welpe hat geschrieben:Ich bezweifle das es der Mitarbeiter macht der es scannt.
Sondern das es einer macht der auch was davon hat. Es mussen ja nur ein paar Daten umgeändert werden...
Es hat immer wieder auch in großen Unternehmen komplexe Betrugsfälle gegeben, die nur von einer Gruppe von Mitarbeitern bewerkstelligt werden konnten, die an unterschiedlichen Stellen im Unternehmen tätig waren. Auch Amazon wird davon nicht frei sei.
Auf Grund der aktuellen Situation dort, die z.B durch Marktmacht, rasches Wachstum, Führungsmethoden geprägt ist, ist dort eine Hybris zu vermuten, die entsprechende Machenschaften erleichtert.
Aus meinen ersten Berufsjahren kann ich mich sehr gut an eine Betrugsgeschichte erinnern. Immer wieder verschwand palettenweise Ware. Zum Abtransport bedurfte es zumindest mittelgroßer LKW. Zur Klärung hat eine handvoll leitender Mitarbeitern quasi in Wechselschicht die nächtlichen Verladeaktionen in der Logistik von einem nahen Bahndamm aus mit dem Fernglas beobachtet und protokolliert. Unvergessen: Es war arg kalt - im November/Dezember nächstens im Freien zu hocken. Am Ende wurden fünf Mitarbeiter (Fahrer, Schichtleiter, Gabelstaplerfahrer, Buchhalter) erwischt.
Oder erinnern wir uns an das Unternehmen, das Erdbohrgeräte für die Verlegung von Glasfaserkabeln hergestellt hat. Um die Zahlen aufzuhübschen und via Factoring Millionenbeträge zu erschwindeln, schlich der Geschäftsführer-Gesellschafter sich höchstpersönlich in der Nacht in den Betrieb und tauschte Typenschilder an Maschinen aus, kopierte fiktive Aufträge inkl. aller zugehörigen Papiere zusammen - und erhöhte damit die Zahl der produzierten Maschinen. Zumindest auf dem Papier. Er war gern gesehener Gast beim damaligen MP von BaWü, wurde als Vorzeigeunternehmer hofiert - und flog mit dem eigenen Hubschrauber zwischen Betrieb und diversen Villen umher. Mit Sondergenehmigung des MP. Am Schluß fehlten Milliarden.
Oder der wackere Finanzamtsmitarbeiter, der im Urlaub in Südfrankreich eine Baustelle suchte, auf der der heimische Sportbodenhersteller seine Produkte verbaut haben wollte. Er fand aber nur ein unbebautes Brachgelände. Aber alles mit Krediten der örtlichen Sparkasse in vielfacher Millionenhöhe finanziert. Bevor die Sache mit Dutzenden weiterer Betrugsobjekten komplett aufflog, wurde er von seinen Vorgesetzten massiv unter Druck gesetzt. Weil auch dieser Vorzeigeunternehmer in höchsten Kreisen gern gesehen war.
Beide Vorzeigeunternehmer stand im Übrigen weit oben auf den Spendenlisten aller damals relevanten Parteien. Das ist mir von Amazon nun nicht bekannt.
Aber die Beispiele zeigen - nichts ist unmöglich. Und davor ist auch bei Amazon nicht gefeit.