Ware nach GB verkauft 2020, Versand in 2021 - Zoll/Importabgaben?

[Larik]

Hallo zusammen,

sorry für die komische Überschrift, vielleicht gibt es ja diesen Post so ähnlich schon, aber ich habe jetzt nichts gefunden.

Könnt ihr mir bitte kurz helfen?

Unsere Kundin hat noch in 2020 Ware bestellt, welche wir nun 2021 fertig produziert haben. Bezahlt hat sie komplett alles in 2020. Jetzt weiß ich nicht, wie es besser wäre, diese Ware zu verschicken/ deklarieren.

An sich würde ich persönlich jetzt denken, sie müsste eigentlich doch keine Zoll- und Importabgaben bei sich in GB zahlen, wenn sie es noch in 2020 bestellt hat. Aber ich kenne die Rechtslage nicht.

Wenn es da eine Möglichkeit gibt, dass sie keine Importabgaben zahlen muss und wir hier irgendwas extra auf der Rechnung vermerken müssen, würde ich mich über euren Erfahrungsaustausch freuen.

Danke

[marcibet]

Ich würde eine rechnungskorrektur über die 19% rechnung und eine neue 0% rechnung erstellen. dann gibts keine probleme beim import. als begleitpapiere zur Sendung dann natürlich die neue 0% rechnung nehmen, die damalige rechnung und die rechnungskorrektur ist nur für deine buchhaltung relevant, nicht für den export.

die differenz müsstest du dann natürlich refundieren (sprich die 19% steuer die dann wegfällt).

[fonprofi]

Ich würde sagen - Pech gehabt.
Man könnte, je nach Größe der Ware und Stückzahl als Warenmuster deklarieren, aber was ma so liest, ikann das auch schief gehen.
Oder als Reparaturrücksendung, sollte (in die Schweiz geht es) vielleicht funktionieren.
Aber unterm Strich - Plöööt.

Und was die Steuer angeht, jetzt ist GB ja Drittland. Also bei neuer Rechnung /Rechnungskorrektur wäre netto.

[fonprofi]

die differenz müsstest du dann natürlich refundieren (sprich die 19% steuer die dann wegfällt).

Die aber der Endkunde eventuell als Zoll und Steuer nachbezahlt - je nach Warenwert. Also für den Kunden ein Ausgleich.

[xMerchant]

Das Bestelldatum spielt für die Zollpflicht keine Rolle. Alles, was ab 01.01. über die Grenze nach GB geht, muss durch den Zoll.

Wie hoch ist der Bestellwert? Davon hängt ab, wer die Verzollung machen muss. Bis zu einem Warenwert von 135 GBP muss der Versender aus der EU die Verzollung machen, darüber der Käufer. Ist der Warenwert unter 135 GBP, brauchst Du eine GB-UstId und eine EORI-Nummer für die Zollanmeldung.

Die Verzollung macht in beiden Fällen der Paketdienst. Unter 135 GBP stellt er die Umsatzsteuer, Zoll und Verzollungskosten Dir in Rechnung, über 135 GBP kassiert der Paketdienst die Abgaben bei der Auslieferung beim Kunden.

[regularwheel]

Nicht ganz korrekt: Ware welche 2020 bestellt und BEZAHLT wurde bleibt VAT/Zoll frei, allerdings muss der Erwerb noch in 2020 nachweisbar sein. Der britische Zoll weiss das zehntausende Sendungen wegen der Grenzschliessungen nicht meht abgeschickt werden konnten.

[euromann]

Nicht ganz korrekt: Ware welche 2020 bestellt und BEZAHLT wurde bleibt VAT/Zoll frei, allerdings muss der Erwerb noch in 2020 nachweisbar sein. Der britische Zoll weiss das zehntausende Sendungen wegen der Grenzschliessungen nicht meht abgeschickt werden konnten.

Hast du für diese Aussage eine Quelle?

[marcibet]

Nicht ganz korrekt: Ware welche 2020 bestellt und BEZAHLT wurde bleibt VAT/Zoll frei, allerdings muss der Erwerb noch in 2020 nachweisbar sein. Der britische Zoll weiss das zehntausende Sendungen wegen der Grenzschliessungen nicht meht abgeschickt werden konnten.

Ist da deine persönliche Meinung, oder eine fundierte Information? Falls letzteres dann schick doch mal die entsprechende Quelle. Kommt mir wenig glaubwürdig vor, kann mich aber natürlich irren,

[regularwheel]

Direct von www.gov.uk/guidance/vat-and-overseas-go ... -in-the-uk
"Goods sold before 1 January 2021

If a seller receives payment for an order before 11pm on 31 December 2020 and dispatches the item after that time, these rules will not apply."
Steht auch noch mal so auf der Consumer Informationsseite der britischen Regierung.

[fonprofi]

und wie beweist man das ausser mit einer Fake-Rechnung (eventuell)
Wer weiß ob der Zollmann das auch Weiß ...

[euromann]

und wie beweist man das ausser mit einer Fake-Rechnung (eventuell)
Wer weiß ob der Zollmann das auch Weiß ...

Das würde aber erklären, warum meine erste Sendung praktisch durchgewunken wurde und der Empfänger nichts bezahlen musste.

Edit:
Wobei der Stollmann dafür auf der Rechnung sehen müsste, wann die Bestellung aufgegeben wurde (steht drauf).
Evtl. winken die die ersten zwei Wochen alle durch...

[fonprofi]

OK, meine auch mit nur einem CN.

[marcibet]

Direct von www.gov.uk/guidance/vat-and-overseas-go ... -in-the-uk
"Goods sold before 1 January 2021

If a seller receives payment for an order before 11pm on 31 December 2020 and dispatches the item after that time, these rules will not apply."
Steht auch noch mal so auf der Consumer Informationsseite der britischen Regierung.

Danke für den Link, da haben die Briten sich ja eine Menge Arbeit in der Übergangszeit aufgehalst

[xMerchant]

Aktuell gehen alle Sendungen durch, der GB-Zoll fertigt noch nicht vollständig ab. Die sammeln aktuell nur die Daten und verschicken die Zollbescheide in den nächsten 6 Monaten. Erst ab 1.7. wird die Verzollung sofort bei der Einfuhr gemacht.

Hintergrund ist, dass der Zoll davon ausgeht, dass die Mehrzahl der Einfuhrpapiere falsch ist und vom Versender korrigiert werden muss. Damit die nicht auf Bergen an Fracht sitzen wird erst mal die Fracht sofort frei gegeben.