Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

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Schützer
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Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

Hallo,
da ich nie Wirdschaft Studiert habe und habe keine Steuerberater und das Buchhaltung mache alles selber,
mich interessiert ob eine Formel, Richtwert gibt oder bestimmte Verhältnis in % von Umsatz zu Gewinn wo man sagen kann: "ich bewege mein Unternehmen in die richtige Richtung." ?

Mir ist klar das pauschal lässt sich diese Frage nicht Antworten, da desto größer ein Unternehmen ist desto kleiner ist die Verhältnis in %..
Grenzen wir es mal ein:

- Onlinehandeln mit allein Kämpfer oder 1 Mini-Jobber

- Jahres Umsatz 700.000 €

- Durschmittliche Warenkörber sagen wir 50€

Welches Jahres-Gewinn oder Verhältnis in % Umsatz-Gewinn (vor Einkommensteuer) ist für diesen Unternehmen schlecht, normal, gut oder perfekt ist?

Vorrausgesetzt dass, man sich den ganzen Jahr nicht erweitert, sondern kauf nur das ein was man in diesen Jahr verkauft hat. (Sonst wirf es unmöglich schätzen/auszurechnen)

Mein Ansicht zu Gewinn wäre:

Schlecht: 35.000 (5%)

Normal: 52.500 (7,5%)

Gut: 87.500 (12,5%)

Perfekt: 119.000 (17%)

Wie gesagt es ist nur mein "Bauchgefühl" / Schätzung und hat nichts mit mein Unternehmen zu tun. Würde gerne wissen wie sieht eure Bauchgefühl zu dieser Kalkulation aus? Oder ob es eine Art Formel oder Richtwert gibt?

Ihr könnt gerne Ihre Werte zu schlecht, normal, gut oder Perfekt angeben. :daumenhoch:

LG Schützer


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fossi
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

Wenn man 10€ umsetzt und 1,70 Gewinn sind, wovon 20 Mitarbeiter bezahlt werden sollen, ist das ziemlich mies.

Im Restaurant sagt man "Alles über Einkauf * 3 ist gut". Pauschal kann man das im Handel aber nicht festmachen, zumal jede Branche mit anderen Gewinnspannen rechnet. Wo bei Elektronik 5% oft schon viel ist, fangen Verkäufer aus anderen Bereichen nichtmal unter 50% an. Entsprechend unterschiedlich ist nachher das Verhältnis Umsatz<>Gewinn.
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roman
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

@Schützer
Hört sich auf den ersten Blick nicht ganz blöd an.
Wobei sich 700.000 Umsatzeuro mit 50 Euro-Warenkörben mit bloß 1 Mini-Jobber (zusätzlich zum hart arbeitenden Inhaber) heftig anhören.
Ich würde da bei mir etwa 1 bis 1,5 Vollzeitäquivalente ansetzen.

Zwischenfrage: Du gehst ja von Einzelunternehmen aus.
Im Gewinn wäre hier dann sozusagen auch der "Unternehmerlohn" noch enthalten.
Bei einer "richtigen" Firma wäre der Gewinn ja tatsächlich der Gewinn, und der Unternehmerlohn ja schon zuvor, sozusagen gemeinsam mit den übrigen Lohnempfängern, schon weggerechnet. Das nur, damit wir vom selben sprechen.

Was mir noch einfällt: Man ist ja generell versucht das zu versteuernde Einkommen u.a. auch durch Kosten die in der Realität eigentlich der privaten Lebensführung zuzurechnen wären, zu verringern (Auto, insbesondere wenn teuer, oder auch in Richtung Immo etc.).
Hier wird es halt schnell schwer vergleichbar: Denn A hat einen hohen Gewinn aber keine/wenig solche Kosten, B haben einen niedrigen Gewinn, hat sich diesen aber auf diese Weise niedrigrechnen können. Eigentlich wäre hier B der Gewinner.
Ich habe mir im vorigen Jahr z.B. "ein paar" Staatsanleihen gekauft weil ich damit erheblich die Steuerlast drücken konnte. Dadurch hat sich mein Einkommen vor ESt zwar verringert, aber in der Realität wandert dieser Mindergewinn steuerfrei in mein privates Geldbörserl.

Auch andere Faktoren können das Bild sehr verzerren (ich muß z.B. knapp 20T im Jahr für meine gesetzliche Pflicht-Kranken- und Pensionsversicherung zahlen ... diese sind Betriebsausgaben ... ich weiß nicht so genau wie das in DE läuft ... aber vermutlich gibt es da große Bandbreiten?)

Hier müsste man bei den Deckungsbeiträgen schon "früher" ansetzen um besser vergleichbar zu sein. Geht bei Einzelunternehmer freilich nicht, denn wer erstellt hier schon alle möglichen DB-Werte.
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Schützer
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

roman hat geschrieben: 16. Jan 2019 00:11 Zwischenfrage: Du gehst ja von Einzelunternehmen aus.
Im Gewinn wäre hier dann sozusagen auch der "Unternehmerlohn" noch enthalten.
Bei einer "richtigen" Firma wäre der Gewinn ja tatsächlich der Gewinn, und der Unternehmerlohn ja schon zuvor, sozusagen gemeinsam mit den übrigen Lohnempfängern, schon weggerechnet. Das nur, damit wir vom selben sprechen.

Was mir noch einfällt: Man ist ja generell versucht das zu versteuernde Einkommen u.a. auch durch Kosten die in der Realität eigentlich der privaten Lebensführung zuzurechnen wären, zu verringern (Auto, insbesondere wenn teuer, oder auch in Richtung Immo etc.).
Einzelunternehmen = In Gewinn ist auch der Unternehmerlohn.

Wie gesagt möchte es so einfach wie möglich halten bevor es komplezier wird, daher hab ich die Werte genommen über tatsächlichen Gewinn VOR Einkommsteuer VOR Privatkosten / Vorteile (Immo, Fahrzeug, etc was den zu versteuernde Einkommen nach unten drück) aber natürlich NACH Gehalt Zahlungen an Mitarbeiter (falls vorhanden).
THC
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

Wenn bei uns ein Artikel unter 15% DB abwirft (also z.B. 14,8%), wird es aus dem Sortiment entnommen. Ich denke ein gesundes Unternehmen muss mind. 15% haben. Sonst muss man das Geld woanders gehen verdienen (z.B. Aktien)
roman
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

THC hat geschrieben: 16. Jan 2019 01:14Wenn bei uns ein Artikel unter 15% DB abwirft (also z.B. 14,8%), wird es aus dem Sortiment entnommen. Ich denke ein gesundes Unternehmen muss mind. 15% haben. Sonst muss man das Geld woanders gehen verdienen (z.B. Aktien)
Jemand der ein Unternehmen hat, in der Größenordnung wie vom TE in den Raum gestellt (700.000 Euro Umsatz), hat ziemlich sicher nicht annähernd soviel Kapital dass er am Geldmarkt seinen Lebensunterhalt verdienen könnte.
Um jährlich halbwegs sicher 35.000 bis 119.000 Euro Rendite mit z.B. Aktien zu machen braucht man ziemlich viel (eigenes!) Kapital.

Die 700.000 Euro Umsatz könnte man im Onlinehandel dagegen mit sehr geringem Kapitaleinsatz erzielen.

Solche Unternehmen mit einem DB >15% können exzellent leben, da ja bei kaum mehr Kosten wegkommen (Personalkosten oder Marktplatzkosten sind schon abgezogen, wenn es dann vielleicht sogar keine Mietkosten gibt, gehen die 15% fast direkt in den Betriebsgewinn durch)
ReginaSF
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

DB ist kein Gewinn. Bitte aufpassen beim Zahlenvergleich.
welpe
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

Kann man so nicht sagen.

Kleinpreisehändler haben bei 700k locker 200k Gewinn.

Die Hochpreishändler haben bei 700k nur 50k Gewinn.

Der Kleinpreisehändler hat dafür mehr Bestellungen zu verwalten.

Die Hochpreishändler können aber in der gleichen Zeit mehr Umsatz generieren. So kommen Sie auch auf die 200k.

Bei deinem Fall:
- Onlinehandeln mit allein Kämpfer oder 1 Mini-Jobber

- Jahres Umsatz 700.000 €

- Durschmittliche Warenkörber sagen wir 50€

wären bei 40h-Woche 15% Schlecht, 20% Gut und 25% perfekt.

Braucht er nur 30h wären aber 10% schlecht, 15% Gut und 20% perfekt.

Von dem her ist es schwer zu sagen ob Umsatz/Gewinn gut ist ohne die Zeit zu beachten.
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daytrader
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

Hmm warum so kompliziert und Verhältnis in %? Gerade als 1-Mann/Frau Unternehmen ist es doch einfach. Mich interessiert das alles nicht. Wenn du als One Man Show 12h täglich zu tun hast und hast am Jahresende einen Schnitt von monatlich 1.500 € brutto gehabt hast, dann ist das schlecht und ich würde lieber im Burger Laden anfangen, da das mehr bringt bei weniger Arbeitsaufwand.

Wenn du bei einer 40h Woche monatlich 5-stellig verdienst, würde ich das in die Kategorie sehr gut einordnen. Der Umsatz dabei ist doch völlig egal.
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lallekalle
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

@Schützer:

Das hängt alles vom Produktsortiment und vom Aufwand ab. Aktuell habe ich einen Gewinn nach Abzug aller Kosten jedoch vor Steuern von ca. 40%. Letztes Jahr richtig gutes Geld verdient. Jedoch auch im Schnitt sicherlich 80 Stunden / Woche (incl. Wochenenden) gearbeitet und die Familie vernachlässigt. Das ist leider die andere Seite der Medaille.
ReginaSF
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

Wenn Du damit zufrieden bist, gut leben und vorsorgen kannst, dann passt das doch. Wenn dann noch Spaß dazu kommt - that's it. Weder das Streben nach immer mehr noch der Vergleich mit anderen macht glücklich.

Das war jetzt aber kein Betrag zur Sache, sondern eher ein philosophischer Einwurf :kaffeesmily
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koshop
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

Erfolgreich sein bedeutet seine Ziele zu erreichen. D.h. dein Unternehmen ist dann erfolgreich wenn du die Ziele erreicht hast, die du dir gesetzt hast.

Das kann ja ganz unterschiedlich sein. Das kann bedeuten das du deinen Gewinn maximieren willst. Oder deine Arbeitszeit minimieren. Oder möglichst eine ausgeglichene Balance hinbekommen möchtest. Oder vielleicht willst du ja gar keinen Gewinn machen sondern erstmal nur Marktanteile erreichen usw.

Die Frage ist ja auch was du als Gewinn definierst? Das was du für dich selbst entnimmst? Oder das was nach Abzug eins kalkulatorischen Unternehmerlohns übrig bleibt? Und welche Größe nimmst du da überhaupt? Den Gewinn den du fürs Finanzamt errechnest? Oder lieber den Zahlungsmittelüberschuss - d.h.das was dir tatsächlich an Geld übrigbleibt und das du ausgeben kannst.

Also - Vergleiche bringen dir gar nix. Setzt dir deine Ziele selbst.
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Technokrat
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

daytrader hat geschrieben: 16. Jan 2019 08:15Mich interessiert das alles nicht. Wenn du als One Man Show 12h täglich zu tun hast und hast am Jahresende einen Schnitt von monatlich 1.500 € brutto gehabt hast, dann ist das schlecht und ich würde lieber im Burger Laden anfangen, da das mehr bringt bei weniger Arbeitsaufwand.
Das sehe ich ähnlich wie Du. Wenn der Job jetzt potentiell weniger bringt, als der Job davor, kann ich auch wieder in´s Büro zurück.
Jungen Leuten, die vor einer Berufswahl stehen, würde ich immer eine abgeschlossene Ausbildung empfehlen, bevor man online "durchstartet" - und auch immer an einen glimpflichen Exit denken.

Was das Verhältnis Umsatz zu Gewinn angeht, hängt ja von vielen Faktoren und Zielen ab. Langfristig will ich weg von der One-Man-Show, nehme ich weniger Gewinn, kann mehr investiert werden. Will ich gemütlich leben, kann ich mehr rausnehmen. Will ich aus einem Job raus und brauche ein neues Standbein, brauche ich im Aufbau überhaupt keinen Gewinn, weil der Job genug abwirft.

Da mag sich jetzt (zu Recht) der ein oder andere Schuljunge darüber mokieren, ich komm ja auch nur aus der Praxis - isso ;)
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Schützer
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

koshop hat geschrieben: 16. Jan 2019 09:56
Die Frage ist ja auch was du als Gewinn definierst? Das was du für dich selbst entnimmst? Oder das was nach Abzug eins kalkulatorischen Unternehmerlohns übrig bleibt? Und welche Größe nimmst du da überhaupt? Den Gewinn den du fürs Finanzamt errechnest? Oder lieber den Zahlungsmittelüberschuss - d.h.das was dir tatsächlich an Geld übrigbleibt und das du ausgeben kannst.

Also - Vergleiche bringen dir gar nix. Setzt dir deine Ziele selbst.
Technokrat hat geschrieben: 16. Jan 2019 10:46

Was das Verhältnis Umsatz zu Gewinn angeht, hängt ja von vielen Faktoren und Zielen ab. Langfristig will ich weg von der One-Man-Show, nehme ich weniger Gewinn, kann mehr investiert werden. Will ich gemütlich leben, kann ich mehr rausnehmen. Will ich aus einem Job raus und brauche ein neues Standbein, brauche ich im Aufbau überhaupt keinen Gewinn, weil der Job genug abwirft.
Hab doch geschrieben:
Vorrausgesetzt dass, man sich den ganzen Jahr nicht erweitert, sondern kauf nur das ein was man in diesen Jahr verkauft hat. (Sonst wirf es unmöglich schätzen/auszurechnen).
Erstmal danke für eure Antworten!

Das ist ja, die gesetzte Ziele sind erreicht und übertroffen, bin sehr zufrieden wie es mit Geschäft läuft. Das einzige was mich stört das ich ähnlich wie Eluno arbeite 60-80 St./Woche und noch kein Balance gefunden habe. Es liegt auch daran das ich viel Zeit ins neue Artikeln investiere.

Jetzt stehe ich langsam vor neue Ziele zu setzen, will aber dabei keine Fehler zu machen oder falsche Wahl zu treffen: entweder weiter in eigenen Grundstück zu bleiben und 1 Mann Betrieb zu sein (höchstens 1 mini Jobber dazu) oder halte Gas geben und Sich Halle und Mitarbeiter holen...beides hat Vor- und nach Nachteile.
Bene
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

Ich glaube was Schützer meint ist die Tatsache das man fast immer und überal Hört.
"Es ist zu wenig"

Auch ich höre es ständig.
Mehr Umsatz, Mehr von diesem , mehr von jenem, Mehr mehr mehr.

Klar ist natürlich, dass man am Anfang viel mehr rein stecken muss als man raus bekommt.
Als ich meine Firma noch nebenbei betrieben habe, hab ich 5 Jahre allen Gewinn in die Firma gesteckt.
Nicht nur um bessere EK's zu bekommen. Online handel will ja auch gelernt sein wenn man es in der Schule "was es damals ja nicht gab" nicht gelernt hat.
Schließlich muss man sich das nötige wissen selbst, und ohne Entgeld zu erhalten aneignen.
Was wiederum Zeit kostet. Und eben auch mal Lehrgeld.

Die Kunst ist es wohl von diesem Mehr Mehr Mehr Gedanken irgendwann weg zu kommen.
Druck macht man sich meisst dewegen selbst.
Muss es das Auto für 100.000€ sein? Obwohl man keine Zeit hat damit zu fahren?

Ich rede jetzt speziell von mir, da ich letztes Jahr wieder vor der Entscheidung stand.
Alter A6 weg. Weil gekauft und zu teuere reparaturen wegen kurzstrecken, weil nicht viel zu fahren war.
Plan. Neuer A6 in Leasing weil Garantie und egal ob was kaputt geht.
Gott sei Dank habe ich mich dagegen entschieden.
Hier beginnt nämlich wieder das Hamsterrad. Man Kauf (Least) etwas, was man eigentlich nicht braucht. Oder vielleicht nur 2mal im Jahr.
Aber man hat es. Sein Status Symbol. Das einen die Nachbarn noch mehr Hassen.
Ich habe mich nun für ein älteres Auto entschieden. Die 10.000km welche ich noch im Jahr fahre schaffe ich da auch locker.

Beispiele gibt es Genug von Unternehmern welche immer Mehr wollten und am Ende daran pleite gingen.
Bene
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

@Schützer

Wenn Halle, dann kaufen oder bauen!!!

Ich habe 2015 gebaut.
Es ist viel Stress. Aber das geht auch vorbei.
Meine Halle sehe ich als Altervorsorge.
Wenn ich mal nicht mehr kann, oder will, kann diese Vermietet oder verkauft werden.
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lallekalle
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

Das Gute bei mir ist, dass ich recht bodenständig bin und keinerlei Statussymbole benötige. Ich brauche keine Markenkleidung, keine teure Uhr (habe gar keine), kein dickes Auto (Fahre Opel :) ) u.s.w.

Auch ich habe 6 Jahre lang meine Gewinne wieder reinvestiert. Vorletztes Jahr lief gut, letztes Jahr lief super.
Das Problem bei mir ist, dass in meiner Nische das Wachstum auf ein gewisses Mass begrenzt ist. Somit gibts kein unendliches höher / weiter / besser und das will ich auch gar nicht. Mein Ziel für dieses Jahr: Breiter aufstellen insbesondere im B2B-Bereich, gleicher Umsatz und Ertrag wie im letzten Jahr und versuchen ein wenig mehr Freizeit zu haben. Dann ist alles gut. :)
regalboy
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

Bene hat geschrieben: 16. Jan 2019 11:38 @Schützer

Wenn Halle, dann kaufen oder bauen!!!

Ich habe 2015 gebaut.
Es ist viel Stress. Aber das geht auch vorbei.
Meine Halle sehe ich als Altervorsorge.
Wenn ich mal nicht mehr kann, oder will, kann diese Vermietet oder verkauft werden.
Bauen / Kaufen ODER Mieten muss man aber auch differenziert betrachten:

Was ist, wenn die Halle auf einmal zu klein wird (weil sich der Umsatz noch besser als gedacht entwickelt, weil man auf einmal größere Produkte verkauft)

Was ist wenn die Halle auf einmal zu groß ist, weil man weniger oder kleine Artikel verkauft?

Die Nebenkosten einer großen Halle sind nicht zu unterschätzen.

Auch ist man mit der eigenen Halle nicht flexibel......

Und im Vergleich Nebau mit Finanzierung ist das Mieten oft preiswerter.
regalboy
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

ReginaSF hat geschrieben: 16. Jan 2019 09:13 Wenn Du damit zufrieden bist, gut leben und vorsorgen kannst, dann passt das doch. Wenn dann noch Spaß dazu kommt - that's it. Weder das Streben nach immer mehr noch der Vergleich mit anderen macht glücklich.

Das war jetzt aber kein Betrag zur Sache, sondern eher ein philosophischer Einwurf :kaffeesmily

Bei der "One man show" kannst du in der Regel am effektivsten arbeiten.
Kein Wasserkopf, man muss sich nicht ständig innerhalb der Firma über alles informieren, man weiß selbst immer 100% von dem, was passiert.
Alles ist überschaubar, keine kranken, unzuverlässigen, fehlerhaft arbeitenden oder stehlende Angestellte.
Kein Stress mit Kündigungen, Mutterschutz, Arbeitnehmersuche.........

Ich habe Beides schon gemacht:
One Man Show mit Packhilfe und mittelständisches Unternehmen.

Wenn du als One Man Show für deinen Lebensstil genügend Gewinn machst und langfristig am Markt bestehen kannst ist mein Rat, dabei zu bleiben.

Auch wenn du als Mittelständisches Unternehmen ggf. am Ende vom Jahr mehr übrig hast (und das ist nicht sicher), so bedeutet dies sehr, sehr viel mehr Stress.
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Schützer
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Re: Verhältnis Umsatz zu Gewinn => wann ist mein Unternehmen erfolgreich?

regalboy hat geschrieben: 16. Jan 2019 12:17
Wenn du als One Man Show für deinen Lebensstil genügend Gewinn machst und langfristig am Markt bestehen kannst ist mein Rat, dabei zu bleiben.

Auch wenn du als Mittelständisches Unternehmen ggf. am Ende vom Jahr mehr übrig hast (und das ist nicht sicher), so bedeutet dies sehr, sehr viel mehr Stress.
Um ganz ehrlich zu sein, sagt mir mein Bauchgefühl das selbe ! :-y
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