@Rex
Mit dem Ländern die ich so zu tun habe (und das sind eher keine Ostländer) wäre mir bislang kaum was aufgefallen.
Übrigens wäre mir auch bei Deinem tschechischen Beispiel nix aufgefallen ("...private or business users mailing actual and private correspondence as well as other things abroad"...).
Auch nicht beim polnischen Beispiel nicht. Interessant fand ich bei Polen dass dort sogar ausdrücklich der Versand von "Bienen, Blutegel und Seidenraupen" erlaubt ist
Aber vielleicht habe ich ja einen entsprechenden Trennungspassus komplett übersehen?
Freilich haben es manche Länder möglicherweise durch die Hintertüre gelöst: In dem sie schon in den letzten Jahren Auslandsbrieftarife massiv erhöht haben und/oder große Briefe besonders verteuert haben. In Österreich kostet beispielsweise ein Auslandsbrief, sobald er dicker als 3 cm ist ca. 10 Euro (Europa) bzw. über 20 Euro (außerhalb Europa).
Das ist freilich reine Spekulation, aber möglicherweise hat man in AT gesagt "wir schei**en auf die Trennung, und zahlen einfach für alles den höheren Warentarif an die ausländische Gesellschaft"? Bei diesen hohen Tarifen ist ja mehr als genug Luft dafür dass man jetzt der ausländischen Post z.B. einen Euro mehr oder weniger überweist, auch für Dokumentensendungen, bei denen es gar nicht nötig wäre.
Wie gesagt, reine Spekulation. Aber mir ist nicht bekannt dass Post-AT ein harmonized label, eine elektronische Zollerklärung oder sonst irgendwas einführen möchte. Die Versandbedinungen, Preise etc. haben sich da seit Jahren nicht nennenswert geändert.
Aber wie soll das in der Praxis laufen?
Nehmen wir an, im Land X kommen 50.000 Briefsendungen am Tag an.
1. Die aus Österreich werden ungesehen durchgewunken, denn die zahlen (Hypothese!) eh den höheren Verrechnungspreis?
2. Dann die aus Israel: Dort gibt es keine Trennung zwischen Dokument und Ware UND man zahlt bei der Aufgabe in Israel einen Pappenstiel. Werden die jetzt auch durchgewunken oder durchsucht und ggf. zurückgeschickt? Nur wie soll der israel. Kunde das sonst versenden, er hat ja nix falsch gemacht
3. Dann kommen die Sendungen aus DE: Die Warenpost M Tracked wird er freudig passieren lassen. Dann aber ein böser Brief mit Einschreiben. Den wird er natürlich durchsuchen. Oder?
4, Und 2/3 der Sendungen kommen ohnehin aus China. Da man bei Ebay nach wie vor unzählige China-Produkte um 1 Euro VERSANDKOSTENFREI bekommen kann, gibt's dort offensichtlich auch noch keine Trennung. Was passiert mit denen?
Klar, der Postler im Land X (oder wo auch immer) hat natürlich von 190 Ländern alle unterschiedlichen Versandprodukte im Kopf. Die deutschen Postler kennen sie noch immer nicht, aber der Herr Postinspektor in Kanada weiß natürlich sofort was in Deutschland der Unterschied zwischen "Maxibrief" und "Warenpost" ist.
Ich bin überzeugt dass sich hier innerhalb der nächsten Jahre viel ändern wird. Aber was ich nicht glaube dass auf der ganzen Welt plötzlich eingehende Sendungen aus Deutschland durchsucht werden, nur weil die Deutschen da was geändert haben. Das kann nicht funktionieren, schon allein aufgrund der Sendungsflut nicht.
Dass die DPAG die WPI-Preise bald anheben wird, davon bin ich überzeugt.
Jetzt wird den Kunden der Umstieg mal möglichst einfach gemacht, in dem der Preis gleich bleibt.
Somit steigen viele Kunden um, und wenn sie mal umgestiegen sind, werden sie in der Regel nicht mehr zurücksteigen, auch wenn später mal der Preis merklich steigt.
Hätte man gleichzeitig mit dieser Änderung den Preis erhöht, würde das anders aussehen (so sieht es momentan ja nur bei der 1,5€ Variante aus, und hier wird sicher im großen Stil geschwindelt werden, da der Preisanstieg von 1,50 auf 3,20 schmerzhaft ist).
Mit dieser "Anfütterungsstrategie" wird man schon in kurzer Zeit 90% des Warenvolumens von Brief auf WPI umleiten können, also innerhalb weniger Monate, wenn nicht gar noch schneller.