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Frage an alle JTL-Nutzer, die bilanzieren:
Kann ich aus JTL, wenn ich eine Inventur über WMS gemacht habe, keine Inventurliste inkl. Einkaufspreisen generieren, wo dann auch der Wert des Bestandes ausgespuckt wird?
Das ist ja der Sinn einer Inventur, zumindest aus steuerrechtlicher Sicht. Geht das nicht?

Nach Inventur in der Wawi auf Lager > Lagerbewertung.

Oder meinst du was Anderes?

In der Lagerbewertung werden die Einkaufspreise inkl. Bestand aufgeführt, wenn ich mich recht erinnere.

Wir haben im Januar eine Inventur gemacht. Und brauchen aber jetzt die Liste. Ich glaube, eine Lagerbewertung ist immer vom aktuellen Tag, oder?

Richtig, zumindest konnte ich grad keine Auswahl finden um eine alte Bewertung aufzurufen oder den Tag zu ändern.
Dann kann ich leider nicht helfen.

Geht in unserer WaWi auch nicht. Nach Inventur und zu jedem Monats-letzten ziehe ich mir eine entsprechende Lagerbestandsliste und lege die im DMS ab.

Ich kann das kaum glauben. Das ist doch ein Unding!

SAP kann das vielleicht

"Rückwirkend" ist in der Wawi nicht angedacht, wäre aber sicher einen Verbesserungsvorschlag wert.

Habe es selber noch nicht genutzt, da ich bisher immer am Stichtag ausgedruckt habe,
aber es gibt für den Fall wohl ein kleines Zusatztool, welches die Zahlen rückwirkend ausspucken kann.
> https://forum.jtl-software.de/threads/l ... ost-635579

Downloadlink: http://v3.vstmd.de/LagerbewertungV2.zip

Ja, danke, das haben wir jetzt auch gefunden. Rücksprache bei JTL ergab, dass es wohl von den Kunden gewünscht wird, aber nicht umgesetzt ist. Unglaublich, das ist ja existentiell. Die Inventur in JTL ist also steurrechtlich gar keine sondern dient nur dazu, den Bestand zu säubern. Na prima. Ich bin wirklich enttäuscht. Dass der Shop nicht wirklich weiter entwickelt wird, habe ich mittlerweile verstanden und zähneknirschend akzeptiert. Aber dass solch grundlegende Funktionen in der Wawi nicht gehen, ist echt ein NoGo.

eventuell hast du ja ne Datensicherung vom Ende der Inventur? Dann spiel die ein und mach dann eine Lagerbewertung.
Ein weiteres Problem ist, dass zur Bewertung der durchschnittliche EK genommen wird. Das ist in meinen Augen völlig daneben, aber vielleicht ist das auch nur eine Einstellungssache...

Das ist aber schon etwas merkwürdig. Man braucht ja nicht nur die Menge am Inventurstichtag sondern auch den nach gleitendem Durchschnitt berechneten Inventurwert. Man kann ja nicht einfach den Lieferanten-Einkaufspreis als Wert nehmen sondern muss einen gleitenden Durchschnitt bilden. D.h. 10 Stück für 5 EUR eingekauft ist Warenwert 50 EUR, Dann zwei verkauft + zwei für 7 EUR eingekauft ist Gesamtwarenwert 54 EUR und nicht 70 EUR. Dazu kommt noch die Berücksichtung von Rabatten, Skonti und Boni.

Hi, wenn du tatsächlich eine korrekte Inventur gemacht hast und nicht wild Lagerbestände hin und her gebucht hast (Korrekturbuchungen, Plusbuchungen, Umlagerungen, JTL-Ameise etc.) also wirklich korrekte Inventur, dann kannst du jederzeit eine ausführliche Inventurdifferenzliste erstellen.

Hierzu findest du sowohl in JTL-WMS im Bereich Inventur, als auch in JTL-Wawi im Menüband "Lager" > "Inventur" jeweils die Funktion "Differenzliste drucken". Es öffnet sich ein Fenster, in dem du den Zeitraum auswählst, den du auswerten möchtest und am Ende erhälst du eine Liste mit den Differenzen zwischen SOLL und IST Bestand zu dem Zeitraum.

It's easy und schon seit Jahren in dieser gut funktionierenden Form in JTL enthalten!

Danke für Dein Statement. Ich brauche aber keine reine Inventurdifferenzliste. Ich brauche eine Inventurliste, bzw. eine Lagerbewertung von genau diesem Tag (der in der Vergangenheit liegt) der Inventur! Und diese Möglichkeit gibt es eben nicht. Wenn mir das bewusst gewesen wäre, hätte ich am Tag der Inventur sofort eine Lagerbewertung hinterher geschoben. So kann ich jetzt keine von diesem Tag erstellen.
Eine Inventur ist eben NICHT nur die Auflistung und Bereinigung der Bestände, sondern beinhaltet eine Bestandsbewertung anhand der EK. Diese braucht ein Unternehmen, um eine Bilanz zu erstellen. Mir ist inzwischen bekannt, dass viele Eurer Kunden sich so etwas wünschen (wobei wünschen ja das völlig falsche Wort ist, das ist ja eigentlich eine unabdingbare Funktion!!), das aber nicht berücksichtigt wird. Statt dessen beschäftigt man sich mit POS. Das ist nice to have, gibt es aber momentan schon von Luwosoft, es bestand also keine Not. Von daher wäre es dringender gewesen, sich mit den Funktionen der "Inventur" (die leider momentan in dem Sinne keine ist, jedenfalls nicht für Unternehmen, die bilanzieren) zu beschäftigen.

Ich hab ja schon länger mit JTL geliebäugelt, aber das haut mich jetzt dann doch von den Socken. Das ist ja als würde man ein Auto ohne Rückwärtsgang verkaufen. Da kommt man als Kunde ja auch nicht drauf das der fehlen könnte. Und wenn man dann mal rückwärts fahren will und den Gang nicht findet kriegt man gesagt, es gibt keinen aber man können ja umdrehen in dem man eine 180 Grad Kurve fährt.

Vor allem weil es programmiertechnisch auch eine völlig einfach zu realisierende Funktion ist.

Bei JTL (eine Liebe die mittlerweile deutlich abgekühlt ist) kommst du leider immer wieder an solche Punkte. Gefühlt tanzen die an viel zu vielen Baustellen während das Grundprodukt vernachlässigt wird.

knoge hat geschrieben: ↑3. Jul 2019 08:45 während das Grundprodukt vernachlässigt wird.

Na und? Dafür kommt bald die Schnittstelle zur Softeismaschine für mobile Eiswagen mit automatischer Waffelzuführung und Mengenübermittlung zum Eislieferanten.

immer diese hater!!!11!!!

koshop hat geschrieben: ↑2. Jul 2019 17:53 Das ist aber schon etwas merkwürdig. Man braucht ja nicht nur die Menge am Inventurstichtag sondern auch den nach gleitendem Durchschnitt berechneten Inventurwert. Man kann ja nicht einfach den Lieferanten-Einkaufspreis als Wert nehmen sondern muss einen gleitenden Durchschnitt bilden. D.h. 10 Stück für 5 EUR eingekauft ist Warenwert 50 EUR, Dann zwei verkauft + zwei für 7 EUR eingekauft ist Gesamtwarenwert 54 EUR und nicht 70 EUR. Dazu kommt noch die Berücksichtung von Rabatten, Skonti und Boni.

Inventurbewertung ist doch da, den "aktuellen" Einkaufspreis zu bewerten.

Wenn du 2005 10 Goldbarren für je 100,- Euro and Lager genommen hast, 2 verkauft und 2 weitere wieder and Lager genommen, jetzt aber wegen steigendem Goldpreis für je 200,- Euro, dann ist der Inventurwert ja nicht 8x 100 + 2x 200, sondern 10x 200.

Wenn du 2005 10 Goldbarren für je 100,- Euro and Lager genommen hast, 2 verkauft und 2 weitere wieder and Lager genommen, jetzt aber wegen steigendem Goldpreis für je 200,- Euro, dann ist der Inventurwert ja nicht 8x 100 + 2x 200, sondern 10x 200.

Doch. Der Inventurwert ist 8x100 + 2x200.

Das Inventar ist immer zu den Anschaffungskosten bzw. den Herstellungskosten zu bewerten.
https://www.gesetze-im-internet.de/hgb/__253.html

Es gilt außerdem das Niederstwertprinzip für das Umlaufvermögen. Also wenn du z.B. Ware zu 200 EUR eingekauft hättest in 2005 und der Marktpreis wäre aktuell 100 EUR - dann müsstest du tatsächlich die aktuellen 100 EUR ansetzen. Umgekehrt aber nicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Niederstwertprinzip

Aus diesem allgemeinen Vorsichtsprinzip ergeben sich für die beiden Seiten der Bilanz zwei gegensätzliche Bewertungsprinzipien: Während die Passiva (die Schulden) zum höchstmöglichen Wert erfasst werden (Höchstwertprinzip), muss bei den Aktiva (dem Vermögen) nach § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB von den beiden möglichen Wertansätzen (Marktwert oder fortgeführte Anschaffungskosten) der niedrigere gewählt werden.

Sonst hätten wir ja auch eine Art "Vermögenssteuer". Dann hätte ich ja alleine durch den Anstieg des Marktpreises einen Gewinn realisiert, ohne Ware zu verkaufen.

Warenbestand z.B. für 100.000 EUR eingekauft, Lieferant erhöht die Preise - EK gestiegen - neue Bewertung 150.000 zum Marktpreis ergäbe dann 50.000 EUR Gewinn obwohl gar keine Ware verkauft wurde...

koshop hat geschrieben: ↑2. Jul 2019 17:53 Das ist aber schon etwas merkwürdig. Man braucht ja nicht nur die Menge am Inventurstichtag sondern auch den nach gleitendem Durchschnitt berechneten Inventurwert. Man kann ja nicht einfach den Lieferanten-Einkaufspreis als Wert nehmen sondern muss einen gleitenden Durchschnitt bilden. D.h. 10 Stück für 5 EUR eingekauft ist Warenwert 50 EUR, Dann zwei verkauft + zwei für 7 EUR eingekauft ist Gesamtwarenwert 54 EUR und nicht 70 EUR. Dazu kommt noch die Berücksichtung von Rabatten, Skonti und Boni.

Jein, wurde indirekt schon angesprochen: Es gibt - ganz verkürzt - verschiedene Methoden, die hierzulande statthaft sind.
Hier sind die Methoden anhand von diversen Beispiele wirklich sehr schön erläutert:
https://www.rechnungswesen-portal.de/Fa ... ende-.html