Moin,

wir haben ein Paket als international Premium nach Griechenland versendet.
Das Paket ist leider nicht mehr auffindbar, weshalb wir eine Nachforschungsantrag gestellt haben.

DHL schreib uns dazu heute:

Um Ihnen weiterhelfen zu können, benötigen wir von Ihnen folgende Informationen/Unterlagen:

Für die weitere Bearbeitung Ihrer Nachforschung benötigen wir eine Kopie Ihrer Einkaufsrechnung. Nach §25 a USTG muss bei einer Differenzbesteuerung lediglich die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis versteuert werden.

Das haben wir noch nie gehabt und ich bin auch eigentlich nicht dazu bereit eine Einkaufsrechnung zu übermitteln.

Hattet ihr das auch schon und ist die Forderung so rechtens?

Danke

Wie willst Du denn sonst Deinen Schaden (Netto-EK) belegen ? Ist bei UPS & Co. auch so.

Roemer hat geschrieben: ↑4. Okt 2022 15:17 Wie willst Du denn sonst Deinen Schaden (Netto-EK) belegen ? Ist bei UPS & Co. auch so.

Der Schaden besteht aber nicht nur aus dem Netto-EK.

Bisher, d.h. die letzten 10 Jahre, wurde von DHL immer nur die Kundenrechnung angefordert und der Verkaufswert netto erstattet.

Wie willst Du denn sonst Deinen Schaden (Netto-EK) belegen ? Ist bei UPS & Co. auch so.

HGB § 429 Wertersatz
(3) 1 Der Wert des Gutes bestimmt sich nach dem Marktpreis, sonst nach dem gemeinen Wert von Gütern gleicher Art und Beschaffenheit. 2 Ist das Gut unmittelbar vor Übernahme zur Beförderung verkauft worden, so wird vermutet, daß der in der Rechnung des Verkäufers ausgewiesene Kaufpreis abzüglich darin enthaltener Beförderungskosten der Marktpreis ist.

https://dejure.org/gesetze/HGB/429.html

Ich habe jetzt mal, so wie immer, die Kundenrechnung an DHL übermittelt.
Entweder war in der Mail einfach nur der falsche Textbaustein, oder sie werden sich erneut bei mir melden.

Einzelne Paragraphen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Besser wäre 429 ff. zu nennen, z. B. auch den https://dejure.org/gesetze/HGB/431.html

Cool, wenn DHL die eigene Rechnung (netto) als Schaden akzeptiert. Da kann man ja richtig phantasievolle Beträge einsetzen.

Roemer hat geschrieben: ↑4. Okt 2022 16:57 Cool, wenn DHL die eigene Rechnung (netto) als Schaden akzeptiert. Da kann man ja richtig phantasievolle Beträge einsetzen.

Wäre dann zwar Betrug, aber kann man machen...

Solange keine Kundenrechnung in der Sendung ist... falls das Paket wieder auftaucht?

Erstattet DHL überhaupt was? Man liest da ja so einige Horrorgeschichten.

Kenne es persönlich nur von GLS und DPD. Da ging bis vor einiger Zeit noch eine Rechnung über den Nettobetrag des eigentlichen Kundenauftrages durch (dazu beide Belege eingereicht, ggfs eine Bestätigung des Empfängers, fertig).

DPD ist inzwischen etwas pingeliger und verlangt jetzt eigentlich auch eine Einkaufsrechnung. Da wir aber sicher nicht unsere komplette Kalkulation offenlegen (Chinapreis, Gebühren für Sourcing / QM, Seefracht, Nachlauf usw), wurde entsprechend neu verhandelt und ja, man kann verhandeln!

Wir bekommen nun im Schadens- oder Verlustfall den Nettopreis der Ware abzüglich Pauschal 25% erstattet.
Damit können wir leben und es ist immer noch einfacher als eine separate Versandversicherung. Sind wir mal ehrlich: soooo oft braucht man die Versicherung nicht.

Mein Verdacht:

Es wurde eine Differenz-Besteuerungs-Kundenrechnung eingereicht.
Da DHL nur ohne Steuer bezahlen möchte, und aus dieser Rechnung der Steueranteil aber nicht vervorgeht, wollen sie diesen nun anhand weiterer Belege berechnen.

regalboy hat geschrieben: ↑4. Okt 2022 15:27

Roemer hat geschrieben: ↑4. Okt 2022 15:17 Wie willst Du denn sonst Deinen Schaden (Netto-EK) belegen ? Ist bei UPS & Co. auch so.

Der Schaden besteht aber nicht nur aus dem Netto-EK.

Selbstverständlich besteht dein relevanter Schaden nur im Netto EK. Und der erwähnte Paragraph der POst hat B2B NULL Relevanz. Es wird immer trauriger hier.

marcibet hat geschrieben: ↑5. Okt 2022 00:00

regalboy hat geschrieben: ↑4. Okt 2022 15:27

Der Schaden besteht aber nicht nur aus dem Netto-EK.

Selbstverständlich besteht dein relevanter Schaden nur im Netto EK. Und der erwähnte Paragraph der POst hat B2B NULL Relevanz. Es wird immer trauriger hier.

Ähhh, das weiß nun sogar ich, dass zum Schaden auch entgangener Gewinn gehört...

https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__252.html

Und in den DHL-AGB für Geschäftskunden steht dazu auch nichts anderes. Nur um das schon mal vorwegzunehmen.

Ich weiß nach 5 Wochen stillem Mitlesen noch was: Dass ich ja eigentlich, wenn ich mich entscheiden sollte mich hier zu registrieren, direkt eine Person blockieren wollte. Deine Besserwisserei und Dein Umgangston ist echt richtig richtig übel.

marcibet hat geschrieben: ↑5. Okt 2022 00:00 Selbstverständlich besteht dein relevanter Schaden nur im Netto EK.

DHL zahlt aber VK (netto).
Und soweit ich zahlreiche Postings über DHL im Kopf habe, ist das in DE nicht anders.

Nur ein kleiner Nachtrag, weil wahrscheinlich gleich das Argument "das ja aber BGB" kommen wird.

https://www.google.com/search?q=logisti ... nn+252+bgb

Gleich der erste richtige Treffer (das ganz oben ist nur ein Snippet) vom LG Düsseldorf verweist schon auf 252 BGB. HGB ist Lex specialis. Alles was im Handelsrecht nicht anders sein soll als im Privatrecht wird im HGB auch nicht geregelt und es wird einfach auf das BGB zurückgegriffen. Kann man in jedem der Treffer nachlesen, der erste Treffer vom LG Düsseldorf ist sogar gleich B2B und nicht "nur" B2C...

roman hat geschrieben: ↑4. Okt 2022 20:45 Mein Verdacht:

Es wurde eine Differenz-Besteuerungs-Kundenrechnung eingereicht.

Falsch.
Die Rechnung wurde auch erst nach der Anforderung durch DHL über das Portal hochgeladen.

Wie bereits erwähnt hat DHL uns schon immer den netto VK erstattet.
Mal abwarten, was im aktuellen Fall passiert.

Aber wie kommen die dann auf Differenzbesteuerung?

Neuer Mitarbeiter hat die falsche E-Mail Vorlage angeklickt. Wenn man von irgendeinem Support eine komplett unpassende Antwort bekommt, liegt es in 99% der Situationen daran. Kein Mensch tippt jede Mail jedes mal von Hand neu. Haben doch hier bestimmt auch viele fertige Vorlagen für Kundenanfragen.

fossi hat geschrieben: ↑4. Okt 2022 20:02 Erstattet DHL überhaupt was? Man liest da ja so einige Horrorgeschichten.

Verlust ja, Transportschäden so gut wie nie.
Und auch bei GLS gab es bei Verlust den Netto-EK (Stand 10/21).
Bei UPS ist das seit 25 Jahren so.