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fossi hat geschrieben: ↑28. Feb 2023 11:56 Hab gerade überlegt, ob es eBay überhaupt schonmal kostenlos gab, oder es sich da noch um Alando handelte. Ist irgendwie ewig her.

PS: Hier die offizielle eBay Pressemitteilung zum gebührenfreien Verkaufen für Private. ebay-de-f39/ebay-de-macht-das-private-v ... 61141.html

Ebay war kostenlos bis etwa Ende 1998, dann kam die erste Verkaufsprovision, ich glaube 2,5%.

Ich denke das halt dann keine Schnittstellen funktionieren oder sowas "gewerbliches"

fonprofi hat geschrieben: ↑28. Feb 2023 15:16 Wie wäre es, als Gewerblicher ein Privatkonto zu eröffnen und ganz normal dem FA melden?
Sollte bei Einzelunternehmer eigentlich kein Problem sein?

Prinzipiell kein Problem. Auf Anhieb fallen mir folgende Problemfelder ein:

1. Es wird schwierig(er) die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten, weil wohl die entsprechenden Felder fehlen, z.B. für Widerrufsbelehrung. Damit wird Rechtssicherheit (wenn einem diese wichtig ist) dann schwierig.

2. Falls Gebühren anfallen (vermutlich gibt es ja weiterhin kostenpflichtige Zusatzoptionen), kann man die ausgewiesene Steuer auf der Rechnung nicht als Vorsteuer geltend machen

3. Vermutlich wird Ebay bei Privataccounts (auch jetzt schon) generell nur einen eingeschränkte Features anbieten, das z.B. in Hinblick auf Drittanbietertools etc.
Auch werden die in Zukunft sicherlich ein Auge darauf werfen damit keine Gewerblichen das im großen Stile ausnutzen.
Nicht wegen möglicher Steuerhinterziehung, das wäre denen wurscht, aber wegen der "Hinterziehung" von Ebay-Gebühren.

Zum Beipsiel für Gebrauchtteileverkäufer die wenig, das aber hochpreis, verkaufen, hätte dieser Weg durchaus Charme?

solange bis die erste teure Abmahnung ins Haus flattert.

Bei aller "Freude" der Privatverkäufer, darf man die Hemmschwelle ebay Zahlungsabwicklung nicht vergessen.
Ich glaube, die hält mehr Leute ab, als ggfs. Gebühren.

Das ist auch ein Fakt, viele der Privatverkäufer haben Ebay genau aus diesem Punkt verlassen,
wegen dieser völlig verkorksten Kaufabwicklung und vor allem das das Geld später ausgezahlt wird.
Vorher war die Kohle in Minuten nach dem Verkauf auf dem PP Konto.

Wenn man was bei dem Laden kauft, ist das Geld in Sekunden verschwunden,
warum geht das nicht genauso wie beim Verkaufen, wieso muss man da auf die Kohle warten?

Die, die einmal deswegen richtig verärgert wurden, werden definitiv nicht zurückkommen,
weil was kostenlos ist, da der eigentliche Grund dafür nicht abgeschafft wird.

Das Finanzamt trägt nun noch den Rest dazu bei.

regularwheel hat geschrieben: ↑28. Feb 2023 15:21

fonprofi hat geschrieben: ↑28. Feb 2023 15:16 Wie wäre es, als Gewerblicher ein Privatkonto zu eröffnen und ganz normal dem FA melden? ...

Genau das habe ich vor. Keinerlei Steuerverkürzung.

Steuerverkürzung nicht, aber was wenn dich deine Mitbewerber wegen fehlender Anbieterkennzeichnung usw anschwärzen?
Zudem muss eBay spätestens nach gewissen Umsätzen (bzw 10000€ innerhalb kurzem Zeitraum) aktiv werden.
Wenn also ein Händler einen Privataccount zur Gebührenvermeidung nutzen möchte, kann er das garantiert nur in einem sehr kleinen Rahmen, ansonsten sind Probleme vorprogrammiert.


Insgesamt bin ich einfach nur gespannt, ob eBay durch die Aktion wirklich den Marktplatz wieder mehr belebt bekommt.
Hatte am Freitag noch einen Call mit unserem Keyaccounter und selbst der musste zugeben das eBay doch in vielen Bereichen ziemlich Federn gelassen hat.
Die müssen was tun, sonst sind sie bald ganz weg vom Fenster. Vielleicht gehts gut, vielleicht nicht.
Wenn sie aber zusätzlich die Händler melken, um wegfallende Privatgebühren zu kompensieren, dann werden ihnen die Gewerblichen mit der Zeit komplett abhauen.

Die Privatgewerblichen mit dem Privatkonto haben viele Vorteile: Den ganzen Rechtskram mit Verpackung, Batteriegesetz, Elektroaltentsorgung etc. PP haben die nicht am Hals, und sparen 11-15% ebay Gebühren. In meinem Breich gibt es sehr viele Privatgewerbliche,meine Wettbewerbssituation wird sich deutlich verschlechtern. Und selbst wenn diese Leute zusätzliche Einnahmen versteuern müssen bleibt der Vorteil der ersparten ebay Gebühren und der ganze entfallende Bürokratiekram, das werde ich nicht hinnehmen.

Auch wird das FA überfordert sein all den >2000Euro Umsatz Leuten auf den Zahn zu fühlen, im besten Fall verlangen die eine Selbstauskunft die dann nicht weiter hinterfragt wird.

Ich sehe auch nicht, dass ebay das Recht hat gewerbliche (ehrliche) Anbieter so zu benachteiligen, ich werde mich bei der Aufsichtsbehörde beschweren, und jede Woche einen Fall eines priverblichen mit Dokumentation dort hochladen. Ich hoffe das machen auch andere. Das Ziel ist, dass ebay verpflichtet wird selbst gegen diese Leute vorzugehen, da sonst gegen Wettberbsgelichheit verstoßen wird, was in der EU bekanntlich ziemlich hoch angesehen ist. Es ist nicht honnehmbar dass sogenannte Privatleute 80-150 Angebote am Laufen haben mit Artikeln, die normalerweise niemals in Privathaushlten zu finden wären (von Ausnahmen abgesehen), es ist also eine Frage des angebotenen Sortiments.

Was die Abwanderung vieler Privater betrifft: Hier wird immer die neue ebay Kaufabwicklung genannt. Ein zentraler Punkt dieser ist ja, das das Geld auf ein Girokonto (also FA sichtbar) und nicht auf ein Paypal Konto (FA unsichtbar) übertragen wird. Die Sichtbarkeit bleibt. Und geraden vielen "Leistungsempfängern", ob Transferleistungen oder Wohnberechtigungsschein etc. ist das ein extremer Dorn im Augen, und man vertut sich, falls man glaubt das das nur eine kleiner Anteil der privaten Anbieter wäre: Im Gegenteil, da kann man sich fernab des Flaschensammelns noch was dazuverdienen. Die kommen -zum Glück- nicht zu ebay zurück.

Ich finde die Gebührenungleichbehandlung absolut nicht ankzeptabel und wettbewerbsverzerrend. Schon wieder -wie so oft bei ebay- ist der ehrliche redliche Anbieter der benachteiligte Trottel, und das werde ich nicht hinnehmen.

Wettbewerbsrechtliche Abmahnungen schicken. Letztlich tut sich da nur ein neues Betätigungsfeld für einschlägige Juristen auf. Denke, das reguliert sich schnell.

Anzeige beim Finanzamt, die müssen dem nachgehen und da ist auch nix mit Selbstauskunft, das führt immer eine Prüfung nach sich weil Steuerhinterziehung im Raum steht und das ist ein Straftatbestand. Hilft immer, garantiert. Geht sogar anonym, besser ist aber zwecks rückfragen das nicht anonym zu machen.

fossi hat geschrieben: ↑28. Feb 2023 17:20
Insgesamt bin ich einfach nur gespannt, ob eBay durch die Aktion wirklich den Marktplatz wieder mehr belebt bekommt.
Hatte am Freitag noch einen Call mit unserem Keyaccounter und selbst der musste zugeben das eBay doch in vielen Bereichen ziemlich Federn gelassen hat.
Die müssen was tun, sonst sind sie bald ganz weg vom Fenster. Vielleicht gehts gut, vielleicht nicht.
Wenn sie aber zusätzlich die Händler melken, um wegfallende Privatgebühren zu kompensieren, dann werden ihnen die Gewerblichen mit der Zeit komplett abhauen.

Hättest du mal den Key Accounter gefragt ob er sich erinnern kann wie die Ebay Bedingungen aussahen als der Konzern den DOPPELTEN Gewinn als zur Zeit einfuhr!
8% Provision, keine Kaufabwicklung durch ebay...
Jede Menge echter Experten ( damit meine ich uns, jahrelange Verkäufer die von ebay deutlich mehr verstehen als die eigenen Mitarbeitern ) haben immer wieder vor dem Blödsinn gewarnt
der in den letzten Jahren verzapft wurde. Reaktion von ebay: uns doch egal. Nächster Schritt wäre die Abschaffung der unsäglichen Zahlungsabwicklung gekoppelt mit einer neuen, revolutionären
Idee zur Bezahlung: Überweisung direkt auf das andere Konto! Wow! Kosten 0,00 cent, dauer max. 1 Tag. Ja ich weiß, für ebay undenkbar....aber vielleicht kommt nach der Insolvenz eine neue Führung mit neuen Ideen.

regularwheel hat geschrieben: ↑28. Feb 2023 20:41 Überweisung direkt auf das andere Konto! Wow! Kosten 0,00 cent, dauer max. 1 Tag. Ja ich weiß, für ebay undenkbar....aber vielleicht kommt nach der Insolvenz eine neue Führung mit neuen Ideen.

Mit Echtzeitüberweisung innerhalb von 10 s, Kosten ebenfalls 0,00 Cent. Echtzeitüberweisung ist bei meinem privaten Kontenmodell unbegrenzt mit drin. Ich überweise quasi nur noch so, außer die Zielbank unterstützt es nicht [z. B. Apo-Bank und Consors]). Kommt im Rahmen der EU sowieso, siehe beispielsweise hier: https://www.handelsblatt.com/finanzen/b ... 67140.html.

Die Innovation der Echtzeitüberweisung ist für mich eine Farce. Ich habe bereits vor über 10 Jahren Geld innerhalb Skandinaviens in Echtzeit überwiesen. Standard, ohne den Begriff Instand oder Echtzeit. Von unserer Estnischen Bank war das Geld während eines Telefonats in Sekunden in Finnland um eine Rechnung zu bezahlen etc. kostenfrei.

Ist auch keine Innovation, gibt es unter der Bezeichnung "Blitzüberweisung" in Deutschland schon seit Jahrzehnten, hatte aber damals als Abzockprodukt zwischen 5 € und ∞ gekostet.

Überweisungen dauern, (bzw. dauerten) doch nur so lange weil Banken solange mit dem Geld der Kunden gearbeitet haben und daran verdienen. Seit der Einführung des elektronischen Bankings gibt es keine technische Grundlage, wieso eine Überweisung mehr als wenige Sekunden dauern muss...

Weil Ebay mit dem Geld arbeitet was Ihm nicht gehört sondern dem Verkäufer?

Da wird es sicher Fallstricke geben. Widerrufsrecht kann man in die Artikelbeschreibung packen, aber wie sieht es mit der Anbieterkennzeichnung, PangV, etc. aus und ist das eventuell abmahnbar, wenn von Ebay bei jedem Angebot "privatverkauf ohne MwSt" oder etwas ähnliches vermerkt wird?
Sehr verlockendes Thema dennoch!

@der Sorgfältige: ich bin bei dir - in meinem Bereich habe ich zwar keine Verkäufer aus Asien aber sehr viele "Privatgewerblichen". Bis jetzt hat es mich geärgert - mehr aber nicht. Aber ich sehe auch eine totale Verzerrung - denn als Privater - ist es fast netto/netto. ich kann mir nicht vorstellen, dass das FA wirklich aktiv wird. Wie hier schon geschrieben - sie verschicken evtl. einen "Selbstauskunftfragebogen". Ob die FA wirklich Meldungen verfolgen bezweifel ich. Ich kann mir vorstellen vieles endet "kein öffentliches Interesse". Wer m.M. aktiver werden wird - ist der Zoll Bereich "Schwarzarbeit". Ich bin überzeugt davon, dass es einige Leistungsbezieher gibt - die auf Ebay K.A. aktiv sind und auch auf Ebay. Das es Privatgewerbliche gibt - die nach hinten raus alles korrekt machen - vermutlich. Warten wir mal ab, ob es überhaupt der "Grosse Wurf" für Ebay wird.

Die Priverblichen, die auch sogar ihre Steuer Abführen, verstoßen reihenweise gegen UWG Gesetze die auch ein saftiges Bußgeld nach sich ziehen können. Daher selbst wenn man ordnungsgemäß steuern zahlt, funktioniert es nicht unter privaten Accounts zu verkaufen. Das geht voll in die Hose

nutreon hat geschrieben: ↑1. Mär 2023 20:57 Die Priverblichen, die auch sogar ihre Steuer Abführen, verstoßen reihenweise gegen UWG Gesetze die auch ein saftiges Bußgeld nach sich ziehen können. Daher selbst wenn man ordnungsgemäß steuern zahlt, funktioniert es nicht unter privaten Accounts zu verkaufen. Das geht voll in die Hose

Auf der anderen Seite geht es auch ewig gut. Wenn ich mir mal unsere Mitbewerber anschaue (unabhängig von ebay) verstoßen fast 100% irgendwo gegen das UWG.
Bei uns wird am Ende warscheinlich auch irgendwo was finden, wenn man sucht oder es drauf anlegt. Da muss halt auch der da sein, der das Geld (und den Ruf/Lust/Zeit) in die Hand nimmt, um das zu verfolgen. Und gegen die gesparten Gebühren ist die Abmahnung im Zweifel auch harmlos.