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Wir möchten in unserem Haus Fenster erneuern lassen und haben dazu Angebote eingeholt.
Ein Anbieter möchte gerne 50% Anzahlung bei Auftragserteilung/-bestätigung.
Da das doch einige 1000 EUR sind möchte ich mich einigermaßen absichern, sprich Informationen zu der Firma einholen (seit wann gibt es die Firma, bestehen evtl. Zahlungsschwierigkeiten etc). Meine Eltern sind vor vielen Jahren auch auf einer (eigentlich große) Fensterfirma reingefallen, die plötzlich nach Anzahlung Insolvenz angemeldet hatte.

Ich habe schon öfter diese (öffentlich einsehbaren) Unternehmensmeldungen gesehen, weiß aber nicht mehr, wie diese Auskunftseite heißt.

Kann mir jemand bitte auf die Sprünge helfen?

Northdata?

GmbHs usw., deren Bekanntmachungen/Gründung: https://www.handelsregister.de

weder bei northdata noch bei handelsregister finde ich was...

Das sind aber auch nicht die Seiten, die ich meine... verdammtes Alzheimer....

Diese Fensterbauer sind ja wahrscheinlich eher Handwerksbetriebe? Jedenfalls finde ich zu keinen der Fensterbauer aus der Umgebung Firmendaten.
Auch auf https://firmen-in-bayern.de nichts...

Was suchst du denn, das nicht dem Datenschutz unterliegt?

Bei Northdata steht schon ne Menge.
Für den Rest mach doch ne Boniabfrage für 2€.

Den Anbieter würde ich nach der letzten Bilanz fragen, sowie nach einer Bescheinigung vom FA, dass er keine Steuerschulden hat.

Die Bilanz findet man ja öffentlich.

Du kannst dir z. B. bei der Schufa eine Unternehmensauskunft einholen, vgl. https://www.meineschufa.de/de/produkt/s ... nsauskunft. Was vorab immer eine gute Sache und kostenlos ist: www.insolvenzbekanntmachungen.de und www.unternehmensregister.de

Bei dem Portal Insolvenzbekanntmachungen muss man darauf achten, dass man möglichst detailliert sucht, weil die "globale Suche" in Wirklichkeit wenig findet. Im Unternehmensregister findest du die Jahresabschlüsse und GF-Wechsel.

Tatsächlich schützen alle genannten Portale nicht richtig vor finanziellen Risiken bei Handwerksfirmen. Wenn der Firmenchef an Corona oder bei einem Arbeitsunfall stirbt, ist der Laden Geschichte, und die Vorauszahlung kann zur Tabelle angemeldet werden – bei KMU gibt es selten funktionierende Nachfolgeregelungen.

Also zumindest üner insolvenzbekanntmachungen gibt es nichts zu dieser Firma. Danke für den Link.

Im Handwerk sind Auftragserfüllungsbürgschaften das etablierte Mittel, um den Kunden abzusichern. Allerdings eher bei großen Summen. Kostet im niedrigen zweistelligen Bereich.

Alternative: du zeigst ihm deinen nicht ausgelasteten Grundbuchauszug. Dann ist er auf der sicheren Seite und kann auf die Anzahlung verzichten.

Ach hat geschrieben: ↑20. Nov 2021 11:27 Im Handwerk sind Auftragserfüllungsbürgschaften das etablierte Mittel, um den Kunden abzusichern. Allerdings eher bei großen Summen. Kostet im niedrigen zweistelligen Bereich.

Alternative: du zeigst ihm deinen nicht ausgelasteten Grundbuchauszug. Dann ist er auf der sicheren Seite und kann auf die Anzahlung verzichten.

Es geht vermutlich weniger um "der Kunde hat das Geld nicht zum zahlen" sondern "der Kunde stellt sich nach dem Kauf wegen eines kleinen - evtl eingebildeten oder erfundenen - Fehlers so an und zahlt statt 80% und den Rest klären einfach 0%"

So sind schon etliche Handwerksbetriebe pleite gegangen, weil nach Auftragserfüllung erstmal teils Jahre gestritten wurde und bis dahin halt gar kein Geld rein kam. Mit der Anzahlung hat er evtl wenigstens schon einmal das Material bezahlt.

Hier in der Region stellen sich solche Fragen nicht. Die Handwerksfirmen sind quer durch alle Gewerke seit Jahren so ausgelastet, dass die eher Aufträge ablehnen oder den Hinweis geben, man möge bitte in 6 bis 12 Monaten nochmals anfragen. Fragen zu Sicherheiten oder Zahlungsmodalitäten kommen dann einer Auftragsabsage und dauerhaften Beendigung der Geschäftsbeziehung gleich.

Dass der Betrieb bei einer Auftragssumme im fast 5stelligen Bereioch sich natürlich auch absichern will, ist verständlich.
Aber auch als Kunde möchte ich mich absichern. Wie eingangs erwähnt: Meine Eltern sind bereits (vor vielen Jahren) bei einem sehr großen Fensterbauer reingefallen und haben aus der Insolvenzmasse damals NICHTS zurück bekommen.

hkhk hat geschrieben: ↑20. Nov 2021 11:15 Also zumindest üner insolvenzbekanntmachungen gibt es nichts zu dieser Firma. Danke für den Link.

Die Insolvenzpflicht ist doch aktuell noch ausgesetzt, oder?

Nein. Die Insolvenzantragspflicht ist seit Mai zurück...

Ich hab in einem ähnlichen Fall eine Abfrage über Creditreform Firmenwissen gemacht, hat ca. 20 Euro gekostet und war ein Volltreffer, die abgefragte Firma war insolvent.

ein nettes Forenmitglied hat mir mittlerweile einen Creditreform Auszug der Firma zukommen lassen.
Ich bin nicht beunruhigt, der Firma den Auftrag zu geben. Die Vorauszahlungshöhe werde ich aber versuchen nach unten zu korrigieren.