Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

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daytrader
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Technokrat hat geschrieben: 11. Sep 2018 10:26
daytrader hat geschrieben: 11. Sep 2018 09:53Das bereitet dir keinen Grund zur Sorge?
Nein. Wenn man denn erkannt hat, dass sich das große Problem nicht alleine auf die Flüchtlinge beziehen kann
Mal zurück zum Beispiel 1 Beton Poller, Polizei mit Maschinenpistolen, quergestellte Busse vor Strassen auf Weihnachtsmärkten. :durchdreh:


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Vio
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

daytrader hat geschrieben: 11. Sep 2018 10:33 Ich glaube das hat hier erst einmal niemand geschrieben, oder?
Das ist erstmal ein interessanter Punkt, weil sich die Diskussion gefühlt nie um konkrete Lösungsansätze dreht - was ich ja bereits sehr wortreich durch mehrere Threads hindurch kritisiert habe und nicht müde werde, zu versuche zu erklären, dass es einen Unterschied ausmacht, vor welchen Hintergründen und Zusammenhängen über das Thema bzw. die möglichen Lösungsansätze diskutiert wird.
Also freue ich mich erstmal, dass das außer mir noch jemand bemerkt hat.
Warum man aber abgelehnte Asylbewerber, welche bereits mehrfach straffällig geworden sind nicht abschiebt und Ihnen stattdessen noch Geld zahlt und dafür weitere Straftaten und gar Tote in Kauf nimmt, erklärst du mir mal bitte.
Weil das Geld kostet.
Geld für Polizisten, Sachbearbeiter im Justizbereich, Richter und Staatsanwälte.*

Und ich sehe nicht, dass konservative Parteien oder rechtskonservative Parteien oder noch rechtere Vereinigungen daran etwas ändern zu gedenken.

*Und weswegen genau war Geld gleich nochmal knapp **überleg** ich komm nicht drauf... :wink:
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Vio
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

daytrader hat geschrieben: 11. Sep 2018 10:47 Mal zurück zum Beispiel 1 Beton Poller, Polizei mit Maschinenpistolen, quergestellte Busse vor Strassen auf Weihnachtsmärkten. :durchdreh:
Da hat der Verfassungsschutz im Fall Amri aber kräftig mitgeholfen. engel

Edit: Autos bewusst oder aus Versehen als Waffen zu benutzen ist aber kein Ding von Asylbewerbern allein. Gibt es da eine Statistik?
2017 gab es mehr als 3000 Tote im Straßenverkehr: Wie viele davon hätte man verhindern können durch (auch bereits vorhandene aber nicht eingeschaltete!) technische Hilfsmittel und eine allg. Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 kmh? Warum wird das nicht gemacht: Weil es Geld kostet aka Wählerstimmen im zweiten Fall.
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koshop
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Das bereitet dir keinen Grund zur Sorge?
Das einzige was mir Grund zur Sorge bereitet ist, dass die Politik genauso hysterisch reagiert wie Teile der Bevölkerung. Man sieht am rechten Rand Stimmen wegbrechen und versucht sich dann anzubiedern. Woraufhin dann Stimmen am linken Rand wegbrechen.

Anstatt Probleme zu analysieren und dann Lösungen zu suchen.

Stattdessen versteigert sich Teile der Bevölkerung in Gewaltphantasien und versucht eine für Flüchtlinge und Migranten "feindliche Umgebung" zu schaffen. Nach dem Motto: "Wenn die genug Angst vor uns haben und wir sie unmenschlich genug behandeln, dann bleiben sie vielleicht weg." Da dummerweise viele Menschen was dagegen haben Menschen unmenschlich zu behandeln muss man sie natürlich vorher "entmenschlichen". D.h. möglichst nur von "Wellen und Lawinen" sprechen und jede Gelegenheit nutzen alle als potentielle Kriminelle und Mörder zu brandmarken.

Meist klappt aber auch die Kanalisierung auf die Zielgruppe nicht richtig, sondern es wird gleich die Gelegenheit genutzt gleich andere Gruppen einzuschüchtern mit denen man meint noch eine Rechnung offen zu haben: z.B. "Gutmenschen" oder Journalisten. Oder wenn man schon mal vor Ort ist, kann man ja auch gleich ein jüdisches Lokal mit Steinen bewerfen.

Und es gibt ja genug Leute in der Politik wie z.B. Seehofer oder auch Maaßen, die das wohl für gar nicht so übel halten und dann mal ein Auge zudrücken und das bagatellisieren. Oder sich gleich selbst in Phantasien von großen Flüchtlingsinternierungslagern in anderen Ländern versteigern und die dann verharmlosend "Dörfer" nennen. Und sich wundern, dass die politisch verantwortlichen in diesen Ländern das ablehnen. Obwohl doch das Afrikaner sind, weil die Logik ist doch ganz klar, wenn da ein Flüchtling aus Land A ist aus Afrika, dann ist doch aus irgendwelchen Gründen das Land B in Afrika verpflichtet dort ein Lager zuzulassen weil - beides Afrika - ist doch ganz logisch! Was? Syrien ist gar nicht in Afrika? Egal - da ist doch auch warm.

Diese Entwicklungen machen mir mehr Angst als jeder Flüchtling der im Bus zusteigt. Warum? Weil selbst nach 500 oder 1000 Messerstechereien die Wahrscheinlichkeit das der fremdländisch aussehende Mensch der da zusteigt KEIN Messerstecher ist, immer noch bei 99,99xxx Prozent liegt.

Es ist ja nicht so, dass es keine Möglichkeiten gibt da gegenzusteuern. Kommt man zum Ergebnis dass die Zahl der Gewalttaten steigen, kann man ja durchaus was machen. Erstmal vernünftig die Zahlen erfassen, analysieren, Polizeipräsenz verstärken, gezielte Gegenstrategien entwickeln.

Leute belästigen und Menschen tyrannisieren war noch nie eine Lösung, das geht meist nach hinten los und wendet sich ganz plötzlich und ganz schnell auch gegen die die vorher heimlich Beifall geklatscht haben.
ReginaSF
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

daytrader hat geschrieben: 11. Sep 2018 10:47Mal zurück zum Beispiel 1 Beton Poller, Polizei mit Maschinenpistolen, quergestellte Busse vor Strassen auf Weihnachtsmärkten. :durchdreh:
Das hat nichts mit geflüchteten Menschen zu tun, sondern mit islamistischem Terror. Wenn Du dich erinnerst, dann gabt es Terroranschläge mit diesem Hintergrund schon vor 2015.

Geflüchtete Menschen nun damit gleich zu setzen, das ist ungefähr so intelligent, wie jedem Sachsen aufgrund seiner Herkunft zu unterstellen, er sei ein rechtsradikaler Steinewerfer.
roemerhaardesign
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

daytrader hat geschrieben: 11. Sep 2018 10:33 Ich glaube das hat hier erst einmal niemand geschrieben, oder? Warum man aber abgelehnte Asylbewerber, welche bereits mehrfach straffällig geworden sind nicht abschiebt und Ihnen stattdessen noch Geld zahlt und dafür weitere Straftaten und gar Tote in Kauf nimmt, erklärst du mir mal bitte.
Ich bin zwar nicht angesprochen, antworte aber trotzdem mal.
Das, was Du ansprichst, nervt mich auch kolossal. Genauso, wie der Eiertanz um Autoraser, die Menschenleben kosten, Steuer-Ulis, und kriminelle Clans.

Nur - unsere Gesetze sind nicht immer für jeden zufriedenstellend aber sie haben uns trotzdem 70 Jahre ganz gut geholfen Und sie gelten für jeden. Die Mehrheiten, die es für drastische Veränderungen braucht, mögen zukünftig in die eine oder andere Richtung entstehen. Sollte das aber dann, wie leider zu erwarten, aus dem Ruder laufen, diskutiert ihr in einigen Jahren womöglich ganz andere Probleme. Ich würde mir eine Versachlichung der Diskussion und eine generelle Einzelfallbetrachtung wünschen. Im Fall Chemnitz z.B. weiß man ja noch gar nicht, wer schlussendlich zugestochen hat, ist sich aber sicher, dass der Täter ausreisepflichtig war.

Hier (in diesem Land, der EU und womöglich der Welt) stehen sich 2 Gruppen unversöhnlich gegenüber. Gut, dass ich alt bin.......
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Vio
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

@ roemerhaardesign
daytrader hat geschrieben: 11. Sep 2018 09:53
Mittlerweile bin ich in einem Alter in dem ich sagen kann, dass ich das Ganze schon 20 Jahre lang mit Sorge betrachte.
Ja sprich weiter...welche Parteien waren die letzten 20 Jahre an der Macht?
Das impliziert für mich, dass daytrader deutlich dazu tendiert, die AFD zu wählen. Und deswegen habe ich das geschrieben, was ich geschrieben habe und die Beispiele angeführt, die ich eben angefüht habe. Tut mir echt leid, wenn Dich das nervt.
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Rex
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Vio hat geschrieben: 11. Sep 2018 10:51 Edit: Autos bewusst oder aus Versehen als Waffen zu benutzen ist aber kein Ding von Asylbewerbern allein. Gibt es da eine Statistik?
2017 gab es mehr als 3000 Tote im Straßenverkehr: Wie viele davon hätte man verhindern können durch (auch bereits vorhandene aber nicht eingeschaltete!) technische Hilfsmittel und eine allg. Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 kmh? Warum wird das nicht gemacht: Weil es Geld kostet aka Wählerstimmen im zweiten Fall.
Unfälle und Autos bewusst für Terroranschläge verwendet aufzurechnen sollte man nicht tun.
Das ist einfach unredlich.

Das ergibt sonst eine Logik nach dem Prinzip: Wenn jährlich 100.000 Menschen an Krebs sterben ist es vernachlässigbar wenn gleichzeitig jedes Jahr 20 kleine Kinder im Schwimmbad/See ertrinken.

Äpfle und Birnen und so...
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Vio
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Du unterstellst mir, dass ich damit zu relativieren versuche und dass das nicht meine Absicht ist, hatte ich schonmal erwähnt und sage es jetzt nochmal.

Das Beispiel soll verdeutlichen, wie tendentiös und emotional es ist, sich über Terrortote instrumentalisieren zu lassen. Ich hatte es im anderen Thread schonmal erwähnt: Entweder stehe ich für alle auf oder für keinen.

Solange Emotionen die Basis für die Diskussion bilden, brauchen wir einen Psychiater und keine Politiker.
roemerhaardesign
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Vio hat geschrieben: 11. Sep 2018 11:23 @ roemerhaardesign

Das impliziert für mich, dass daytrader deutlich dazu tendiert, die AFD zu wählen. Und deswegen habe ich das geschrieben, was ich geschrieben habe und die Beispiele angeführt, die ich eben angefüht habe. Tut mir echt leid, wenn Dich das nervt.
Nein, ich bin nicht genervt. Ich nehme die Dinge einfach zur Kenntnis und der Wunsch nach einer Versachlichung hatte nichts mit deinem Beitrag zu tun. Den hatte ich schon, wenn Sätze meiner Kinder früher mit "Aber alle Anderen dürfen....." angefangen haben ;-) Alles gut!
Ralf
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Woody-HH hat geschrieben: 11. Sep 2018 07:34 @ Ralf: Er hat ja die NPD auch nicht adressiert.
Mir würden noch einige andere Parteien einfallen, die nicht im Bundestag vertreten sind. Aber ich denke, dass du das schon sehr gut verstanden hast und lediglich provozieren wolltest. Auf mein Argument bzgl. Ausgrenzung bist du leider nicht eingegangen.

Dabei ist diese Ausgrenzung eines der Kernprobleme. Ein erheblicher Teil derjenigen, die ihr Kreuz bei der AfD gemacht haben (nein - ich nicht!), haben das gemacht, weil sie sich von anderen Parteien nicht mehr vertreten fühlen. Und ein solches Verhalten wie das des HDE-Präsidenten geht genau in diese Richtung. Die passen mir nicht, also ignoriere ich sie.

Dies ist nun schon der dritte Thread in kurzer Zeit, wo ergebnislos die immer gleichen Argumente hingeworfen werden. Ich bin schon gespannt, welches der nächste Thread sein wird, der mit dieser Thematik "abgeschossen" wird.

Hier wird es keiner schaffen, auch nur einen der "anderen" Seite zu überzeugen.
"Das Leben wird nicht an der Anzahl unserer Atemzüge gemessen, sondern an den Momenten, die uns den Atem rauben." George Carlin
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Ralf hat geschrieben: 11. Sep 2018 11:51 Hier wird es keiner schaffen, auch nur einen der "anderen" Seite zu überzeugen.
Ich glaube nicht mal, dass das ernsthaft jemand hier erwartet. (Sonst: Psychiater und so... :-y )

Im kaufmännischen Sinn bedeutet Schweigen bekanntlich Zustimmung und deswegen schweige ich bei bestimmten Themen nie.
Und Thread-historisch aufgrund der ersten Reaktionen in Technokrats Thread: Da war mir zu viel Schulterklopfen zu dicht hintereinander.
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Rex
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

@Vio ich unterstelle dir nichts. Wollte einfach nur darauf Aufmerksam machen, dass es nichts bringt solche Ursachsen- und Wirkungsverschiedenen Dinge zu vergleichen.

@Ralf ist doch trotzdem gut, dass sich die User hier austauschen und miteinander diskutieren. Das findet bei Facebook, Twitter, usw. meist nicht mehr statt, da sich dort jeder schon in der eigenen Meinungsblase befindet. Teilweise wohl auch doch den Algorithmus befördert, der immer genau die den eigenen Interessen nahe stehenden Gruppen und Beiträge empfiehlt.
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Nun, man kann es auch anders herum sehen: Was würde es bringen, wenn der Appell auch an die AfD-Führung gegangen wäre? Sie sind nicht Adressanten, sondern Teil des adressierten Problems. Ob das seitens den HDE-Präsidenten was mit "die passen mir nicht, die ignoriere ich" zu tun hat, das ist zunächst auch nur eine Vermutung.

Ich lebe auch in einer Gegend, wo viele ihr Kreuz bei der AfD gemacht haben, weben weil sie sich von der eh schon am rechten Rand der Mitte stehenden Partei nicht mehr vertreten gefühlt haben. Es schadet nicht, diesen Menschen zu sagen und immer wieder zu sagen, dass das natürlich legitim war, aber dass sie sich nun überlegen müssen, ob sie die nun offen zu Tage getretene rechtsradikale Tendenz wirklich unterstützen möchten. Denn leider hat sich die AfD als Partei rechts der Mitte, in den letzten Tagen und Wochen zerlegt. Dass das einen überzeugten AfD'ler nicht anficht - geschenkt, um den geht es nicht.

Aber es geht durchaus darum, der penetranten rechten Hetze und der damit einhergehenden, gezielten Stimmungsänderung genauso lautstark und konsequent entgegen zu treten. Auch wenn man ansonsten harmoniebedürftig ist.

Es spricht in meinen Augen genauso wenig gegen eine Partei rechts der Mitte wie gegen eine Partei links der Mitte (die es ja ebenfalls im Bundestag gibt). Wenn diese Ränder sich aber radikalisieren, dass muss gegen gesteuert werden.
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Vio
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

ReginaSF hat geschrieben: 11. Sep 2018 12:07 Was würde es bringen, wenn der Appell auch an die AfD-Führung gegangen wäre?
Dass sie Stellung beziehen müssen und sich dabei selbst erklären, dass sie mal konkret werden müssen, dass die Illusionen platzen, diese ganze Mystfizierung, die Vorstellungen in den Köpfen der Leute, dass sie beweisen müssten, dass ihre Werkzeuge tatsächlich die versprochenen Veränderungen bewirken können.

Sowie: Dass dieses Gejammere aufhört, dass sie nicht einbezogen werden und die Energie bzw. dieser ganze Nimbus, der da mit dranhängt.

Und in Bezug auf alle weiteren politischen Themen würde damit evtl. den Leuten aus Deinem zweiten Absatz klar, dass die AFD keine Politik anstrebt, die ihnen nutzt, sondern im Gegenteil schadet.
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Vio hat geschrieben: 11. Sep 2018 12:21Dass sie Stellung beziehen müssen und sich dabei selbst erklären,
Die Chance darauf ist in etwa so groß wie die Chance, dass das Weihnachtsgeschäft dieses Jahr ausfällt. Das sind intelligente Menschen, dort in der AfD-Führung. Von Goldman-Sachs übrigens 8)
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Ich sehe es wie gesagt anders und ich kenne keine politische Partei, deren Idealismus nicht an den strukturellen Gegenbenheiten gescheitert wäre (Grüne, Linke, Piraten). [Edit: Und da gab es noch nichtmal das Europa-Parlament]
Überspitzt könnte ich es so formulieren, dass die AFD eine logische Konsequenz aus Angela Merkels Politik der Mitte ist und im Grunde genommen den rechten Flügel der CSU abbildet - nur, dass dieser Flügel in der Union früher besser aufgehoben war und nicht so viel Tamtam produzieren und potentiellen Schaden anrichten könnte.
ReginaSF hat geschrieben: 11. Sep 2018 12:31 Von Goldman-Sachs übrigens 8)
Ich bin im Bilde. :wink:
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Ich würde auch das nicht Merkel anlasten wollen (vieles andere gerne, aber das nicht). Nicht wenige AfD-Wähler sind SPD-Klientel, diese Partei hat ebenso versagt. Für mich ist der Kardinalfehler immer noch, dass man es hat laufen lassen, ohne argumentative und praktische Begleitung. Wenn, dann ist es nicht Merkels Fehler, sondern ein Fehler der Parteien der Mitte.

Als Bajuwarin ist die CSU ja eines meiner Lieblingsthemen (noch eins ;-)). Die haben die ersten 7-8 Prozentpunkte verloren, weil sie nicht rechts genug argumentiert haben. Jetzt verlieren sie die zweiten 7-8 Prozentpunkte, weil sie zu rechts argumentiert haben. Blöde Situation, irgendwie. Es ist auch das erste Mal, dass eine wirklich ernst zu nehmende Partei (nicht-bajuwarische) rechts der CSU aufgetaucht ist. Ich halte es nach meinen Erfahrungen hier nicht für ausgeschlossen, dass ein nicht unwesentlicher Teil der ersten 7-8 %-Punkte sowieso abgewandert wäre.

Vielleicht zeigt das aber auch, dass die integrative Kraft einer Partei bzw. Union von dezent Mitte-links bis Rechts gar nicht klappen kann, weil es immer enttäuschte Erwartungen gibt (dito für die GroKo). Dann doch lieber mehrere Parteien, die die Interessen ihrer Klientel im Rahmen des demokratischen Rechtsstaates vertreten.

Dann gibts auch mehr Diskurs, was wir ja alle schon nicht mehr gewohnt sind.
Zuletzt geändert von ReginaSF am 11. Sep 2018 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Ralf hat geschrieben: 11. Sep 2018 11:51Dies ist nun schon der dritte Thread in kurzer Zeit, wo ergebnislos die immer gleichen Argumente hingeworfen werden. Ich bin schon gespannt, welches der nächste Thread sein wird, der mit dieser Thematik "abgeschossen" wird.

Hier wird es keiner schaffen, auch nur einen der "anderen" Seite zu überzeugen.
Ich glaube - und da bin ich gar nicht unbeteiligt - das liegt daran, dass die Diskussion nicht im kleinen Umfeld lösungsorientiert verläuft, sondern politische Großlagen erörtert werden - was ja selbst die Hauptberuflichen derzeit irgendwie versieben.

Darauf wollte ich eigentlich mit meinem letzten Post hinaus: Ich denke, es gibt viel zu wenig Schnittstellen untereinander, bei denen die Leute direkt in das Gespräch kommen können - und sich kennenlernen. Bei uns im Ortsteil gibt es ein Cafe, da bin ich auch schon auf die Schnauze geflogen:
Seid ihr auch in einem Boot über das Mittelmeer gekommen? Syrer: Nein, wir sind mit dem Flugzeug gekommen. In das Cafe geht man übrigens nicht, um Gutmensch zu sein, sondern weil es da leckeren Kaffee & Kuchen gibt.

Vielleicht ist die Stimmung untereinander hier auch deutlich entspannter, als in Orten, die sich quasi im Eiltempo neu erfinden mussten.

Als Jugendlicher oder junge Erwachsene haben wir eigentlich jedes Angebot dankbar aufgenommen, das uns angeboten wurde. Und wenn es ein Tischkicker in kirchlichen Räumen war, an dem man kostenlos spielen konnte. Wenn es neutrale Schnittstellen für junge Erwachsene geben würde - oder mehr davon - die Leute moderiert in das Gespräch kommen und Personen werden, die einen Namen haben und nicht nur Deutsche, Syrer oder vom Melmac sind. Die allesamt Ängste, Sorgen und Nöte haben.
Ich denke jeder Ausbilder wird ein Jammerlied singen, wenn man sagt, dass junge Erwachsene schon "fertig" und in sich stabil sind. Ich denke da werden junge Leute ziemlich alleine gelassen, mal eben eine Integration hinzubekommen. Vor allem mit dem derzeitigen Hintergrundrauschen der Politik. Viele Angebote, die es gibt, sind (zumindest hier) von der Kirche, die aber in der Hinsicht vielleicht eher Schwierigkeiten hat, solche Schnittstellen zu bilden.

PS: Mit Integration meine ich übrigens beide Seiten, Einheimische und Neigschmeckte aetsch
Roemer
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Re: Offener Brief des HDE-Präsidenten an die Politik: Handel braucht gesellschaftliches Klima der Toleranz

Wie wäre es mit einem offenen Brief an den HDE-Vorsitzenden mit dem Hinweis, daß die große Mehrheit der Angestellten im Einzelhandel so ab 2030 mit Renteneintritt direkt zum Sozialamt geht sofern kein Familienvermögen oder Einkommen anderer vorhanden ist.

Mir geht dieser Flüchtlingsscheiss in allen Medien einfach nur auf den Sack.
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