Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

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koshop
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Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

Wir haben ein paar Produkte neu im Sortiment die als Gefahrgut gelten. Es sind nur kleine Mengen, so 50 ml und 100 ml.

Jetzt hab ich bei DHL nachgefragt was man da beim Versand beachten muss. Offenbar benötigt man für den nationalen Versand spezielle zertifizierte Gefahrgutkartons und es muss ein Label drauf für Versand von Gefahrgut in begrenzten Mengen und es gibt Maximalmengen im Paket die man beachten muss.

International bekam ich folgendes als Auskunft:
Beim Versand mit dem DHL Paket International werden die Sendungen an ausländische Postunternehmen übergeben, die diese durch ihr Land durchleiten bzw. im Zielland zustellen. Es greifen dabei automatisch die Vorschriften des Weltpostvertrages (Regelwerk der mehr als 200 Postunternehmen der Erde). Im Weltpostvertrag ist u. a. geregelt, dass eine Post einer anderen ausländischen Post keine Sendungen mit Gefahrgut übergeben darf. Um die vorstehend erwähnte Vorschrift im Weltpostvertrag umzusetzen, hat DHL Paket in den DHL-AGB PAKET INTERNATIONAL im Abschnitt 2 Absatz (2) Punkt 6 stehen:
Von der Beförderung ausgeschlossen (Verbotsgüter) sind:
Pakete, deren Beförderung und/oder Lagerung gefahrgutrechtlichen Vorschriften unterliegt; ausgeschlossen sind auch alle gemäß den jeweils IATA- (Internationale Flug-Transport-Vereinigung) und ICAO- (Internationale Zivilluftfahrt-Organisation) Gefahrgutvorschriften nicht uneingeschränkt zugelassen Güter.
Bei Zielländern mit Flugzeugbeförderung kommt zusätzlich hinzu, dass gem. Kap. 2.4 der IATA-DGR der Luftpostversand von Gefahrgut verboten ist.
Gem. den IATA-DGR uneingeschränkt zugelassen sind Stoffe bzw. Gegenstände dann, wenn es sich nicht um Gefahrgut handelt oder im Kap. 4.2 der IATA-DGR (Verzeichnis der gefährlichen Güter) hinter der entsprechenden UN-Nr. steht: "Kein Gefahrgut".
Somit sind Gefahrgüter der obigen UN-Nrn. vom Versand mit dem DHL Paket International ausgeschlossen. Der Ausschluss gilt für jedes Land (Ausnahmen Schweiz u. Österreich) und jeden Transportweg (Straße, Schiene, Luft und See).
D.h. man kann z.B. Spraydosen, oder Parfum oder sonstige Sachen nur mit Zusatzvereinbarung international versenden und nur nach Österreich und in die Schweiz.

Jetzt gibts aber genug Shops die Versand in ganz Europa anbieten.

War ich jetzt einfach wieder so doof, das ich mich vorher informiert habe oder gibts doch noch eine Möglichkeit von der ich nichts weiß?

Versendet jemand Gefahrgut in kleinen Mengen international und falls ja wie?


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icstore
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

UPS kann das, kostet aber entsprechend Aufpreis
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koshop
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

Also vermutlich wird das international nur mit Versendern gehen, die die Pakete nicht an Partner weitergeben, sondern überall selbst zustellen. Ich frag noch zusätzlich mal bei DHL Express an, aber irgendwie seh ich da schwarz. Das lohnt sich vermutlich nicht.
Wollomo
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

Wir bekommen ziemlich viel Gefahrgut per Post. Kommt dann aber ausschließlich mit DPD
kreien
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

Oft ist das Gefahrgut gar keines, denn es gibt bei Gefahrgut immer irgendwelche Kleinmengen und Erleichterungen - auch international und in der Luftfracht. Meine Erfahrung ist, dass von Paketdiensten widersprüchliche, falsche bzw. irgendwelche Wischi-Waschi-Auskünfte kommen, die nicht weiterhelfen. Ist so ein bisschen wie bei Zollfragen und einer schlussendlich validen Info durch professionelle Begleitung von Verzollungsbüros.

Entweder geht es gut über den Gefahrgutbeauftragten des Herstellers, so einem dieser wohlgesonnen ist. Es gibt aber auch so externe Gefahrgutbeauftragte, die als Consultant zur Verfügung stehen - es ist sicherlich sinnvoll, sich aus der Ecke kostenpflichtig professionell beraten zu lassen, dann haste eine belastbare Information und kannst auch im Zweifel nachweisen, dass du dich gekümmert hast.
webstar
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

Interessant das Schweiz und Österreich gehen sollen, werde mal nachfragen.

Wir haben aufgrund des Versands von Gefahrgut vor einigen Jahren angefangen mit DPD zu versenden.
DPD läßt aber auch nicht im jeden EU-Land Gefahrgut zu, unsere wichtigsten sind dabei: Österreich, Niederlande, Belgien Spanien, Frankreich
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koshop
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

Oft ist das Gefahrgut gar keines, denn es gibt bei Gefahrgut immer irgendwelche Kleinmengen und Erleichterungen - auch international und in der Luftfracht. Meine Erfahrung ist, dass von Paketdiensten widersprüchliche, falsche bzw. irgendwelche Wischi-Waschi-Auskünfte kommen, die nicht weiterhelfen. Ist so ein bisschen wie bei Zollfragen und einer schlussendlich validen Info durch professionelle Begleitung von Verzollungsbüros.
Ich bin auch zunächst davon ausgegangen, dass ich einfach ein paar Aufkleber auf die Pakete machen muss und gut ist. Scheint aber eine recht komplexe Materie zu sein.

Ich bin auf das Thema sowieso nur aufmerksam geworden, weil wir dieses Jahr beim Versand innerhalb Europas (z.B. Zypern) Pakete hatten, die stichprobenartig geöffnet wurden und dann fälschlicherweise angenommen wurde, es könnte sich um Gefahrgut handeln. Da hat dann jemand von DHL angerufen und ich musste eine Bestätigung ausfüllen und hinschicken in der ich versichere, dass es kein Gefahrgut ist.

Insofern dachte ich, ich mach das alles so wie es sich gehört - aber scheint in der Praxis rechtskonform eigentlich kaum möglich zu sein. Aber viele, selbst große Versender machen es einfach.
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Eat The Rich
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

ich habe Mitbewerber die senden ohne Zusatzvertrag und jegliche Kennzeichung 864Wh an Akkus in EINEM DHL Paket fröhlich durch Deutschland. Die LQ Grenze sind 100 Wh.

Kann man machen, wenn dann mal ein Depot brennt, können die sich nen Strick nehmen.

Wenn ich mal ganz dringend Geld brauche, arbeite ich mich mal an denen ab (oder wenn mir von denen mal einer ans Bein pissen will, wegen einer Lapalie).

Fakt ist, die Gefahrgutregelungen werden von vielen Händlern komplett ignoriert.
auch 'ne blinde Katze findet mal ne tote Maus!
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koshop
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

ich habe Mitbewerber die senden ohne Zusatzvertrag und jegliche Kennzeichung 864Wh an Akkus in EINEM DHL Paket fröhlich durch Deutschland. Die LQ Grenze sind 100 Wh.

Das scheint aber auch ein Feld zu sein, mit wirren und merkwürdigen Regeln.

Z.B. ist wohl ein E-Bike mit eingestecktem Akku kein Gefahrgut, wird der Akku aber herausgenommen und beigelegt, ist es Gefahrgut. :durchdreh:
https://www.lithium-batterie-service.de ... -oder-nein
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pickpackporto
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

ich wäre da sehr vorsichtig, Pakete mit Gefahrgut ohne entsprechende Kennzeichnung an DHL oder einen anderen Paketlogistiker zu geben.
Wenn ein LKW von der DHL brennt, weil ein Akku Feuer fängt, dann wirds teuer. Die Versicherung der DHL wird dann alles tun, um den Verursacher zu ermitteln.

Relativ einfach geht der Gefahrgutversand (LQ) in Länder, in die ausschliesslich auf der Strasse transportiert wird.
Z.B Österreich, Belgien, Niederlande
Teuer und kompliziert wirds, wenn zumindest Teile der Strecke zum Empfänger über Luftfracht abgewickelt werden.
webstar
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

@koshop

Also lauf unserem DHL Ansprechpartner ist kein Gefahrguttransport nach Österreich bzw. Schweiz möglich. Wäre interessant zu wissen was die Ausnahmen aus dem Eingangspost sein sollen!?
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koshop
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

@webstar
Also laut meinem Ansprechpartner ist Gefahrgut in begrenzten Mengen nach AT und CH mit einer entsprechenden Zusatzvereinbarung möglich. Ist aber gut möglich, das es auch auf die Art des Gefahrguts (UN Nummer) ankommt ob man eine Zusatzvereinbarung bekommt. Man muss diese Zusatzvereinbarung wohl für jede Art von Gefahrgut separat abschließen.
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

pickpackporto hat geschrieben: 10. Sep 2021 17:23 ich wäre da sehr vorsichtig, Pakete mit Gefahrgut ohne entsprechende Kennzeichnung an DHL oder einen anderen Paketlogistiker zu geben.
Wenn ein LKW von der DHL brennt, weil ein Akku Feuer fängt, dann wirds teuer. Die Versicherung der DHL wird dann alles tun, um den Verursacher zu ermitteln.
Mir stellt sich nur die Frage, wie will man das Verursacherpaket finden, wenn es doch vollständig verbrannt ist? Selbst mit Videoaufzeichnung lässt es sich wahrscheinlich nicht genau herausfinden.

Der Grund ist, dass ich Ware versende aus der ADR Klasse 3 in Kanistern. Das Paket ist entsprechend nach ADR Verordnung gekennzeichnet mit den Aufklebern und der Kanister ist auch zertifiziert, trotzdem kann es ja mal passieren dass solch ein Kanister kaputt geht.

Das ist vor einigen Monaten tatsächlich passiert bei DPD. Es kam die Meldung dass ein Schaden aufgetreten ist und hab mich dann im Kundenservice erkundigt was passiert war. Es hieß der Kanister sei ausgelaufen und hab dann das Schadensprotokoll mit Bildern erhalten.
Schlussendlich habe ich mich nicht getraut eine Reklamation einzuleiten um Probleme zu vermeiden, gerade weil es nur um 20€ ging.

Hatte jemand schonmal Probleme mit Gefahrgut ansich?
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

Jetzt muß DPD nur noch warten wer als einziger sich nicht gemeldet hat von den Paketen die befördert wurden und - Bingo :-}
Percy
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

Bei Gefahrgut gibt es eine sogenannte Kleinmengenregelung.
Erst muss man wissen, was für ein Produkt versendet wird und in welcher Stückzahl. (Also wieviel pro Karton). Daraus wird geprüft, ob es unter die Kleinmengenregelung fällt.

1. Kleinmengenregelung: Cobb Test ist entscheidend. Meist erfüllen das Kartonagen mit einem Kraftliner (Frischfaserpapier) in der Außendecke. Dazu muss die LQ Raute mit aufgedruckt sein.

2. Richtiges Gefahrgut: Dann hilft nur eine Gefahrgutprüfung. Das heißt Falltest etc. Selbst kleine Mengen von 50...100 ml können darunter fallen.

WICHTIG ist immer der Inhalt: Was ist es für ein Gefahrstoff?
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fossi
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

Eat The Rich hat geschrieben: 9. Sep 2021 21:56 Fakt ist, die Gefahrgutregelungen werden von vielen Händlern komplett ignoriert.
Oft geschieht das aber völlig unwissentlich, oder aber bei Produkten, welche man selber jetzt nicht unbedingt als hochgefährlich einstufen würde.

Percy hat geschrieben: 14. Sep 2021 11:53 WICHTIG ist immer der Inhalt: Was ist es für ein Gefahrstoff?
Richtig. Was und welche Menge.
Inzwischen haben die Logistiker zwar viel verschärft, aber unter Umständen kann man immer noch Gefahrgut ohne Sonderverträge versenden.


Hatte selber schon oft genug meinen Spaß wegen der Thematik, beispielsweise bei Helium für Ballons.
Helium ist ein Sicherheitsgas: unbrennbar, ungiftig, vermischt / verdünnt sich sofort mit der normalen Luft.
"Gefahrgut" ist es dennoch, da man theoretisch daran ersticken könnte: dafür müsste aber erst eine ganze Palette Flaschen in einem Mini-Raum auf einmal undicht werden, was wirklich seeeehr unwarscheinlich ist. Deshalb nehmen es die meisten Logistiker, zumindest bis zu gewissen Mengen, doch mit. Manche lassen sich die zusätzliche Kennzeichnung gut bezahlen, andere verzichten bei diversen Stoffen darauf und möchten halt nur, daß es überhaupt gekennzeichnet wird.

Schwieriger wirds beim angesprochenen internationalen Versand.
Da zählt dann weniger der Stoff, sondern die Einstufung als "Druckbehälter", welche man nicht massenhaft in einen Flieger stopfen sollte.
Das war international kaum bezahlbar, weshalb ich entsprechende Produkte halt für den Versand in andere Länder ausgeschlossen habe.
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roman
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

Percy hat geschrieben: 14. Sep 2021 11:53 Bei Gefahrgut gibt es eine sogenannte Kleinmengenregelung.
Korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber wenn man unter die Kleinmengenregelung fällt, dann heißt das doch bloß dass der Post-/Paket-Versand überhaupt prinzpiell möglich ist und dann die entsprechende Deklaration, üblicherweise mit Aufpreis, anfallen würde, oder?
Der Aufpreis beträgt üblicherweise "ein paar" Euro pro Paket (je nach Vertrag etc.).

Wenn es keine Kleinmenge ist (z.B. 30 kg Lack in einem Paket dürfte in der Regel nicht als Kleinmenge durchgehen), dann ist der Versand - zumindest mit den Massenversendern - in der Regel gar nicht möglich, nichtmal gegen Aufpreis.

Beispiel:
Verschickt man so ein kleines Döschen Modellbau-Lack (wieviel ist da drinnen? ich schätze etwa 10 ml ... also quasi ein Fingerhut voll), dann gilt für diese 10 ml die selbe Regelung wie für ein Paket mit 10 Liter Lack, also entsprechender Gefahrgutaufpreis.
Erst wenn man die Kleinmengengrenze knackt (dürfte typischerweise so in Richtung 15 kg Lack pro Paket gehen ... müsste man natürlich im Einzelfall prüfen), dann ist der Versand gar nicht mehr gestattet.

Einfach einen Warnaufkleber (Raute etc.) raufkleben, aber das ganze nicht offiziell deklarieren, wäre nicht OK, oder?
Und durch die offizielle Deklaration fällt dann auch automatisch der entsprechende Aufpreis an, der ja durchaus höher sein kann als der Versand selbst kostet.
Percy
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

roman hat geschrieben: 14. Sep 2021 16:26
Korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber wenn man unter die Kleinmengenregelung fällt, dann heißt das doch bloß dass der Post-/Paket-Versand überhaupt prinzpiell möglich ist und dann die entsprechende Deklaration, üblicherweise mit Aufpreis, anfallen würde, oder?
Der Aufpreis beträgt üblicherweise "ein paar" Euro pro Paket (je nach Vertrag etc.).

Wenn es keine Kleinmenge ist (z.B. 30 kg Lack in einem Paket dürfte in der Regel nicht als Kleinmenge durchgehen), dann ist der Versand - zumindest mit den Massenversendern - in der Regel gar nicht möglich, nichtmal gegen Aufpreis.

Beispiel:
Verschickt man so ein kleines Döschen Modellbau-Lack (wieviel ist da drinnen? ich schätze etwa 10 ml ... also quasi ein Fingerhut voll), dann gilt für diese 10 ml die selbe Regelung wie für ein Paket mit 10 Liter Lack, also entsprechender Gefahrgutaufpreis.
Erst wenn man die Kleinmengengrenze knackt (dürfte typischerweise so in Richtung 15 kg Lack pro Paket gehen ... müsste man natürlich im Einzelfall prüfen), dann ist der Versand gar nicht mehr gestattet.

Einfach einen Warnaufkleber (Raute etc.) raufkleben, aber das ganze nicht offiziell deklarieren, wäre nicht OK, oder?
Und durch die offizielle Deklaration fällt dann auch automatisch der entsprechende Aufpreis an, der ja durchaus höher sein kann als der Versand selbst kostet.
Es kommt immer auf das Gefahrgut an. Unterschiedliche Inhaltsstoffe, unterschiedliche Handhabungen.
Die Deklaration sollte sobald erfolgen, sobald ich einen Gefahrgutstoff drin habe (UN-Nummer?).
Auch ein Paket mit 30 kg Lack könnte als Kleinmenge durchgehen. Die Frage ist immer: Was sind die Inhaltsstoffe?

Gerade das Beispiel mit dem Modellbau-Lack ist interessant:
Ja, 10 ml gilt die selbe Regelung wie für 10 Liter Lack. es gibt bei Gefahrgut kein bisschen oder viel.
Bestellt man bei 3 verschiedenen Anbietern bekommt man drei verschiedene Pakete.
Ist eins dabei das richtig deklariert wurde? Vielleicht eins davon! Bei 10 ml Lack wird auch mal schnell ein gepolstert Umschlag genommen, der absolut nicht zulässig ist.
Sobald man auf einer Dose, Flasche oder sonstigem Gefäß ein Gefahrgut Kennzeichen findet, muss es deklariert werden.
Ob ich Aufpreis bezahlen muss, hängt vom Versand-Dienstleister zusammen.
costumes
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

roman hat geschrieben: 14. Sep 2021 16:26 Einfach einen Warnaufkleber (Raute etc.) raufkleben, aber das ganze nicht offiziell deklarieren, wäre nicht OK, oder?
Und durch die offizielle Deklaration fällt dann auch automatisch der entsprechende Aufpreis an, der ja durchaus höher sein kann als der Versand selbst kostet.
Du kannst bei Deinem Versender die Waren prüfen lassen.
Wir haben bisher immer vor Vertragsabschluss die SDB dem Versender gegeben und nach der Prüfung bekommen wir das ok für den LQ Versand.
Dann muss nur die schwarz/weiße Raute aufs Paket und keine weitere Deklaration.
DHL erlaubt den LQ Versand innerhalb Deutschlands und den Premiumversand in die Schweiz. Alle anderen Länder sind verboten.
Bei DPD, GLS und UPS sind viele Länder erlaubt, allerdings versendet nicht jeder Paketdienst in alle EU Länder:
z.B. UPS versendet nach Dänemark nur die PLZ 5000 - 9990, GLS dagegen nach ganz Dänemark
PS sendet nach England, GLS nicht
GLS sendet nach Litauen, UPS nicht - usw.
Der Aufpreis ist ganz gering!
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Re: Gefahrgut in kleinen Mengen international versenden.

costumes hat geschrieben: 17. Sep 2021 13:27 Der Aufpreis ist ganz gering!
Zumindest nach Verhandlung erträglich.
Für meine Heliumbehälter werden, je nach Logistiker, zwischen 0 bis 1,50€ netto Aufpreis fällig.
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