Anzeige gegen "Geschäftspartner" im Ausland AT

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Bene
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Registriert: 12. Apr 2015 13:31

Anzeige gegen "Geschäftspartner" im Ausland AT

Hallo Leute

Heuer hat mich mal jemand wirklich rein gelegt.
Anfrage kam per Telefon.
Firma aus Österreich "KG" braucht ein spezielles Teil.

Ich willige ein und bitte um die Zusendung der Daten per Mail.
Mail kommt.
Ich gebe die Kundendaten ein und Prüfe die Steuernummer.
Gültig.
Ich sende das Angebot.
2 Wochen tut sich nichts.
Dann wieder Anruf von der Fima.
Cheff war Im Urlaub und daher wurde es nicht mehr weiter bearbeitet. Jetzt wäre es schon dringend.
Kein Problem. Screenshot der Überweisung und ich kanns versenden.

Screenshot kommt. Und ja. Er schaut echt aus.

Also versende ich die Ware.

Nach 4 Wochen war imer noch kein Geld da.
Daher mal eine Mail hinterher.
Keine Reaktion.
Also Mahnung versendet.
2 Wochen nichts.
Daher 2. Mahnung verschickt.

Einem Tag nach Versand der 2. Mahnung kommt die 1. Mahnung zurück.
Empfänger ist verzogen.
Ich Prüfe die Steuernummer nochmals.
Nicht mehr gültig.

Die Firma wurde nur ein paar Tage nachdem ich die Ware versandt habe abgemeldet.

Heute Nachmittag geht es zur Polizei für die Anzeige.
Habe nun den ganzen Mailverkehr etc. ausgedruckt. Zustellbeleg.
Auch die Retunierte Mahnung ungeöffnet mit.
Eine gültige Adresse gibt es leider nicht.
Aber ich denke die haben da schon ausreichend Möglichkeit eine Ladungsfähige Adresse raus zu bekommen.

Was kann ich jetzt noch tun?
Soll ich meinen "Geschäftspartner" von der Anzeige unterrichten, oder nichts sagen.
Ich rechne nicht damit das Geld wieder zu sehen, da die Firma ja dicht ist und somit kaum was zu holen.
Aber dass ein Überweisungsbelegt "gefälscht" wurde ist ja schon ein starkes Stück.
Daher möchte ich eigentlich schon dass er eine drauf bekommt.

Gibt es noch eine andere zusätzliche Möglichkeit?
Direkt an Österreichische Behörden melden?

Bin für jede Hilfe Dankbar.

Mfg B.


3 Monate gratis Händlerbund
new100
Beiträge: 2381
Registriert: 4. Jan 2012 10:52

Re: Anzeige gegen "Geschäftspartner" im Ausland AT

Schaue dir mal die Zahlen / Bankdaten auf der Überweisung genauer an.
Stimmten da die zahlen auch?
Weil bei Tippfehler geht das Geld nämlich wieder zurück.
Und wenn die Bude nun zu hat, ist die fehlerhafte Überweisung vielleicht noch nicht aufgefallen.

Geschäftspartner unterrichten? Den Teil hab ich nicht so wirklich verstanden.

Grundsätzlich gilt: Keine Geld, keine Ware.
Die können mir Überweisungsbelege senden wie wollen, bei uns geht nix raus...

Ich hoffe der Betrag ist nicht zu hoch gewesen.
Bene
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Registriert: 12. Apr 2015 13:31

Re: Anzeige gegen "Geschäftspartner" im Ausland AT

Hallo

Der Zahlungsbeleg ist Korrekt.
Auch die Uhrzeit passt. War ein Onlinebanking Beleg.

Ich habe hier nur 2 Schlussfolgerungen.
1. Die Zahlung wurde zwar ausgeführt, aber die Bank hat die Zahlung verweigert. Weil evtl. Konto bereits zu weit überzogen.
2. Der Screenshot wurde Professionell gefälscht.


Wenn 1 zutreffen würde, hätte die Firma ja auf meine Mail reagieren können.

Aber die Tatsche, dass die Firma nur wenige Tage nach dem versand geschlossen wurde, lässt mich daran zweifeln.
Eine KG macht normal nicht von heute auf Morgen zu.
Da bedarf es sicherlich einiges an vorbereitung, etc.


Natürlich bin auch ich vorsichtig.
Daher Bestellungen nur per Mail zur Nachvollziehung.
Und eben mind. ein Screenshot der Überweisung.
Das hat nun auch Über Jahre so funktioniert.
Aber eben dieses eine mal nicht.


Es sind ca. 250€ netto.
Also etwas was man Überlebt.
Aber mich ärgert es trotzdem.
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degraf
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Land: Deutschland

Re: Anzeige gegen "Geschäftspartner" im Ausland AT

Bei einigen Banken kann man Überweisungen innerhalb eines kurzen Zeitrahmens wieder stornieren.
Auch ein Grund, warum wir keine "Sofortüberweisung" anbieten.

Das sollte sich aber mittlerweile rumgesprochen haben.
foot

Re: Anzeige gegen "Geschäftspartner" im Ausland AT

Bene hat geschrieben:Hallo Leute

Heuer hat mich mal jemand wirklich rein gelegt.
Anfrage kam per Telefon.
Firma aus Österreich "KG" braucht ein spezielles Teil.

Ich willige ein und bitte um die Zusendung der Daten per Mail.
Mail kommt.
Ich gebe die Kundendaten ein und Prüfe die Steuernummer.
Gültig.
Ich sende das Angebot.
2 Wochen tut sich nichts.
Dann wieder Anruf von der Fima.
Cheff war Im Urlaub und daher wurde es nicht mehr weiter bearbeitet. Jetzt wäre es schon dringend.
Kein Problem. Screenshot der Überweisung und ich kanns versenden.

Screenshot kommt. Und ja. Er schaut echt aus.

Also versende ich die Ware.

Nach 4 Wochen war imer noch kein Geld da.
Daher mal eine Mail hinterher.
Keine Reaktion.
Also Mahnung versendet.
2 Wochen nichts.
Daher 2. Mahnung verschickt.

Einem Tag nach Versand der 2. Mahnung kommt die 1. Mahnung zurück.
Empfänger ist verzogen.
Ich Prüfe die Steuernummer nochmals.
Nicht mehr gültig.

Die Firma wurde nur ein paar Tage nachdem ich die Ware versandt habe abgemeldet.

Heute Nachmittag geht es zur Polizei für die Anzeige.
Habe nun den ganzen Mailverkehr etc. ausgedruckt. Zustellbeleg.
Auch die Retunierte Mahnung ungeöffnet mit.
Eine gültige Adresse gibt es leider nicht.
Aber ich denke die haben da schon ausreichend Möglichkeit eine Ladungsfähige Adresse raus zu bekommen.

Was kann ich jetzt noch tun?
Soll ich meinen "Geschäftspartner" von der Anzeige unterrichten, oder nichts sagen.
Ich rechne nicht damit das Geld wieder zu sehen, da die Firma ja dicht ist und somit kaum was zu holen.
Aber dass ein Überweisungsbelegt "gefälscht" wurde ist ja schon ein starkes Stück.
Daher möchte ich eigentlich schon dass er eine drauf bekommt.

Gibt es noch eine andere zusätzliche Möglichkeit?
Direkt an Österreichische Behörden melden?

Bin für jede Hilfe Dankbar.

Mfg B.
Vielleicht eine neue Masche von Betrug ? Diese Art der Anfragen haben wir auch ab und an.
Wir versenden egal on B2C oder B2B nur nach Zahlungseingang auf unser Konto. Belege hin oder her.
Heutzutage ist es ein leichtes an Firmendaten zu kommen und scheinbare Ehrlichkeit vorzuspielen.

Je nachdem wie groß der Schaden ist, den du erlitten hast, würde ich das unter Lehrgeld ablegen.

OK Anzeige Polizei ist vielleicht nur mit Nerven zu bezahlen, aber alles was danach kommt, ist wohl mit Euronen zu vergüten und das lohnt sich wohl dann nicht.

Gesschäftspartner unterrichten wird wohl umsonst sein, wenn Sie dich abgezogen haben.
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lallekalle
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Re: Anzeige gegen "Geschäftspartner" im Ausland AT

Ich kenne das aus dem B2B-Bereich bei der Distribution - jedoch machen die sich den Aufwand nicht wegen 250 EUR sondern eher wegen 25000 EUR.

Gehe von unglücklichen Umständen aus, d.h. Laden kämpft ums Überleben und ist halt jetzt pleite... Spontan würde ich sagen, dass es dort nix zu holen gibt, wenn auch schon die UST-ID ungültig ist.
Bene
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Re: Anzeige gegen "Geschäftspartner" im Ausland AT

So. Der Laden ist Insovent.

Kann man jetzt auch im Inet nachlesen. :shit:
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