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Ständig dubiose Bestellungen nach Kosovo/Serbien

Verfasst: 6. Jul 2018 10:18
von Kulli18
Hallo mal in die Runde,

wir sind auf eBay schon über 15 Jahre erfolgreich unterwegs aber haben nun eine Situation, in der wir nicht weiter wissen.

Seit fast 2 Wochen erhalten wir Bestellungen nach Serbien/Kosovo zu meist eher höherpreisigen Artikeln. Anfangs rutschten die Aufträge immer durch und sie sind uns praktisch nicht aufgefallen, bis wir von diesem Käufer mal angeschrieben wurden weil er um eine Adressänderung bat.

Es stellte sich heraus, dass wir seit dem 26.06. jeweils ein halbes dutzend Bestellungen pro Tag erhalten von brandneuen eBay-Accounts. Diese Person wählt dabei als Lieferland Österreich oder Belgien aus, schreibt dann allerdings eine Adresse in Serbien/Kosovo in die restlichen Felder. Das System unseres Logistikers erkennt diese Bestellungen leider auch meist als Sendungen nach Kosovo/Serbien und versendet diese ohne Rückmeldung.

Zum Einen werden wir dadurch natürlich um die Versandkosten betrogen und zum anderen vermuten wir, dass diese Person das Geld (Zahlung über PayPal) irgendwann zurückziehen wird. Aufgrund der komplizierten Situation mit der Lieferadresse befürchten wir zudem, dass wir nicht unbedingt den PayPal-Verkäuferschutz haben. Dazu kommen natürlich die Ungewissheit wegen der Erstattung der Verkaufsprovision und außerdem hätten wir ein Riesenproblem wenn uns der Betrüger mit seinen derzeit 50 Accounts jedes Mal negativ bewerten würde.

eBay wurde über das Problem bereits vor 2 Tagen informiert aber leider scheinen diese machtlos zu sein weil der mutmaßliche Betrüger einfach ständig neue Accounts anlegt. Nur ein paar wenige Accounts wurden gesperrt.

Wir erhalten munter jede Nacht immer noch 4-5 neue Bestellungen dieses mutmaßlichen Betrügers wobei wir nicht mal sicher sind, dass wir alle betroffenen Bestellungen überhaupt aussortieren können weil er jedes Mal einen neuen Account und jedes Mal eine leicht andere Adresse angibt.

Wie sollen wir uns hier verhalten? Ehrlich gesagt bin ich fassungslos, dass eBay uns hier nicht zuverlässig schützen kann/will.

Re: Ständig dubiose Bestellungen nach Kosovo/Serbien

Verfasst: 6. Jul 2018 10:30
von NEO123
Was du machen kannst weiß ich nicht....aber ich weiß das Paypal bei einem Konflikt nur erstattet wenn du an die Lieferadresse der Paypalzahlung versendet hast - kein wenn und aber.

Wir hatten auch diverse Fälle nach Rumänien, Rußland etc. (insgesamt ca. 2-3 dutzend über ca. 4 Wochen).
Die sind auch normal versendet worden...gemeldet hat sich aber der eigentliche Paypalinhaber innerhalb weniger Tage....da hat Paypal nach Übermittlung der Sendungsnummer (die sehen dann die Empfängeradresse) innerhalb weniger Tage das Geld wieder freigegeben.

Hier waren es aber gekaperte Paypalaccounts - bei dir wohl eher nicht wenn noch kein Paypalfall geöffnet wurde....oder er treibt es bis er nichts mehr bekommt und dann kommt der große Gong....ich wünsche es dir nicht.

Re: Ständig dubiose Bestellungen nach Kosovo/Serbien

Verfasst: 6. Jul 2018 11:04
von dibi
Als erste Maßnahme würde ich mal die fraglichen Länder ausschließen.

Re: Ständig dubiose Bestellungen nach Kosovo/Serbien

Verfasst: 6. Jul 2018 11:12
von Kulli18
dibi hat geschrieben:Als erste Maßnahme würde ich mal die fraglichen Länder ausschließen.
Wir versenden bereits nicht mehr nach Kosovo + Serbien. Das Problem ist ja nur, dass das dem Käufer völlig egal ist und er einfach Österreich + Belgien (und jetzt scheinbar auch 1x Frankreich) auswählt und dann aber den ganzen Rest mit einer Adresse aus Serbien + Kosovo ausfüllt, wodurch das System unseres Logistiker die Adresse teilweise automatisch "korrigiert" hatte.

Irgendwie hängt gerade alles am seidenen Faden. Wir senden gerade nicht mehr nach Kosovo/Serbien und prüfen gerade alle Bestellungen nach Österreich, Belgien und Frankreich händisch aber wenn eBay/PayPal das Problem nicht endlich an der Quelle abstellen, sehe ich schwarz. :(

Ich finds auch erstaunlich wie dreist der Betrüger ist und er uns unter verschiedenen Accounts immer wieder auf die gleiche Art und Weise "kumpelhaft" auf Englisch anschreibt wegen Adressänderungen o. ä.

Von einem Kontakt habe ich jetzt den Tipp bekommen, es online bei der Polizei in Kosovo zu melden falls das Geld wirklich zurückgezogen wird: http://www.kosovopolice.com/en/report-cybercrime
Hat jemand schon Erfahrungen mit so etwas?

Re: Ständig dubiose Bestellungen nach Kosovo/Serbien

Verfasst: 6. Jul 2018 11:31
von Templer
Aber da muss doch auch euer interner Prozess diese Bestellungen irgendwo abfangen, wenn die Anschrift nicht zu dem übermittelten Land passt.

Re: Ständig dubiose Bestellungen nach Kosovo/Serbien

Verfasst: 6. Jul 2018 11:38
von koshop
wodurch das System unseres Logistiker die Adresse teilweise automatisch "korrigiert" hatte.
Also das wird wohl der Punkt sein wo ihr ansetzen müsst. Solche automatischen Korrekturen ohne Rückfrage sind ein bisschen arg gefährlich.

Re: Ständig dubiose Bestellungen nach Kosovo/Serbien

Verfasst: 6. Jul 2018 11:42
von bcksbx
Ist es eigentlich immer noch so, dass Ebay den Kosovo als Zielland gar nicht in der Liste hat?

Re: Ständig dubiose Bestellungen nach Kosovo/Serbien

Verfasst: 6. Jul 2018 13:05
von Jens
Da würde ich mal deinem Logistiker auf die Finger kloppen. Kann ja nicht sein, dass einfach Daten aus irgend einem anderem Feld als neues Land übernommen wird, ohne dass irgendwelche Rückfragen/Warnungen rausgehen.

Was macht denn das System deines Logistikers, wenn die Adresse z.B. "Schweizstraße, Dresden, Deutschland" lautet und der Kunde das auch noch als "Schweiz Straße" schreibt? (solche falschen Schreibweisen kommen ja auch immer wieder vor).
Das Feld "Land", in dem "Deustchland" steht, wird dann einfach ignoriert und durch "Schweiz" ersetzt, weil das in einem anderem Feld als anderes Land erkannt wird? Finde ich komisch.

Oder wird so etwas von deinem Logistiker händisch korrigiert und man macht es sich dort einfach, weil es schneller und bequemer ist als bei dir rückzufragen?

Re: Ständig dubiose Bestellungen nach Kosovo/Serbien

Verfasst: 6. Jul 2018 13:51
von JJCITY
1) Gab es nicht mal eine Option um Käufer mit keinen/wenigen Bewertungen auszuschliessen?
2) Vor dem Ausdrucken alle Aufträge als .csv exportieren strg + f nach Kosovo/Serbien suchen und entsprechend nicht verschicken

Re: Ständig dubiose Bestellungen nach Kosovo/Serbien

Verfasst: 11. Jul 2018 12:54
von DerRobert
1) Nein. Es gibt eine Option, um Käufer mit weniger als 0 Bewertungen auszuschließen, wenn sie mehr negativ bekommen haben als positiv, also -1, -2, ... Käufer mit 0 Bewertungen lassen sich leider definitiv nicht ausschließen.

Das würde ich auch keinesfalls tun. Mehr als jede 10. Bestellung bei mir kommt von neuen Mitgliedern mit 0 Bewertungen die sich nur für meinen Artikel extra bei eBay angemeldet haben. Erstens freut mich das, wenn sich jemand wegen meiner Artikel extra anmeldet, zweitens zahlen im Bereich Spielwaren/Deko sogut wie alle diese Käufer ohne Bewertungen und das auch zügig. (Bei Elektronik im dreistelligen Preisbereich ist es nur jeder zweite. Neue Mitglieder bekommen dort eine kürzere Zahlungsfrist per Nachricht, damit Ware nicht zu lange blockiert ist.)

2) Gute Idee. Würde ich ähnlich machen.

@Kulli18:
Ihr kommt doch sicher irgendwie an die CSV, bevor die Bestellungen an die Logistik gehen und ihr könnt eingreifen oder? In irgendeinem Adress-Feld stehen doch dann sicher Begriffe, die recht eindeutig auf ein solches Land schließen lassen oder?

Da könnte man sich auch ein Skript oder kleines Programm bauen, dass die CSV nach einer Liste verdächtiger Wörter in den Adressen scannt. CSV-Datei auf Programm gezogen, es sagt "OK" oder welche Zeilen verdächtig sind. Vielleicht könnt ihr das irgendwie in euren Workflow einbauen, dass es vor Beauftragung der Logistik automatisch ausgeführt wird, je nach Wawi.

Etwas einfaches, aber effektives, sollte ein Programmierer, je nach gewünschtem Comfort, in einer halben Stunde hinbekommen, wenn ich da von mir ausgehe.
Bei eBay kannst du einen Fall aufmachen, weil es ein Problem mit der Lieferadresse gibt. Sollte keinen Mangel geben, hatte ich aber noch nicht oft.