Lesara hat heute Insolvenz angemeldet - Chinaartikel-Händler vor dem Aus?

[fossi]

Vielleicht sind einige von Euch schonmal über Lesara gestolpert.

Vor 5 Jahren als Startup durchgestartet, 85 Millionen Investorenkapital (davon 30 Mio diesen Sommer), 300 Mitarbeiter, einfaches Vertriebskonzept:
Das Lesara-Team kauft massenhaft Billigware bei >1500 Lieferanten vor allem in China, schickt sie dann per Luftpost nach Berlin etc.
Dort werden die z.B. Textilien und Dekoartikel sofort in schlichte Tüten gepackt und zu den Kunden weiter gesendet.

Nun braucht Lesara wieder Geld, aber die Investoren streiken!

Offizielle Meldung des Unternehmens:
"Die Insolvenzanmeldung sei erforderlich geworden, aufgrund „einer stockenden Finanzierung des starken Wachstums” in den letzten Monaten. „Wir sind zuversichtlich, dass wir zeitnah eine nachhaltige Lösung für das Unternehmen und die Mitarbeiter erreichen werden, die einen Fortbestand und eine weitere Expansion sicherstellt”, so eine Unternehmenssprecherin. Aktuell verhandele das Startup weiter mit Investoren über eine Finanzierung."

Quelle: https://www.gruenderszene.de/business/k ... ara-kirsch


"Zuletzt war das Lesara-Team auf der Suche nach neuen Geldgebern. 15 bis 20 Millionen wollte die Jungfirma einsammeln.
Offenbar waren die Altinvestoren aber überhaupt nicht bereit, weiteres Geld in das Unternehmen zu stecken.
Lesara fiel in der Vergangenheit immer wieder wegen seiner forschen Außenkommunikation – gerade in Bezug auf die erzielten Umsätze auf. Auch den Investoren gegenüber soll das Unternehmen immer wieder mit kreativen Zahlenzusammenstellungen aufgefallen sein."

Quellen: https://www.deutsche-startups.de/2018/1 ... r-dem-aus/

[welpe]

lol.

In der Schule übersprang er zwei Klassen, mit Anfang 20 verkaufte er seine erste Firma.

Bereits da hätte ich nichts mehr investiert.

300 Mitarbeiter 71 Mio Umsatz. Macht gerade mal 236k Umsatz pro Mitarbeiter.

Und dies bei Warenkörbe mit bestimmt 40-50 Euro.

Sorry aber wer investiert da Geld rein?

Viel zu viele Mitarbeiter bei dem Umsatz und der Produktkategorie.

[fossi]

Ein großes Problem: die Umsätze sind zwar rasant gestiegen, allerdings mit enormen Marketingkosten und einer riskanten Rechnung.

Lesara rechnet nicht wie kleine Händler mit Kosten je Warenkorb, sondern Kosten je Kunde in 180 Tagen, haut entsprechend Gebühren für Neukunden raus und hofft auf weitere Bestellungen. (Erklärung: https://www.impulse.de/management/wie-f ... 50763.html)
Ist der Kunde aber z.B. aufgrund minderwertiger Qualität oder langer Lieferzeiten nicht zufrieden, bleiben weitere Bestellungen aus und schon ergibt sich ein Minus. Das Modell kann bei großen Plattformen und Vollsortimentern funktionieren (eBay, Amazon etc), aber die potentielle Kundengruppe sowie Produktauswahl bei Lesara sind dann doch etwas kleiner.

Dazu kommen ständige Gutscheincodes, kostenloser Versand, teils kostenloser Rückversand und das bei kleinen Warenkörben und retoureträchtiger Ware.
Wüsste ja gerne, was da jeden Tag zurück kommt...

[beat]

Wer den Laden zu SEO betreut hat sollte sich schämen.

[Dog-Toy (R.I.P.)]

Oh... das war einer der wenigen, denen ich es zugetraut hätte.... Aber das da immer soviel Geld verbrannt werden muß... Wahnsinn...
Und ich frag mich immer, wer sind diese Investoren?

[Baam]

Lesara rechnet nicht wie kleine Händler mit Kosten je Warenkorb, sondern Kosten je Kunde in 180 Tagen, haut entsprechend Gebühren für Neukunden raus und hofft auf weitere Bestellungen.

Wir rechnen da sogar 1 Jahr.. In meinen Augen ein richtiger Ansatz. Das Service Level und Sortiment muss dann halt stimmen.

[ReginaSF]

Das lernt man alles an den Entrepreneurship-Studiengängen der Hochschulen.

[fonprofi]

Bei uns kennt, außer mir, keiner Lesara

[wutzel]

Hatte mir da mal ein paar Hemden bestellt, meine Grösse. Bei Preisen um 25 Euro hab ich nicht viel erwartet. Aber das Material war sehr dünn, fühlte sich billig an, die Nähte waren unterirdisch schlecht.
Die Schnitte: Normal passt mir XL sehr gut. Bei den Hemden von Lesara waren die Arme bei XL viel zu kurz und ich habe die Knöpfe nicht zubekommen. Chinesische Schnitte für den europäischen Markt?
Hab´ den Mist zurück geschickt und hatte mich da schon gewundert, wie die Geld verdienen wollen.

[Dog-Toy (R.I.P.)]

Dadurch, dass Sie schneller "Modetrends" umsetzen wollten... Sprich, wenn auf einmal Blümchenmuster gesucht werden produzieren Sie sofort Blümchenmuster-Teile.... Die Idee ist nicht schlecht, aber es ist halt die Frage, ob es auf Dauer funktionieren kann. Gerade wenn man dann auch noch "billig" sein will. Kunden wollen zwar billig kaufen, aber kein billiges Material. Und gerade im Modebereich ist das ein zweischneidiges Schwert....
Hm... Hast du nach deren Größentabelle eingekauft oder nach der - ich pass immer in XL......

[wutzel]

Ich hatte in die Grössentabelle geschaut. Die Angaben dort haben aber mit den verkauften Hemden nix zum tun gehabt.

[Dog-Toy (R.I.P.)]

Dann haben Sie sich Ihr Grab wohl selbst geschaufelt.
Aber 85 Mio.... wer glaubt noch wirklich daran, dass Mode soviel Geld abwerfen kann?

[cashew]

Das System bei vielen ist doch : wer kauft mich um mich als Wettbewerber los zu haben oder eine enorme Kunden Datenbank quasi Vertriebsweg zu erhalten wo noch kein e shop existiert

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