wow...

Auf Nachfrage des Portals Der Westen argumentiert der Bonner Logistiker wie folgt: „Benötigt ein Kunde über die standardmäßige Unterschrift der Zustellkraft hinaus die Unterschrift der Empfangsperson, dann ist dies ein Mehraufwand in der Zustellung, der entsprechend berechnet wird.“

Prognose:
Pakete werden im Gegenzug 1€ günstiger.
Wünscht der Versender aber, dass das Paket auch auf Reise zum Empfänger geht, dann kostet das 2,50€ Zuschlag, denn das bedeutet ja erheblichen Mehraufwand.

hkhk hat geschrieben: ↑5. Mai 2023 19:08 wow...

und danach tatsächlich nur noch Sprachlosigkeit.

Also solche Einfälle zu Rechnungsposten ist man sonst eigentlich nur vom DPD gewöhnt.

Das lässt sich ja noch verfeinern:

Grober Strich mit Punkt irgendwo: 0,19 EUR
Leserlich: 0,39 EUR
Schönschrift: 0,79 EUR
Mit Blümchen: 5,99 EUR

Dann müsste es doch seit Corona 19 Cent erstattet geben je Paket. War ja immer inkl.

Und ändert das jetzt irgendwas an der Haftung, wenn es keine Unterschrift gibt und der Kunde die Empfängererklärung unterzeichnet, dass er die Ware nicht hat? Ansonsten wäre die Unterschrift ja nur für die Sammlung nützlich.

Interessant wirds, wenn der Verbraucher sagt, er habe die Sendung nicht erhalten, dann wird der Schaden nämlich am gewerblichen Versender kleben bleiben. Praktisch ist das ne Preiserhöhung um 19 Cent netto. Und der unverschämte Preisanstieg für "Ausschluss der Nachbarschaftszustellung" kommt dazu.

Aber ist mir egal, so wird das Hermes-Privatkundenpaket, das ich alternativ anbiete, im Vergleich noch billiger. DHL muss der Kunde sich dann eben leisten wollen.

fuzzy hat geschrieben: ↑5. Mai 2023 20:06 Interessant wirds, wenn der Verbraucher sagt, er habe die Sendung nicht erhalten, dann wird der Schaden nämlich am gewerblichen Versender kleben bleiben. Praktisch ist das ne Preiserhöhung um 19 Cent netto.

HGB schreibt ja die Haftung bis 520 € vor. Als Nachweis gilt der Zustellbeleg. Den stellt sich DHL ja dann selbst aus. Ob das rechtl. so ok ist?

Jedenfalls hat noch kein Zusteller jemals gesagt: "Ja, stimmt, die Sendung habe ich gar nicht ordentlich zugestellt, sondern einfach irgendwo hingeschmissen und mich dann aus dem Staub gemacht."
Dann ist die Sendung weg und der Zusteller schwört auf alle Götter seiner Heimat, dass er alles richtig gemacht hat.

Amazon lässt die Fahrer wenigstens ein Foto von der Zustellung machen, aber das bekommt DHL IT-mäßig in diesem Jahrhundert nicht mehr hin.

Das muss nicht mal absichtlich sein. Ich hatte es schon unzählige Male, dass mir die Zustellerin bei den vielen Pakete Pakete mit untergejubelt hat, die gar nicht für mich waren. Gerade bei der neuen frage ich mich, ob die für den Job gemacht ist. Ihr Rekord liegt bei 3 falschen Paketen pro Woche. Das ist auch erst 2 oder 3 Wochen her. Ich gebe ihr diese auch am nächsten Tag wieder.

Die Pakete gelten jedenfalls als zugestellt. Und jetzt soll der Absender dafür haften? Schwer verständlich. Ich würde mir auch gerne auf diese Art & Weise selbst eine hervorragende Leistung attestieren. Geht wohl nur im Transportgewerbe.

DHL kann die Leistungserbringung dann nicht beweisen und hofft darauf, dass 99 % der Versender das schluckt aus Angst, sonst nicht mehr von DHL abgeholt zu werden.

DHL beweist die Leistungserbringung durch Aussage der eigenen Zustellkraft - die wundersamerweise immer für DHL ausfallen wird. Und weil wir hier nicht unter Verbrauchern, sondern unter nicht weiter schützenswerten Unternehmern sind, kann DHL mit dem Versender beliebige Einschränkungen der eigenen Beweislast vertraglich vereinbaren. Was der Versender gegenüber dem Verbraucher natürlich nicht kann, denn der hilflose Verbraucher muss vor solchen Tricksereien geschützt werden.

Das ist schon sehr dreist. Hier wird eine Selbstverständlichkeit zum "Geschäftsmodell" auf einmal. Was hat sich denn in den letzten Jahren an der Zustellung geändert? Nichts !! Die Handscanner sind identisch - der Arbeitsablauf ebenfalls. DHL hat sich daran gewöhnt, dass es während Corona so funktioniert hat = ohne Unterschrift. Da die anderen Paketunternehmen ebenfalls kreativ sind, werden sie sicherlich nachziehen. Wie sieht es im Streitfall mit den üblichen Verdächtigen aus? Werden sie die "Aussage" von DHL akzeptieren? Wie schon geschrieben wir Verkäufer sind leider sehr oft machtlos. Aus eigener Erfahrung - sicherlich von Produkt zu Produkt unterschiedlich - habe ich bis jetzt keine Reklamation das ein Paket nicht angekommen ist. Wie sieht es denn mit DHL Onlinefrankierung aus? Aber DHL ist in guter Gesellschaft. Wie kreativ sind Reederei und Fluggesellschaften wenn es um Zuschläge gibt. Es bleibt spannend. VG

https://www.dhl.de/de/geschaeftskunden/ ... hrift.html


Gilt wohl nur für Geschäftskunden. Was gilt denn zukünftig für Privatverbraucher?

regenbogen hat geschrieben: ↑6. Mai 2023 08:35 https://www.dhl.de/de/geschaeftskunden/ ... hrift.html

Auch hier geht leider nicht viel hervor. Ist es wirklich so gedacht, dass ein ganz normales Paket wie jetzt, ab Juli quasi unversichert ist ? Gibt es dazu irgendwo eine offizielle Auskunft?

Geht das rechtlich überhaupt? Ein Vertragspartner kann sich die Vertragserfüllung doch nicht selbst attestieren!?

Das nächste, für mich noch viel schlimmere Problem, ist die Umsetzung. Ich arbeite mit dem Afterbuy Packtisch. Hier kann ich keinerlei Services auswählen. Das ist schon bei Sperrgut immer ein Drama, wenn ich die Paketscheine über das DHL Portal manuell erstellen muss. Ab Juli müsste ich das ja quasi alles manuell erstellen...schlicht nicht machbar.

Das mit der Vertragserfüllung - interessante Frage. Ist es überhaupt eine ordnungsgemässe Zustellung ? Bei der DHL Onlinefrankierung habe ich nichts dazu gefunden. Die Schwierigkeit geht doch schon hiermit los: Firma A bestellt - in der Warenannahme arbeiten 10 MA. Jetzt wird das Paket gesucht - der DHL Zusteller sagt - habe ich zugestellt 05-05-23 08h23, Früher hatte man eine Unterschrift nicht immer leserlich aber der Nachname in Druckbuchstaben war meistens vorhanden und dadurch wurde das Paket schnell gefunden. Und jetzt? - Es ist nur ein Beispiel aber es wird ähnliche Situationen geben. Aber Hauptsache die Aktionäre sind glücklich und die Kasse sprudelt.

Was eine "ordentliche Zustellung" ist, regelt DHL selbstverständlich selbstherrlich in den eigenen AGB.
Ich habe mal mein DHL Männchen angeschrieben und gefragt, was das jetzt in real life heißt. Und dass das natürlich eine Preiserhöhung durch die Hintertüre ist, die alle Verhandlungen der letzten Wochen ad absurdum führt. UND warum ich dass durch Internetforen erfahre und nicht durch meinen Vertragspartner. Wirklich zum Kotzen.

Und was ist, wenn ich Unterschrift als Produkt gar nicht ausgewählt habe, der Zusteller sich das aber quittieren läßt? Erfolgt dann Nachberechnung?
Die Privaten sind raus, die haben schon bei Paketscheinkauf alles bezahlt.

Interessante Frage dann dazu:
Wenn der Empfänger eine Abstellvollmacht hat, ich aber die 0,19 Unterschrift gebucht habe, wird die dann erstattet ?

vbc hat geschrieben: ↑6. Mai 2023 09:44 Interessante Frage dann dazu:
Wenn der Empfänger eine Abstellvollmacht hat, ich aber die 0,19 Unterschrift gebucht habe, wird die dann erstattet ?

Das ist dann Schnick-Schnack-Schnuck. Abstellvollmacht schlägt Unterschrift. Also nein. Das ist wie bei DPD, wenn man Haustür gebucht hat, aber der Zusteller sofort ohne Versuch im Shop ablädt. Das interessiert da auch niemanden.

edit: Oder aber Unterschrift schlägt Abstellvollmacht, dann stellt der Zusteller entgegen dem Wunsch nicht ab und gibt es in eine Filiale oder Packstation und dann ist der Empfänger sauer.