Adressrichtlinien von DPD und DHL als Kundensache

[kreien]

So kann man das natürlich in seinem Online-Shop auf dem Rücken der Kunden regeln: "Bitte achten Sie unbedingt auf die korrekte Schreibweise Ihrer Lieferadresse. Diese muss den Richtlinien von DHL/DPD entsprechen. Durch die nachträgliche, manuelle Korrektur von fehlerhaften Adressvorgaben kann es für Sie zu Nachberechnungen kommen."

So ein Spaßvogel, selbst Händler wissen nicht um die Feinheiten irgendwelcher Adressrichtlinien von DPD oder DHL, da diese gar nicht transparent irgendwo hinterlegt sind. Die Krönung war dann ein Mindestbestellwert, der erst im Checkout kommuniziert wurde.

[Slater]

Kann wohl als gegenstandslos betrachten.

[kreien]

Aber der Gedankengang ist schon witzig, stell dir mal vor, wir würden alle Zuschläge der Paketdienste rückwirkend an die Kunden durchreichen. Wer weiß, vielleicht kommt das ja noch .

[fuzzy]

Ich sehe da kein Problem, solange man dem Kunden vor Bestellung mitteilt, dass der Name des Adressaten deutlich lesbar, gut zugänglich und leicht auffindbar auf Briefkasten und Klingelschild stehen muss, und dass dieser Name (zumindest bei DHL) nicht überklebt oder sonstwie temporär angebracht sein darf.

Und natürlich muss man klar kommunizieren, was ein falsch adressiertes Paket in Euro und Cent kostet. Allein die Ankündigung, Rücksendekosten weiterzuberechnen, sorgt schon für eine deutlich bessere Adressqualität. Ich sehe auch nicht ein, warum ich bei einem Warenkorb von 10 Euro Kosten in ungefähr gleicher Höhe tragen soll, nur weil der Kunde die eigene Adresse nicht richtig angeben kann oder es nicht für nötig hält, Briefkasten und Klingel korrekt zu beschriften. Das fällt nicht in meinen Einflussbereich.

[kreien]

Das ist ja auch nicht das Problem, sondern vielmehr, wenn Bezug auf irgendwelche internen Adressrichtlinien von DPD und DHL Bezug genommen wird, die auch für Händler nicht verfügbar sind sowie völlig intransparent und willkürlich umgesetzt werden. Siehe auch hier: viewtopic.php?f=9&t=55065&p=659037&hili ... pd#p659037

[daytrader]

Die Art und Weise ist natürlich nicht rechtskonform. Aber das Problem dahinter verstehe ich regelmäßig....nämlich jeden Monatsanfang, wenn ich die DPD Rechnung bekomme und 3-stellige Beträge für Adresskorrekturen, PLZ Fehler, falsche Ortsteile und Schreibfehler in den Adressen bekomme.
Wenn der Kunde vor dem Absenden nur einmal selbst schauen würde, was er angegeben hat oder per Autofill übernommen wurde, dann wäre das alles nicht. Und ich glaube der Kunde selbst, sollte am besten wissen wo er wohnt und wie die Schreibweise lautet, ob eingemeindet oder weiß der Geier.

Es ärgert mich auch, wenn ich für einen 5 € Artikel 10 € Kosten zu tragen habe, weil jemand seine Adresse eingibt wie vor 20 Jahren, als der Ort noch ein eigenständiger Ort war oder an der Klingel nur der Name seiner neuen Lebenspartnerin steht, bei der ein eingezogen ist, und er meint, der Postbote sollte das wissen oder sich im Haus durchfragen.

[COD]

Das fällt nicht in meinen Einflussbereich.

Genau das ärgert mich am meisten. Meine Kohle wird wegen der Wurstigkeit der anderen verschwendet und es muss sich jemand mit dem Schei* auseinandersetzen und Zeit verplempern.

Aber wie wllst du mit vertretbarem Aufwand nachträglich die Forderung bezahlt bekommen?

[fuzzy]

Na ja, ich nehme Vorkasse, und wenn die Sendung dann zurückkommt, wird der Rückzahlungsbetrag entsprechend gekürzt. Wenn der Kunde die Ware noch einmal zugeschickt bekommen möchte, soll er neu bestellen und bezahlen.

Ich habe sehr wenige Adressfehler (im Promillebereich) bei Shopbestellungen, und ich verkaufe nicht über Plattformen, so dass ich keine schlechten Adressen zugeliefert bekomme.

Für die Zukunft plane ich trotzdem, die Eingabemöglichkeiten für deutsche Kunden mit den Leitcodedaten der Post, die man ja als Geschäftskunde kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt, auf leitcodierbare Adressen zu beschränken. Also muss erst die Postleitzahl eingegeben werden, dann ggf. aus den zu dieser Postleitzahl passenden Ortsnamen einer ausgesucht werden, danach gibts ein Dropdownfeld ausschließlich mit den Straßennamen in dieser Postleitzahl. Im nächsten Schritt bekommt der Kunde die soeben eingegebene Adresse noch einmal in Form eines "Adressaufklebers" zur Kontrolle angezeigt ("Stimmt das so?"). Damit wird hoffentlich auch der größte Honk eine leitcodierbare Adresse ohne Tippfehler hinbekommen.

[natufab]

Falsche Adressen haben wir auch öfter- Zahlendreher in der PLZ, veraltete Ortsnamen nach Eingemeindungen, falsch buchstabierte Straßennamen, fehlende Hausnummern.

In all diesen Fällen ist es aber bei DHL gar nicht möglich, über die API-Schnittstelle im Shop ein Label zu drucken, es gibt Fehlermeldungen, die zwar etwas kryptisch wirken, aber letztlich die Fehlerquelle benennen.

Wenn wir dann über https://www.postdirekt.de/plzserver/ die Adresse prüfen, kann man so wirklich alle Fehler in PLZ, Ortsnamen und Straße korrigieren, und nach dieser Prozedur hats noch nie ein Problem mit Rücksendungen gegeben.
Bei (häufiger vorkommenden) vergessenen Hausnummern schreib ich ne Mail und warte ab, bis sich der Kunde meldet, dadurch konnte ich die Retourenzahl wegen Adressfelhler gegen null bringen.

Einziger Retourengrund hier kann ein fehlender Name beim Kunden sein, oder nicht abgeholte Sendungen nach Niederlegen in einer Filiale.

Ich kann also gar nicht verstehen, wie bei DHL solche Fehler entstehen können.

[daytrader]

Bei Stapel Adressimport ist es möglich. Bei DPd genauso. DPD Print weißt bei händischer Eingabe der Adressen auf Fehler hin.....beim Adressimport geht jedoch alles durch. Ich kann die Paketscheine jedoch nicht mehr per Hand erstellen.

[Mount7]

Wir nutzen endereco. Damit ist das Thema in den meisten Fällen gegessen.

[martin_the_joiner]

... oder per Autofill übernommen wurde, dann wäre das alles nicht. ...

Bei Autofill bin ich gegensätzlicher Meinung.
Ich sehe gerade die Autofill-Funktion als große Fehlerquelle, da der Browser die Felder automatisch ausfüllt und die Kunden dann eben nicht mehr darübersehen, ob alles korrekt ist.
Und korrekt ist es dann in etlichen Fällen nicht. Man braucht nur mal für jemanden anderen etwas bestellt haben und schon kommt Autofill durcheinander.

[SchneiderMusik]

Autofill ist Mist, das hat mir auch schon Probleme gemacht, da ich mit 4 Adressen hantiere. Da kam das Paket dann 400 km entfernt an. Aber dieses endereco sieht doch ganz nützlich auch. Ist das bezahlbar?

[fossi]

"Bitte achten Sie unbedingt auf die korrekte Schreibweise Ihrer Lieferadresse. Diese muss den Richtlinien von DHL/DPD entsprechen. Durch die nachträgliche, manuelle Korrektur von fehlerhaften Adressvorgaben kann es für Sie zu Nachberechnungen kommen."

Genau so oder ähnlich hab ich das schon in einigen Shops gesehen und oft mit dem Kopf geschüttelt.
Oft gibts noch zusätzliche Belehrungen zur Kostenumlegung von Retourenkosten von generell nicht zustellbaren Sendungen, sei es durch Nichtantreffen oder sonstwas. Aus Kundensicht liest sich sowas immer extrem negativ und unfreundlich.

Einerseits verstehe ich Händler, die sich über Paketzusatzkosten ärgern. Andererseits ärgert man sich darüber einmal, kalkuliert solche Problemchen zukunftig ein und fertig.

Das ist doch genauso wie die Sache mit der Adresskontrolle. Manche Händler gehen wirklich Bestellung für Bestellung einzeln durch, kontrollieren die Adresse auf Vollständigkeit, Groß- & Kleinschreibung, verbessern ewig dran rum usw. Klar, kann man machen, aber die Arbeitszeit ist es doch nicht wert. Die Sendungen kommen auch dann an, wenn der Name komplett klein geschrieben wird.

Persönlich finde ich solche Korrigierer übrigens ziemlich nervig.
Bei mir wird ständig sinnfrei am Nachnamen rumgepfuscht: da wird aus "Feuster" regelmäßig ein "Fenster", obwohl es garkeinen Grund gibt, da was zu ändern.
Letztlich hab ich dadurch wiedermal eine falsche Rechnung und der Paketbote nölt rum. Toll...

[SchneiderMusik]

Es kommt sicherlich auf das Klientel an, aber wir haben manchmal fast 50 % irrwitzige Adressen am Tag.
Da wird aus einer Postfiliale eine Packstation, die Hausnummer 5 ist urplötzlich die 11, die Bürgermeister-Müller-Str. wird zur BGMSTR., als Ort steht Deutschland, etc.......

[kreien]

Ich muss da gerade dran denken: Es gibt ein historisches Beispiel für eine Firma, die gnadenlos massenhaft auf jede noch so absurde Nonsende-Adresse ihren Werbemüll geschickt hat. Kommt ihr drauf?

[natufab]

Es kommt sicherlich auf das Klientel an, aber wir haben manchmal fast 50 % irrwitzige Adressen am Tag.
Da wird aus einer Postfiliale eine Packstation, die Hausnummer 5 ist urplötzlich die 11, die Bürgermeister-Müller-Str. wird zur BGMSTR., als Ort steht Deutschland, etc.......

Genauso gehts hier auch, die BGM Str. kommt oft vor, oder Hausnummer 5 5 weil die Deppen es einmal hinter der Straße und dann nochmals im Adressfeld Hausnummer eingetragen haben, und in letzter Zeit häufig z.B. "Nordrhein-Westfalen - Dortmund" als Ortsname, diese Scheiss Autofill-Funktion ist hier wohl für 50 % aller Fehler verantwortlich..

Ich korrigiere sie von Hand, doch es ist erschreckend, wei viele Menschen ihren Straßennamen nicht richtig schreiben können (oder wollen), fast schon die Ausnahme ist es, wenn jemand Bonner Straße schreibt und nicht Bonnerstrasse...

[kreien]

Ich muss da gerade dran denken: Es gibt ein historisches Beispiel für eine Firma, die gnadenlos massenhaft auf jede noch so absurde Nonsende-Adresse ihren Werbemüll geschickt hat. Kommt ihr drauf?

Okay, ich löse mal auf: Die AOL-CDs (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/No_More_AOL_CDs). Wenn in den Feldern irgendeinen Quatsch gestanden hat, dann hat AOL das trotzdem gnadenlos genauso rausgeschickt, und zwar massenhaft.

War so Ende der 1990er-Jahre:



Oder war es *einmal drin, alles hin* :
https://www.motor-talk.de/bilder/porsch ... 75075.html

[fossi]

Ich war froh, wenn alle paar Tage wieder eine neue AOL oder Compuserve-CD im Briefkasten lag.

Die Dinger waren ja beschränkt "x Stunden gratis", also nach Ablauf deinstallieren, nächste CD draufwerfen, weiter ging es.
Irgendwann hatte ich einen riesigen Stapel blau-orange CDs neben meinem damals hochmodernen "586er".