Blogbeitrag zum Thema eInvoicing / ZUGFerd

E-Commerce Steuern - Steuerberater, Buchhaltung, Rechnungswesen, doppelte Buchführung, SKR 03 04
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Dekodi
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Blogbeitrag zum Thema eInvoicing / ZUGFerd

Hallo zusammen,

das Thema eInvoicing (elekronische Rechnungen) geht ja seit einiger Zeit durch die Lande.
Wir haben ins unserem Blogbeitrag "Ist ZugFerd ein Rohrkrepierer?" die wichtigsten Punkte zum Thema
eInvoicing zusammengetragen. Darin behandeln wir nicht nur das ZUGFerd-Format, sondern auch andere
gängige Formate für Eingangsrechnungen. Außerdem geben wir konkrete Ratsschläge für Unternehmen,
wie man mit diesem Thema verfahren kann und was dabei zu beachten ist.

Wünsche eine interessante Lektüre.

Stefan


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koshop
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Re: Blogbeitrag zum Thema eInvoicing / ZUGFerd

Dann poste doch einen Link zum Blogeintrag... :gruebel:
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Dekodi
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Re: Blogbeitrag zum Thema eInvoicing / ZUGFerd

Oh, wie peinlich ... sorry
Hier der Link https://www.dekodi.de/blog/ecommerce-2/ ... ierer.html
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DerRobert
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Re: Blogbeitrag zum Thema eInvoicing / ZUGFerd

Ein sehr interessanter Beitrag, weil ich mich vor zwei Jahren beruflich über längere Zeit sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt habe.

Es überrascht mich leider wenig, dass die Liste immer noch sehr übersichtlich ist, in der dank meiner Arbeit auch das Unternehmen auftaucht, in welchem ich damals gearbeitet habe.

Es war alles andere als trivial und in der Tat sehr aufwendig, allein eine komplette Implementierung zum Senden und Empfangen des ZUGFeRD V1.0 Comfort-Profils vorzunehmen, um diese für eine vollautomatische Verarbeitung nahtlos in mehrere Softwareprodukte zu integrieren.

Das lag nicht zuletzt an der unvollständigen und teils mangelhaften/widersprüchlichen Dokumentation, in der viele wichtige Details fehlen und welche mit fehlerhaften Beispielen ausgeliefert wurde. Das Resultat hast du ja im Punkt "5. Fehlinterpretationen und Ausbildung von Dialekten" angesprochen. Das Format wird falsch eingesetzt und es kommt zu Fehlern oder Abweichungen zum Belegbild der PDF-Datei.

Vorzeichen waren dabei auch so ein Thema für sich, weil der Standard damit nicht immer konsequent umgeht und dies nicht dokumentiert war! Dies konnte nur durch intensives Testen und Analysieren behoben werden.

Bei manchen Design-Entscheidungen des Formats habe ich mich generell gefragt, ob jemand mal darüber nachgedacht hat, dass ZUGFeRD auch in der Praxis eingesetzt werden soll und nicht nur auf dem Papier gut aussehen soll...

Für das Unternehmen hat sich meine wochenlange Arbeit finanziell nicht wirklich ausgezahlt, aber so ist das mit Innovationen ja oft. Von mehreren Hundert Bestandskunden hat, trotz Werbemaßnahmen, nur eine Handvoll die entsprechende Erweiterung gekauft.

Meiner Meinung nach das größte Problem bei der Etablierung des Standards ist, dass es dem Versender von Rechnungen selbst keine Vorteile bringt, ZUGFeRD-Rechnungen zu versenden, dennoch muss er die Kosten dafür tragen, die Technik in sein Unternehmen zu integrieren. Die Akzeptanz wird aber teilweise ja bereits durch die Politik vorangetrieben, was zu begrüßen ist.

Solange der Empfänger korrekte ZUGFeRD-Rechnungen erhält, hat er massive Vorteile dadurch. Dafür muss er aber seine Lieferanten davon überzeugen, ihm das entsprechende Format zu schicken, was wohl derzeit eher selten möglich ist, wenn man nicht gerade ein Großunternehmen ist. Diese verwenden aber eher EDIFACT etc., weil es für sie meist mehr Vorteile bringt.

Dennoch würde ich mir wünschen, dass sich das Format, trotz aller anfänglichen Schwierigkeiten, weiterentwickelt und durchsetzt, denn im Prinzip bringt es, gerade als "Jedermann-Format" sehr viele Vorteile mit sich.
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fonprofi
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Re: Blogbeitrag zum Thema eInvoicing / ZUGFerd

Dabei ist ja Zugferd eigentlich einfach gestrickt. Eine PdfA und eine XML Datei mit der Bestellung. Sollte doch einfach sein, sowas zu implementieren.
DerRobert
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Re: Blogbeitrag zum Thema eInvoicing / ZUGFerd

fonprofi hat geschrieben: 12. Okt 2019 11:13 Dabei ist ja Zugferd eigentlich einfach gestrickt. Eine PdfA und eine XML Datei mit der Bestellung. Sollte doch einfach sein, sowas zu implementieren.
Vom technischen her ist es absolut keine Herausforderung, vom fachlichen aber schon, wenn man dazu eine 300-Seitige Dokumentation bekommt, die zu viele Fragen aufwirft, die nirgends beantwortet werden.

Das Problem sind hauptsächlich die Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Feldern, von denen es eben ein paar Hundert gibt. Da muss alles stimmen, sonst kommen falsche Ergebnisse heraus. Es gibt zahlreiche Sonderfälle, die unter allen Umständen funktionieren müssen. In der Dokumentation sind nicht offensichtliche Fehler, welche eine nutzbare Implementierung unmöglich machen, wenn man sich streng an sie hält.
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Dekodi
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Re: Blogbeitrag zum Thema eInvoicing / ZUGFerd

Es freut mich,

dass unser Artikel so professionell kommentiert wird.
Ich kann meinen Vorschreibern nur ausdrücklich zustimmen.
Dazu kommt, dass man auf der Finanzbuchhaltungsseite die Möglichkeiten nicht nutzt.
Selbst Firmen, wie Datev, die an dem Format in erheblichem Umfang mitgewirkt haben, können nur die Kopfdaten rausziehen,
geschweige denn eine saubere Plausiprüfung durchziehen.
Nicht nur, dass der Absender keinen Vorteil hat, auch der Empfänger kann keinen Nutzen daraus ziehen, weil es die Software nicht kann.
NEXUS | E-Commerce Buchhaltungslösung und internationale Umsatzsteuer
DerRobert
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Re: Blogbeitrag zum Thema eInvoicing / ZUGFerd

Dekodi hat geschrieben: 12. Okt 2019 13:01 Selbst Firmen, wie Datev, die an dem Format in erheblichem Umfang mitgewirkt haben, können nur die Kopfdaten rausziehen,
geschweige denn eine saubere Plausiprüfung durchziehen.
Das überrascht mich, da ich mich mit den Implementierungen anderer Firmen kaum auseinandergesetzt habe.

Für mich war es selbstverständlich und eigentlich der größte Aufwand, dass Eingangs- und Ausgangsrechnungen nach dem Umwandeln in oder Auslesen aus dem ZUGFeRD-Format auf Plausibilität geprüft werden, d.h. alle Summen müssen stimmen, ausgewiesene Steuer aller enthaltenen Steuersätze, Gesamtrabatte, Rabatte für einzelne Positionen, Skonti, Stornorechnungen/Gutschriften, Abgleich mit vorhandenen Stammdaten in der Datenbank, Überprüfung der XML-Datei auf syntaktische Korrektheit (Wohlgeformtheit), Prüfen gegen das ZUGFeRD-XML-Schema, Überprüfen der übermittelten Länderkürzel, Vollständigkeit und Syntax von Adressen/Email-Adressen/Telefonnummern und noch sehr vieles mehr.

Ein kleines lustiges Beispiel für einen Fehler war eine ZUGFeRD-Rechnung, die einer unserer Kunden von einem Geschäftspartner erhielt. In dieser enthielt das Feld für die Telefonnummer einen Zeilenumbruch. Kaum jemand kommt wohl auf die Idee, dass es dort einen Zeilenumbruch gibt, weil da jemand äußerst merkwürdige Software verwendet. Abfangen muss man solche Fehler aber dennoch, am besten, bevor sie jemals auftreten. Es sollte dadurch in einer ERP-Software niemals zu unkontrolliertem Verhalten kommen.

Einen Parser oder Export für XML schreiben für Gesamtsumme und die Positionen, der unter perfekten Bedingungen funktioniert und das in eine PDF-Datei schmeißen ist einfach. Komplex wird es, wenn es in der Praxis sinnvoll einsetzbar sein soll und man sich drauf verlassen können soll, dass es immer funktioniert, auch wenn der Benutzer ungültige Daten eingegeben hat, auch wenn der Absender eine Software einsetzt, die falsche Rechnungen verschickt und dass es ein hilfreiches Fehlerprotokoll anzeigt, wenn es zu Fehlern kommt.

Der Online-Auftritt meiner Bank kann auch nicht viel. Das Online-Banking kann ein paar Buchungen aus einer Datenbank anzeigen, ein bisschen addieren und subtrahieren, Buchungen filtern. In der Praxis ist die Umsetzung jedoch nicht so trivial, wie es scheint, vor allem, wenn es um das Geld der Kunden geht und daran unter Umständen finanzielle Existenzen hängen können, wenn Fehler passieren.
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Dekodi
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Re: Blogbeitrag zum Thema eInvoicing / ZUGFerd

Stimme Dir uneingeschränkt zu.
Wenn man sich die ganzen Digitalisierungsbestrebungen im kaufmännischen Rechnungswesen im (unteren) Mittelstand genauer betrachtet,
stellt man schnell fest, dass die Softwarehersteller lediglich die Konvertierungsleistung im Auge haben, aber nicht die Plausibilisierung und Verprobung.
Diese 1990er-Tooldenkle (ich erlaube mir an dieser Stelle etwas Polemik) ist aber völlig überholt. Die Daten werden nicht nur immer komplexer, sondern ein Stück weit auch "schmutziger". Letzteres ist m. E. ein Stückweit dem Umstand der "Continous Integration" geschuldet, bei der neue Features auch schnellstmöglich ausgeliefert werden. Wir waren auch entsetzt, welch falsche Daten so manchen Tool oder sogar Finanzbuchhaltungssystem heute klaglos akzeptiert (und das ganz allgemein, nicht nur auf ZuGFERD bezogen).

Viele Grüße
Stefan
NEXUS | E-Commerce Buchhaltungslösung und internationale Umsatzsteuer
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