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Hallo zusammen,

wir haben ein Problem mit dem polnischen Finanzamt (PAN-EU-Amazon, innergemeinschaftliche Transaktionen). Das FA fordert Korrekturen von Meldungen für 3 Jahre. Wir erkennen Korrekturen für 3 Monate an, Korrekturen für die übrigen 33 Monate sehen wir so falsch und suchen nun einen Anwalt in Polen, um ggf. gerichtlich dagegen vorzugehen.

Erste Suche in Google bringt schon viele Ergebnisse aber vielleicht hatte jemand hier schon Streit/Betriebsprüfung in Polen und kann einen Anwalt empfehlen?

Besten Dank und Gruß,
Artur

Eine direkte Empfehlung kann ich leider nicht geben, aber ich habe mit den von KPMG aus deren Netzwerk vermittelten Spezialisten gute Erfahrungen gemacht.

Ich musste deren Hilfe bisher 2x in Anspruch nehmen und beide male war ich mit dem Ergebnis zufrieden. Ein mal im Rahmen der Erwartungen (USt-Prüfung in Spanien), ein mal wurde eine Strafzahlung wegen Nichteinreichung von Steuererklärungen (mein alter lokaler Steuerberater in FR hat irgendwann die Arbeit eingestellt) komplett wegverhandelt.

Magst Du etwas mehr über das Problem erzählen? Das dürfte andere hier sicherlich interessieren. Geht es um die SAF-T Meldungen?

THC hat geschrieben: ↑9. Mai 2021 00:55 ...
wir haben ein Problem mit dem polnischen Finanzamt (PAN-EU-Amazon, innergemeinschaftliche Transaktionen).
...

Amazon lockt Händler mit falschen Versprechungen in ein Programm, das steuerliche Pflichten (in anderen Ländern) zur Folge hat. Läuft - für Amazon. Der Händler trägt das komplette Risiko, hat den Ärger und viel zusätzliche Arbeit, aus der er keine Wertschöpfung ziehen kann.

Immer, wenn ich Ärger mit dem polnischen Finanzamt habe, dann frage ich bei der deutsch-polnischen Handelskammer nach einer Empfehlung https://ahk.pl/recht-finanzen/fiskalvertretung (die Dame spricht deutsch). Ich habe da Kontaktdaten für einen deutschsprachigen Anwalt und auch für eine Steuerberaterin erhalten, die meine jeweiligen Probleme gelöst haben.

Danke für die Infos!

xMerchant hat geschrieben: ↑9. Mai 2021 10:40 Magst Du etwas mehr über das Problem erzählen? Das dürfte andere hier sicherlich interessieren. Geht es um die SAF-T Meldungen?

Es geht hauptsächlich um innergem. Lieferungen PL->ES. Wir haben die sog. Quick Fixes zum 01.01.2020 schon mitbekommen und umgesetzt, aber total übersehen, dass wir in Spanien nur mit lokaler Steuernummer umsatzsteuerlich registriert waren.

D.h. für 2020 haben wir definitiv Steuernachzahlung. Aber KPMG (ja, wir sind auch der Kunde da) sagt, dass wir auch 2018+2019 trotz der Gültigkeit der Quick Fixes erst ab 01.01.2020 nachversteuern müssen:

"Die sog. Quick Fixes wurden eingeführt, damit die ganze Europäische Union dieselbe Regeln bezüglich steuerfreien innergemeinschaftlichen Transaktionen einheitlich befolgt. Das bedeutet aber nicht, dass eine gültige UID nicht nötig war. In manchen Ländern (wie z.B. Polen) wurden die Regeln vor 2020 streng angewendet und eine gültige UID war erforderlich. In anderen Ländern war die Durchsetzung gelockert, d.h. es war wichtiger, dass die Transaktion zwischen zwei Unternehmen getätigt wurde (die anderen Voraussetzungen wie z.B. eine gültige UID konnten übersehen werden)."

D.h. also jeder Händler mit lokaler Steuernr. in ES bis 2020 (und das war auch der Regelfall bis 2020 bei den USt-Registrierungen) darf jetzt/später bei Prüfung die Steuern nachzahlen???

Hier ist der Beitrag von Taxdoo zu diesem Thema:

https://blog.taxdoo.com/quick-fixes-zweifelsfragen/