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Re: Neue Studie zur Zukunft des Einzelhandels

Verfasst: 5. Okt 2019 16:17
von fonprofi
Heute gibt es Internet und hohe Parkgebühren.

War eben in der Stadt um einen Anzug zu kaufen. Kann man ja schlecht übers Internet kaufen.
Das Parkhaus in der Nähe genommen, 2 Stunden unterwegs und dann 12 Euro bezahlt, weil 2min. der 3. Stunde angebrochen war.

Nun war ich nur in einem Geschäft. Wie teuer wohl wenn man den ganzen Vormittag wie früher in die Stadt fährt.

Mit dem Zug taugt auch nix, weil die einfache Fahrt 8,— kostet, also 32,— für 2 Leute und 20km bis zum Hbf. und Regen.

Also ich brauche keine Stadt. Wenn einkaufen dann grüne Wiese.

Re: Neue Studie zur Zukunft des Einzelhandels

Verfasst: 5. Okt 2019 16:21
von fossi
Wolkenspiel hat geschrieben: 5. Okt 2019 14:24 Und wir leben ja nunmal nicht in der DDR, wo man die Mieten vorschreiben kann.
Nicht? :gruebel:
Sitze zwar tief im Westen, aber wir haben reichlich kaputte Straßen, niedrige Löhne, viele Häuser sehen aus wie vor 50 Jahren und auf meinem Auto prangert ein DDR-Schild... :durchdreh: :)
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LRM_EXPORT_178765615978971_20190525_181631984.jpeg (2.94 MiB) 2837 mal betrachtet
/OffTopic

Zum Problem überhöhte Wunschmieten:
das hatten wir hier schon oft genug und nach 2-3 Jahren Leerstand wird dann meistens eine Wohnung draus. Aber vorher mal eine realistische Miete aufrufen? Never...

Re: Neue Studie zur Zukunft des Einzelhandels

Verfasst: 5. Okt 2019 16:28
von bauti
Wolkenspiel hat geschrieben: 5. Okt 2019 14:24 Aber was nutzt es denn, wenn die Stadt Einfluss nimmt und nur noch bestimmte Läden erlaubt? Wenn dann die Anbieter dieser Konzepte schlichtweg kein Geld haben, um die Mieten zu zahlen? Und wir leben ja nunmal nicht in der DDR, wo man die Mieten vorschreiben kann. Ein Dilemma, was nicht zu lösen ist.
Ich wollte auch nicht andeuten dass ich es gut finden würde wenn Städte den Branchenmix beeinflussen könnten. In DE und AT ist bereits genug reglementiert.

Fand es nur interressant dass dies in IT möglich ist.

In Einkaufszentren ist es allerdings ganz normal dass das Management auf hochwertige Mieter achtet. Puplikumsmagnete zahlen auch teilweise weniger Miete. Dies ist aber natürlich nur umzusetzen da es nur einen einzigen Vermieter für das ganze Areal gibt.

Re: Neue Studie zur Zukunft des Einzelhandels

Verfasst: 5. Okt 2019 16:42
von fuzzy
Wenn die Kommunen wollen, können sie durchaus Einfluss nehmen: https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/sanie ... adt_ost.de

Im Detail: https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/sanie ... %20Ost.pdf
Unerwünschte Nutzungen u.a. Spielsalons, Bars, Einrichtungen im Niedrigpreissortiment

Die Stadt sagt natürlich nur, was nicht erwünscht ist, rentable Konzepte hat sie auch nicht in petto. Man kann zwar sanieren und Billigläden vertreiben, aber was dann?

Re: Neue Studie zur Zukunft des Einzelhandels

Verfasst: 5. Okt 2019 16:56
von rosi1980
Wir brauchten eine neue Waschmaschine, 2 Besuche in MediaMärkten (1x Stuttgart weil ich dort im Hotel war), 1x Heidelberg.
Ich habe doch tatsächlich ein ordentliches Verkaufsgespräch erwartet. Wurde enttäuscht.

In HD ging der MA mit mir und meiner Frau durch die Reihen und kommentierte das, was er auf den kleinen Beschreibungen in großen Lettern ablesen konnte. Original-Ton: "Ah schauen Sie mal, die hier hat 7 kg, das ist schon ne ganze Menge im Vergleich zu früher. Und die hier, schauen Sie, die hat acht Kilo! Die ist doch auch toll!". Und gefragt, ob wir beide alleine leben, ob eines oder zwölf Kinder im Haushalt leben, welchen Bedarf wir haben, wurde natürlich nicht.

OTon: "Das hier ist nur noch der Aussteller. Da kann ich Ihnen einen Rabatt von 3 % anbieten." Kurz überschlagen - 3 % von 699 EUR sind grob 21 EUR - wow. Respekt. Dafür, dass die schon hunderte Male geöffnet und gedrückt wurde, nein danke.
Lieferung kostete 39,90 obendrauf. Abschluss und Altgerätemitnahme nochmal 20 glaube ich.

Stuttgart das gleiche: Ich hab gefragt was ich von der Miele für 699 EUR halten darf, da ich ja auch keinen Mercedes für 20.000 EUR bekomme. OTon: "Naja, das ist halt ein Auslaufmodell, verstehen Sie?" Wie ich später erfuhr ist das kein Auslaufmodell, und die Zusatzfrage "...verstehen Sie?" - sehe ich aus wie ein Schimpanse? Das war ein etwa 22jähriger Prolet, vollmundig, ich denke ihr versteht was ich meine.

Der Einzelhandel macht sich überwiegend selbst obsolet - durch absolut miese Beratung, durch nicht zeitgemäße Politik wie Versand nach Hause für 60 EUR. Und "haben wir nicht da, kann ich Ihnen aber bestellen" - sowas von Achtziger!

Ende vom Lied, ich hab mich einen Abend selbst hingesetzt, recherchiert, und online bestellt. Kam zwei Tage später an, wurde in den Keller getragen, angeschlossen, Altgerät mitgenommen, ich war glücklich und die beiden Lieferherren auch über das gesponserte Mittagessen.

Und das mit dem Parkhaus kann ich bestätigen, wenn auch in HD das nicht ganz so teuer ist wie andernorts. Aber da sind für einen ausgedehnten Bummel dann auch mal 8 oder 9 EUR weg. Wir würden ja gerne mit der Bahn mal reinfahren, kostet uns aber zu viert knapp 18 EUR. Da fahre ich doch lieber mit dem Auto.

Re: Neue Studie zur Zukunft des Einzelhandels

Verfasst: 5. Okt 2019 21:36
von cashew
Vor ca 20 Jahren, als das Internet noch nicht so toll war, im Media Markt gewesen und nach desktop gefragt. Hatte mehr Ahnung als der Verkäufer der einfach nur Blödsinn erzählt hat.

seitdem nie wieder beraten lassen in elektro Märkte und wenn ich mal dort bin, bestätige ich dass die Qualität der beratung bzw bei mitgehörten Beratungen nicht besser wurde.

Auch hier, vor 4 Wochen eine Waschmaschine übers Internet gekauft. Wenn man idealo oder Geizhals kennt und mit Filter seine Ansprüche definiert, ist es einfach.

Mich wundert es weiterhin wieviel Zulauf diese Märkte haben. offline natürlich. Und alles haben die eh nicht und muss bestellt werden. Das was da steht, gibt hohe Provision. Dann kann ich auch selbst bestellen....

Fand die Woche interessant dass forever21 Insolvent ist und ca 120 Läden dicht macht. Im Gegensatz zu h und m die neuen Rekord eingefahren hat. Schuld sei das Internet und die Kunden die billig wollen die höchste Qualität aber forever 21 hat nur billig und billige Qualität.
kann ich nicht beurteilen aber vor 4 Jahren in San Diego war die forever 21 yacht nicht die kleinste (neben die von Herrn Würth) und so schlecht lief es wohl früher auch nicht.

mode is halt schnell lebig.... schweife ab...

Re: Neue Studie zur Zukunft des Einzelhandels

Verfasst: 5. Okt 2019 21:48
von bcksbx
cashew hat geschrieben: 5. Okt 2019 21:36
mode is halt schnell lebig.... schweife ab...
Espr... und s.O werden folgen

Re: Neue Studie zur Zukunft des Einzelhandels

Verfasst: 5. Okt 2019 22:01
von cashew
zu teuer oder zu viele offline Shops in 1a?
Edit : Qualität von GAP, Primark und selbst asch el m ist doch lausig. nix für meine sensible Haut..

Re: Neue Studie zur Zukunft des Einzelhandels

Verfasst: 5. Okt 2019 22:08
von cashew
soeben Trierer Nachricht hochgepoppt die headline bei Google.

Trierer Innenstadt 20% leerstand. Mehr bio und gastro sollen ggfls helfen.


definitiv wird sich die Innenstadt generell verändern in Richtung gastro und die üblichen oder upcoming mode Marken...

Re: Neue Studie zur Zukunft des Einzelhandels

Verfasst: 5. Okt 2019 22:15
von bcksbx
wir waren vor 5 Jahren in Trier. Da sind auf 500m Fußgängerzone gefühlte 7 Schuhgeschäfte

Re: Neue Studie zur Zukunft des Einzelhandels

Verfasst: 5. Okt 2019 23:09
von Technokrat
Ich hab hier immer einen kleinen Spielzeugladen hochgehalten, der in den eigenen Flächen für Kindergruppen Bastelstunden angeboten hat. Genial: Zusatzverdienst und die Kundschaft sitzt im Laden. Es folgte dann ein Umzug, deutliche Verschlechterung, ca. 300 Meter, der Laden ist nun weg.

Es ist genau das Phänomen, dass Flächen zu astronomischen Preisen wirklich seit Jahren leer stehen. Die Preise gehen auch nicht runter. Fotoladen machte zu, schrieb ein Pamphlet "Böses Internet" in´s Schaufenster. Klamotten, Möbel, Drogerie. Das wurde ersetzt durch eine komische blickdichte Kneipe und Leerstand. Bzw. im Fotoladen sitzt nun ironischerweise ein Bestattungsunternehmen.

Auf die Frage von Stadtplanern hin, wie denn für den Handel eine Innenstadt aussehen könnte, ist mir außer dem "Erlebnis" leider auch nicht sehr viel eingefallen, aber offenbar fehlen auch den Stadtplanern ein wenig die Ideen. Alles zurück zu Wohnungen und Fußgängerzonen wieder zu Straßen?

In meiner Vorstellung müsste es bei unserer "Mall" hier eigentlich ständig Rambazamba mit Jongleuren, Verkostungen, Jahrmarkt etc geben, das nervt die Leute allerdings vermutlich auch schnell. Werbeverbote liegen wahrscheinlich in der Angst, den Tourismus auch noch zu verlieren. Was aber zwangsläufig passiert, wenn die Touristen an meilenweiten Leerständen vorbeilaufen müssen.

Was wir hier haben ist ja ein Scheixx gegen südliche Länder, abseits der Touristen. Da ist teilweise Leerstand nonstop. Vielleicht geht´s nur noch über qualitativ hochwertiges Angebot im Sinne Unterhaltung, Kunst, Essen und Handel. Also mit Geld ohne Ziel hingehen, der Tagesbedarf wird eh im Internet gekauft. Für eine Zahnbürste laufe ich auch nicht mehr los.