rechnungsnummer automatisch ausgelesen. Der Mitarbeiter wählt noch das Buchungskonto (z.B. Telefon, Porto). Ein EloScript verbindet sich mit der Datenbank meiner Buchhaltung, holt sich die nächste laufende Buchungsnummer ab und erzeugt automatisch den Buchungssatz und legt das Dokument unter der korrekten Buchungsnummer ab.

Das einzige, was man noch von Hand buchen muss, ist Anlagevermögen. Oder Splittbuchungen, wenn in einer Rechnung mehrere Steuersätze vorkommen.

[remen67]

@koshop und wie viele Firmen in % haben so ein System ?

[Eat The Rich]

Das einzige, was man noch von Hand buchen muss, ist Anlagevermögen. Oder Splittbuchungen,

wie sieht es mit Rechnungsabgrenzung aus? FALLS das Programm das auch erkennt, wäre das natürlich der Oberhammer.

[koshop]

@koshop und wie viele Firmen in % haben so ein System ?

Keine Ahnung. Aber am Geld kann es nicht liegen EloOffice kostet 250 EUR....

Ok, nicht jeder hat Programmierkenntnisse. Aber selbst das ist nicht das Problem, das Skript hat 250 Zeilen... Das programmieren hat mich zwei Tage gekostet, das könnten die meisten schon bezahlen.

Es fehlt meist schlicht die Kenntnis was theoretisch möglich wäre und dann finde mal jemand, der Buchhaltung UND Programmieren kann. Oder einfach mal selber einlesen, macht Spaß und ist gar nicht schwer:
https://www.elooffice.com/fileadmin/use ... 892_de.pdf

wie sieht es mit Rechnungsabgrenzung aus? FALLS das Programm das auch erkennt, wäre das natürlich der Oberhammer.

Theoretisch ist viel machbar. EloScript ist ja im Prinzip eine Variante von VB Script.

D.h. wenn man in der Verschlagwortung einen Haken für Rechnungsabgrenzung vorsieht, dann könnte man z.B. einfach den Rechnungsbetrag vom aktuellen Monat bis zum Jahresende berechnen, sofern der Mitarbeiter den Haken gesetzt hat.

Hab ich aber nicht gemacht, da ich dafür zu wenig abgrenzen muss.

[remen67]

und vor allen Dingen musst Du erst mal Programme haben, wo Du Datenbankzugriff hast, und dann sind es die vielen Dinge, die man auf demWeg dort hin machen muss, im Grunde machen wir doch alle das gleiche, wenn wir was irgendwo verkaufen, aber richtig gute Software ist rar

[koshop]

und vor allen Dingen musst Du erst mal Programme haben, wo Du Datenbankzugriff hast, und dann sind es die vielen Dinge, die man auf dem Weg dort hin machen muss, im Grunde machen wir doch alle das gleiche, wenn wir was irgendwo verkaufen, aber richtig gute Software ist rar

Da hast du Recht. Das ist auch einer der Gründe weshalb ich grundsätzlich nur Software einsetze wo ich auf die Datenbank zugreifen kann.

Aber man sieht, dass das Automatisierungspotential noch nicht mal angekratzt ist. Ich hoffe ja immer, das da mal irgendwann einer kommt und den Markt aufrollt. Ein bisschen Wagniskapital, 10 Programmierer und 2 Jahre Zeit und Sage, Lexware usw. könnten einpacken.

[kalkülDresden]

Wir betreuen auch überwiegend Online-Shops und schulen unsere Mitarbeiter regelmäßig über die Besonderheiten im ECommerce-Geschäft, da die Buchhaltung hier ganz anders funktioniert als in allen anderen Branchen. Es kommt hier tatsächlich auf das Abstimmen der Buchungen an. Das Einspielen der Daten aus dem Shopsystem läuft tagaktuell und vollautomatisch. Das fasst bei uns keiner manuell an, so dass man sich selbst die 15 Sekunden sparen kann. Aber damit ist es leider nicht getan. Es ist entscheidend wichtig die Daten auf Plausibilität und Fehler zu kontrollieren, was teilweise natürlich auch automatisch läuft. Bei größeren Shops auch täglich (unser größter Shop produziert 10.000 Datensätze am Tag). Das größte Problem sind fehlende oder manuelle Gutschriften. Und wenn man da nicht permanent dranbleibt, dann läuft das schnell aus dem Ruder.
Aufgrund der großen Datenmengen in dieser Branche haben wir eigene Programmierer, so dass wir uns um die Schnittstellen selbst kümmern können.

[Zierfischprofi]

Natürlich ist es für ein Unternehmen immer besser wenn es die Buchhaltung selber macht, dazu noch ein SAP im Einsatz hätte was große Datenmengen sicherlich verarbeiten kann und dann auch alles übernimmt von Shop über Rechnungsschreibung und Warenwirtschaft.

Im Onlinehandel musste ich aber lernen dass eben ein Händler mit bspw. 3000 Orders im Monat (damit also mind. 6000 Buchungen) eigentlich ein sehr kleines Unternehmen sein kann da es oft nur aus dem Inhaber besteht da er alles über bspw. Amazon FBA macht. Wenn ich mal die Umsatzbuchungen weglasse, ist es auch buchhalterisch ein sehr kleines Unternehmen da hier oft nicht mehr als 50 Eingangrsrechnungen pro Monat vorhanden sind. Der Inhaber hat dann oft auch keine Ahnung von Buchhaltung und der Buchhalter den er ggf. einstellt oft auch nicht da diese Art der Buchhaltung in der Schule nicht beigebracht wird.

Die Buchhaltung im Onlinehandel lebt von der Abstimmung, alle Verrechnungskonten und Salden der Zahlsysteme müssen am Ende des Monats stimmen. Macht man das nicht, kann man die Fibu nach 2 weiteren Monaten sanieren. Um das hinzubekommen sind zig tausen Einzelbuchungen eher hinderlich da man den Überblick verliert wenn eine Abweichung vorhanden ist. Besteht das aber nur aus bspw. 30 behält man die Übersicht und die Buchungen bleiben übersichtlich. Was bringt ein Umsatzkonto mit 5000 Seiten wo eine sinnvolle Information nur im Buchungstext zu finden wäre welches auf 60 Zeichen beschränkt ist, zusätzlich steht dann noch ein Belegfeld1 zur Verfügung mit 36 stellen ? Im Dateianhang zur Monatsbuchung pro Fall kann Ich hingegen viel mehr Daten speichern wie Transaktionsnummern, Ordernummer, Versandland, Käuferdaten, halt alles was die APIs mir geben.

Wenn man wissen möchte ob der Steuerberater Ahnung vom Onlinehandel hat sieht man das oft am Verrechnungskonto was wuchert und nicht geklärt ist und an der OP-Liste wenn er auf die Idee gekommen ist pro Einzelkunde einen Debitor anzulegen.

Einen Dienstleister wie uns zu nutzen ist immer nur so lange richtig wie man es nicht selber kann, wird der Händler größer kann es absolut sinnvoll sein das wir nur ein „Übergang“ für die Fibu sind.

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit an den STB-Digital ein paar konkrete Fragen zum eventuellen Onboarding zu richten, ohne von dem Mädel am Telefon auf Youtube-Videos verwiesen zu werden?

[daytrader]

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit an den STB-Digital ein paar konkrete Fragen zum eventuellen Onboarding zu richten, ohne von dem Mädel am Telefon auf Youtube-Videos verwiesen zu werden?

Ich hatte da eine einfache Frage per Kontaktformular gestellt, die man mit ja oder nein beantworten könnte. Stattdessen wurde mir von einem Mädel geschrieben, ich solle anrufen. Auf meine Nachfrage, ob man die Frage nicht einfach per per Mail beantworten könne (hatte Bedenken, am Telefon wieder ein langes Verkaufsgespräch führen zu müssen) , kam dann leider nichts mehr.

Hab mich gefragt wozu Mail und Kontaktformular, wenn dies offensichtlich nicht erwünscht ist.

[Zierfischprofi]

Ich bin gerade von dort angerufen worden, habe einen Telefontermin bekommen. Ist halt da nicht anderes als überall, wenn du jemanden erwischst der gerade einen schlechten Tag hat, kann es schon mal schief gehen. Der Rückruf eben war ganz nett und zielführend. Aber Termin erst am 31. finde ich ein wenig lang, micht pressiert es etwas.

[Andre (KM)]

Aber Termin erst am 31. finde ich ein wenig lang, micht pressiert es etwas.

Ich würde sagen Steuerberater sind die neuen Handwerker, man kann froh sein überhaupt einen Termin zu bekommen. Alle (fremden) Steuerberater die ich kenne (die gut sind), nehmen gar keine neuen Mandaten mehr auf, weil sie so ausgelastet sind.

Daher bin ich ziemlich froh, einen sehr guten STB an meiner Seite zu haben.

[Technokrat]

Das kann ich so leider bestätigen. Selbst bei intensiver Suche lief das so schleppend, dass das vom Regen in die Traufe gewesen wäre. Sollte das mit dem Handel nix mehr sein, werde ich Steuerberater - dann ärgere ich mich zumindest nicht mehr über meinen..