Kündigung und Gehalt

[Steff]

Hallo zusammen,

ein Minijobber auf 450€ Basis wird uns verlassen, auch wenn er noch nichts von seinem Glück weiß.

Sein Vertrag läuft auf Stundenbasis. Ich hab aber Februar und März volle 450 ausgezahlt. Ich hab mir Mühe gegeben, ihn stundentechnisch auszulasten, weil ich ein netter Mensch bin und er es nötiger hat als andere bei uns. November bis Februar hat er nur so 200€ verdient im Monat, da er auch noch einen anderen Nebenjob hatte (den er nun aufgestockt hat).

Da aber alle hier massiv von ihm genervt sind, ein Gespräch es nicht gebracht hat und er einfach keinen guten Job macht, wird er aus innerbetrieblichen Klimaschutzgründen nun gehen.

Im April hat er aufgrund von Krankheit noch gar nicht gearbeitet (praktischerweise war im selben Zeitraum in seinem Ashram so ne Art Festival, Zufälle gibt's) und er ist aktuell 7h im Minus.
Krankmeldung bringt er wohl noch rein. Die 4 Tage für die ich ihn ursprünglich eingeplant hatte, zahl ich ihm dann halt aus, wenn er den Wisch mitbringt.

Er ist noch bis Mitte Mai in der Probezeit. Kündigungszeit also 2 Wochen.

Meine Frage: Wenn ich ihm jetzt kündige, werde ich ihn auch ab sofort freistellen. Geht das, ohne daß ich ihm für die 2 Wochen was auszahle - oder muß ich ihm die 3 Tage die ich ihn sonst vermutlich beschäftigt hätte auszahlen.

Im Vertrag steht:

(5) Der Arbeitgeber ist berechtigt, den Arbeitnehmer nach Ausspruch einer Kündigung unter Fortzahlung der Vergütung und Anrechnung auf Resturlaubsansprüche von der Arbeitsleistung freizustellen.

Aber was bedeutet das bei "Minijob auf Stundenbasis" ... ?

LG

[mwp]

Wenn er eingeplant war bzw. du ihn vermutlich an den 3 Tagen beschäftigt hättest, hat er auch Anspruch auf Lohnzahlung. Ob er das ggf. auch gerichtlich durchsetzt, keine Ahnung. Aber für dich sind es doch nur wenige Euro und du kannst dich auf wichtigere Sachen konzentrieren.

[Wolkenspiel]

Aufpassen bei einer Freistellung. Hier kommt es besonders auf die Formulierung an, was den Urlaubanspruch angeht. Ratzfatz musst Du den nämlich trotzdem noch auszahlen, obwohl er freigestellt war. Das kannst du mit einer rechtssicheren Formulierung verhindern. Ich habe das damals über einen Anwalt formulieren lassen, ist also wirklich tricky. Ist schon länger her, deshalb kann ich den Text leider momentan nicht liefern. Aber beschäftige Dich mal damit, das ist nicht unwichtig.

[boden-piloten]

Sein Vertrag läuft auf Stundenbasis.

Was bedeutet für dich auf Stundenbasis?!

[AndreM93]

Steff schreibt ja von Probezeit, ab November 200 €, Februar und März 450 €. Dabei komme ich dann auf ca. 300 € monatlich. Da dürfte dann im Zweifel aber auch die Urlaubsabgeltung "Kleinvieh" sein. Im Zweifel halt einfach zahlen und .

Aufpassen bei einer Freistellung. Hier kommt es besonders auf die Formulierung an, was den Urlaubanspruch angeht. Ratzfatz musst Du den nämlich trotzdem noch auszahlen, obwohl er freigestellt war. Das kannst du mit einer rechtssicheren Formulierung verhindern. Ich habe das damals über einen Anwalt formulieren lassen, ist also wirklich tricky. Ist schon länger her, deshalb kann ich den Text leider momentan nicht liefern. Aber beschäftige Dich mal damit, das ist nicht unwichtig.

[Freak]

Im April hat er aufgrund von Krankheit noch gar nicht gearbeitet (praktischerweise war im selben Zeitraum in seinem Ashram so ne Art Festival, Zufälle gibt's) und er ist aktuell 7h im Minus.

Festival im Ashram war etwa der Guru aus Indien zu Besuch? bist Du auch aus Berlin?
So eine ähnliche Aushilfe hatte ich vor 2 Jahren auch, erhebliche Minusstunden dann plötzlich wieder mal eine Selbstfindungsphase und sowas von krank, da konnte auch kein Guru helfen. Zum Glück gibts hier etliche Gaaaaanzheitliche Ärzte die 6+ Wochen krank schreiben. Auf den Minusstunden saß ich dann auch noch. Passiert mir nie wieder.

[Steff]

Ne nicht Berlin, aber ähnlich gelagert.

Stundenbasis bedeutet halt, dass vertraglich nichts vereinbart war...

Urlaub ist aber ein guter Hinweis, hatte ich gar nicht auf dem Schirm, das rechne ich morgen mal aus, dann feiert er halt Urlaub und gut ist.

[Dog-Toy (R.I.P.)]

Ui... gearde für Krankmeldungen gibt es doch recht enge Fristen.... und zwar auch im Bereich des Mini-Jobs.
Da würde ich genau nachlesen. Gerade die Leute, die den Betriebsfrieden "stören", sind da oft ziemlich begnadet, alles auszureizen.
Zwar gemeldet, aber keinen Schein eingereicht. ....
Wobei gerade im Arbeitsrecht ist es oft besser, da den Anwalt schreiben zu lassen.

[boden-piloten]

Ne nicht Berlin, aber ähnlich gelagert.

Stundenbasis bedeutet halt, dass vertraglich nichts vereinbart war...

Urlaub ist aber ein guter Hinweis, hatte ich gar nicht auf dem Schirm, das rechne ich morgen mal aus, dann feiert er halt Urlaub und gut ist.

Dh dein minijobber arbeitet auf Abruf?! Ganz schlecht, seit diesem Jahr gibt es die gesetzliche Fiktion, sofern im Arbeitsvertrag nicht vereinbart wurde, eine Arbeitszeit von 20 Stunden pro woche.....

[Steff]

Im Vertrag steht aber auch, daß der Monatslohn nicht höher als 450€ sein wird wegen Mini Job. Und wie hoch der Stundenlohn ist.

Und ja, wegen der Krankmeldung, die könnte ich auch müllen, aber auf den Stress hab ich echt keinen Bock.

Außerdem hat er Familie und wenig Geld, das wird schon scheiße genug für ihn. Deswegen hatte ich auch überlegt ihn weiter mitzuschleifen, aber es ist nicht gut für's Betriebsklima.

Mit Krank und Resturlaub kriegt er noch 280€ ... verkraftbar.

[boden-piloten]

Im Vertrag steht aber auch, daß der Monatslohn nicht höher als 450€ sein wird wegen Mini Job. Und wie hoch der Stundenlohn ist.

Das hilft die bei einer Lohnprüfung nicht weiter.

[Wolkenspiel]

Wenn es sich um eine Aushilfe handelt, ist es doch logisch, dass diese keine 20 Stunden in der Woche arbeiten KANN! Deshalb kann hier keine Arbeitszeit von 20 Stunden wöchentlich angenommen werden, dann wäre es kein Minijob mehr.

[boden-piloten]

Wenn es sich um eine Aushilfe handelt, ist es doch logisch, dass diese keine 20 Stunden in der Woche arbeiten KANN! Deshalb kann hier keine Arbeitszeit von 20 Stunden wöchentlich angenommen werden, dann wäre es kein Minijob mehr.

Sag das dem Gesetzgeber und nicht mir, wenn keine feste Stundenanzahl vereinbart ist, nimmt er jetzt 20 an. Die Anzahl der Stunden hat er zum 1.1.19 geändert vorher waren es afaik 10.

[Wolkenspiel]

Auch für Minijobber? Bist Du da sicher? Das geht doch gar nicht. Wo steht denn das?

[koshop]

Also ich hätte jetzt spontan vermutet das man einen Durchschnitt der letzten drei Monate macht oder sowas....

[Wolkenspiel]

So ist es in der Tat.

[boden-piloten]

Auch für Minijobber? Bist Du da sicher? Das geht doch gar nicht. Wo steht denn das?

§12 Teilzeit und befristungsgesetz.

[Wolkenspiel]

Es geht hier nicht um eine Teilzeitkraft und auch nicht um eine befristete Arbeitsstelle. Es geht um einen Minijobber. Das ist doch etwas völlig anderes.

[boden-piloten]

Es geht hier nicht um eine Teilzeitkraft und auch nicht um eine befristete Arbeitsstelle. Es geht um einen Minijobber. Das ist doch etwas völlig anderes.

Räusper, wärst du nicht zu faul gewesen dir die wichtigen Teile des Gesetzes durchzulesen, dann wüßtest du, dass das Gesetz auch für Minijobber gilt.
Wird so ausdrücklich in §2 Abs. 2 ausgeführt......

[Wolkenspiel]

Ja, hast Recht. Das ist ja wirklich unglaublich. Ein absolut unnützes Gesetz, was die Arbeit auf Abruf verhindert. Und im Falle dessen, dass wirklich diese 20 Stunden in so einem Falle zugrunde gelegt werden, auch noch zum Nachteil für den AN, weil er dann eigentlich die ganze Kohle vom Gesetzgeber (hahaha) abgenommen bekommt.