Wenn Grossbritannien am 31.Oktober mit NO-DEAL-BREXIT die EU verlässt,
wird es dann zum ´Drittland ´ wie bspw.Kanada, Australien, USA ....
mit der Folge, dass ich meine Lieferungen ab 31.Oktober nach GB
1.) ohne 19%Mehrwertsteuer liefern kann (bzw. 19% mehr daran verdiene)
Und 2.) welche Zollfreigrenzen hat GB für Importe aus Drittländern,
sodass Lieferungen mit Warenpost-International (und dann mit CN22 Anhang)
ohne weiteren Aufenthalt beim Zoll bis zur Freigrenze durchgewunken werden?
Hat jemand schon einmal einen erklärenden Artikel über dieses Thema gefunden?
Es wäre für mich schon recht interessant MWSt-frei und zollfrei nach GB zu liefern.
NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
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Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Wenn es wirklich auf einen No-Deal-Brexit rausläuft, dann ist dem wohl so.
Die Briten werden aber dann sicher nicht günstiger wegkommen, sprich es kommt eine Einfuhrumsatzsteuer obendrauf.
Wie die Abwicklung mit einer solchen abläuft und welche Freigrenzen letztendlich gelten sollen, wenn überhaupt, ist einfach noch nicht klar.
Die Briten werden aber dann sicher nicht günstiger wegkommen, sprich es kommt eine Einfuhrumsatzsteuer obendrauf.
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Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Die Frage, die sich mir stellt: welche Freigrenzen hatte GB denn bisher für Drittlandimporte (bspw. aus China)
waren es wie bei uns 22EUR ... alles darüber wird vom Zoll geöffnet ... oder gab es bisher schon eine Freigrenze,
unter der bspw. Importe aus China importiert wurden? In den USA ist diese Grenze bspw. ja auch 800$ bzw.
in Russland 500EUR .... auch um die Zollbehörden vor einem Zusammenbruch mit Kleinbeträgen zu bewahren.
Meiner Meinung nach müsste es wohl so eine Freigrenze geben (die bisher die Chinesen wahrscheinlich genutzt haben).
Vielleicht hat jemand schonmal was darüber gelesen ?
Nachtrag: habe gerade das gefunden
VAT
You pay VAT on goods sent from non-European Union (EU) countries if they’re:
• gifts worth more than £39
• other goods worth more than £15
alcohol, tobacco products and fragrances (eg perfume, eau de toilette and cologne) of any value
https://www.gov.uk/goods-sent-from-abroad/tax-and-duty
waren es wie bei uns 22EUR ... alles darüber wird vom Zoll geöffnet ... oder gab es bisher schon eine Freigrenze,
unter der bspw. Importe aus China importiert wurden? In den USA ist diese Grenze bspw. ja auch 800$ bzw.
in Russland 500EUR .... auch um die Zollbehörden vor einem Zusammenbruch mit Kleinbeträgen zu bewahren.
Meiner Meinung nach müsste es wohl so eine Freigrenze geben (die bisher die Chinesen wahrscheinlich genutzt haben).
Vielleicht hat jemand schonmal was darüber gelesen ?
Nachtrag: habe gerade das gefunden
VAT
You pay VAT on goods sent from non-European Union (EU) countries if they’re:
• gifts worth more than £39
• other goods worth more than £15
alcohol, tobacco products and fragrances (eg perfume, eau de toilette and cologne) of any value
https://www.gov.uk/goods-sent-from-abroad/tax-and-duty
Zuletzt geändert von harryzwo am 9. Sep 2019 17:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Die was-wäre-wenn-Fälle sind hier sehr ausführlich (in englisch) dokumentiert, einige Links verweisen auf die deutschen Texte:
https://www.zoll.de/EN/Businesses/Movem ... Doc=332246
@harry:
Und je nach Ausgang würden dann die hier dokumentierten Freigrenzen _wahrscheinlich_ zutreffen, wie es heute beim Import etwa von Produkten aus den USA ja schon zutrifft:
https://www.gov.uk/goods-sent-from-abroad/tax-and-duty
Grüße,
chris
https://www.zoll.de/EN/Businesses/Movem ... Doc=332246
@harry:
Und je nach Ausgang würden dann die hier dokumentierten Freigrenzen _wahrscheinlich_ zutreffen, wie es heute beim Import etwa von Produkten aus den USA ja schon zutrifft:
https://www.gov.uk/goods-sent-from-abroad/tax-and-duty
Grüße,
chris
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
cmayr@descartes.com hat geschrieben: ↑9. Sep 2019 17:51 Die was-wäre-wenn-Fälle sind hier sehr ausführlich (in englisch) dokumentiert, einige Links verweisen auf die deutschen Texte:
https://www.zoll.de/EN/Businesses/Movem ... Doc=332246
" VII. Internet purchases and sales
In the case of a no-deal Brexit, consignments from the United Kingdom will from then on be treated as consignments from a third country, the same as consignments to the United Kingdom will be treated as consignments to a third country. .... "
Vielen Dank für deinen LINK. Bei £15 Freigrenze kann ich GB als Exportland leider vergessen.Schade.
Wenn sich doch eine höhere Freigrenze ergeben sollte, melde ich mich wieder. Ich kann mir momentan
nämlich nicht so richtig vorstellen, wie der englische Zoll jedes einzelne Päckchen kontrollieren kann.
( es sei denn man macht es wie die Chinesen mit einem ´Fantasie´-Zollwert unter £15 - so wie es
die Chinesen beim deutschen Zoll machen).
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Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
ich denk ja immer noch, daß es einen Knall gibt und sie bleiben in der EU
in letzter Zeit so viel GB-Parlament gesehen - find immer lustig, wie die wie die Ölsardinen auf ihren Bänken sitzen
in letzter Zeit so viel GB-Parlament gesehen - find immer lustig, wie die wie die Ölsardinen auf ihren Bänken sitzen
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Für den "No Deal Fall" hat HMRC noch das hier veröffentlicht:
https://www.gov.uk/government/publicati ... rexit-deal
Wenn ich das richtig verstehe kann man dann mit einem HMRC account die Einfuhrumsatzsteuer anmelden.
https://www.gov.uk/government/publicati ... rexit-deal
Wenn ich das richtig verstehe kann man dann mit einem HMRC account die Einfuhrumsatzsteuer anmelden.
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Warenpost int ist mit zollanmeldung in elektronischer form. Der zoll macht bestimmt nur stichproben bzw tritt bei ungereimtheiten auf den plan. Wegen 5euro einnahmen bewegt sich kein staat...
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Im Falle eines No-Deal-Brexit wird es keine Freigrenzen geben. Die aktuelle Freigrenze für Drittlandsendungen wird komplett abgeschafft. Bis zu einem Warenwert von 135 GBP muss der Versender die VAT über ein Onlineportal deklarieren und bezahlen, darüber muss der Empfänger zum Zoll und selbst die Importdeklaration machen.
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Von der 135 Pfund-Regelung hatte ich schon vor einiger Zeit etwas gehört.
Das klingt SEHR interessant.
Wenn die Lieferung weniger als 135 Pfund wert ist:
Man muß als Absender ein "Kundenkonto" in UK anlegen, darin jede einzelne Einfuhr anmelden, die Einfuhrgebühren nach UK bezahlen, bekommt dann dafür einen Code und muß diesen der jeweiligen Sendung beilegen damit der UK-Zoll weiß dass die Gebühr bezahlt wurde.
Wenn die Lieferung mehr als 135 Pfund wert ist:
Dann geht die Sendung - wie sonst von Nicht-EU-Ländern bekannt - durch den Zoll, und der kümmert sich um die Einhebung der Einfuhrgebühren vom Empfänger.
Hört sich ja supertoll an, aber wie soll das in der Praxis funktionieren?
Das wird ja X-Monate dauern bis auch nur die Hälfte der Sendungen auf diese Weise angemeldet/bezahlt werden.
Was passiert mit den übrigen? Werden die alle an die Absender zurückgeschickt? Das sind ja Millionen von Sendungen pro Jahr ...
Das klingt SEHR interessant.
Wenn die Lieferung weniger als 135 Pfund wert ist:
Man muß als Absender ein "Kundenkonto" in UK anlegen, darin jede einzelne Einfuhr anmelden, die Einfuhrgebühren nach UK bezahlen, bekommt dann dafür einen Code und muß diesen der jeweiligen Sendung beilegen damit der UK-Zoll weiß dass die Gebühr bezahlt wurde.
Wenn die Lieferung mehr als 135 Pfund wert ist:
Dann geht die Sendung - wie sonst von Nicht-EU-Ländern bekannt - durch den Zoll, und der kümmert sich um die Einhebung der Einfuhrgebühren vom Empfänger.
Hört sich ja supertoll an, aber wie soll das in der Praxis funktionieren?
Das wird ja X-Monate dauern bis auch nur die Hälfte der Sendungen auf diese Weise angemeldet/bezahlt werden.
Was passiert mit den übrigen? Werden die alle an die Absender zurückgeschickt? Das sind ja Millionen von Sendungen pro Jahr ...
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Das klingt nach soviel Arbeit das es sich gar nicht lohnt dahin zu verkaufen wenn man immer unter den 135 Pfund ist.roman hat geschrieben: ↑9. Sep 2019 19:53
Wenn die Lieferung weniger als 135 Pfund wert ist:
Man muß als Absender ein "Kundenkonto" in UK anlegen, darin jede einzelne Einfuhr anmelden, die Einfuhrgebühren nach UK bezahlen, bekommt dann dafür einen Code und muß diesen der jeweiligen Sendung beilegen damit der UK-Zoll weiß dass die Gebühr bezahlt wurde.
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Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Gna, jetzt hat das Forum meine so schön ausführlich formulierte Antwort verschluckt. Darum mal kurz gefasst und neu formuliert:
- Solche Zollanmeldungen lassen sich natürlich über entsprechende Lösungen automatisieren, die an dem ERP/an der WaWi hängen: Damit geht die Sendung bis zum Empfänger und er zahlt bei Entgegennahme an den Versand-Dienstleister die Zollgebühren. Wer sich da mehr einlesen will, suche beispielsweise nach "excise movement and control solution/EMCS";
- Alternativ kann man als Händler DDP anbieten (delivered, duty paid), was technisch aber nicht ganz ohne ist, d.h. beim Checkout zahlt der Kunde bereits alle Gebühren/Zölle und i.d.R. rutscht die Sendung dann bis zum Empfänger durch, der dann bei Entgegennahme nix mehr zahlen muss.
- Solche Zollanmeldungen lassen sich natürlich über entsprechende Lösungen automatisieren, die an dem ERP/an der WaWi hängen: Damit geht die Sendung bis zum Empfänger und er zahlt bei Entgegennahme an den Versand-Dienstleister die Zollgebühren. Wer sich da mehr einlesen will, suche beispielsweise nach "excise movement and control solution/EMCS";
- Alternativ kann man als Händler DDP anbieten (delivered, duty paid), was technisch aber nicht ganz ohne ist, d.h. beim Checkout zahlt der Kunde bereits alle Gebühren/Zölle und i.d.R. rutscht die Sendung dann bis zum Empfänger durch, der dann bei Entgegennahme nix mehr zahlen muss.
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Das Gefühl kenne ich. Mein Beileidcmayr@descartes.com hat geschrieben: ↑9. Sep 2019 20:34 Gna, jetzt hat das Forum meine so schön ausführlich formulierte Antwort verschluckt.
Die beiden Varianten laufenn ja in der Praxis so:
A: Postversand (=billig; Post und DHL): Man verschickt und deklariert per CN22/CN23. Um die Bestimmung der exakten Einfuhrgebühren und deren Einhebung beim Empfänger kümmert sich das Postzustellunternehmen im Zielland (Kunde zahlt daher bei der Paketannahme die Einfuhrgebühren plus ca. 0 bis 10 Euro für die Zollabwicklung)
B: Paketdienst (=teuer; GLS, DPD & Co): Man verschickt, macht gleich eine komplette Zollerklärung mit den Drucksorten des Paketdiensts und gibt an ob die Einfuhrgebühren der Absender oder Empfänger tragen soll. Die Einfuhrgebühren werden dann von Paketdienst entweder dem Absender auf die Monatsrechnung gesetzt oder werden dem Empfänger per Rechnung vorgeschrieben. Krux an der Sache: Zahlt der Empfänger nicht, werden sie Monate später dem Absender verrechnet.
Ist daher nur im "echten" B2B-Bereich üblich, denn im Onlinehandel bei dem ja quasi permanent mit Laufkundschaft zu tun hat, ist das natürlich ein unkalkulierbares Risiko.
Außerdem: Bei Einzelverzollung kostet Versand+Abwicklung (aber noch OHNE die Einfuhrgebühren selbst!) so eines Pakets gleich mal +/- 50 Euro.
Jetzt haben wir also diese beiden Systeme zur Auswahl.
Und jetzt kommen plötzlich die Briten und sagen bis 135 Pfund machen wir ganz was anderes/neues, und ab 135 Pfund machen wir Variante A.
Das passt halt nicht wirklich zusammen, denn die beiden bestehenden Systeme kennen keine solche Wertgrenze bzw. machen etwas anderes als die Briten hier vor haben.
Und die Frage der Fragen: Was passiert wenn man ein <135 Pfund Paket versendet OHNE sich bei der UK-Finanz zu registrieren, ohne die Sendung online anzumelden und ohne den online erhaltenen Code auf das Paket zu schreiben. So wirds wohl passieren wenn die Oma dem Enkerl einen Pullover nach UK sendet, und so wirds auch passieren wenn der Chinese sein 3-Euro-Lupo nach UK verschickt.
Geht dann alles zurück an den Absender? Wirds vernichtet? Wird es trotzdem verzollt (dann könnte man sich die 135-Pfund-Grenze gleich sparen)? Gehts einfach unverzollt durch?
Angesichts dessen dass wohl eh kein Hardbrexit kommt, aber eigentich eh noch eine Luftdiskussion.
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Ich wünschte wir in DE hätte das auch. Bye Bye China Postsendungen.roman hat geschrieben: ↑9. Sep 2019 19:53
Wenn die Lieferung weniger als 135 Pfund wert ist:
Man muß als Absender ein "Kundenkonto" in UK anlegen, darin jede einzelne Einfuhr anmelden, die Einfuhrgebühren nach UK bezahlen, bekommt dann dafür einen Code und muß diesen der jeweiligen Sendung beilegen damit der UK-Zoll weiß dass die Gebühr bezahlt wurde.
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Sollte man nicht so ernst nehmen die 135 euro regel klingt wie der versuch erpressungspotential herzustellen im falle eines austrittes.
Harter brexit kommt nicht. Ich halte dass für Säbelrasseln
Harter brexit kommt nicht. Ich halte dass für Säbelrasseln
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Kommt doch. Ab 01.01.2021 wird EU-weit die Grenze auf 0 gesetzt. Die Briten ziehen das nur wegen des Brexit vor.
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Ob das was an den Chinesen ändert, glaub ich nicht. Die haben doch ihre Läger längst in der EU. Nur die wenigsten kleinen Händler versenden noch aus CN nach DE.
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Ich wollte eben ein Paket fertig machen 3000,- nach UK. DHL Portal druckte mir eine Zollanmeldung CN23 raus. Ist da was geändert worden? Normalerweise ist UK doch noch EU-Land? Kann ich das ignorieren?
Gruß
Gruß
Re: NO-DEAL-BREXIT macht GB über nacht zum Drittland?
Ab Jan 2021 aus der EU, die Tarife für die Verzollung sind aber noch offen
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