Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

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Malik
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Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Mal was ohne Corona...

Ich beobachte (was vielleicht durchaus subjektiv sein kann, deswegen auch dieser Thread) in zunehmendem Maße eine sich ausbreitende Unkenntnis in Bezug auf die eigene Muttersprache - und zwar nicht bei den Endkunden, da ist es oft ohnehin hoffnungslos, sondern im geschäftlichen Bereich, also der Kommunikation zwischen Firmen. Beispiel von heute:
Geschäftspartner hat geschrieben:Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Rahmen unserer Qualitätssicherung ist [X] stets bemüht weitere
Optimierungen zu tätigen, um den gewohnten Service kontinuierlich
aufrechtzuerhalten.

Dies bezüglich möchten wir Sie Fragen, ob Ihr Unternehmen bereits eine
Mitgliedschaft bei [Y] besitzt und ob Sie uns ein entsprechendes
Auditing nach [Y] vorweisen können?

Da dieses Thema eine entsprechende Priorität besitzt, würden Sie bitte, uns
eine Antwort bis 17.04.2020 eob zur Verfügung zur stellen.

Vielen Dank für die Hilfe und bleiben Sie gesund!
[Z]
Global Sourcing Manager
Mindestens 6 Fehler verschiedener Kategorien, harte Zeilenumbrüche, Denglisch... kurz: katastrophal (Satz 1 kommt aus dem Textbausteinkasten, der ist bei jeder solchen oder ähnlichen Nachricht des Geschäftspartners drin, zählt also nicht wirklich, auch wenn "kontiniuerlich aufrechterhalten" zumindest semantisch sehr grenzwertig ist). Ich war schon kurz davor, wie folgt zu antworten:
Im Rahmen unserer Qualitätssicherung sind wir stets bemüht, unseren Kunden und Lieferanten die notwendigen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um eine reibungslose und auf gegenseitiges Verständnis zielende Kommunikation aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Diesbezüglich möchten wir hiermit bei Ihnen nachfragen, ob Ihr Unternehmen bereits einen Duden und/oder eine Grammatik der deutschen Sprache besitzt und ob Sie uns einen entsprechenden Weiterbildungsnachweis (VHS-Standard "Deutsch als Fremdsprache" oder Real-/Regelschule) vorweisen können.
Da dieses Thema für uns eine hohe Priorität besitzt, möchte ich Sie bitten, uns bis spätestens 17.04.2020 eine entsprechende Auskunft zukommen zu lassen.
Nein, ich habe das nicht abgeschickt. Aber ich ärgere ich immer wieder über solche Dinge. Unkenntnis vermischt mit Schlamperei - wenigstens noch mal drüberschauen über den Text, bevor man ihn abschickt (drei Fehler hätte man so mit ziemlicher Sicherheit vermieden), scheint nicht mehr modern zu sein. Gelegentliche Tippfehler stören mich nicht, so etwas passiert. Alte oder neue Rechtschreibung - geschenkt (wenn es konsequewnt durchgehalten wird). Aber es wird eben mehr als das, und immer öfter (leider auch hier im Forum) - ob es nun um "Sie" und "sie" geht, s/ss/ß, Kommas, Nebensätze, Fälle nach Präpositionen, vollständige Sätze, Wortauslassungen, Groß- und Kleinschreibung, Satzzeichen, Fremdwörter und ihre richtige Bedeutung/Verwendung, oder oder oder.

Empfindet jemand das ähnlich? Oder bin ich nur ein :konfuzius: Grammar-Nazi im Elfenbeintum?


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Ach
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Ich hab spontan nur 5 in dem Text gefunden, möchte aber zusätzlich den Nominalstil bemängeln :-P

Mit falschem und schlechtem Deutsch kann ich gut leben. Bei uns haben sehr viele Migrationshintergrund und/oder niedrige Schulbildung. Einige sind erst seit 2015 in Deutschland. Da kann von "Muttersprache" überhaupt nicht die Rede sein und in der Kommunikation geht es dann nicht um richtig oder falsch, sondern nur noch darum, Inhalte Verständlich zu übermitteln.

Davon, Grammar-Nazi zu sein, kann ich dich freisprechen. Hier hatten kürzlich zwei bei uns beschäftigte Flüchtlinge eine Diskussion, die ich klären sollte:
Er: "Sie sagt, in achtzehn Tagen ist Rammadan, aber ich sage,nach 18 Tagen ist Ramadan. Was ist richtig?" Ich dachte zuerst, ich solle jetzt als Chef wissen, wann Ramadan sei und habe ihnen versichert, dass am Wochenende zumindest Ostern sein wird. Dann wurde ich von ihr aufgeklärt: "Nein, es geht uns um die Präposition."
Natürlich freu ich mich über deren Engagement, Deutsch zu lernen. Aber eigentlich hatten wir wichtigeres zu tun.


Woran ich mich störe ist die Fraktion, die über besonders elaborierten Code Zugehörigkeit oder Kompetenz ausdrücken will, ihn aber leider nicht beherrscht. Dazu gehört vermutlich auch Dein Kandidat im Rahmen der Qualitätssicherung.
kreien
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Heutzutage ist es üblich, mehrmals heftig in allen Sätzen rumzurühren. Dann bleiben leider manchmal Fragmente von vorherigen - oft sogar besseren - Formulierungen stehen, Stichwort: "verschlimmbessern". Wer da nicht nochmals gewissenhaft komplett drüberliest schickt einen Entwurf raus, der wehtut bzw. beim Empfänger für Heiterkeit sorgt.

Beispiel 1:
"Im Rahmen unserer Qualitätssicherung ist es uns ein Anliegen, weitere Optimierungen zu tätigen," verschlimmbessert in
"Im Rahmen unserer Qualitätssicherung ist [X] stets bemüht weitere Optimierungen zu tätigen,"

Abgelöst vom "sind wir" statt "ist" impliziert die Formulierung "stets bemüht" eine ausgesprochen unvorteilhafte Selbstdarstellung, die in einem Arbeitszeugnis eine ungenügende Leistung umschreibt (= Note 6). Die inflationäre und falsche Benutzung des Worts "Besitz" rundet das Ganze noch ab.

Dieses Phänomen gab es zu Zeiten der klassischen Schreibmaschinen nicht in dieser Ausprägung. Man musste vor dem Schreiben seine Gedanken sortieren. Ich hatte zu den Zeiten eher das Problem, dass ich einen Satz mit einem falschen Artikel begonnen habe und grammatikalisch noch irgendwie die Kurve kriegen musste, um nicht den halb fertigen Brief entsorgen zu müssen. Tatsächlich fällt mir aber in uraltem Schriftverkehr mit Kohlepapierdurchschlag aus den 1980er-Jahren auf, dass auch früher eine gewisse Fehlertoleranz im Schriftverkehr auf Sachbearbeiterebene herrschte und der Anspruch auch damals längst nicht so hoch war.

Das Beispiel tut zwar weh, aber siehe es mal positiv: Ein in perfekt gehaltenem Deutsch verfasster Abschnitt ist ein typischer Standardtextblock, wohingegen ein Text voller Fehler eine gewisse Authentizität für einen individuell formulierten Text ("Home Brewed") vermittelt. Da hat sich einer echt Gedanken gemacht, das Ganze in Worte zu fassen und ... den Feinschliff vergessen.
roman
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Finde ich jetzt ehrlichgesagt nicht so wahnsinnig schlimm.
Man hat sich immerhin Mühe gegeben das ganze in eine Form zu gießen. Wille war also da :-)

Seit wir Homeschooling haben, sehe ich mit einem Auge was den langen Tag da so an Mails und sonstigen Nachrichten von den Lehrern meines Sohnes reinkommen:

Was die Lehrer (immerhin haben die alle einen Magister-Titel!), abseits von der Deutsch-Professorin freilich, in den Begleitschreiben da so an Form und Fehlern an den Tag legen, ist nicht ohne (erreicht höchstens Whatsapp-Niveau).
Wobei mir Personen die mehr als 2 Rufzeichen hintereinander machen, generell ein bisl suspekt sind ...
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Malik
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Stützt ja meine These, dass das eher zunimmt, wenn man das schon als normal empfindet :-(
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Try-More
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Bei mir geht es über deutsch, spanisch, englisch, schwedisch, dänisch gleichmäßig im Verteilen der Fehler :)
(Dänisch ist Muttersprache) Man sollte nicht immer voraussetzen, dass man einen Muttersprachler als Gegenüber hat.
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Malik
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Man sollte nicht immer voraussetzen, dass man einen Muttersprachler als Gegenüber hat.
Natürlich nicht. Wobei der Name ja meistens einen gewissen Anhaltspunkt liefert :-)
Zudem machen Nicht-Muttersprachler andere Fehler, eben oft typische Fehler von Lernenden (je nach Ausgangssprache). Um die geht es mir aber nicht, eher wirklich um diese "Ist mir Wurscht"-Einstellung, die fehlende Selbstkontrolle vor dem Absenden, überhaupt das Gewicht, das die Beherrschung der eigenen Muttersprache hat. Diese Nachlässigkeit scheint mir so bei Muttersprachlern anderer Sprachen, die ich verwende, nicht so auffällig/häufig zu sein.
Dazu kommt oft auch noch die Ablehnung jeder Kritik (oder, wahlweise, "das ist eben mein Stil" oder so, als wenn man da auch noch stolz drauf sein müsste) und auch, wie von Roman erwähnt, eine zunehmende Ignoranz selbst im Bildungsbereich (in unserem Umfeld betrifft das auch einige Lehrer, bis hoch in die gymnasiale Oberstufe).
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Mozartkugel
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Ich würde es auch etwas gelassener sehen. Ich spreche ebenfalls 4 Sprachen fließend und natürlich gibt es dennoch hier und da ein paar Fehler. Nur mal so als Anregung für den TE... schreib mal ein Geschäftsbrief in englisch oder auf französisch, natürlich fehlerfrei!
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Malik
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

schreib mal ein Geschäftsbrief in englisch oder auf französisch, natürlich fehlerfrei!
Auch wenn ich mich wiederhole: Es geht mir weder um Perfektionismus, noch um Fremdsprachen, sondern um das Vernachlässigen der eigenen Muttersprache durch Leute, von denen man (m.A.n.) eigentlich erwarten dürfte, dass sie sich einigermaßen vernünftig ausdrücken können.
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hkhk
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Dieses Thema wird ja immer wieder mehr oder weniger hier im Forum thematisiert. Auch ich empfinde es schlimm, dass Rechtschreibung und Grammatik immer mehr an Stellenwert verlieren. Für mich sind Rechtschreibung, Grammatik und Ausdrucksweise durchaus Hinweise, die direkt auf das Bildungsniveau des Verfassers schließen lassen.
Und ja, es gibt - zum Glück für unserer interkulturellen Gesellschaft - immer mehr Menschen, die in Deutschland leben und eben NICHT Deutsch als Muttersprache haben. Diese erkennt man aber oft ziemlich schnell und sieht über die Fehler hinweg.

Es geht Malik aber hier ja darum, dass die eigene Muttersprache vernachlässigt wird. Das ist wirklich schlimm.
Man könnte sagen, Sprache lebt und ändert sich und ändert sich immer schneller wegen äußer Einflüsse wie Globalisierung und Zustrom aus anderen Kulturen. Die Sprache gibt aber jedem Menschen sein persönliches Zuhause. Seine Identität. Jeder muss selbst entscheiden, wie wichtig dies für einen selbst ist. MIR ist das wichtig. Davon hängt auch ab, ob man ernst genommen wird.

Bei der Kommunikation zum Kunden oder Geschäftspartnern sollte man sich daher Mühe geben. Man möchte ja ernst genommen werden und seine Seriosität unterstreichen.

Das eingangs zitierte Beispiel ist natürlich fehlerbehaftet. Der harte Zeilenumbruch allerdings hängt wahrscheinlich mit der Einstellung des email-Programms zusammen. Und GAR so schlimm ist es doch egentlich gar nicht. Da haben andere Forenmitglieder schon ganz andere Hämmer zitiert, die sie ihren Kunden geschickt haben. Das war teilweise mehr als nur peinlich.

Dieses Schludern ist womöglich auch unserer schnellebigen Zeit geschuldet. Schnell was formulieren, halbherzig drüberschauen, noch sechneller eine Formulierung ändern und dabei vergessen, dass der Satz am Ende dann nicht mehr zum Anfang passt.

Zum Thema Denglisch: Viele englische Begriffe sind mittlerweile im Deutschen Sprachgebrauch fest verwurzelt. Hauptsache man übertreibt es mit dem Gebrauch dieser Worte nicht zu sehr.

Ich überfliege täglich diverse News. Teilweise eine Katastrophe, über wie viele Rechtschreibfehler ich dabei regelmäßig stolpere. Und mit welchen primitiven Mitteln Headlines aufgebaut sind, um einen Click zum Artikel zu generieren. Mit seriösem Journalismus hat das alles nichts mehr zu tun. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Nur ein toter Putin ist ein guter Putin
natufab
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Ich bekomme schon zu viel, wenn ich dieses augfgeblähte Dummschgewätz höre, in dem immer wieder Worte aus den staubtrockenen Träumen irgendwelcher sesselfurzenden Bürokratenhengste vorkommen wie:
(Dem)entsprechend, diesbezüglich, sozusagen, hinsichtlich, zeitnah, tätigen, käuflich erwerben, was das anbetrifft, zielführend, dahingehend, in Sachen, von Seiten....
In der von Malik zitierten Mail waren gleich drei dieser Blähbegriffe drin, einer sogar doppelt, das ist schon 'ne fette Quote. Und
eine Antwort ... zur Verfügung zur stellen.
ist dummes Geschwurbel und nichts anderes als einfach nur 'antworten'.

Sicher bin ich da besonders pingelig, und genauso sicher selbst nicht perfekt in allen Regeln, aber ich versuche zumindest, vor dem Absenden einer Mail noch einmal drüberzulesen und eben Dummschwätz zu vermeiden und Zeichensetzungsfehler zu korrigieren.

Und auch wenn das hochnäsig sein mag: wer mir im Geschäftsalltag mit so hingeschluderter Konversation kommt, den kann ich einfach nicht ganz voll nehmen.

Zum Schluss noch ein Klassiker des Geschwurbels aus vielen Mails, z.B.: jemand fragt nach einem Artikel:
"haben sie das in diesen Abmaßen/Abmassen?"
Meine Antwort ist dann meist:
Sie fragen nach bestimmten Abmaßen- so etwas können wir nicht liefern, denn ein Abmaß bezeichnet die Differenz zwischen dem Sollmaß und dem Istmaß. Suchen Sie vielleicht etwas in diesen Maßen?
natufab
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Ich bekomme schon zu viel, wenn ich dieses augfgeblähte Dummschgewätz höre, in dem immer wieder Worte aus den staubtrockenen Träumen irgendwelcher sesselfurzenden Bürokratenhengste vorkommen wie:
(Dem)entsprechend, diesbezüglich, sozusagen, hinsichtlich, zeitnah, tätigen, käuflich erwerben, was das anbetrifft, zielführend, dahingehend, in Sachen, von Seiten....
In der von Malik zitierten Mail waren gleich drei dieser Blähbegriffe drin, einer sogar doppelt, das ist schon 'ne fette Quote. Und
eine Antwort ... zur Verfügung zur stellen.
ist dummes Geschwurbel und nichts anderes als einfach nur 'antworten'.

Sicher bin ich da besonders pingelig, und genauso sicher selbst nicht perfekt in allen Regeln, aber ich versuche zumindest, vor dem Absenden einer Mail noch einmal drüberzulesen, Dummschwätz zu vermeiden und Zeichensetzungsfehler zu korrigieren.

Und auch wenn das hochnäsig sein mag: wer mir im Geschäftsalltag mit so hingeschluderter Konversation kommt, den kann ich einfach nicht ganz voll nehmen.

Zum Schluss noch ein Klassiker des Geschwurbels aus vielen Mails, z.B.: jemand fragt nach einem Artikel:
"haben sie das in diesen Abmaßen/Abmassen?"
Meine Antwort ist dann meist:
Sie fragen nach bestimmten Abmaßen- so etwas können wir nicht liefern, denn ein Abmaß bezeichnet die Differenz zwischen dem Sollmaß und dem Istmaß. Suchen Sie vielleicht etwas in diesen Maßen?
cashew
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Bezüglich Abmasse

Ich möchte den Kunden nicht belehren und sauer fahren, sondern was verkaufen bzw. sein Problem lösen.

Dadurch Umsatz generieren, und nicht , dass er nicht wiederkommt.

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hkhk
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

@cashew, was ist der Hintergrund, weshalb du immer "hoite" schreibst?
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

natufab hat geschrieben: 17. Apr 2020 08:37 ...
Zum Schluss noch ein Klassiker des Geschwurbels aus vielen Mails, z.B.: jemand fragt nach einem Artikel:
"haben sie das in diesen Abmaßen/Abmassen?"
Meine Antwort ist dann meist:
Sie fragen nach bestimmten Abmaßen- so etwas können wir nicht liefern, denn ein Abmaß bezeichnet die Differenz zwischen dem Sollmaß und dem Istmaß. Suchen Sie vielleicht etwas in diesen Maßen?
Wenn es mit einem :wink: versehen wäre fände ich es sogar als Kunde lustig und würde ich freuen, auf diesen Fehler hingewiesen worden zu sein.
cashew
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

hkhk hat geschrieben:@cashew, was ist der Hintergrund, weshalb du immer "hoite" schreibst?
Autokorrektur zu einem und die Umgangssprache in einem anderem Forum
natufab
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

cashew hat geschrieben: 17. Apr 2020 09:45 Bezüglich Abmasse
Ich möchte den Kunden nicht belehren und sauer fahren, sondern was verkaufen bzw. sein Problem lösen.
Dadurch Umsatz generieren, und nicht , dass er nicht wiederkommt.
Hinsichtlich der Anfragen bezüglich anderer Abmasse muss ich noch mitteilen, dass alle meine Produkte im Shop eindeutig beschriftet und klar ersichtlich dementsprechend mit den jeweiligen Maßen versehen sind. Abweichende Maße sind im Shop klar kommuniziert nicht käuflich zu erwerben. Insofern läuft eine Frage bezüglich anderer Abmasse ohnehin automatisch ins Leere, da absolut gar nicht lieferbar.

Im Klartext: da bin ich denn auch mal schnippisch und belehrend, weil solche Anfragen ohnehin nie zu Käufen führen.
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degraf
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Was ich ja hasse sind unnötige Doppelposts und Fullquotes...
aetsch wegrenn
natufab
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Re: Gutes Deutsch - wichtig oder eher nicht?

Ich auch, leider kann ich nicht sagen, wei bei dem editieren meines ersten Posts diese Dublette entstanden ist, und löschen kann ich diese auch nicht.
Da kann ich dir nur 100%ig zustimmen.
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