Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

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bcksbx
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

"Blackout" ist das Schreckgespenst der Atomlobby und der Investmentbanker. Es wird keine in näherer Zukunft keine Blackouts aufgrund von Energieunterversorgung geben. Und da zählen nicht Kurzschlüsse oder Brände in Umspannwerken, Kabelfehler, etc. dazu. Diese Einflüsse von außen hat es schon immer gegeben.

Vergesst aktuell die Vergleichsportale, da meldet kein Unternehmen rein, das aktuell in Balance ist, was Kundenanzahl und Marge angeht. Die Suche ist komplizierter. Und: Viele geben aktuell Bestandskunden"rabatte". Bei meinem Versorger wäre ein Neueinstieg auch deutlich teurer, als das was ich jetzt neu seit 1.12. zahle.


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kreien
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

bcksbx hat geschrieben: 2. Jan 2022 13:44 "Blackout" ist das Schreckgespenst der Atomlobby und der Investmentbanker. Es wird keine in näherer Zukunft keine Blackouts aufgrund von Energieunterversorgung geben.
Wir waren schon mehrfach kurz davor, z. B. war 2003 der Stiefel – also ganz Italien – vom Netz gegangen und dunkel. Dass bei uns nicht mehr passiert ist, war den deutschen Netzexperten und Pumpspeicherkraftwerken zu verdanken, die im motorischen Betrieb Unmengen von Energie aufnehmen und Wasser zu Berg schicken können, vgl. https://www.spiegel.de/panorama/italien ... 67615.html.

Oder denke mal an die Sache mit der Meyer-Werft, wo 2006 eine nicht fachgerecht (weil nicht vorab in der Netzberechnungssoftware simulierte) abgeschaltete Hochspannungsleitung, im Rahmen einer Schiffsüberführung, schief gegangen ist, vgl. https://www.ndr.de/geschichte/2006-Emsu ... ll442.html.

Das europäische Verbundnetz war schon immer empfindlich, je mehr Netzdynamik durch kleine Erzeuger auf allen Netzebenen eingebracht wird, desto unberechenbarer sind die Lastflüsse, die nun auch noch wetterabhängig sind. Deswegen ist die Sorge vor einem Blackout kein abstraktes Schreckgespenst, sondern eine Erfahrung, die wir in den nächsten Jahren machen werden.

Apropos Atomlobby, es geht auch andersherum: Das Bemerkenswerteste, was ich heute zum Thema gelesen habe, ist das hier: https://www.erneuerbareenergien.de/poli ... -windstrom: "Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan-Philipp Albrecht erwartet nach AKW-Abschaltung freien Durchfluss für Windstrom und gute Ökostromversorgung."

Kernkraftwerke haben bisher das Transportnetz verstopft und stören eigentlich europäischen Verbundnetz, oder? Das ist wirklich eine interessante These, so Begriffe wie Grundlastkraftwerk, Schattenkraftwerk oder Lastfolgebetrieb spielen keine Rolle mehr? Mich erinnert die Vorgehensweise an die Währungspolitik in der Türkei, die auch nicht unbedingt der herrschenden Lehrmeinung folgt.

Zurück zum Thema: Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat im Jahr 2012 in einer Studie im Rahmen einer Modellrechnung recht genau das vorhergesagt, was nun eintritt, und es ging damals auch durch die Tagespresse: https://www.verivox.de/strom/nachrichte ... 025-86578/.

Von daher gesehen keine Überraschung, sondern politisch gewollt – es wird perspektivisch eher noch teurer. Ein anderes Phänomen könnte sein: Die Verteilnetze lassen derzeit keine gute leittechnische Netzbetriebsführung mit unzähligen Erzeugern, die als virtuelle Kraftwerke fungieren, zu, vgl. 50,2-Hetz-Problem. Ich finde daher eine Netzersatzanlage, die auch Inselbetrieb kann, für den Fall eines Stromausfalls sinnvoll. Das kann z. B. ein Dieselaggregat sein – in Entwicklungsländern gehört das bereits heute zum Fabrikalltag.
JohnGalt
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

xMerchant hat geschrieben: 2. Jan 2022 12:56 Wieso sollte die Politik eingreifen, wenn sich Preisdumper am Spot-Markt verspekuliert haben?
Die hiesigen Stadtwerke, nicht unbedingt als Preisdumper bekannt, verlangen für Neukunden in der Grundversorgung (dahin gehen nun z.B. die Kunden der insolventen "Preisdumper") stolze 0,92€ für die kWh Arbeitspreis.
Roemer hat geschrieben: 2. Jan 2022 13:43 Oder ist in den letzten Wochen etwas passiert, was nicht einmal Stadtwerke haben kommen sehen ?
Zum Beispiel, dass die Preise über eine gewisse Grenze rutschen, die Anbieter in die Insolvenz schiebt und damit eine Welle an Wechselkunden auslöst, die nun von den lokalen Grundversorgern aufgefangen werden müssen, was diese wiederum in die Bredouille bringen. Gibt da durchaus Ähnlichkeiten mit einem Bankrun, nur mit dem Unterschied, dass die EZB in diesem Fall nicht so einfach die Gas- und Strompressen anwerfen kann.

Bei der Gasversorgung gibt es dagegen bereits GV, die Neukunden aufgrund irgendeines § ablehnen und ich orakele mal, dass wir das auch bei Strom sehen werden.
bcksbx hat geschrieben: 2. Jan 2022 13:44 "Blackout" ist das Schreckgespenst der Atomlobby und der Investmentbanker. Es wird keine in näherer Zukunft keine Blackouts aufgrund von Energieunterversorgung geben. Und da zählen nicht Kurzschlüsse oder Brände in Umspannwerken, Kabelfehler, etc. dazu. Diese Einflüsse von außen hat es schon immer gegeben.
Ja und deshalb sind die Ausfälle, die es schon immer gegeben hat, auch per Definition kein Blackout.

Für den Nicht-Ignoranten Teilnehmerkreis: Die notorischen Investmentbanker und Atomlobbyisten "Österreichisches Bundesheer" gehen in ihrer Sicherheitspolitischen Vorschau davon aus, dass in den nächsten 5 Jahren die Eintrittswahrscheinlichkeit des dort vorgestellten Blackout-Szenarios bei 100% liegt. Dabei ist dieses Szenario in einer Eintrittswahrscheinlichkeit/Schwere-Matrix im oberen rechten Bereich - dabei hat Österreich sogar deutlich mehr schwarzstartfähige Kraftwerke als in Deutschland.
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hkhk
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

Mein lokaler Stromanbieter:
Aufgrund der aktuellen Lage an den Energiemärkten können wir für Neukunden zur Zeit ausschließlich den Grundversorgungstarif anbieten.
Im November hatte ich gewechselt und wurde noch angenommen zu brutto 27,06 ct/kWh (100% Erneuerbare Energie) mit 1 Jahr Preisgarantie.

Grundversorgung kostet 32,54ct/kWh bei gleichem Grundpreis (108€/a)
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

JohnGalt hat geschrieben: 2. Jan 2022 14:20 Ja und deshalb sind die Ausfälle, die es schon immer gegeben hat, auch per Definition kein Blackout.
Wenn ein Folienballon in Dresden für einen Kurzschluß in einem Umspannwerk und einen Stromausfall sorgt, hat das nichts mit den Geisterbeschwörungen über Finsternis durch die Energiewende zu tun. Wie Du das am Ende dann beides nennen möchtest, ist dir dann völlig selbst überlassen.

edit: witzig, dass jetzt hier auch Österreich fällt. Wenn man bei Google nach "Schreckgespenst Blackout" sucht, kommen fast nur .at - Seiten. Vielleicht liegt da das Problem auch irgendwo anders.
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

Cooles Chart zur Leipziger Strombörse. Wat fürn Chaos seit Mitte Dez.
Man stelle sich den DAX im Vergleich vor :-)))

http://www.bricklebrit.com/stromboerse_leipzig.html
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

hkhk hat geschrieben: 2. Jan 2022 14:26 Mein lokaler Stromanbieter:
Aufgrund der aktuellen Lage an den Energiemärkten können wir für Neukunden zur Zeit ausschließlich den Grundversorgungstarif anbieten.
Im November hatte ich gewechselt und wurde noch angenommen zu brutto 27,06 ct/kWh (100% Erneuerbare Energie) mit 1 Jahr Preisgarantie.

Grundversorgung kostet 32,54ct/kWh bei gleichem Grundpreis (108€/a)
100% Ökostrom kostet hier noch immer 26 Cent pro Monat vom GV.
JohnGalt
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

bcksbx hat geschrieben: 2. Jan 2022 14:29 Wenn ein Folienballon in Dresden für einen Kurzschluß in einem Umspannwerk und einen Stromausfall sorgt, hat das nichts mit den Geisterbeschwörungen über Finsternis durch die Energiewende zu tun. Wie Du das am Ende dann beides nennen möchtest, ist dir dann völlig selbst überlassen.
Für die Mitlesenden: Der Poster becksbx benutzt hier sog. Strohmann-Argumente, in dem er oder sie Fälle konstruiert, die so nicht in der Realität geschehen um seine Thesen zu stützen. Eine Diskussion lohnt eher nicht.
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

Wolkenspiel hat geschrieben: 2. Jan 2022 10:17 Die Preise werden demnächst unser geringstes Problem sein :lol: Ein Hoch auf den Atomkraftausstieg. saufen
Nunja, Atomstrom macht etwa 11% unserer Stromerzeugung aus.
https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/

Weltweit sind es nur rund 5% der Primärenergieversorgung.
https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen- ... versorgung

Die Gestehungskosten sind je nach Art der Erzeugung sehr unterschiedlich und können mangels Lösung für die Endlagerung nicht komplett ermittelt werden, unstrittig ist allerdings, dass Atomstrom mit Abstand der teuerste Strom ist ( realistisch zwischen 0,40 - 1,00 Euro.) Fällt nur nicht so auf, da es, zumindest in Europa, mit Steuergeldern subventioniert wird. Dies ist übrigens das gewaltige Problem der Franzosen, die nun verzweifelt versuchen über die EU die Nachhaltigkeit von Kernenergie zu bestätigen, um die Subventionen zu erhalten. Ansonsten wird Strom in Frankreich noch höher vom Staat subventioniert werden müssen. Der oberste französische Rechnungshof warnt jedes Jahr erneut vor den gewaltigen Risiken und Kosten dieser Strategie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie_in_Frankreich
Ja, alles gut, wir können das alles abschalten und versuchen, das mit Windrädern hinzubekommen, machen wir ja anscheinend auch. Wird natürlich nicht klappen, wie man ja sieht. Aber dann bitte nicht über die Preise jammern! Denn die werden noch mehr steigen.
Nö, der durch die Schließung der Reaktoren weniger produzierte Strom wäre allein durch den von der GroKo massiv gebremsten Ausbau der Windenergie durch elend lange Verfahren etc. weit übertroffen worden. Zudem sind die Gestehungskosten für erneuerbare Energien bereits jetzt deutlich niedriger als bei den herkömmlichen Energien.
strom.JPG
Quelle: https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroef ... rgien.html
Einen Tod muss man sterben. Entweder Strom, Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft oder Lastenfahrräder, Stromregulierung und Blackouts. Wie da die E-Autos reinpassen mit Subventionierung entzieht sich meiner Kenntnis.
Die Gefahr für Blackouts erhöht sich durch Zentralisierung der Stromproduktion, nicht umgekehrt ( auch wenn die Lobby dieses Märchen gerne verbreitet, eine nachvollziehbare Begründung dafür habe ich bislang nicht gehört.) Allerdings ist natürlich die Infrastruktur wichtig und dringend zu überarbeiten, wäre sie aber auch ohne erneuerbare Energien.
Hier noch ein Link von 2018, am Inhalt hat sich nichts geändert.
Das stimmt, der Inhalt ist auch heute noch unvollständig. Die Studie des ISE, welche wohl Grundlage für den Artikel gewesen ist, stellte vor allen Dingen fest, dass Kernkraftwerke während des Exports von Strom zu negativen Preisen zwischen 49% und 96% ihrer Kapazität fuhren. Da Kernkraft schwer und nur sehr träge regelbar ist, wird Kernkraft ebenso "sinnlos" produziert und verschenkt wie Sonnenenergie, wenn man keinen Speicher hat.
Der Hinweis auf den Artikel passt aber auch nicht wirklich zur sonstigen Argumentation, dass wir unbedingt Kernenergie benötigen.
Tatsächlich waren im vergangenen Jahr sogar an mehreren Tagen die Strompreise an der Strombörse negativ, was immer häufiger vorkommt, je mehr erneuerbare Energie erzeugt wird.
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

kreien hat geschrieben: 2. Jan 2022 14:15

Zurück zum Thema: Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat im Jahr 2012 in einer Studie im Rahmen einer Modellrechnung recht genau das vorhergesagt, was nun eintritt, und es ging damals auch durch die Tagespresse: https://www.verivox.de/strom/nachrichte ... 025-86578/.
Verivox hat damals nur einen für verivox vorteilhaften Teil der Studie ( wenn ich es richtig sehe ohne genaue Quellenangabe) zitiert.
Und natürlich hat sich das KIT vier Jahre später nochmal, in Bezug auf die Originalstudie, mit der Thematik beschäftigt. Allerdings sind schon 2016 durch die veränderten Bedingungen ganz andere Szenarien entstanden.
Wen es interessiert:
https://primo.bibliothek.kit.edu/permal ... 1000057638

Es gibt auch noch eine Studie aus dem letzten Jahr, in der sich noch einmal große Änderungen abzeichnen, diese finde ich auf die schnelle gerade nicht.
amaseller
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

JohnGalt hat geschrieben: 2. Jan 2022 15:02
bcksbx hat geschrieben: 2. Jan 2022 14:29 Wenn ein Folienballon in Dresden für einen Kurzschluß in einem Umspannwerk und einen Stromausfall sorgt, hat das nichts mit den Geisterbeschwörungen über Finsternis durch die Energiewende zu tun. Wie Du das am Ende dann beides nennen möchtest, ist dir dann völlig selbst überlassen.
Für die Mitlesenden: Der Poster becksbx benutzt hier sog. Strohmann-Argumente, in dem er oder sie Fälle konstruiert, die so nicht in der Realität geschehen um seine Thesen zu stützen. Eine Diskussion lohnt eher nicht.
Könnte man vielleicht so sehen, allerdings wäre es dann ein leichtes für dich, deine Sichtweise darzustellen.
Ja und deshalb sind die Ausfälle, die es schon immer gegeben hat, auch per Definition kein Blackout.

Für den Nicht-Ignoranten Teilnehmerkreis: Die notorischen Investmentbanker und Atomlobbyisten "Österreichisches Bundesheer" gehen in ihrer Sicherheitspolitischen Vorschau davon aus, dass in den nächsten 5 Jahren die Eintrittswahrscheinlichkeit des dort vorgestellten Blackout-Szenarios bei 100% liegt. Dabei ist dieses Szenario in einer Eintrittswahrscheinlichkeit/Schwere-Matrix im oberen rechten Bereich - dabei hat Österreich sogar deutlich mehr schwarzstartfähige Kraftwerke als in Deutschland.
Ob das "Österreichische Bundesheer" nun als Experte in Sachen Energieinfrastruktur taugt, kann ich nicht beurteilen. Aber ich sehe auch nicht dass es als belegendes Argument taugt, wenn eine Institution, die für "worst case" geschaffen wurde, "worst case" als 100% wahrscheinlich einstuft.....
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Zierfischprofi
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

Ich habe jetzt hier im im Briefkasten einen Brief gefunden von EON. Man begrüßt mich in der Grundversorgung da mein alter Anbieter pleite ist.

Ich habe hier nun den Grundtarifpreis von brutto 28,76 ct pro kwh genannt bekommen.

Auf der Website von EON kann ich jedoch nur noch Tarife buchen von 59,56 Cent. Da lohnt es sich doch erst einmal in der Grundversorgung zu bleiben.
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

Bei uns wird in der Grundversorung zwischen Bestandskunden (32,5c) und "Neukunden" (72c) unterschieden.
Schau noch mal ins Kleingedruckte :-)
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Wolkenspiel
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

Denkt ihr eigentlich wirklich, dass man alle Menschen mit Wind- und Sonnenenergie versorgen kann, ohne dass die Erdatmosphäre dadurch verändert wird? Jede Energie, die man entnimmt, ob es Wind oder Sonne ist, muss bezahlt werden. Das gilt natürlich auch für Atomkraft, allerdings kann hier weiter in Richtung schnelle Brüter geforscht werden, so dass man irgendwann den Müll wieder verbrennen kann.
Aber wenn ich die ganze Welt mit Windrädern zu pflastere, um diese enorme Überbevölkerung zu versorgen, dann verändert das natürlich die Atmosphäre. Und das hat natürlich ebenso u.U. katastrophale Auswirkungen. Nicht heute und nicht morgen, aber was in 1000 Jahren ist, ist uns ja egal.
Man kann diese Menschenmassen weder ausreichend mit Nahrung noch mit Energie versorgen. Es geht nicht.
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

amaseller hat geschrieben: 2. Jan 2022 15:10 Die Gefahr für Blackouts erhöht sich durch Zentralisierung der Stromproduktion, nicht umgekehrt ( auch wenn die Lobby dieses Märchen gerne verbreitet, eine nachvollziehbare Begründung dafür habe ich bislang nicht gehört.)
Klumpenrisiko durch zu wenig Marktteilnehmer? Ist nicht ganz von der Hand zu weisen, aber so pauschal in Deutschland nicht haltbar, aber mal was Anderes: Ich habe Elektrotechnik in der Fachrichtung Elektrische Energietechnik studiert und bin u. a. im Kraftwerksbereich tätig. Mein Leben lang beobachte ich, dass bei energiewirtschaftlichen Tagesfragen die herrschende Lehrmeinung entweder hochgejazzt oder von Laien als Lobby-Märchen abqualifiziert wird. Das liegt so in der Natur der Sache – wir Energietechniker waren schon immer die Schmuddelkinder der Elektrotechnik und deswegen sollte man sich eigentlich überhaupt nicht mehr öffentlich zum Thema äußern.

Wir beobachten einfach mal schweigend die Entwicklung und lassen den Thread in zwei bis drei Jahren nochmals Revue passieren – sind durchaus spannende Zeiten.
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Zierfischprofi
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

Wolkenspiel hat geschrieben: 2. Jan 2022 16:18 Denkt ihr eigentlich wirklich, dass man alle Menschen mit Wind- und Sonnenenergie versorgen kann, ohne dass die Erdatmosphäre dadurch verändert wird? Jede Energie, die man entnimmt, ob es Wind oder Sonne ist, muss bezahlt werden. Das gilt natürlich auch für Atomkraft, allerdings kann hier weiter in Richtung schnelle Brüter geforscht werden, so dass man irgendwann den Müll wieder verbrennen kann.
Aber wenn ich die ganze Welt mit Windrädern zu pflastere, um diese enorme Überbevölkerung zu versorgen, dann verändert das natürlich die Atmosphäre. Und das hat natürlich ebenso u.U. katastrophale Auswirkungen. Nicht heute und nicht morgen, aber was in 1000 Jahren ist, ist uns ja egal.
Man kann diese Menschenmassen weder ausreichend mit Nahrung noch mit Energie versorgen. Es geht nicht.
Ich denke tatsächlich auch, dass nur eine weltweite Geburtenkontrolle etwa unter Aufsicht der UN diesen Planeten retten kann. Zusätzlich zu Bildung, Gesundheitswesen und Altersversorgung für alle Menschen bei gleichzeitiger Entwaffnung aller. Dinge wie Religion, Ethnie, Nationalismus usw. dürfen dabei keine Rolle mehr spielen. Nur eine Art "Weltregierung" wird die Katastrophe verhindern können.
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

JohnGalt hat geschrieben: 2. Jan 2022 15:02 Für die Mitlesenden: Der Poster becksbx benutzt hier sog. Strohmann-Argumente, in dem er oder sie Fälle konstruiert, die so nicht in der Realität geschehen um seine Thesen zu stützen. Eine Diskussion lohnt eher nicht.
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/ ... e-100.html

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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

Zierfischprofi hat geschrieben: 2. Jan 2022 16:24 ...Nur eine Art "Weltregierung" wird die Katastrophe verhindern können.
Sag das nicht so laut, sonst kriegen einige Teilnehmer bei Telegram einen Herzklabaster ;)
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

kreien hat geschrieben: 2. Jan 2022 16:20
amaseller hat geschrieben: 2. Jan 2022 15:10 Die Gefahr für Blackouts erhöht sich durch Zentralisierung der Stromproduktion, nicht umgekehrt ( auch wenn die Lobby dieses Märchen gerne verbreitet, eine nachvollziehbare Begründung dafür habe ich bislang nicht gehört.)
Klumpenrisiko durch zu wenig Marktteilnehmer? Ist nicht ganz von der Hand zu weisen, aber so pauschal in Deutschland nicht haltbar, aber mal was Anderes: Ich habe Elektrotechnik in der Fachrichtung Elektrische Energietechnik studiert und bin u. a. im Kraftwerksbereich tätig. Mein Leben lang beobachte ich, dass bei energiewirtschaftlichen Tagesfragen die herrschende Lehrmeinung entweder hochgejazzt oder von Laien als Lobby-Märchen abqualifiziert wird. Das liegt so in der Natur der Sache – wir Energietechniker waren schon immer die Schmuddelkinder der Elektrotechnik und deswegen sollte man sich eigentlich überhaupt nicht mehr öffentlich zum Thema äußern.

Wir beobachten einfach mal schweigend die Entwicklung und lassen den Thread in zwei bis drei Jahren nochmals Revue passieren – sind durchaus spannende Zeiten.
Hier dürfte das Problem daran liegen, dass die Meinungen der studierten Experten durchaus unterschiedlich ausfallen. Mein Schwager, der bis vor drei Jahren noch einen Lehrstuhl besaß, sieht die Wahrschinlichkeit eher gering, aber sehr vom weiteren intelligenten Netzausbau abhängig.
Die tatsächlichen Ausfälle sind bei uns bislang ziemlich gering...
stromu.JPG

Da haben die Franzosen schon eher Probleme.

Aber natürlich gebe ich dir Recht, die Meinungen sind da gespalten, auch unter Experten.
https://www.vde.com/topics-de/energy/ak ... o-blackout
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Re: Strom - bis zu Verdreifachung des Arbeitspreises !?!

Wolkenspiel hat geschrieben: 2. Jan 2022 16:18 Denkt ihr eigentlich wirklich, dass man alle Menschen mit Wind- und Sonnenenergie versorgen kann, ohne dass die Erdatmosphäre dadurch verändert wird? Jede Energie, die man entnimmt, ob es Wind oder Sonne ist, muss bezahlt werden. Das gilt natürlich auch für Atomkraft, allerdings kann hier weiter in Richtung schnelle Brüter geforscht werden, so dass man irgendwann den Müll wieder verbrennen kann.
Aber wenn ich die ganze Welt mit Windrädern zu pflastere, um diese enorme Überbevölkerung zu versorgen, dann verändert das natürlich die Atmosphäre. Und das hat natürlich ebenso u.U. katastrophale Auswirkungen. Nicht heute und nicht morgen, aber was in 1000 Jahren ist, ist uns ja egal.
Man kann diese Menschenmassen weder ausreichend mit Nahrung noch mit Energie versorgen. Es geht nicht.
Die Auswirkungen der Weltbevölkerung ist sicher ein Thema, für das es zunächst, unter Berücksichtigung der Menschenrechte und demokratischer Grundwerte, keine Lösung gibt.
Die Auswirkungen der Erzeugung erneuerbarer Energien auf die Erdatmosphäre ist nicht zu bestreiten, aber im Vergleich zu fossilen Brennstoffen vernachlässigbar. Ob da die Hoffnung ( und mehr ist es nicht, eigentlich nicht einmal das) auf Lösung des Atommüllproblems eine Lösung ist?
Die Energie wird nicht von den armen 7 Milliarden Menschen auf dem Planeten verschleudert, sondern vom Rest.
Dieser Rest zeigt dabei gerne auf die 7 Milliarden.......

Und ja, es ist uns egal, was in 1000 Jahren ist, weil es beim derzeitigen Stand keine 1000 Jahre mehr dauert, bis das System Erde kollabiert.
Fängt übrigens mit der Erhöhung des Meeresspiegels an, der schon in wenigen Jahren sehr bedrohlich für die meisten Kernkraftwerke weltweit wird, da diese wegen des Kühlwassers vornehmlich in Küstennähe gebaut wurden und werden.
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