Hallo,
nachdem mir das Forum hier schon sehr viel weiter geholfen hat, stelle ich meine erste Frage.

Ich möchte mein Ladengeschäft erweitern um einen Onlineshop erweitern. Versendet möchte ich frisches Obst. Die Pakete werden ein Gewicht von ca. 11,5 kg bis 14kg haben (gut 10kg Obst + Verpackung) die Maße der Pakete werden ca. 60x40x25cm haben. Welcher Paketdienst eignet sich hierfür am besten? Im Laden läuft das Obst hervorragend, viele Kunden haben jetzt über Weihnachten ihre Bekannten und Verwandten in ganz Deutschland beglückt. Nun habe ich täglich 5-10 Mails die nach einem Versand fragen. Als absoluter Neuling beim Versand kann ich natürlich schlecht Auskunft über die zu erwartende Paketanzahl geben. Das ist bisher auch das größte Fragezeichen in der Geschichte. Anfangs würde ich mit ca. 50 Paketen/Monat rechnen, damit sich der ganze Aufwand lohnt sollten es dann aber schon relativ schnell mind. 150/Monat werden (die Zahlen jetzt einfach mal zur groben Orientierung). Natürlich sollte das Obst auch keine lange Laufzeit beim Versand haben, ein bis max. zwei Tage wären hervorragend. Gibt es irgendwo eine übersichtliche Tabelle mit Staffelpreisen (Anzahl) und Gewicht der jeweiligen Paketdienste? Welche sollte man unbedingt meiden bei solchen Geschichten?

Ich freue mich schon auf eure konstruktiven Antworten.

Danke für den Tipp. Ich habe auf der Seite das Anfrageformular ausgefüllt und lasse mich überraschen. Gibt´s dazu Erfahrung wie zuverlässig das abläuft?

Als Kunde läuft es gut. E+1 von Berlin nach Mainz.

UPS macht das auch für helloFesh und Konsorten.
Die behandeln deine Pakete auch ordentlich.

die meisten hier sind wohl Hundebesitzer - Du auch ?
dann laß dir mal ein Paket von den vielen Frost-Hundefutter kommen
dann siehst du wie aufwendig versendet wird - in der Regel klappt das auch mit 1 Tag Dauer wenn nur bis Mittwoch versendet wird

Hundebesitzer bin ich ja Die Temperatur an sich ist eigentlich kein großes Thema, natürlich sollten Minusgrade über längeren Zeitraum vermieden werden, genauso wie hohe Temperaturen (das wird aber eher weniger vorkommen da die Saison für das Obst nur von Ende Oktober bis Ende Mai läuft). Ich habe den Jungs von DPD mal eine Mail geschickt und auch gleich einen Rückruf erhalten. Aufgrund meiner schwankenden Gewichte riet mir der Mitarbeiter zum Mischtarif, also eine Pauschale für Pakete bis 31,5kg. Das hört sich für mich grundsätzlich gar nicht so schlecht an. Preislich hatte ich bisher gar keine großen Vorstellungen, der Grundpreis an sich hört sich eigentlich recht günstig an, die Zuschläge sind aber dann doch etwas happig. Zum Basispreis kommen noch Mautzuschlag, Treibstoffzuschlag und Sicherheitsgebühr - Dinge wie Garantierte Zustellung bis zum nächsten Tag 18:00 Uhr sind eigentlich nicht leistbar, damit würden sich die Versandkosten fast verdreifachen. Das gefällt mir ehrlich gesagt noch nicht so recht. (Gerne würde ich hier auch die Preise aus dem "Angebot" nennen, bin mir aber nicht sicher ob das hier erlaubt ist)

Den üblichen 5 Paketdiensten in D ist es völlig wumpe, ob Obst oder Kaffee oder sonst was in den Paketen ist. Nur lebende Tiere ist mitunter problematisch. Also paß auf, daß nicht zu viele Würmer im Obst sind.

Roemer hat geschrieben: ↑10. Jan 2020 09:38 Den üblichen 5 Paketdiensten in D ist es völlig wumpe, ob Obst oder Kaffee oder sonst was in den Paketen ist.

Ganz so ist's auch nicht
Teilweise sind verderbliche Güter definitiv vom Versand ausgeschlossen!

Man sollte 2 Szenarien, die laufend passieren können, berücksichtigen:

A: Auch ein Inlandspaket wird, mit ein bisl Pech, immer wieder mal gut 1+ Woche unterwegs sein bevor es in Zustellung geht.
B: Kunde wird nicht angetroffen. Paket wird in Paketshop/Packstation (wo auch immer) gelagert und zwar möglicherweise auch noch in kalter/heißer Umgebungstemperatur. Mit dem allem drum und dran können da gleich mal +/- 2 Wochen vergeben bevor der Empfänger das Paket holt oder bevor es an den Absender zurückgeht

Was sagt der Paketinhalt zu diesen Szenarien?

Real stört es die Paketdienste zwar nicht wenn verderbliches mit ihnen transportiert, aber:
- Wenn der Inhalt wegen einer Verzögerung (und diese passieren laufend) verdierbt, wollen sie keinesfalls Schadenersatz zahlen
- Wenn das Paket irgendwo tagelang herumgammelt (Depot, Paketshop, Packstation...), wollen die nicht dass die ganze Umgebung plötzlich beginnt zu "leben".

Ich muss gerade an diesen Artikel denken:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... en-60-grad

So ein Apfel ist robust und kann was ab - außer Stöße, das gibt Druckstellen. Es muss möglich sein, Äpfel über ein Standardpaket ohne Verderb anzuliefern.

Aber mal völlig abgelöst von Lebensmitteln, das Standardprodukt "Paket" hat innerdeutsch sowieso ein schlimmer werdendes Qualitätsproblem: Die Laufzeiten werden länger, es sind immer mehr ungelernte Seiteneinsteiger (z. B. nebenberufliche Paketfahrer für Amazon oder manch DHL-Paketshop) mit einem Logistikprozess betraut. Es ruinieren auch andere Produkte unter hohen Temperaturen, z. B. Spraydosen, Batterien, Klebstoffe, Lebensmittel, Elektronik, Thermopapier, Farben, Dinge mit Lösungsmitteln, CD/DVD, Medikamente.

Ich fände es durchaus angemessen, wenn die seit Jahrzehnten eingeführten Standards für Lagerhäuser auch entlang der Prozesskette für Paket-Lieferfahrzeuge, Paketshops und Verteilzentren gelten - zumal sich Lagerfläche mehr und mehr auf die Straße verlagert. Sprich so gegen Kälte und Wärme isoliert würden, dass die Ware in den Paketen nicht beeinträchtigt wird und auch mittels Temperaturmessung und Datenlogging ein Nachweis darüber erbracht wird. Quasi als Mindeststandard im Rahmen des konzernweiten QM und der Zertifizierung gemäß ISO 9000.

Und da das freiwillig nicht geschehen wird, könnte eine rechtsstaatliche Verordnung im Rahmen eines neuen Postgesetzes eine Lösung sein. Die Marktteilnehmer wären dann gezwungen, wenigstens "auf der letzten Meile" national Mindeststandards diesbezüglich einzuhalten und Nachweise zu führen.

@kreien
Wozu?
Wer temperaturgeführten Versand (auch zertifiziert) benötigt, für den gibt es ohnehin spezialisierte Anbieter, die auf Wunsch auch verbindliche Lieferzeiten garantieren.

Massenpaketversand dagegen (wie ihn die langläufigen Anbieter wie DHL, GLS & Co. anbieten) soll nicht zu viel kosten. Hier gibt es weder garantierte Lieferzeiten noch spezielle Behandlung für sensible Güter (wie z.B. schnell verderbliche Lebensmittel, Medikamente die verbindlich bestimmte Temperaturen benötigen etc.).

Nur weil einzelne Versender sich die Aufpreise für solche geeigneten (etwas teureren) Dienste sparen wollen, sehe ich nicht warum man vorbeugend jede Abhol-/Packstation, jedes Zustellfahrzeug, jedes Transitfahrzeug, jeden LKW-Wechselaufbau, jede - auch privat betriebene - Postfilialen und Paketshops (...) mit Kühlung und Heizung ausstatten sollte und das auch noch voll durchzertifiziert.

Einerseits muß das alles jemand bezahlen. Andererseits sehe ich es aktuell nur schwer umsetzbar wenn plötzlich hundertausende zusätzliche Stromfresser (Klimaanlagen und Heizungen) installiert werden müssen, damit den Paketen, in denen sich großteils eh bloß Schuhe & Co befinden, nicht zu kalt oder warm wird.

@Doptrebo90 Ich empfehle dir dazu DHL Express zu nutzen. Mit ein wenig Verhandlungsgeschick und dem richtigen DHL Express Service inkl. ODD solltest du es realisiert bekommen. Bei Rewe funktioniert es ja auch (;-)

Danke nochmals für eure Meinungen. Wenn das Paket natürlich 2 Wochen unterwegs ist wird von der Ware nicht mehr viel verwertbares über bleiben. Das ist mir bewusst und auch meine größte Sorge. Ob das Paket ein oder zwei Tage unterwegs ist spielt erst einmal keine große Rolle. Wichtig ist für mich ein zuverlässiger Paketdienst bei dem die Fehlerquote möglichst gering ist bzw. bei dem die Kunden auch relativ rasch die Pakete in den Filialen abholen. Gibt es dazu Zahlen? Der nette Herr von DPD wollte dazu keine Aussage machen "das kann man so nicht sagen". Habt praktische Erfahrungen? Wie viele Pakete in % sind nach 3 Tagen noch nicht endgültig beim Kunden? Wo liegen die Fehlerquoten bei den einzelnen Paketunternehmen?

Aber das DPD fresh ist doch eigentlich Prio E+ 1

Doptrebo90 hat geschrieben: ↑11. Jan 2020 11:03 Wenn das Paket natürlich 2 Wochen unterwegs ist wird von der Ware nicht mehr viel verwertbares über bleiben. Das ist mir bewusst und auch meine größte Sorge. Ob das Paket ein oder zwei Tage unterwegs ist spielt erst einmal keine große Rolle.

Dann solltest du eigentlich mit den normalen Standardpaketen hinkommen. Kalkuliere halt mit 5-10% Schäden / Erstattungen. Klingt viel, ist aber bestimmt günstiger als dauerhafter Express-Premium-Spezialversand...

fonprofi hat geschrieben: ↑11. Jan 2020 11:58 Aber das DPD fresh ist doch eigentlich Prio E+ 1

Ich trau mich jetzt einfach mal und schreib hier etwas zu den Preisen. Der Grundpreis pro Paket (Pakete von 0-31,5kg) beträgt 4,90€, Garantierte Zustellung bis zum nächsten Tag 18 Uhr würden nochmal zusätzlich mit 7,50€/Paket zu Buche schlagen. 12,4€/Paket Versandkosten sind dann doch "etwas" happig.

fossi hat geschrieben: ↑11. Jan 2020 16:26

Dann solltest du eigentlich mit den normalen Standardpaketen hinkommen. Kalkuliere halt mit 5-10% Schäden / Erstattungen. Klingt viel, ist aber bestimmt günstiger als dauerhafter Express-Premium-Spezialversand...

Das ist natürlich auch eine Möglichkeit es zu rechnen. Wenn das wirklich nicht mehr währen dann ginge das auch absolut in Ordnung (wenn man sich mal die Preisunterschiede zum Exressversand ansieht)

Wie ist generell euer Workflow bei solchen Dingen?

Die Bestellung kommt im Shopsystem rein. Wie gehts dann weiter? Druckt ihr 1x täglich die Bestellungen einfach aus, packt nach den Bestellungen, druckt die Etiketten und fertig? Das geht wahrscheinlich sicher bis zu einer gewissen Anzahl an Paketen aber irgendwann wird das sicherlich unübersichtlich?!

@Doptrebo90 Wie du schon richtig erkannt hast, gibt es dazu mehrere Workflow Szenarien. Wenn man eine tägliche Abholung vereinbart, reicht es eigentlich alles zu einer bestimmten Uhrzeit (hängt von deiner Komissionierzeit und dem Abholzeitpunkt ab) zu drucken. Wenn die Menge der Bestellungen dann größer wird, würde ich z.B. ein drei Stundenfenster zur Bearbeitung der Bestellungen planen. Aus technischer Sicht kann man sich je nach Anwendung die Versandaufkleber direkt mit den Lieferscheinen/Picklisten ausdrucken. Da gibt es unzählige Möglichkeiten.

Doptrebo90 hat geschrieben: ↑13. Jan 2020 09:52 Wie ist generell euer Workflow bei solchen Dingen?

Der Workflow wird bei Jedem wohl ein wenig anders sein, je nach Ware oder auch eingesetzter Software und Lagergliederung.

1x am Tag ausdrucken und Verpacken ist wohl die schlichteste Lösung. Hat aber den Nachteil das Aufträge, die danach reinkommen, garantiert bis zum nächsten Tag liegenbleiben.

Andere arbeiten Aufträge stückweise ab (first in first out, bei Verfügbarkeit des Artikels) und drucken den passenden Paketschein just in time.
Sinnvoll, jetzt aber einen entsprechend eingerichteten Packplatz und Lager voraus.

Wieder andere picken immer stapelweise: erstmal x Artikel / Aufträge picken, packen und danach der nächste Schwung.
Dann gibts noch die Boxen-Kommissionierer, wenn z.B. aus verschiedenen Lagern zusammengepackt werden muss, etc.

Mit welchem Tool möchtest du denn die Bestellungen abwickeln?
Manche sind ja recht starr und geben die spätere Abwicklung beim Versand schon fast vor, während andere Programme flexible Lösungen zulassen.