Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

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Schützer
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Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

Internetriesen sollen mehr zahlen


Digitalkonzerne zahlen weltweit deutlich weniger Steuern als klassische Betriebe. Nun wollen die Wirtschaftsmächte die Steuerschlupflöcher für Amazon, Facebook & Co. schließen. Wann und wie genau, ist noch unklar.

Weltweit tätige Großkonzerne müssen mit höheren Steuern rechnen. Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen das internationale Steuersystems neu regeln und Schlupflöcher schließen. Das vereinbarten sie beim Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs im japanischen Fukuoka. Die Details sind noch offen. Bis 2020 soll eine Gesamtlösung ausgearbeitet werden.

Steuerschlupflöcher schließen
Olaf Scholz | Bildquelle: CLEMENS BILAN/EPA-EFE/REX/ShuttegalerieSteuervermeidung werde schwerer, sagte Bundesfinanzminster Scholz.
Die Maßnahmen zielen vor allem auf die großen Internetkonzerne. Facebook, Google, Amazon und Apple zahlen deutlich weniger Steuern als beispielsweise klassische Industrieunternehmen. Sie verlegen Gewinne in Niedrigsteuergebiete und schmälern so ihre Steuerlast massiv. Bundesfinanzminister Olaf Scholz sagte, die Digitalisierung fördere Steuerdumping. "Deshalb ist es jetzt richtig, das zu ändern." Weltweit agierende Konzerne, die Wege zur Steuervermeidung gefunden hätten, haben es laut Scholz künftig schwerer.

Konkret geht es um eine weltweite Mindeststeuer. Außerdem soll neu geregelt werden, wer Steuern erheben darf. Künftig soll es weniger um den Ort des jeweiligen Firmensitzes gehen, sondern darum, wo die Kunden beziehungsweise Nutzer von Dienstleistungen sitzen. Für Niedrigsteuerländer wie Irland dürfte es damit schwieriger werden, Unternehmen anzulocken. Die Konzerne haben immer wieder betont, sich an geltende Regeln zu halten.

Abschlussbericht bis 2020
"Gegen extreme Formen der Steuervermeidung soll vorgegangen werden", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters aus dem Abschlussdokuments des G20-Treffens. "Wir werden unsere Anstrengungen verdoppeln." Bis 2020 sollen demnach alle Fragen "im Konsens geklärt" sein, dann soll ein Abschlussbericht vorgelegt werden.

EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici lobt ein "hohes Maß an Bereitschaft zusammenzuarbeiten". Noch vor einer Weile "hätten nur wenige sich das so vorstellen können".

Im vergangenen Jahr hatten die EU-Staaten versucht, eine europaweite Digitalsteuer einzuführen. Das war auch am Widerstand Irlands - dort haben unter anderem Google und Facebook ihre Europa-Zentralen - gescheitert. Scholz kündigte an, die Steuern zum zentralen Thema der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 zu machen.

Quelle:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/g2 ... n-101.html


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bcksbx
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Re: Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

Also das glaube ich bei Mindeststeuerbremser Scholz erst, wenn es soweit ist. Der hat nämlich bislang da gar keinen Bock darauf.
Zudem: wenns kommt, ist natürlich klar, dass die Konzerne die Mehrkosten auf die Nutzer/Kunden umlegen. Das machen wir ja nicht anders.
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fonprofi
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Re: Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

Es ist klar, das Ama, Ebay etc die Gebühren erhöhen. Damit werden sie aber noch teurer als der Markt und ich könnte mir dann vorstellen das es durch Abwanderung der Kunden Umsatzverluste geben würde.
neimles
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Re: Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

die frage ist ja, weil diese forderung auch immer wieder im österreichischen wahlkampf kommt:

sollen gewinnsteuern wirklich in das zielland verlegt werden?

hab ich als österreicher bock drauf, meine gewinne dann zu 80% in deutschland zu versteuern? hat einer von euch, der weltweit liefert, bock drauf die gewinne auf zb 50 staaten aufzuteilen und dort alles abzurechnen? haben deutsche große konzerne bock drauf, gewinne in china und den usa zu versteuern und nicht in deutschland?

klar, es gehört etwas getan, aber ein generelles „steuern da, wo der kunde sitzt“ ist bei nationen die einen exportüberschuss haben ein schuss in den ofen!

die ust wird ja schon großteils im zielland abgeführt und es ist klar, das zb google und facebook da kaum steuern zahlen, da der kundenkreis ja unternehmer sind, die werbung buchen.

bei starbucks sieht das ja schon besser aus: da kommt ja jede menge umsatzsteuer und lohnabgaben dort an, wo die filiale ist. also die zahlen ja schon einen großteil ihrer steuer dort wo verkauft wird. will ein staat jetzt noch die gewinnsteuern, muss er die firmen ja fast dazu zwingen, niederlassungen da zu gründen (so wie in china die joint ventures).

ich denke nicht, das sich dieses thema so einfach lösen lässt....
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fonprofi
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Re: Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

Ich glaube es wird anders sein. Aktuell ist es doch so, das eine Firma in Deuschland Steuer zahlt. Das tut wohl Amazon auch.
Aber Gleichzeitig muss Amazon Lizenzabgaben in LU bezahlen um den Naman Amazon in DE nutzen zu dürfen. Und ratet mal wie hoch die Lizenzabgaben sind? Fast so hoch wie der Gewinn. Also anstatt 50% Steuer auf den Gewinn zu zahlen, Bekommen die eine Rechnung aus Lu über 49% des deutschen Gewinnes, und somit ist der deusche Gewinn 1% und darauf wird dann 50% Steuern gezahlt.

Der Lizenzgewinn in LU muss dort nur mit 6%? versteuert werden, eine Art Steuer auf digitale Lieferungen oder so.
LU verdient praktisch an dem deutschen Verkauf.

Im LU-Grenzgebiet gibt es viele Händler die das so machen. Sogar Handwerker machen in Wasserbillig eine Firma auf, in Tier eine Niederlassung, bezahlen Namenslizenzgebühr nach LU und bezahlen noch nicht mal KFZ-Steuer weil die mit gelben Nummernschilder rumfahren und Trierer Aufschrift.

Im Prinzip kann das Fossi auch machen. Öffnet in LU eine Eifel-Ballongs.LU - bezahlt für die Namensnutzung der Eifel-Ballongs.de an Eifel-ballongs.lu Lizenzgebühren und fertig. Kann sogar seinen Trabbi hier rumfahren.

Aber vlt wirds ja besser mit der neuen Digigtalsteuer, wo das alles dann geregelt wird, das die Steuer in dem Land in dem sie Erzeugt wurd, bleibt, bzw, die Lizenzsteuer abgeschafft wird...

http://www.gruenderportal-luxemburg.com ... p-box.html
neimles
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Re: Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

ja, ich weiß das das so läuft. aber wie gesagt: wenn das abgeschafft wird, zahlst auch du deine gewinnsteuern dort, wo deine kunden sitzen....
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fonprofi
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Re: Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

Ich glaube nicht das die Gewinnsteuern da bezahlt werden wo sie erzeugt werden. Dann würden kleine Länder das Nachsehen haben, wenn zb alle Holländer die Steuern nach DE bezahlen.

Ich glaube eher das die Steuerverschiebung abgeschafft wird.
neimles
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Re: Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

lässt sich ja aber trotzdem verschieben. ama könnte ja zb auch mit der luxemburgischen gmbh alles ganz normal in deutschland abwickeln. dann gibts zwar das lizenzmodell nicht mehr, aber ändern tut sich nix....

mir ist jetzt noch kein vorschlag untergekommen in den vielen beiträgen die es dazu zurzeit gibt, wo exportorientierte länder (und da sind ja DE und AT paradebeispiele) nicht verlieren würden.
neroBRN
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Re: Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

fonprofi hat geschrieben: 9. Jun 2019 15:55 Im LU-Grenzgebiet gibt es viele Händler die das so machen. Sogar Handwerker machen in Wasserbillig eine Firma auf, in Tier eine Niederlassung, bezahlen Namenslizenzgebühr nach LU und bezahlen noch nicht mal KFZ-Steuer weil die mit gelben Nummernschilder rumfahren und Trierer Aufschrift.
Hallo,
wie umgehen denn "normale" Händler und Handwerker die seit 2018 geltende Lizenzschranke?
Für die großen wurden Schlupflöcher gelassen, die Ihre Lizenzen über Dritte, Verbindlichkeiten usw. bezahlen.
Aber kleine Firmen können doch eine Lizenzbox in LU nun nicht mehr nutzen oder?
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fonprofi
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Re: Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

Mag sein das es sich geändert hat. Evtl ist meine Info veraltet, aber trotzdem fahren im Grenzgebiet immer noch Handwerker mit gelben Kennzeichen und deutscher Telefonnummer rum.
neroBRN
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Re: Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

Der Gewinn müsste sich bei den Handwerkern seit 2018 um die kosten der Lizenzgebühren erhöhen.
Der Witz ist halt, es wurde mit etwa 650 Fällen und 30 Mio. Mehreinnahmen an Steuern gerechnet. Es sollte also bewusst nur die Steuervermeidung von kleinen Firmen unterbunden werden.
bcksbx
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Re: Internetriesen sollen mehr Steuern zahlen und wir dadurch mehr Gebühren..

46000 Euro im Schnitt. Das ist nicht klein.
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