Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

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fossi
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Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Stern hat geschrieben:Verschwendung im Onlinehandel: Schulze will «Obhutspflicht» gegen Vernichtung von Waren
...
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will die Vernichtung neuwertiger Waren unter anderem im Onlinehandel über neue Pflichten für die Händler eindämmen.

Die Verkäufer sollen über eine «Obhutspflicht» angewiesen werden, Waren gebrauchstauglich zu halten - etwa durch Sorgfalt bei Transport und Aufbewahrung, ermäßigten Verkauf oder die Spende des Produkts.
Der Entwurf für die Änderung im Kreislaufwirtschaftsgesetz ging an diesem Dienstag zur Anhörung an die Fachverbände und Behörden in den Ländern.
...
Als Beispiel nannte Schulze Kleidung und Luxusuhren: «Neuwertige Hosen und Schuhe vernichten, weil gerade die Saison vorbei ist, oder teure Uhren zerstören, damit ihr Preis möglichst hoch bleibt - all diese Praktiken werden wir in Zukunft unterbinden.
"Solange die Waren weiter genutzt werden könnten, dürften sie nicht weggeworfen werden. Man kann sie preiswerter verkaufen oder spenden."
Zudem würden Händler verpflichtet, klar zu dokumentieren, was sie mit Retour- und Überhangwaren machen.
Link zum Artikel: https://www.stern.de/wirtschaft/news/ve ... 35872.html



Yay, da kommt Freude auf > noch mehr Dokumentation und Bürokratie! :evil:
Ein einfacher "Entsorgungsnachweis" reicht wohl zukünftig nicht mehr aus.
Vermutlich darf man bald jeden Artikel einzeln fotografieren und schriftlich festhalten, weshalb und warum er entsorgt werden muss und nicht gespendet werden konnte...


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roman
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Dann werden die Sandler also bald mit den Vorjahres-Rolex ausgestattet ;-)
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Stern hat geschrieben:Zudem würden Händler verpflichtet, klar zu dokumentieren, was sie mit Retour- und Überhangwaren machen.
Das muss man dann in´s LUCID überführen, weil es keiner macht und auch keiner kontrolliert ;)
Wobei das wahrscheinlich eher eine Beschreibung der Prozesse sein wird, die ungeschrieben nicht in einer Schublade liegt.
regalboy
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Wir vernichten riegelroß seitdem es keine Möglichkeiten mehr gibt (gab es die mal?), bei Gebrauchtware und B-Ware die Gewährleistung auszuschließen.
xMerchant
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Das werde ich mir sicherlich nicht antun, ich werde nicht mit irgend einer Behörde diskutieren, ob das Produkt zu entsorgen ist oder in einem Gebrauchtmarkt anzubieten ist. Deutschland hat schöne Nachbarländer, da ist schnell eine Niederlassung gegründet. Von Polen, Tschechien, Slowakei und Österreich sind die Produkte nahezu gleich schnell beim Kunden. Steuerlich registriert bin ich da eh schon. Mal schauen, wer Unternehmer am wenigsten gängelt.
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daytrader
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Hört sich wieder nach deutlich Mehraufwand + Kosten an, was die Dokumentation gibt. Das Gute ist aber, dass die SPD kaum noch jemand kennt, geschweige denn will/wählt.
xMerchant
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Da bin zur Abwechslung mal ich pessimistischer als Du. Da wird gerade so ein enormer moralischer Druck auf verschiedenen Gebieten (CO2, Tierhaltung, "Lebensmittelverschwendung", Warenvernichtung, "Trinkwassermangel", Fleischbesteuerung) auf die Politik aufgebaut, dass die vor der nächsten Wahl aktiv werden müssen, egal welche der Parteien.

Da kann es gut sein, dass das dann im Wahlprogramm landet und am Ende umgesetzt wird, weil das den durchschnittlichen Wähler nicht betrifft (im Gegensatz zu Fleischbesteuerung, Trinkwasserverteuerung, ...) und nur die bösen großen internationalen Konzerne davon betroffen sind und es sogar für die kleinen Leute von Vorteil ist, weil die dann Luxusuhren als B-Ware zum Preis eines Chinakrachers bekommen.
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daytrader
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Frage mich eine Dokumentation von Retouren aussehen könnte. Soll für jeden Widerruf ein Onlineformular ausgefüllt werden? Das ist doch aufwandsmäßig garnicht umsetzbar.
boden-piloten
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Die Ministerin ist Ankündigungsweltmeisterin - ich glaube, seit diese im Amt ist wurde nix umgesetzt.
bcksbx
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

boden-piloten hat geschrieben: 7. Aug 2019 18:08 Die Ministerin ist Ankündigungsweltmeisterin - ich glaube, seit diese im Amt ist wurde nix umgesetzt.
Fairerweise muss man da sagen, dass die CDU auf sowas (bislang) kein Bock hat, weil deren Wähler (60+) andere Sachen wichtiger sind.
vbc
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Einfach diese „kostenloser Versand“ Augenwischerei verbieten und die Erstattung der Hinsendekosten streichen, damit wäre das Problem und viele anderen sehr schnell gelöst. Paketfahrer wären nicht mehr überlastet, usw. weil die Kunden mal VOR dem Kauf nachdenken würden bzw. viel bewusster einkaufen.
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Templer
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Alle wollen Ware nach hause geschickt bekommen, diese öffnen, ausprobieren und zurückschicken, aber auf der anderen Seite möchte keine Neuware mit einen bereits geöffneten Karton, weil angeblich "benutzter Artikel" (was dann gerne mit negativer Rezension quittiert wird). Da sollte man viel mehr, wie bereits angesprochen, ansetzen. Dann mindert man nicht nur die Retourenquote, sondern auch das Paketaufkommen.

Retouren sind ja jetzt schon mit einem gewissen Aufwand verbunden und es gibt bereits jetzt viel Bürokratie im Handel (ElektroG, VerpackG).
welpe
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Mich wundert es das Amazon die Ware nicht vom Händler "kauft" und dann selber weiterverkauft.

Einfach die AGB heimlich ändern für FBA. Dann zahlen die Händler 0,50 Euro (waren es glaube ich) für die Vernichtung und Amazon verkauft es dann einfach weiter.

Jeder ist froh. Der Händler ist seine Ware für 50 Cent los und Amazon kann es für eine Vergütung vernichten oder selber verkaufen.
jordan-jojel
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

Ich werde als Retourenadresse die privat Adresse von Frau Schulze angeben. Dann kann Sie direkt selber die Waren prüfen und kategorisieren.
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Technokrat
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Re: Umweltministerin Schulze (SPD) will Vernichtung von Waren über neue Pflichten eindämmen

welpe hat geschrieben: 30. Dez 2019 22:04 Mich wundert es das Amazon die Ware nicht vom Händler "kauft" und dann selber weiterverkauft.

Einfach die AGB heimlich ändern für FBA. Dann zahlen die Händler 0,50 Euro (waren es glaube ich) für die Vernichtung und Amazon verkauft es dann einfach weiter.

Jeder ist froh. Der Händler ist seine Ware für 50 Cent los und Amazon kann es für eine Vergütung vernichten oder selber verkaufen.
In meinem kleinen Gedingse erlebe ich das so, dass ich mich zum Aufbereiten von Retouren zwingen muss. Da steckt zwar schon ein Wert drin, aber der ist auch mit Arbeit/Zeitaufwand verbunden. Es ist im Alltag für mich einfacher, die Ware einfach loszuwerden, als aufzubereiten. Da verzichte ich auf den Wert, weil ich die Arbeit/Zeitaufwand nicht leisten kann oder will. Derzeit gebe ich sie an einen Flohmarkthändler kostenlos ab, sobald ein Nachweis darüber bestehen muss, verkaufe ich sie halt für einen 10er. Das funktioniert für mich, weil Flohmarkt für mich keine Relevanz hat.

Das Argument, dass Sachspenden zu teuer seien halte ich teilweise für vorgeschoben, weil es vor allem ein riesiger Umstand wäre, den richtigen Artikel an den richtigen Bedürftigen zu bekommen. Was will ein Bedürftiger mit einer Palette Wäscheständer anfangen? Auch eine Hilfeorganisation hätte vermutlich ihre Probleme damit, Lagerplatz für China-Elektro-Spielzeug zu betreiben, bis sich ein Bedürftiger findet, der sich einen bellenden Plastikhund wünscht, sich den aber nicht leisten kann.

Ich schätze mal, dass sich in der realen Praxis wenig ändern würde, wären Sachspenden kostenlos möglich.

Die Artikel an Restpostenhändler abzugeben hätte für Amazon imho durchaus Relevanz, weil sie mit einer hohen Wahrscheinlichkeit z.B. auf eBay auftauchen würden. Diese "Abflüsse" an Waren zu steuern ist in dem Umfang wohl auch schlecht möglich. Das Problem liegt meiner bescheidenen Meinung nach nicht an einer Steuerregelung für Sachspenden, sondern am Wunsch nach Wachstum, es dafür über die schiere Menge den Händlern so einfach und billig wie möglich zu machen, um auf der Kehrseite auch davon profitieren zu können.
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