Kenne ich inzwischen, da selbst betroffen....dürfte jedoch nicht HGB konform sein.

Aber was macht man jetzt in der Praxis als Händler?

A: Klage gegen DPD (führt sicher früher oder später zur Kündigung)
B: Beide RVE (vom Kunden und vom Empfänger) der Polizei übergeben....sollen die klären wer betrügt. Ein Händler ist schließlich kein Ermittler.

Bei meiner letzten Ablehnung hat man übrigens auf die RVE des Fahrers verzichtet und nur auf den Zustellbleg (kontaktlos) verwiesen. Auf meinen Widerspruch erfolgte noch keinerlei Reaktion.

Ja man kann den Kunden auch nicht über 2 Monate auf sein Geld warten lassen, die Abwicklung dauert bei DPD auch zusätzlich sehr lange.
Wir haben es eigentlich in der Vergangenheit immer so gemacht, dass wenn wir die rechtverbindliche Erklärung von dem Kunden erhalten hatten, direkt das Geld auch dem Kunden erstattet wurde.

Ja man kann den Kunden auch nicht über 2 Monate auf sein Geld warten lassen, die Abwicklung dauert bei DPD auch zusätzlich sehr lange.
Wir haben es eigentlich in der Vergangenheit immer so gemacht, dass wenn wir die rechtverbindliche Erklärung von dem Kunden erhalten hatten, direkt das Geld auch dem Kunden erstattet wurde.

Habe ich bis zuletzt auch (erstattet)....und dann zuletzt nach 1,5 - 2 Monaten die Ablehnung von DPD erhalten.

Das ist jetzt eine Frage des Grundsatzes, wie es hier weiter gehen soll. Es geht ja manchmal um viele hunderte / mehrere tausend Euro je Sendung.

Das bringt mich echt zu nachdenken, ob es mit DPD noch weiter Sinn macht. Wenn praktisch die Versicherung in den meisten Fällen weg fällt.
Es besteht ja auch das Risiko, dass es bei höheren Beträgen, dann erst mal so richtig heftig wird.

Und ganz ehrlich --- vor Gericht können die damit nicht durchkommen.

Hans

So Leute nun habe ich mal wieder den Fall. Ich mache die Kurzversion:

Käufer unterschreibt RVE die Pakete nicht erhalten zu haben.
Fahrer unterschreibt RVE die Pakete die Pakete persönlich "an eine empfangsbereite Person" zugestellt zu haben.

Warenwert 2390,-

Was tut man in so einem Fall rechtskonform? Anzeige und Auszahlung verweigern?

was anderes als der Rechtsweg bleibt dir ja wohl nicht.
Ich finde es ja immer erstaunlich, dass der Paketfahrer (ich möchte ihm nichts unterstellen - aber die hellsten Birnen sind das ja meist nicht) sich nach Wochen noch an jedes Paket erinnern kann.
Das wäre auf jeden Fall eine Show bei einer Gerichtsverhandlung, wenn der Fahrer dann unvorbereitet vom Richter die Aufgabe bekommt, zu einem bestimmten Tag aus der Vergangenheit aufzuzählen, wo er überall war und wie er die Pakete übergeben hat.

Wie beginnt man das jetzt? Anzeige bei der Polizei und warten was passiert? Warten bis der Kunde sich einen Anwalt nimmt...selbst einen Anwalt nehmen!?

Möchte der Kunde eine Ersatzlieferung, kannst du dir dieser Geschäft noch sichern?
Wenn er grundsätzlich keine Ersatzlieferung möchte, ist es vielleicht schon etwas verdächtig, würde ich mal vermuten.
Je nachdem was du verschickst natürlich.
Ich kann nur empfehlen mit deinem Vertriebsmitarbeiter und Depot Kontakt aufzunehmen.
Dort gibt es noch "Kulanz" Möglichkeiten, aber der Betrag ist schon echt heftig.

Was nutzt so eine Kulanzlösung, wenn beim nächsten Mal das gleiche Problem auftritt ?

Ich denke, hier führt kein Weg an Anwalt/Klage vorbei, selbst wenn DPD seine AGB so geändert hat, dass es nur noch "ordnungsgemäß" heißt, muss das ja rechtssicher nachweisbar sein und das gibt ein Kürzel des Paketboten sicherlich nicht her.

Wie gesagt, ich finde meine DPD-Sendungen regelmäßig auf dem Bürgersteig 50 Meter weg vom Haus, auch diese wird der Zusteller als "ordnungsgemäß abgeliefert" quittiert haben. Nur wenn ich als Kunde gar nicht weiß, dass da etwas für mich liegt - dann kann das gerne auch einmal ein paar Tage dort unbemerkt herumliegen ... oder eben "Freunde" finden. Auch ein Verweis auf evtl. Mail-Benachrichtigungen "Ihr Paket wurde Ihnen zugestellt" kann kein rechtssicherer Abliefervermerk sein, auch wenn der Support einem das so verkauft

Er will keinen Ersatz. Du würdest also dem Kunden erstatten ohne zu wissen, welche Partei die Wahrheit sagt? Und das bei dem Betrag?

Ich habe inzwischen bei der Polizei angefragt. Anzeigen wegen sowas seien zumindest Gang und Gebe. Vielmehr konnte man mir nicht sagen.

Klar über die Zusteller habe ich eh mein eigenes Bild.

Aber bei dem Kunden kommt mir auch einiges komisch vor. Er ist wieder Neukunde...obwohl ich größtenteils von Stammkunden lebe, kommen Pakete immer bei Neukunden weg, niemals bei Stammkunden. Lt. Google Maps ist es wohl ein Einfamilienhaus...lange Einfahrt...meiner Meinung nach nicht möglich von der Straße aus die Haustür einzusehen.

Einer der beiden Parteien hat vorsätzlich und wissentlich die RVE falsch unterzeichnet und die Ware wohl unterschlagen.

Hilft vielleicht nicht unbedingt... Wenn es vielleicht was größeres wie ein Aquarium war - vielleicht hat der Kunde oder jemand in seiner Familie zufälligerweise ein Foto bei Facebook oder Instagram gepostet, bei dem die verlustige Lieferung zu sehen ist. Das war bei mir schon einmal der Fall ...

Nein einfach zurücküberweisen würde ich natürlich auch nicht.
Mit der "Kulanz" von dem Depot meinte ich nur den aktuellen Fall, da muss man doch alle Hebel in Bewegung setzten, es geht ja um sehr viel Geld.
Wie man sich jetzt gegenüber DPD in Zukunft aufstellt, ob man überhaupt noch mit DPD weiter versendet, dass steht noch auf einem ganz anderen Blatt.

Bei FB habe ich schon geschaut, da ist nicht Auffälliges. Auch kein Verkauf bei Ebay Kleinanzeigen in der Ecke. Aber es gibt ja nicht nur doofe Betrüger. Das Haus auf Google Maps schaut nach Einfamilienhaus aus....lange Einfahrt. Selbst wenn der Fahrer es dreisterweise nur abgelegt hat (auf der RVE schreibt er aber an eine anwesende Person übergeben), dann kann man die Pakete von der Straße aus, meiner Meinung nach nicht sehen. Und dann noch auf das Grundstück, die lange Einfahrt langspazieren und in aller ruhe mehrere Pakete raustragen? Alles sehr abenteuerlich....aber nicht unmöglich.

Meine Vorgehensweise wäre nun Anzeige zu erstatten (sitze gerade am Text und trage die Fakten und Daten zusammen). Anschließend dem Käufer mit der Begründung RVE vom Fahrer, vorerst die Rückzahlung ablehnen, da der Fahrer ja rechtsverbindlich versichert, dass er zugestellt hat und er (der Empfänger) dann im Umkehrschluss die Unwahrheit sagt (natürlich anders formuliert). Und dann abwarten, ob sich im Laufe der Zeit noch was entwickelt, man von der Anzeige Feedback bekommt etc. Ggf. Anwalt zu Hilfe holen, wenn mich der Anwalt des Kunden kontaktiert oder eine Klage ins Haus flattert. Ich fühle mich da gerade irgendwie ausgeliefert und relativ hilflos. Sowas kann täglich auf´s neue passieren. Irgendwie muss man sich ja auch schützen können.

Also nur Mal zum Vergleich:

Letztes Jahr habe ich über 15k Pakete über DPD verschickt.

Nicht erhalten: 0

Also kann sich glaube ich jeder denken wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist das ein Paket wirklich verloren geht.

Der Unterschied? Meine Pakete haben einen Wert von 20 bis 150 Euro.

Ich würde an deiner Stelle nicht erstatten und höflich aber bestimmt darauf hinweisen das die Zustellung erfolgt ist.

In Zukunft würde ich auf spezielle Transportfirmen wechseln.

Trans o flex z.b

Oder per Spedition. Hat nicht DHL noch per Ident Check?

Sorry aber das es ausgenutzt wird ist doch klar.

Ich würde mit der Anzeige Stand jetzt noch warten, da dadurch die "goldene Brücke" aus der Nummer rauszukommen zerstört wird. Wenn die Anfrage von der Polizei kommt, kommt er ja nicht mehr raus aus der Nummer.

Vor rund einem Jahr hatten wir auch mal einen Verlustfall mit grob dem gleichen Warenwert. Hier haben wir die Erstattung abgelehnt, da ebenfalls eine RVE des Zustellers (und des Kunden) vorlag. Wir haben den Kunden dann aufgefordert selber eine Strafanzeige wegen des Paketverlustes zu stellen und uns eine Kopie der Anzeige zukommen zu lassen. Das hat er aber nie getan. Es kamen noch 3-4 böse eMails mit Anwaltsdrohungen. Aber danach ist nie weiter was passiert. Kein Anwalt, keine Anzeige, keine Rückbuchung.

Auch bei den kleinen Beträgen (idR 300-500€) erstatten wir, wenn es uns suspekt vorkommt, nur noch, wenn eine Versicherung des Kunden und eine Strafanzeige des Kunden vorliegt (geht schnell online in ein paar Minuten - da kann man ja drauf hinweisen). Alternativ muss der Kunde uns halt verklagen, wenn er eine Erstattung will (ist aber noch nie vorgekommen). Seitdem wir so vorgehen, werden fast 80% der Verlustfälle doch noch aufgefunden oder die Kunden melden sich einfach nie wieder. Falls irgendwann doch mal einer Klagen sollte können wir immer noch ein günstiges Anerkenntnis abgeben oder die Entscheidung nach einem Anwaltsschreiben überdenken.

Also generell würde ich bei solchen Warenwerten wirklich auch eher Kurierdienste statt einfacher Paketdienste beauftragen.
Ich mein da spielen die Versandkosten ja wirklich nicht mehr die Rolle.

DPD ist schon nicht perfekt und das bei 15k Paketen keins weggekommen ist würde mich wundern. Hast wahrscheinlich einfach Glück gehabt.
Wenn man sieht wie die Zustellqualität in einigen Bereichen anschaut wundert mich nichts das ab und an Pakete nicht ankommen.
Wir liegen auch bei ca. 15k DPD Paketen im Jahr und haben schon des Öfteren Verlustmeldungen von Kunden wovon ein Teil sicher auch berechtigt sind.

Die Winken wir durch und lassen es uns von DPD erstatten. Geht eigentlich recht Problemlos, zur not halt 2-3 mal nachhaken. Geht aber bei uns auch eher um Warenwerte zw. 10-60€.
Da winkt DPD wohl weit eher einfach durch.

Baam hat geschrieben: ↑3. Feb 2022 15:43 Ich würde mit der Anzeige Stand jetzt noch warten, da dadurch die "goldene Brücke" aus der Nummer rauszukommen zerstört wird. Wenn die Anfrage von der Polizei kommt, kommt er ja nicht mehr raus aus der Nummer.

Deine Schilderung klingt einleuchtend. Ich muss jetzt noch abwarten wie es sich mit der Zahlung verhält. Ich gehe davon aus, dass er einen Fall eröffnet oder die Zahlung zurück bucht. Und da muss ich dann schauen wie der Payment Anbieter reagiert. Zustellbeleg habe ich und jetzt sogar mit Unterschrift (RVE des Fahrers). Sollte mir hier die Zahlung genommen werden, dann muss ich wohl Anzeige erstatten. Aber dann habe ich noch ganz andere Probleme. Dann renne ich wieder Jahre dem Geld hinterher.

@welpe

trans o flex nimmt auch keine Unterschrift (bei mir jedenfalls nicht)

Ich hatte ja bereits vor 1 oder 2 Wochen eine Ablehnung von DPD. Seitdem versende ich die teuren Pakete (ab ca. 500 € und je nach Gefühl) mit DHL Ident Check. Aber das ist halt umständlich, da muss der Kunde in die Filiale, am Auto findet wegen Corona kein Ident Check statt. Ich rechne da mit höherer Rücklaufquote. Aber abwarten, bislang kam noch keines zurück, waren aber auch erst ein paar wenige in dieser Preisklasse.

Habe glatt übersehen, dass die RVE vom Fahrer 2 Seiten hat. Oben auf der ersten steht, dass persönlich übergeben wurde (Vordruck im Formular und seine Unterschrift). Da hat scheinbar mein Finger versagt und ich habe nicht weiter gescrollt.

Auf der 2. Seite steht unter " Ich nehme zu den genauen Umständen der Zustellung wie folgt Stellung:"

"Ich habe die Pakete aus meinem Transporter geholt, bin dann zur Haustür gelaufen. Dann habe ich die Pakete dort abgestellt und geklingelt. Beim ersten Mal machte keiner auf. Beim weiteren Klingen sah ich, dass sich in der Küche was tat. Dann sah ich, dass dort jemand war. Ich habe per Handzeichen mitgeteilt, dass ich die Pakete dort 2 abgestellt habe. Von der Person kam ein Daumen hoch, so dass ich wusste, dass die Person weiß, dass ich dort 2 Pakete abgestellt habe."

Also eine halb persönliche Übergabe. 100% korrekt war es nicht, aber ob eine geöffnete Tür was am Endergebnis geändert hätte!? Kann auch die Putzfrau gewesen sein, aber die hätte das Paket auch bekommen, wenn sie an die Tür gegangen wäre. Aber Paketfahrer mag ich auch nicht sein. Gibt bestimmt auch viele die unschuldig den Kopf hinhalten müssen. Vielleicht ist das auch alles ausgedacht...wer weiß.