Hallo

Wir hatten die Tage ein 16kg Paket mit einem Schrank aus Blech per Sendcloud DPD versandt. Da es sich hierbei um ein spezielles Gerät handelt, sind diese "Schränke" extra in 4er Wellpappe verpackt und zusätzlich mit Luftpolsterfolie geschützt. Der Wert liegt bei 350 EURO.

Leider meldete der Kunde einen "Verdeckten Transportschaden". Der Schrank hat eine große Beule. Selbst die nahezu unverwüstliche Pulverbeschichtung ist weggeplatzt. Also müssern hier erhebliche Kräfte auf den Schrank eingewirkt haben. Der Schaden wurde erst beim Auspacken sichtbar.

Der Kunde fordert nun eine anemessene Erstattung.

Wie würdet Ihr vorgehen und wie verhält sich das mit der Versicherung von DPD?

Danke für Tipps.

Schaden bei DPD reklamieren. Was sonst?

MAXWORLD hat geschrieben: ↑23. Apr 2020 08:35Wie würdet Ihr vorgehen und wie verhält sich das mit der Versicherung von DPD?

Wenn es sich mit der so verhält wie üblich, dann kommt da ein "zu schlecht verpackt, wir zahlen nix" raus.

roman hat geschrieben: ↑23. Apr 2020 09:46

MAXWORLD hat geschrieben: ↑23. Apr 2020 08:35Wie würdet Ihr vorgehen und wie verhält sich das mit der Versicherung von DPD?

Wenn es sich mit der so verhält wie üblich, dann kommt da ein "zu schlecht verpackt, wir zahlen nix" raus.

Genau das ist das Problem,... das habe ich schon öfter gelesen. Wie kann man dem entgegentreten?

Habe die Sendung im Vorfeld sogar fotografiert, es ist eigentlich erkennbar, dass diese sehr gut verpackt wurde.

MAXWORLD hat geschrieben: ↑23. Apr 2020 10:23 Genau das ist das Problem,... das habe ich schon öfter gelesen. Wie kann man dem entgegentreten?

In dem man es erstmal reklamiert. Oder wurde es schon abgelehnt?

MAXWORLD hat geschrieben: ↑23. Apr 2020 10:23 Genau das ist das Problem,... das habe ich schon öfter gelesen. Wie kann man dem entgegentreten?

Habe die Sendung im Vorfeld sogar fotografiert, es ist eigentlich erkennbar, dass diese sehr gut verpackt wurde.

Naja, man muß halt sagen dass solche Produkte (sehr schwer, vermutlich auch groß, anfällig auf Druck, Blech dass sich verbiegt...) nicht wirklich gut für den Versand geeignet sind, bzw. man sich nicht wundern braucht wenn was beschädigt wird.

Man muß davon ausgehen dass auf solche Pakete andere Pakete, die auch gleichmal 20 oder noch mehr kg haben, mit Schwung gewuchtet werden. Dass die Pakete von Rollwägen oder Bändern fallen etc.etc.
Bisl überspitzt gesagt: Pakete mit denen man nicht Fußball spielen könnte, werden den Versand manchmal nicht gut überleben.

Klar einreichen, was durch einen Versandvermittler (!) vermutlich auch nochmals schwieriger wird, und abwarten was passiert.

Als Direkt-Vertragskunde hat man manchmal das Glück dass Außendienstler ein Kulanzbudget haben dass für abgelehnte Fälle noch ein Trostpflaster bieten könnte, aber als sporadischer Kunde fällt auch das freilich weg.

Wenn der Empfänger bei der Übernahme des Pakets keinen sichtbaren Transporschaden reklamiert hatte dürftest du kaum eine Chance haben.

Sieh es mal aus der Sicht von DPD: Vorher sollen die wissen wie das Gerät ausgesehen hat das du versendet hast?
Vielleicht war es ja schon vorher beschädigt? Selbst wenn du es fotografiert hast, kann es dir danach vom Tisch gefallen sein.


Da würde ich an Stelle des Frachführers auch nichts zahlen.

Wer so etwas häufiger hat, benötigt eine eigene Transportversicherung.

Roemer hat geschrieben: ↑24. Apr 2020 13:52 Wer so etwas häufiger hat, benötigt eine eigene Transportversicherung.

Wenn es selten passiert, ist die Versicherung zu teuer.
Wenn es oft passiert, kündigt die Versicherung, oder die Prämie ist auf Dauer höher als die Versicherungsleistung.

Im allgemeinen ist es zu teuer Kleinliegerungen zu versichern.

DPD wird - mMn in diesem Fall ausnahmsweise sogar zu Recht - ablehnen. Fakt ist bei dieser Art Produkte, dass die Verpackung - egal, wie sorgfältig (und dadurch natürlich auch besonders teuer) sich diese gestaltet - nie ausreichen wird, um den AGB der Paketdienstleister zu genügen. Versandversicherung ist in der Tat ebenfalls zu teuer.
Diese enormen Extrakosten kann man sich aber sparen, indem man diese Art Transportschäden bei den betreffenden Produkten generell prozentual einpreist und dann - im Fall der Fälle - dem Kunden das Produkt entweder nachsendet oder - falls er mit dem Schaden leben kann - einen angemessenen Preisnachlass gewährt. Immer auch dran denken, dass es für Verbraucher (leider!) keine Rügepflicht gegenüber Paketdienstleistern gibt, nicht einmal bei offensichtlichen Beschädigungen, und man sich somit auch nicht auf eine eventuelle Unterlassung herausreden kann.

Gehen wir Mal durch - der Karton muss 3-weillig bei sowas bzw. Würde ich empfehlen. Minimum 2 wellig bc2.7 könnte auch reichen. Unter dem Karton sollte eine Dämmschicht bzw. Polsterschicht sein - bei dem Gewicht PE Schaum oder Styropor Platten. So sollte sowas nicht mehr vorkommen und ausreichend sein

roman hat geschrieben: ↑24. Apr 2020 14:46

Roemer hat geschrieben: ↑24. Apr 2020 13:52 Wer so etwas häufiger hat, benötigt eine eigene Transportversicherung.

Wenn es selten passiert, ist die Versicherung zu teuer.
Wenn es oft passiert, kündigt die Versicherung, oder die Prämie ist auf Dauer höher als die Versicherungsleistung.

Im allgemeinen ist es zu teuer Kleinliegerungen zu versichern.

Ich zahle 0,075% meines Umsatzes für Transportversicherung für Anlieferungen und ausgehende waren

baronvonvestholm hat geschrieben: ↑25. Apr 2020 16:30 Ich zahle 0,075% meines Umsatzes für Transportversicherung für Anlieferungen und ausgehende waren

Coole Sache.
Wenn man eine Million Umsatz macht, zahlt man 750 Euro im Jahr, und bekommt damit sowohl Lieferungen durch Lieferanten als auch Lieferungen an Kunden auf Verlust, Beschädigung etc. versichert? Komplett, rundum und ohne Vorlage kaum zu beschaffender Nachweise?
Also Kunde reklamiert dass ein Teil zerkratzt sei, ich erstatte den Kunden unbürokratisch und die Versicherung zahlt mir die Erstattung zurück?

Wenn das wirklich so ist, ist halt die Frage wie lang es dauert bis die Versicherung kündigt. Denn sogar wenn man keine heikle Ware hat, wird man mit den 750 Euro bei weitem nicht auskommen. Vor allem weil man dann ja alles einreicht was sonst die Paketdienste zahlen würden (diese zahlen ja meist nicht, wenn man den Transport selbst versichert hat).

Zahlen die auch die angeblich verlorenen Warensendungen und unbescheinigte Briefe? Und die Auslandssendungen die nach 1 Monat noch nicht angekommen sind (sondern erst nach 2 oder 3 Monaten ankommen, aber man schon zuvor erstatten muß)?
Würde auch jede Import-Transportversicherung unnötig machen die ja meist ungleich teurer sind.

Mir würde die Versicherung 500 Euro im Jahr kosten. Wenn ich sämtliche einkaufs- und verkaufsseitigen Paketverluste, Beschädigungen, Verluste durch unüblich lange Lieferzeiten etc. zusammenrechne, komme ich geschätzt auf eine Schadenssumme von 5.000 Euro pro Jahr, von der momentan etwa die Hälfte durch Lieferanten und Paketdienste gedeckt sind.
Und das obwohl wir verhältnismäßig wenig Verluste, Beschädigung etc. haben.

Irgendwie glaube ich nciht daran, dass die Versicherung bei einer Jahresprämie von 500 Euro lang zusieht wie ich jährlich 5.000 Euro Schadenssumme von denen erhalte.

Gib mal Transportversicherung bei Tante Google ein, fülle einen der zahlreichen Rechner aus, und Du hast für Deine Branche und Deine Schäden Deinen ungefähren Beitrag.

@baronvonvestholm:
Ich zahle 0,075% meines Umsatzes für Transportversicherung für Anlieferungen und ausgehende waren

Das wäre wirklich eine coole Sache. Wieviele Schäden hast du pro Jahr? Deine Versicherung hat doch bestimmt eine Art "Selbstbeteiligung"? Sicherlich ist es von Produkt und vom Warenwert abhängig. Aber mir kommt es sehr sehr günstig vor. Ich vermute deine Versicherung deckt nur Deutschland ab. Ich will nicht bestreiten, dass solche Tarife vorhanden sind. Ich kann mir vorstellen - nach zwei bis drei Schäden hat es sich erledigt. Dann hat die Versicherungen keinen Spass mehr.

@Maxworld - sowas ist immer ärgerlich und undankbar - wie hoch ist denn der tat. Schaden bzw. ist der Schrank für deinen Kunden nicht mehr einsetzbar?
Ich würde den Schaden trotzdem bei Sendcloud melden bzw. bei DPD einreichen. Wenn du ein guter Kunde bei Sendcloud bist - vlt. lässt sich der Schaden in einer 1/3 Regelung lösen...du 1/3 - Sendcloud 2/3 - dein Kunde 3/3. Halte uns mal informiert.

VG

Ausgehende Sendungen bei innerhalb Deutschlands - eingehende innerhalb EU. Habe sie bisher auch noch nicht gebraucht meine Sendungen sind so gut verpackt da gibt's keine Probleme. Es wurde ein Mal nur etwas beschädigt aber kurz DHL ein Video geschickt vom verpacktisch der Sendung damit sie sahen "war gut genug verpackt wird erstattet"

Habe deswegen auch meine Versicherung abändern lassen das sie erst ab 520€ greift damit vorher die Versanddienstleister verantwortlich sind. Eigenbeteiligung war ursprünglich bei 250€ jetzt halt 520€ damit den Betrag DHL/DPD zahlen.

@baronvonvestholm
Danke für die ergänzenden Angaben. Damit wird das ganze schon plausibler.

Ich vermute eine Lösung für Kleinschäden die nicht viel kostet, aber trotzdem alles bezahlt, ist noch nicht erfunden

Vielen Dank - das ist plausibel
VG

Bei uns trifft die 0,075% sogar ziemlich genau die Erstattungen von DPD in den letzten 12 Monaten (nur Verlust). Wenn man dann noch eine SB hat kann ich mir vorstellen, dass es sich lohnt.

So eine Transportversicherung lohnt sich eig. nur wenn du wenige Pakete hast oder halt mal was wertvolles verschickst.

Verschickst du täglich viele Pakete und wertvolle Gegenstände machen die Versicherungen keinen Sinn mehr.

Zudem ist es bei den externen Transportversicherungen das gleiche Spiel wie bei DHL, DPD usw.

Die haften meistens auch nicht gegen mangelnde Verpackung. Es wird zwar gegen Diebstahl versichert aber was ist Diebstahl? Ist es noch Diebstahl wenn eine Abstellgenehmigung vorliegt?

Die Versicherungen wollen ja Geld verdienen. Also lohnen die Versicherungen sich nie ab einer bestimmten Paketmenge.