Amazon und Ebay sollen für Steuerbetrüger haften

[fonprofi]

Weil Online-Händler ihre Umsatzsteuer nicht abführen, entsteht dem Bund ein Schaden von Hunderten Millionen Euro. Nun sollen große Verkaufsportale für etwaige Verstöße ihrer Nutzer haftbar gemacht werden....
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 78404.html

[welpe]

Zu schön um wahr zu sein.

Wird aber nicht leicht sein es zu kontrollieren.

[hoebag]

Weil Online-Händler ihre Umsatzsteuer nicht abführen, entsteht dem Bund ein Schaden von Hunderten Millionen Euro. Nun sollen große Verkaufsportale für etwaige Verstöße ihrer Nutzer haftbar gemacht werden....
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 78404.html

Umsetzung ist das Stichwort

[new100]

Unter dem Strich, zahlen wir dann eh die Zeche.

[daytrader]

Jetzt wird mir klar warum Amazon so auf den EU Versand drängt. Wenn die ganzen Chinesen wegfallen wird das Angebot in einigen Ländern knapp. Niemals wird amazon nur einen Cent für die zahlen. Ebay dürfte gefühlt in einigen Kategorien fast leer sein. Ist ja Wahnsinn was da abgeht. Hab es erst diese Woche aufgegeben, dort zu suchen. Ist mir zu anstrengend bei jedem Angebot ins Impressum zu schauen. Brauche für einen gewerblichen Kauf eine Rechnung und die ersten 6 angeklickten Angebote waren alles Chinesen.

[Technokrat]

In UK soll Amazon rigoros Konten ohne UsT-Nr rausgeschmissen haben. Zahlen wollen die natürlich nicht, dann lieber Händler raus. Damals gingen auch entsprechende Mails herum.

[falke_s]

Ja, also es wird echt Zeit das sich hier etwas tut. Einfach unglaublich wie Amazon und Ebay hier offen Steuerbetrug unterstützen und der Staat schaut bisher nur zu.

Die FAZ hat gestern hierzu auch einen Artikel veröffentlicht: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/a ... 94340.html

Ich habe wirklich Hoffnung das nun endlich mal Bewegung in die Sache kommt.

[neimles]

Jetzt wird mir klar warum Amazon so auf den EU Versand drängt. Wenn die ganzen Chinesen wegfallen wird das Angebot in einigen Ländern knapp. Niemals wird amazon nur einen Cent für die zahlen. Ebay dürfte gefühlt in einigen Kategorien fast leer sein. Ist ja Wahnsinn was da abgeht. Hab es erst diese Woche aufgegeben, dort zu suchen. Ist mir zu anstrengend bei jedem Angebot ins Impressum zu schauen. Brauche für einen gewerblichen Kauf eine Rechnung und die ersten 6 angeklickten Angebote waren alles Chinesen.

die einlagerung verschiebt sich halt nach FR, IT oder ES.

ISt ja egal, dann isses halt ausgedünnt das angebot. das übernehmen dann wieder europäische händler. jeder von uns hat artikel die er vor 5 jahren noch super verkauft hat und die mittlerweile von den chinesen übernommen wurden.

ich hoffe das wird schnell umgesetzt!

[wolle]

ich hoffe das wird schnell umgesetzt!

Schnell wird das leider gar nix umgesetzt.

Die Umsetzung ist auch nicht trivial. Am einfachsten wäre es, Amazon müsste bei Versand nach Deutschland die jeweilige Umsatzsteuer abführen (aber da fängt es schon an: wer legt fest, ob 7 oder 19?), die sich ein Händler dann im Anrechnungsverfahren in der Ustva anrechnen lassen kann. Das wäre dann ein System wie bei der Kapitalertragsteuer. Aber halt auf monatlicher Basis, und damit ein riesiger bürokratischer Aufwand. Das muss ja dann auch alles klappen, es müssen Regelungen getroffen werden, wie verfahren wird bei Kleinstversendern, die keine Umsatzsteuer in Deutschland zahlen müssen, wer überprüft das etc etc.

[koshop]

Die Umsetzung ist auch nicht trivial.

Eigentlich ist die Umsetzung ziemlich trivial. Letzendlich kann man das handhaben wie bei innergemeinschaftlichen Erwerben. Wenn ich mich da nicht ausreichend versichere das mein Vertragspartner ein Unternehmer ist und die Umsatzsteuer ID auf Gültigkeit prüfe, dann hafte ich ebenfalls für die Umsatzsteuer.
Analog macht man das eben dann für Plattformbetreiber. Wenn sich ein Händler anmeldet muss geprüft werden ob er ordnungsgemäß umsatzsteuerlich registriert ist.
Ggf kann man auch noch zusätzliche Nachweise oder Abgleiche einführen um sicherzugehen dass die Steuer auch abgeführt wird.

[wolle]

@koshop

Naja. Dann registriert sich der Chinese halt umsatzsteuerlich hier oder klaut sich irgendwo eine ID. Das heißt ja immer noch nicht, dass er auch nur dran denkt, hier Umsatzsteuer zu zahlen. Dann wird halt schlicht nicht angemeldet, und wenn es auffällt, dann wird einfach nicht gezahlt.


Relevant wird es erst, wenn die Steuer bis zum Nachweis der ordnungsgemäßen Anmeldung einbehalten wird.

[welpe]

Eine weitere Idee wäre alle Zahlungen durchs Finanzamt gehen. Dann könnte man gleich die Umsatzsteuer abführen. Technisch machtbar? Wohl kaum.

[Scarabaeus]

@koshop

Naja. Dann registriert sich der Chinese halt umsatzsteuerlich hier oder klaut sich irgendwo eine ID.

Okay - Betrug ist immer und überall möglich.

Aber willkürlich eine irgendwo abgeschriebene ID hinterlgen wird nicht funktionieren. Denn bereits heute wird automatisch die ID mit dem Unternehmensnamen abgeglichen. Falls die laut behördlichen Register nicht übereinstimmen, läuft's nicht.

Anmelden, verkaufen und nicht abführen kann natürlich einige Zeit funktionieren. Nach einer entsprechenden Lernzeit werden die Behörden eine Garantie verlangen (zB Bankbürgschaft) oder die Plattformen begrenzen den Handel für einige Zeit und lassen sich Steuerzahlung nachweisen. Letzteres wohl nur, wenn sie gesetzlich auch für solche Fälle haften.

Und nun mir noch ganz wichtig:

HERZLICHEN DANK AN ALLE FORISTEN, DIE IN DEN LETZTEN MONATEN + JAHREN BRIEFE / EMAILS MIT ENTSPRECHENDEN FORDERUNGEN AN IHRE MdBs + MdEPs GESCHICKT HABEN.

[roemerhaardesign]

Anmelden, verkaufen und nicht abführen kann natürlich einige Zeit funktionieren.

Dienstleistungsgewerbe anmelden, verschiedene Besucher aus Anatolien für 3 Monate als "Dienstleister" schwarz beschäftigen, nichts abführen und, wenn nach frühestens 18 Monaten das FA mal nachfragt, das Gewerbe ab- und nach 3 Tagen auf den Namen des "Schwagers" neu anmelden, klappt im Ruhrgebiet z.T. in der 2. und 3. Generation ganz prima. Da gibt es ganze Vermietergruppen, die solche Dauermieter geradezu lieben.

[Scarabaeus]

Anmelden, verkaufen und nicht abführen kann natürlich einige Zeit funktionieren.

Dienstleistungsgewerbe anmelden, verschiedene Besucher aus Anatolien für 3 Monate als "Dienstleister" schwarz beschäftigen, nichts abführen und, wenn nach frühestens 18 Monaten das FA mal nachfragt, das Gewerbe ab- und nach 3 Tagen auf den Namen des "Schwagers" neu anmelden, klappt im Ruhrgebiet z.T. in der 2. und 3. Generation ganz prima. Da gibt es ganze Vermietergruppen, die solche Dauermieter geradezu lieben.

Nicht gerade das typische Geschäftsmodell via Ama oder Ebay.

[cellar]

Mein Lösungsvorschlag wäre in einer Woche umgesetzt und langfristig erfolgreich.
Die Anbieter müssten lediglich die Top50 aller Kategorien regelmäßig prüfen und die gröbsten Sünder sperren.
Dazu benötigt man ein Spezialteam wie z.B. das Web-Spam Team von Google welches nach Außen offen kommuniziert was man darf und was nicht.

Dieses System würde perfekt funktionieren und wäre so abschreckend das sich langfristig fast alle an die Regeln halten würden. Nur was bedeutet das für Amazon und Co?

Ein Wegfall von geschätzt 40 und noch mehr %, die werden das so lange nicht machen bis es gesetzlich überhaupt kein entkommen mehr gibt. Aber solange es gesetzlich Lücken gibt, welches es immer geben wird, finden geldgierige Säcke immer einen Weg den ehrlichen Händler zu benachteiligen.

[Woody-HH]

Mein Vorschlag: Da die Zahlungsabwicklung über Amazon läuft sind ja die Umsätze auf der Plattform leicht nachzuvollziehen. Also haftet Amazon für die korrekt abgeführte Steuer - wie Amazon die Steuer von den Händlern einkassiert ist deren Problem.
Bei Ebay ist das nicht ganz so einfach, aber im Prinzip auch möglich.

[dadampa]

Amazon und eBay würden unweigerlich mehr Geld verdienen weil alles teurer werden würde. Und der hiesigen Wirtschaft würde es besser gehen. Was wäre das gürbeine katastrophe.

[Scarabaeus]

Mein Vorschlag: Da die Zahlungsabwicklung über Amazon läuft sind ja die Umsätze auf der Plattform leicht nachzuvollziehen. Also haftet Amazon für die korrekt abgeführte Steuer - wie Amazon die Steuer von den Händlern einkassiert ist deren Problem.
Bei Ebay ist das nicht ganz so einfach, aber im Prinzip auch möglich.

Bei Arbeitnehmern wird u.a. die EKSt direkt abgeführt. Ähnliches gilt für Kapitalertragssteuern. Eine solche Regelung könnte für die Umsatzsteuer für Transaktionen via Handelsplattformen eingeführt werden. Möglicherweise mit verschiedenen Negativ- oder Positivoptionen. Aber dann wird es wieder bürokratisch.

Das einfachste wäre: AMA (als Beispiel) stellt zusammen mit jeder Auszahlung / Monatsabrechnung eine Bescheinigung über abgeführte Umsatzsteuer aus. Diese berücksichtigt der inländische Händler bei seiner Umsatzsteuererklärung.

[roemerhaardesign]

Anmelden, verkaufen und nicht abführen kann natürlich einige Zeit funktionieren.

Dienstleistungsgewerbe anmelden, verschiedene Besucher aus Anatolien für 3 Monate als "Dienstleister" schwarz beschäftigen, nichts abführen und, wenn nach frühestens 18 Monaten das FA mal nachfragt, das Gewerbe ab- und nach 3 Tagen auf den Namen des "Schwagers" neu anmelden, klappt im Ruhrgebiet z.T. in der 2. und 3. Generation ganz prima. Da gibt es ganze Vermietergruppen, die solche Dauermieter geradezu lieben.

Nicht gerade das typische Geschäftsmodell via Ama oder Ebay.

Nein, aber etwas zu der Aussage "kann natürlich einige Zeit funktionieren". Sowas funktioniert auch dauerhaft.