Guten Abend,

ich habe das Thema von daytrader vom letzten Jahr 2022 durch gelesen.
Ich habe momentan einen ähnlichen Fall. Bzw. seitens DPD exakt die gleiche Vorgehensweise.
Daher möchte ich ein Thema starten, wie man in dieser Situation vorgeht. Evtl. hilft es in der Zukunft anderen.

Mein Fall:
DPD Zustellung persönlich an dem Empfänger, aber ohne Unterschrift.
Empfänger sagt, war keiner da
Kunde hat angeblich in der Nachbarschaft nach dem Paket erfolglos gesucht.
Kunde hat RVE (rechtsverbindliche Erklärung) unterschrieben zurückgesendet
Reklamation bei DPD eingeleitet.
Überraschend nach wenigen Tagen bekam ich die Ablehnung sowie eine RVE des Fahrers, wo die "detaillierte" Zustellung und Unterschrift + Druckbuchstaben erklärt wurde. Kurzfassung zum Ablauf der Zustellung: Paket kontaktlos an der Haustür zugestellt. Pakete von anderen Unternehmen werden ebenfalls so zugestellt. Kunde erhält öfters Pakete von DPD und so etwas ist noch nie eingetreten.
Das sagt meiner Meinung gar nichts über die eigentliche Zustellung dieser Sendung aus.
Offensichtlich wurde die Erklärung auch von min. 2 verschiedenen Personen geschrieben.
Interessant wäre ein Abgleich der verschiedenen RVEs, ob die Handschrift nicht öfters identisch ist.

Warenwert liegt ein paar Hundert Euro über den versicherten Wert.

Wie soll man am Besten vorgehen?
DPD widersprechen, Gründe nennen wie z. B: warum keine Unterschrift verlangt wird (gibt keinen aktuellen Grund mehr diese nicht einzufordern). Auf eignenen Widerspruch hinweisen (gleicher Satz wie im Thema von daytrader "Aufgrund der Erklärungen des Zustellers gehen wir davon aus.." und Frist mit Hinweis auf HGB 429 setzen?

Oder/und dem Kunden das Ergebnis von DPD mitteilen, sowie erneut nachfragen ob das Paket inzwischen aufgetaucht sei. Wenn nicht, dann wird eine Strafanzeige bei der Polizei gestellt und das Ergebnis abwarten?

Oder dem Kunden bitten eine Strafanzeige bei der Polizei zu stellen und auf das Aktenzeichen warten. Anschließend Kaufbetrag erstatten?


Damit das Thema nicht ausartet, wäre es sicherlich hilfreich, wenn nur Beiträge geschrieben werden, die auf eigene erfolgreiche oder auch nicht erfolgreiche Erfahrungen basieren.

Wir fordern den Kunden auf Strafanzeige zu stellen und erstatten mit Kopie der Anzeige + EV.
>90% stellen keine Anzeige und der Artikel kommt zurück oder man hört nie wieder was.

Dann EV + Anzeige an DPD und die Darstellung anzweifeln. In vielen (nicht allen) Fällen erstattet DPD dann noch.
Hin und wieder haben wir uns dann auch auf 50/50 geeinigt.

Viele Grüße

DPD weiß ja, dass diese Fahrer-RVE weniger wert sind, da es unglaubwürdig ist, dass sich ein Fahrer nach längerer Zeit noch detailliert an diese eine Zustellung erinnert. Manche Depots versuchen es trotzdem. Dann an ceobeschwerde eskalieren.

COD hat geschrieben: ↑21. Feb 2023 21:30 Dann an ceobeschwerde eskalieren.

Bringt nichts. Einzig und allein die Strafanzeige bringt Schub in die Sache!
Diese mit der Vorgangsnummer der Polizei und die RVE und DPD erstattet, ansonsten mit Klage drohen und notfalls auch durchziehen. Geht meistens dann sehr sehr schnell.

Wenn Strafanzeigen, CEO Beschwerden, Klagen, Anwalts Gängeleien etc. zum Geschäftsmodell werden müssen, weil immer etliche Fälle gleichzeitig offen sind und es kein Phase mehr ohne gibt, dann muss man sich generell etwas überlegen....

Bei mir gab es seit dem Unterschriften Wegfall nie eine Phase ohne Fälle.

Beim DHL Streikbeginn einen einzigen Tag wieder mit DPD versenden und gleich wieder 2 Fälle von "Ich hab das Paket nicht erhalten".

daytrader hat geschrieben: ↑22. Feb 2023 09:19 Wenn Strafanzeigen, CEO Beschwerden, Klagen, Anwalts Gängeleien etc. zum Geschäftsmodell werden müssen, weil immer etliche Fälle gleichzeitig offen sind und es kein Phase mehr ohne gibt, dann muss man sich generell etwas überlegen....

Ich denke auch das hierauf spekuliert wird.
Das man kein Bock mehr hat sich mit dem Thema zu beschäftigen und es deshalb abschreibt.
Scheint Geschäftspolitik zu sein... Partnerschaftlich ist das natürlich nicht.

nutreon hat geschrieben: ↑22. Feb 2023 09:24 Das man kein Bock mehr hat sich mit dem Thema zu beschäftigen und es deshalb abschreibt.
Scheint Geschäftspolitik zu sein... Partnerschaftlich ist das natürlich nicht.

Das ist bei teurer Ware auch unrealistisch. Ich schreibe doch nicht regelmäßig Pakete im 4-stellig Wert ab. In der Realität ist das der 1. Fuß in der Tür bei einem anderen Paketdienst. Seit diesem 2.000 € Paket, habe ich mich nicht mehr getraut teure Pakete mit DPD zu versenden. Alles über 300 € hatte ich DPD abgezogen. Mittlerweile bin ja gar nicht mehr da.

nutreon hat geschrieben: ↑22. Feb 2023 09:07

COD hat geschrieben: ↑21. Feb 2023 21:30 Dann an ceobeschwerde eskalieren.

Bringt nichts.

Bei uns bringts was.

Wenn es bei dir nichts bringt, ist das natürlich schade (für dich, aber nicht verallgemeinerbar).

Hier hat es auch nichts gebracht. Ich will mich auch nicht regelmäßig mit dem Support rumärgern bis ich mich mehrmals im Jahr beim Vorstand beschweren muss, weil nichts mehr geht. Ist doch keine Art. Wenn der Kunde auf deren eigenen Vordruck rechtsverbindlich unterzeichnet die Ware nicht erhalten zu haben, dann muss das Ding gegessen sein. Mit der restlichen Problemlösung möchte ich dann nichts mehr am Hut haben.

Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten. Ich bin gespannt, wie es in meinem Fall weiter läuft.

Natürlich sollte das bei DPD nicht zum Standardverfahren werden, was es aber derzeit zu sein scheint.
Sobald mein Fall durch ist, gebe ich ein Update

Update: Fall ist durch, DPD hat den Schaden übernommen.

Wow und das schon nach nur einem dreiviertel Jahr. Toller Paketdienst.

DPD letzte Woche: Ware im Wert von >1000 Euro trotz Umleitung an den Paketshop ohne Unterschrift vor das Tor gestellt. 4 Riesige Kartons.