Umfrageergebnisse: 90% der Kunden möchten lebendige Innenstadt, aber 40% meiden sie wegen Maskenpflicht

[fossi]

Bonial (kaufDA & MeinProspekt) hat eine Umfrage zum Kaufverhalten in der Innenstadt während Corona durchgeführt.

Interessante Ergebnisse, u.a. "90% der Kunden möchten eine lebendige Innenstadt, aber 40% meiden wegen Maskenpflicht derzeit die Geschäfte."

Alle Infos im Blogartikel Umfrage zu Kaufverhalten: 90 Prozent der Deutschen ist eine lebendige Innenstadt wichtig


PS: Ich bin persönlich nicht ganz so verwundert über die Ergebnisse und möchte darum bitten, auf den Umfragestarter zu schauen.
Die befragten Kunden, die sich in einer App lokale Prospekte anschauen, gehen sicher auch in entsprechende Geschäfte vor Ort...

[Zierfischprofi]

Gibt es Apps mit lokalen Prospekten? Alles Wahnsinn. Ich hasse den ganzen Kram und bin jetzt seit 6 Monaten wieder Handybesitzer, wäre es aber lieber heute als morgen wieder los. Und natürlich wünschen sich 90% eine belebte Innenstadt. Findet ja jeder gut, ich auch. Nur hingehen würde ich nicht. Die haben ja eh nix da und bestellen kann ich selber. Wie oft waren wir in der Stadt unterwegs, haben irgendwas gesucht, nicht gefunden und dann bestellt. Jetzt sparen wir uns die Fahrt gleich.

[Ach]

Joa, den meisten sind auch Umweltschutz, Kinderrechte, Bürgerbeteiligung, ein klarer Nachthimmel und Abnehmen wichtig.

[miezekatze]

Joa, den meisten sind auch Umweltschutz, Kinderrechte, Bürgerbeteiligung, ein klarer Nachthimmel und Abnehmen wichtig.

Das Fleisch nur lokal beim Metzger/Bauern und in Maßen zu kaufen steht auch noch weit oben.

[fossi]

Die haben ja eh nix da und bestellen kann ich selber.

Dazu eine ganz frische Anekdote aus meinem Leben.

Letzte Woche waren meine Kontaktlinsen fast leer, ich gerade in Nähe unseres Optikers, also ausnahmsweise mal da reingesprungen.
Positiv: es gab einen 2 Minuten-ratzfatz-Sehtest (wurde jahrelang nicht kontrolliert), dafür wollte ich dann auch die Linsen dort kaufen.
Negativ: natürlich hatte er die Linsen nicht da, "können wir aber bestellen" und ich hab dummerweise mit "macht das" geantwortet, ohne den Preis zu hinterfragen.

3 Tage drauf konnte ich mich wieder ins Auto setzen, ein paar km fahren, Parkplatz suchen und die Dinger abholen. "Das macht dann 74,95€..."

Gleiche Linsen kosten im Netz 36.-€ inkl Versand. Ehrlich? 39€ Aufpreis wegen 2 Minuten "Gratis-Sehtest"?
Die Nächsten bestell ich wohl wieder im Netz und mache in ein paar Jahren lieber nen Kontrolltermin beim Augenarzt.
Der guckt direkt richtig nach allem und die Krankenkasse zahlt es...

[webstar]

Interessante Ergebnisse, u.a. "90% der Kunden möchten eine lebendige Innenstadt, aber 40% meiden wegen Maskenpflicht derzeit die Geschäfte."

Sehe hier keinen Widerspruch, "derzeit" ist das Stichwort. Zudem muss ja eine lebendige Innenstadt sich nicht zwangsläufig nur auf Einkaufsmöglichkeiten beziehen.

[koshop]

Viele wollen die Innenstadt doch nur noch als Dekoration und Ambiente beim Cappuccino schlürfen und Eis essen. Aber doch nicht um dort einen neuen Kochtopf zu kaufen.

[Investor]

Also wäre die Maskenpflicht nicht würde der stationäre Handel boomen

[bcksbx]

Ehrlich? 39€ Aufpreis wegen 2 Minuten "Gratis-Sehtest"?
Die Nächsten bestell ich wohl wieder im Netz

Da ist man dann so starr und steif, dass man es nicht fertig bringt zu sagen. "Nein, das ist mir dann tatsächlich zu teuer". Das sollte man aber tun. Unbedingt.

[brixmaster]

Welchen Mehrwert (außer das man verfügbare Ware mit eignen Händen begutachten kann) hat denn der Einkauf stationär?

Lebendige Innenstadt ? Was will man dort ? Zu viel los, zumindest hier.

[Ach]

Welchen Mehrwert (außer das man verfügbare Ware mit eignen Händen begutachten kann) hat denn der Einkauf stationär?

Das variiert doch stark von Branche zu Branche. So richtig gut kenne ich da nur meine eigenen


Bei uns:
- Lieferung von Elektrogeräten vom Fachmann inklusive Anschluss, Programmierung, Fehlerbehebung etc...
- Intensive Beratung und Bedarfsermittlung (machen mittlerweile auch einige Onliner)
- Küchenplanung (machen mittlerweile auch einige Onliner - ist aber noch die Ausnahme) und Aufmaß
- Auch Montage der Küche mit Anschlüssen, Maßfertigung, Handwerksarbeiten etc.
- Einfacherer After-Sales-Support. Bei Geräten wie Smartphones, Notebooks, Audio... ist es einfacher, wenn man sich da mal eben zusammen rüber beugen kann, als wenn man das telefonisch oder gar per Mail macht.
- Dinge nicht nur mit eigenen Händen, sondern auch mit eigenen Augen & Ohren begutachten. Gerade bei Fernsehern und Audiogeräten ist die Wahrnehmung der Produktqualität im Onlinehandel eingeschränkt.


Bei Textiliten & Schuhhändlern:
- Anprobe

Bei Pflanzen & Tieren:
- Auswahl eines Individuums, nicht nur einer Gattung

Zoofachhandel insgesamt:
- Das Erlebnis...

Insbesondere bei Lebensmitteln:
- Sofortige Verfügbarkeit

KfZ, Fahrrad:
- Probefahrt

Gibt sicher noch mehr, die mir gerade nicht bewusst sind. Und es wird ja auch von Person zu Person verschieden wahrgenommen, was "angenehmer" ist.

[H.Bothur]

Insbesondere bei Lebensmitteln:
- Sofortige Verfügbarkeit

Gerade bei Lebensmitteln (ausser vielleicht der Tiefkühlpizza die ich eh nicht kaufe) möchte ich auch vorher sehen wie das Fleisch, das Gemüse aussieht. Da kann ich mir Online für mich überhaupt nicht vorstellen.

Hans

[daytrader]

Lebensmittel wären generell eh das hinterletzte was ich in der Innenstadt (darum geht es hier ja) kaufen würde, da autofeindlich und ich Kästen, Beutel, Kisten schlecht mit 2 Händen in vollen Straßenbahnen wegbekomme.

Ansonsten kaufe ich nichts mehr stationär, nur Lebensmittel.

Ich empfehle aber dringend noch die Überlegungen der City Maut mit 10 €/Tag umzusetzen. Sicher lockt mich das als Landmensch, neben den Parkgebühren, der Hektik und alle den anderen Unannehmlichkeiten wieder in die City, um mein Geld dort auszugeben.

[kreien]

Sagen wir mal so: Hier hatte der stationäre Einzelhandel zum Anfang von Corona private Sicherheitsdienste als Türsteher beigezogen, die allerdings völlig branchenfremd waren und die Kunden in Gossensprache angeschnauzt und auch sonst wie den allerletzten Dreck behandelt haben. Ich vermute, dass die Security in Kampfmontur und Kopftattoo eher Erfahrungen mit Einlasskontrollen bei Großveranstaltungen, Diskotheken oder Flüchtlingsunterkünften haben. Ich habe jedenfalls zahlreiche Situationen gesehen, wo klar war: Den Stammkunden (kaufkräftiger Best Ager) seid ihr los, herzlichen Glückwunsch.

Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Leute tätlich angegriffen und rausgeworfen wurden, weil sie es gewagt haben, mit der göttergleichen Security zu diskutieren. Dabei ging es nicht um das Tragen von Masken, sondern ob wirklich jeder aus dem gleichen Haushalt einen eigenen Einkaufswagen braucht, und im Lichte dessen, dass der ganze Verkaufsraum schon mit herrenlosen Einkaufswagen zugestellt ist. Völlig unprofessionell, wie der Security-Typ ausgetickt ist.

Und es standen hier so sympathische Schilder "Ein Einkauf ist kein Familienausflug" (vgl. https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... n-100.html) rum, die Alleinerziehende in schwierigen Zeiten noch zusätzlich an den Pranger gestellt haben.

Solche Einkaufserlebnisse bleiben haften. Ich bin sicher, dass auch der Letzte nun realisiert hat: Man (m/w/d) muss wirklich nicht alles im stationären Einzelhandel einkaufen, mit Online kannste dir eine Menge Scherereien sparen. Ich selbst habe vermehrt angefangen unkritische Lebensmittel online zu bestellen, das klappt ganz gut, Getränke kommen zu REWE-Preisen im festen Turnus direkt von Amazon im Spar-Abo - klappt auch gut.

Zurück zum Thema: Ich denke 90 % der Kunden wünschen sich eine Flaniermeile zum "Windowshopping" mit gastronomischen Angebot, weniger zum gezielten Einkaufen.

[koshop]

Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Leute tätlich angegriffen und rausgeworfen wurden, weil sie es gewagt haben, mit der göttergleichen Security zu diskutieren. Dabei ging es nicht um das Tragen von Masken, sondern ob wirklich jeder aus dem gleichen Haushalt einen eigenen Einkaufswagen braucht, und im Lichte dessen, dass der ganze Verkaufsraum schon mit herrenlosen Einkaufswagen zugestellt ist. Völlig unprofessionell, wie der Security-Typ ausgetickt ist.

Naja, sorry aber auf solche Kunden würde ich genauso verzichten wie auf pöbelnde E-Bay Kunden. Die Regeln sind klar, sie sind nicht vom Einzelhandel gemacht, sondern von den Behörden und Verstöße ziehen Bußgelder nach sich. Ich kann mich nicht erinnern, das irgendwo bei den Coronavorlagen steht: "Können durch Diskussion mit Personal außer Kraft gesetzt werden." Warum fang ich dann überhaupt eine Diskussion an?

Nicht vergessen sollte man auch: Auf jeden Kunden der sich sagt: Wenn ich da nicht mit der Maske unter der Nase und ohne Einkaufswagen einkaufen darf, kommen auch Kunden die sagen: Sorry - wenn sich die Leute in dem Laden nicht an die Regeln halten, dann geh ich hier nicht mehr einkaufen.

Ich z.B. betrete unseren lokalen Fressnapf derzeit nicht mehr - so extrem hab ich das noch nie gesehen. Niemand hält sich korrekt an die Maskenpflicht - insbesondere das Personal geht mit schlechtem Beispiel voran und rennt mit der Maske unter dem Kinn durch den Laden.

Natürlich kommts auch auf den Ton an. Aber wers nach: "Sorry - wir haben die Regeln nicht gemacht und jeder muss sich daran halten" nicht kapiert hat - was soll man da weiter diskutieren?

[kreien]

Naja, sorry aber auf solche Kunden würde ich genauso verzichten wie auf pöbelnde E-Bay Kunden. Die Regeln sind klar, sie sind nicht vom Einzelhandel gemacht, sondern von den Behörden und Verstöße ziehen Bußgelder nach sich. Ich kann mich nicht erinnern, das irgendwo bei den Coronavorlagen steht: "Können durch Diskussion mit Personal außer Kraft gesetzt werden." Warum fang ich dann überhaupt eine Diskussion an?

Die Regeln waren unlogisch und nicht klar kommuniziert, weil der Kundenstopper mit dem Hinweis nicht eindeutig war und sich zu dem Zeitpunkt in der Tat die Frage gestellt hat, ob wirklich zwei Personen aus dem gleichen Haushalt zwei Einkaufswagen benötigen - die ganze Bude war ja schon mit herrenlosen Einkaufswagen zugestellt, sodass man sich beim Slalom näherkommen musste als nötig. MNS war übrigens nie das Thema. Dass ein externer schlecht gekleideter Security-Mitarbeiter im Rahmen einer Diskussion den Kunden anschreit, beleidigt und durch Wegschubsen tätlich angreift, sodass dieser fast zu Fall kommt, ist schon eine besondere Form des Kundenkontakts oder?

Wie dem auch sei, es scheint wirklich so zu sein, dass der stationäre Einzelhandel (auch die ganz großen Nahversorger) auf solche und andere Kunden verzichten können. Ist aber nur ein Sargnagel von vielen.

[Steff]

Ich geh auch fast nirgends mehr hin. Man fühlt sich ohne Maske wie ein Verbrecher. Ich werde regelmäßig von schräg hinten angebrüllt, mit wurde Prügel angedroht.
Ich geh nichtmal mehr selbst tanken. Letztes Mal im Supermarkt war ich vor vier Wochen.

Toll finde ich das nicht, aber solange die Leute so irrsinnig hysterisch sind, hat's ja keinen Zweck.

Blöderweise leiden die Kinder darunter, die kann ich ja nicht allein in den Laden schicken um sich was auszusuchen für den Kindergeburtstag oder an neuen Klamotten. Aber für die ist es auch scheiße zu sehen, was ich da erlebe.

[degraf]

Ich geh auch fast nirgends mehr hin. Man fühlt sich ohne Maske wie ein Verbrecher. Ich werde regelmäßig von schräg hinten angebrüllt, mit wurde Prügel angedroht.

Ohne Maske im Supermarkt?
Hat das gesundheitliche Gründe?

[kreien]

Gerade bei Lebensmitteln (ausser vielleicht der Tiefkühlpizza die ich eh nicht kaufe) möchte ich auch vorher sehen wie das Fleisch, das Gemüse aussieht. Da kann ich mir Online für mich überhaupt nicht vorstellen.

Ich halte es mittlerweile für nicht ganz so abwegig eines schönen Tages ungeplant und quasi als Beifang mit dem gesamten Haushalt in Quarantäne zu gehen, eben bis das Gegenteil bewiesen ist + x Tage.

Es ist daher sicherlich sinnvoll, den Online-Bezug von Lebensmitteln - zumindest als so eine Art Rückfalllösung - zu üben und entsprechende Erfahrungen zu sammeln. Quarantäne heißt ja nicht: "Ich gehe vorher nochmals für die nächsten Wochen dick einkaufen.", sondern wie bei Monopoly: "Gehe in das Gefängnis. Begib Dich direkt dorthin. Gehe nicht über Los. Ziehe nicht 4000 DM ein."

Und es ist sicherlich sinnvoll im Geschäftsprozess einen entsprechenden Notfallplan in der Schublade zu haben.

[H.Bothur]

Es ist daher sicherlich sinnvoll, den Online-Bezug von Lebensmitteln - zumindest als so eine Art Rückfalllösung - zu üben und entsprechende Erfahrungen zu sammeln.

Das ist aber eher dann die Ausnahmesituation und nicht das was man will. Ich wüsste ja sogar ein paar Schlachter bei denen ich auch im Versand vernünftige Ware bekomme - aber das ist nicht das was ich normal will ! :_)

Hans