Dann habe ich ihn ausgestellt und erfahren, dass der Artikel tatsächlich kaum mehr als die Informationen in den Zitaten enthält.
Das zweite Zitat ist eine Schätzung, die Aussage macht bereits deutlich, dass nicht nur die Quantität der Aussage unsicher ist, sondern auch die Qualität: Das "sehr wahrscheinlich" bezieht sich nicht auf den Anteil, sondern auf "nicht mehr ansteckend".
Der im Artikel zitierte Herr Stang weiß also nicht, ob sie ansteckend waren, sondern stellt eine These dazu auf und stellt fest, dass ihm zu dieser These ein Gegenbeweis fehlt:
Das ist - auch im Juni 2021 - noch weit entfernt von "Wissen".„Ein positiver PCR-Test allein ist nach unserer Studie kein hinreichender Beweis dafür, dass Getestete das Coronavirus auf Mitmenschen auch übertragen können“
Das erste Zitat ist dann eine normative Forderung, die darauf beruht, dass der Gegenbeweis fehlt. Die Argumentation finde ich sehr dünn.
Auch praktisch gesehen halte ich nichts davon, die Grundlage für die Pandemiebekämpfungsmaßnahmen zu ändern.
Das vorgeschlagene alternative Kriterium ist wahrscheinlich nur eine lineare Transformation der Anzahl der positiven PCR-Tests - und dürfte daher zwar intransparenter und für die meisten schwerer nachvollziehbar sein, aber zu den gleichen Maßnahmen führen.