welche Multicarrier-Versandsoftware ist empfehlenswert?

Logistikforum für Deutsche Post, DHL, Hermes, GLS, UPS, DPD, Delivery, Verpackungsfragen, Tipps beim Import / Export von Waren.
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In diesem Logistikforum geht es um Logistiker-Erfahrungen mit DHL Paket, Deutsche Post, Hermes Versand, GLS Versand, DPD Versand, UPS Versand, Paketpreise, Versandkosten, Verpackungen, Tracking / Sendungsverfolgung und mehr.
Erfahrungsaustausch und Vergleiche für Online Shops, Versender oder die Fachkraft für Lagerlogistik.
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alengo
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welche Multicarrier-Versandsoftware ist empfehlenswert?

Hallo zusammen,
wir haben ungefähr 150 Pakete pro Tag, weltweiter Versand,und versenden deshalb mit verschiedenen Versanddienstleistern: DHL, GLS, UPS, ...
zum Teil kommen die Paketscheine aus unserem Warenwirtschaftssystem, zum Teil verwenden wir normale Adressetiketten, und kleben noch völlig rückständig kleine Aufkleber mit Trackingsnummern drauf, die wir von den Logistiker bekommen haben.
Das wollen wir in Zukunft besser machen, und weil wir keine Lust haben individuelle Schnittstellen zu programmieren und zu warten, denken wir über die Anbindung einer universellen Versandsoftware nach. Diese soll möglichst als Blackbox funktionieren, also ohne dass man die Software überhaupt anfassen muss, in der Art: über eine Schnittstelle aus der Warenwirtschaft Paket- und Adressdaten an die Versandsoftware ausgeben, die druckt ratzfatz das Label während das Paket gepackt wird, und gibt die Trackingnummer zurück.
bestimmt bin ich ja nicht der erste mit einer ähnlichen Anforderung, und da hoffe ich, dass mir das Forum weiterhelfen kann.
ich habe mich einmal umgesehen, und ich habe unter Anderem gefunden:
MHP (V-Log), Heidler, AEB (Assist4), BEO, und noch diverse andere.
jetzt hätte ich gern Erfahrungsberichte, Empfehlungen warum man den einen oder anderen nehmen sollte, oder auch Hinweise, warum man den einen oder anderen besser nicht nehmen sollte...
Vielen Dank!
Frederico


3 Monate gratis Händlerbund
DerVersender
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Re: welche Multicarrier-Versandsoftware ist empfehlenswert?

Hallo,
also wir haben die VPWin von Pitney Bowes im Einsatz. Ein etwas älteres System, das wir zu großen Teilen als Blackbox nutzen, aber bei Sendungen die wir im WWS nicht erfassen können auch direkt füttern.
Das Programm läuft im Alltag rund, ist aber bei Reportings, Einstellungen usw. doch ein wenig unübersichtlich, was auch dem Alter des Programms geschuldet ist.
Wenn du dich nach Software umschaust würde ich dir zunächst mal raten zu überlegen welche Paketdienste und Transportdienstleister du nutzen möchtest, denn so wie ich das kenne benötigst du jeweils eigene Module für DHL, DPD usw., die auch relativ kostspielig sind.
Wenn du noch Fragen hast....
Peter
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Re: welche Multicarrier-Versandsoftware ist empfehlenswert?

Nebst der vom 'Versender' angesprochenen Informationen sollte es auch wichtig sein, zu überlegen, mit welchen Anbietern du vielleicht in den kommenden 1-2 Jahren zusammen arbeiten möchtest, ob du spezielle Versandverfahren nutzt oder nutzen möchtest (DHL Express, UPS Saver Express, Go! Overnight oder ähnliche) und, ganz wichtig, an vielen Versandstationen/Arbeitsplätzen die neue Lösung zum Einsatz kommen sollte, denn viele Anbieter haben ein Lizenzmodell, d.h. wenn die Etiketten an einem zentralen Versandplatz gedruckt werden, kann es preislich einen sehr deutlichen Unterschied zu autarken Versandplätzen machen, wenn die Mitarbeiter etwa an beispielsweise 4 Plätzen packen und dort auch gleich die Etiketten drucken.

Neben der reinen Carrier-Lösung kann es vielleicht auch nützlich sein, zu überlegen, ob weitere Funktionen benötigt werden würden, beispielhaft:
- Gelangensbestätigung (bei B2B-Sendungen)
- Gefahrengut-Informationen, die u.U. dem Logistiker mitgeteilt werden müssen
- Zollabwicklung?
- Oder sogar eine Automatik mit Entscheidung, über welchen Dienstleister das Paket am günstigsten verschickt werden könnte

Der von dir gewünschte Blackbox-Betrieb ist bei MHP problemlos möglich, V-LOG hat diese Funktion schon seit Urzeiten implementiert. Mir persönlich fehlen einerseits konkrete Erfahrungen zu den anderen von dir genannten Anbietern, auch selbst habe ich mit V-LOG nicht gearbeitet, aaaaaaber:
Zahlreiche unserer Kunden setzen V-LOG ein und sind durchaus sehr, sehr zufrieden. Es gab in der Vergangenheit nur eine absolut zu vernachlässigende Anzahl an Projekten, die mal länger dauerten, was aber auch nicht selten der fehlenden Zuarbeit des Auftraggebers geschuldet war. Kurzum: Was mir bei MHP einfach wahnsinnig gut gefällt: Im Vertrieb sitzen einige Experten, die mir mittlerweile seit über einem Jahrzehnt behilflich sind und einen riesigen Erfahrungsschatz aus nahezu allen Projektgrößen haben. Wenn ich technisch komplexe oder sehr individuelle Fragen habe, bekomme ich nicht nur zeitnah eine Rückmeldung, die Antwort ist auch kompetent und ausreichend ausführlich, um wir tatsächlich weiterzuhelfen. Die Implementierung lief für uns stets wie am Schnürchen, wenngleich wir hier noch per Polling-Datei (XML) arbeiten, V-LOG inzwischen aber auch Webservices unterstützt. Vor einiger Zeit hatten wir auch ein Training vor Ort erhalten und auch das war super auf uns zugeschnitten und hat keine Fragen offen gelassen. Und gerade eben die Zusatzprodukte neben V-LOG, die MHP auch noch anbietet, können bei dem hier angesprochenen Auslandsversand vielleicht ebenfalls sehr nützlich sein und auch hier noch weiter Zeit sparen. Anders gesagt: Die Zusammenarbeit mit MHP empfinde ich als super-angenehm, die Ansprechpartner haben enormen Erfahrungsschatz und sind super zuverlässig und kennen das Produkt wirklich exzellent, was bei so manchen Firmen gerade bei Vetriebsmitarbeitern nicht immer gewährleistet ist. Ich kann V-LOG in jedem Fall mit gutem Gewissen empfehlen, wir nutzen diese Lösung jedoch vornehmlich für Spezialfälle, da wir unser pixi* nativ bereits an die großen KEP (DHL, GLS, UPS, Hermes, GLS, Post.at, Post.nl etc.pp.) direkt angebunden haben. Ist nu' nur eine Meinung von vielen, aber eben aus 'nem anderen Blickwinkel, nicht als Kunde und Nutzer sondern als Partner. Vielleicht für die finale Entscheidung ein klein bisschen hilfreich?
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pickpackporto
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Re: welche Multicarrier-Versandsoftware ist empfehlenswert?

Wir hatten früher V-Log im Einsatz und mussten aufgrund lizenztechnischer Themen wechseln. Wir waren mit V-Log sehr zufrieden und haben nicht wegen irgendwelcher Defizite von MHP (=Anbieter von V-Log) die Zusammenarbeit aufgekündigt. Grund war vielmehr der Hersteller unseres ERP.

Ich kann also V-Log empfehlen und das System zu dem wir gewechselt sind: SendIT von Prologis.
Sehr kompetenter Support bei Prologis, der auch in kürzester Zeit offene Themen löst (gabs nur am Anfang in der Implementierungsphase und dann später nur wenn DHL/GLS/DPD/UPS/FedEX mal wieder eine Neuerung haben).
Nebenbei: die Hardwareempfehlungen von Prologis waren auch immer sehr gut. Wir sind auf Drucker von TSC gewechselt (früher Zebra).

Da wir ein etwas komplizierter Fall sind (z.B. 13 verschiedene Verträge mit der DHL, ca. 100 verschiedene Absendeadressen, etc.) war ich echt überrascht, wie easy Prologis die Implementierung bei uns geschafft hat.
alengo
Beiträge: 6
Registriert: 9. Mär 2012 10:46
Land: Deutschland

Re: welche Multicarrier-Versandsoftware ist empfehlenswert?

Hallo zusammen,
ich hatte mir für meine Antwort absichtlich etwas Zeit gelassen, in der Hoffnung, noch ein paar Tipps zu bekommen!
danke für eure Posts und die Hinweise.

'Gelangensbestätigung' Ist eine gute Idee. Aktuell machen wir uns allerdings nicht die Mühe, die ganzen Abliefernachweise einzusammeln. Sondern wir nutzen 'Sammel-Gelangensbestätigungen': einmal im Quartal erhalten die entspr. Kunden eine Datei mit ihren Paketdaten, das müssen die unterschreiben und zurück mailen. Macht aber durchaus Arbeit, das auch nachzuhalten... und manche der Kunden haben keinen Bock aufs Ausfüllen.

MHP lizenziert pro Arbeitsplatz, Prologis pro Drucker.
wenn Ablieferbelege benötigt werden, verdoppelt sich bei Prologis der Preis pro angebundenem Logistiker!

mit Schnittstellen scheint es bei keinem Anbieter Probleme zu geben, Datei-Polling können die alle, und so hätte es gern der Anbieter unseres Warenwirtschaftssystems auch.
Zoll (also ATLAS Ausfuhr) hat MHP ja auch im Angebot. Ob sich das für uns mit unseren ca. 20 Sendungen pro Monat lohnt, muss sich einmal prüfen.

hat denn vielleicht jemand der (anderen) Mitleser noch Erfahrungen mit anderen als den bereits genannten Anbietern?
Vielen Dank!
powderseller
Beiträge: 13
Registriert: 25. Sep 2020 19:09
Land: Deutschland

Re: welche Multicarrier-Versandsoftware ist empfehlenswert?

Dieser Thread ist zwar schon 2 Jahre alt, aber vielleicht ist das für jemand interessant:

Ich habe zwar noch keine Erfahrungen zu MHP & Co., aber wir sind derzeit auf der Suche nach solch einem Multicarrier-Versandsystem. Da ist MHP einer der drei Kandidaten.

Um weiter auszuholen: Von einem DHL Mitarbeiter wurden mir vor einiger Zeit drei in Frage kommende Anbieter genannt/empfohlen:
Anton (EVA), Heidler (HVS32) und MHP (V-LOG).
Bei allen dreien habe ich unsere Kriterien "abgeklopft". Alle drei können Gelangensbestätigungen abrufen und handhaben. Am schönsten löst das MHP mit ihrem System. Die archivieren dann auch gleich noch die Gelangensbestätigungen für 10 Jahre.

Preislich gibt es bei den drei Anbietern keine großen Unterschiede, zumindest was die Grundfunktionen betriefft, die wir nutzen. Dass bei einer "kleineren" Neuinstallation (Blackbox-Betrieb mit 2 Druckern und einem Arbeitsplatz) ca. 15-25 TEUR anfallen, muss einem aber klar sein. Was einem auch klar sein muss: Es fallen bei allen drei Anbietern jährliche Wartungskosten im niedrigen 4-stelligen Bereich an.


Vom Funktionsumfang sind alle drei Anbieter ähnlich. Zumindest was die von alengo genannten Funktionen betrifft.

Bei den Kostenmodellen gibt es folgende Unterschiede:

Anton (EVA):
Grundkosten Blackbox-Betrieb
+ für jeden Frachtführer
+ für jeden Arbeitsplatz
Die Anzahl der Drucker ist unrelevant. Sprich: Ob man 2 oder 10 Drucker hat, ist egal. Aber man muss für jeden zusätzlichen Arbeitsplatz mit Zugriff auf die Bedienoberfläche der Software zahlen. Und für jeden Frachtführer.
Besonderheit bei Anton: Es wird eine "Drucklizenz" für je 55.000 Pakete/Jahr fällig.
Rechenbeispiel: Wer 30.000 Pakete/Jahr versendet, muss nur 1 Drucklizenz kaufen. Wer 70.000/Jahr versendet, muss 2 Drucklizenzen kaufen und wer 120.000/Jahr versendet, muss 3 Drucklizenzen kaufen und so weiter... Der Preis hierfür hält sich aber im Rahmen (mittlerer 3-stelliger Euro-Betrag / Drucklizenz)

Heidler (HVS32):
Grundkosten Blackbox-Betrieb
+ für jeden Frachtführer
+ für jeden Arbeitsplatz
Die Anzahl der Drucker ist unrelevant. Sprich: Ob man 2 oder 10 Drucker hat, ist egal. Aber man muss für jeden zusätzlichen Arbeitsplatz mit Zugriff auf die Bedienoberfläche der Software zahlen. Und für jeden Frachtführer.

MHP (V-LOG):
Grundkosten Blackbox-Betrieb
+ Anzahl Frachtführer x Anzahl "Arbeitsplätze"
Besonderheit: Jeder Drucker wird als Arbeitsplatz betrachtet. Sprich: Wenn man 2 Drucker im Blackbox-Betrieb nutzt, plus einen weiteren Arbeitsplatz, dann muss man 3 "Arbeitsplätze" bezahlen.
Weitere Besonderheit: Jeder Frachtführer wird mit der Anzahl der "Arbeitsplätze" multipliziert. Beispiel: Wenn man 3 Frachtführer hat, und 3 Arbeitsplätze, dann wird 9 x der Preis von X Euro berechnet.

Zahlen aus den Angeboten will ich jetzt hier nicht nennen. Aber wenn man viele Arbeitsplätze/Drucker hat, dann ist MHP definitiv kostspieliger als Anton oder Heidler. MHP hat das komplizierteste Kalkulationsmodell. Bei 2 Druckern und 1 Arbeitsplatz halten sich alle drei Anbieter noch preislich die Waage.

Pluspunkt bei MHP: Die Tracking-/Statistik-Lösung "ShipTrack" kann deutlich mehr als die noch recht junge Lösung "SEM Web Tool" von Heidler.
Anton hat gar nichts derartiges im Angebot.
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