DHL "Nachforschung"

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fuzzy
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DHL "Nachforschung"

Ich habe Mitte Dezember ein Paket mit DHL verschickt, das schon im ersten Paketzentrum spurlos verschwunden ist.
Trotz genauer Beschreibung des Inhalts und des Kartons:
Es tut uns leid, dass Sie ein Paket vermissen. Wir haben natürlich sofort intensiv gesucht - leider erfolglos.
Nun wurde die enthaltene Ware auf eBay gelistet. Der Verkäufer hat mir bestätigt, dass es sich um einen "Postrückläufer" handelt. Eine Nachforschung hat bei DHL also tatsächlich nie stattgefunden, sonst wäre mir die Sendung aufgrund des nur bei mir erhältlichen Inhalts problemlos zuzuordnen gewesen.

Von behaupteten Adressrecherchen zu behaupteten Nachforschungen gewinne ich inzwischen den Eindruck, dass bei Post/DHL grundsätzlich nie gesucht oder recherchiert wird.

Beim Absuchen der Fotos der Postauktionen nach meinem Karton habe ich diverse Kartons von D2C-Versendern gesehen (z.B. "Emma"-Matratzen), bei denen mir niemand erzählen kann, dass der Absender nicht zu ermitteln gewesen sei.


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roman
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Re: DHL "Nachforschung"

Meiner Informationen nach (decken sich mit meinen Erfahrungen) dient die Nachforschungsprozedur bei Post/DHL einzig und alleine 2 Zwecken:

1. Einige Wochen "Luft" zu bekommen, in denen sich ein Großteil der Probleme ganz von selbst löst (weil das Zeug von selbst auftaucht, weil es oft undokumentiert in Shops oder Packstationen lag...) und DHL somit keinen Schadenersatz bezahlen muß. Je länger DHL diese Wartefrist strecken kann, desto mehr der Probleme lösen sich von ganz selbst.

2. Um Zahlen für interne Statistiken zu erhalten: um außergewöhnlich auffallende Verlustzonen lokalisieren zu können (z.B. einzelne Zustellbezirke etc.). Wenn einzele Mitarbeiter auf die Dauer zuviel mitgehen lassen, könnte das so auffallen.

DHL befördert alleine in Deutschland bis zu 10 Mio. Pakete pro Tag. Da gibt es pro Tag TAUSENDE Problempakete. Das irgendwie im großen Stile aufzuklären, scheint nicht rentabel zu sein.

Bis auf Wertsendungen und ähnliches wird meinen Informationen nach keine gezielte Suche nach Einzelfällen gemacht.
Lena_1977
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Re: DHL "Nachforschung"

Bei uns wurde auch noch nie etwas gefunden - es gibt nur 2 Möglichkeiten

a) Reklamation nach 7 Tagen - innerhalb der nächsten 48 Stunden bewegt sich das Paket, ich vermute einen Lost & Found Haufen in den Standorten bei denen Dinge für ein paar Tage abgelegt werden und wenn dann jemand motiviert ist, geht das Paket weiter auf die Reise - in der Regel aber ohne Beschreibung Verpackung und Inhalt

b) es passiert nix und es kommt die Standart Meldung zur Erstattung - das sind bei uns sicher 80 %

Das sich jemand mit der Zuordnung beschäftigt, kenne ich nur bei Brief - da sind aber auch mal 4-6 Wochen drin....
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koshop
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Re: DHL "Nachforschung"

sonst wäre mir die Sendung aufgrund des nur bei mir erhältlichen Inhalts problemlos zuzuordnen gewesen.
Da werden doch nicht irgendwelche Inhaltsbeschreibungen mit aufgefundenen Paketen verglichen. Die Nachforschung erstreckt sich maximal darauf, ein Paket zu öffnen und zu schauen, ob ein Lieferschein oder eine Rechnung drin ist. Wie stellst du dir das bei tausenden von Paketen vor, dass da jemand mit einer Liste dasteht und sagt: Oh ja, ein Plüschelefant und eine gelbe Vase, das muss das Paket von Frau Müller sein.
fuzzy
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Re: DHL "Nachforschung"

Eigentlich waren es zwei identische Pakete, die beide auf demselben Rollbehälter waren. Das eine Paket ist angekommen, das andere hat nicht mal den Eingangsscan bekommen. Also weiß ich auf die Minute genau, wann und in welchem Paketzentrum der Rollbehälter bearbeitet und somit das Paket verschlampt wurde. Das habe ich DHL auch sehr zeitnah mitgeteilt. Wenn DHL solche Pakete nicht irgendwie systematisch einsammelt und sortiert einlagert, sondern bildlich gesprochen einfach nur auf einen riesengroßen Haufen wirft, um sie dann versteigern zu lassen, mag das wirtschaftlich für DHL sinnvoll sein, dann soll man sich aber das ganze Theater um die angebliche Nachforscherei sparen und das auch genau so kommunizieren.

Warum muss ich bei der Verlustmeldung eine detaillierte Inhaltsbeschreibung angeben? Und warum wird behauptet, man habe "intensiv" nach meiner Sendung gesucht?
Der Inhalt war nicht nur ein Plüschelefant und eine gelbe Vase, das war ein sehr außergewöhnlicher Artikel, den es nur sehr selten gibt, in einer höheren Stückzahl, da ist durchaus ein Abgleich mit meiner elektronisch(!) abgegebenen Verlustmeldung drin.

Auch das "Da gibts aber jeden Tag Tausende!"-Argument lasse ich nicht gelten, denn für jedes dieser Pakete hat DHL vom Absender Geld kassiert. Und dann muss man die vertraglichen (Neben)Pflichten eben auch erfüllen und kann sich nicht mit einer zu großen Menge herausreden. Wir bekommen ja auch keinen Rabatt, wenn DHL viele Pakete befördert, ganz im Gegenteil.

Mich ärgert es einfach, dass ich DHL sofort gesagt habe, wann und wo das Paket abhandengekommen ist, die nicht einmal einen Versuch unternommen haben, mein Paket zu lokalisieren, und dass ich meine Ware jetzt auf eBay finde, wo ich sie nicht sehen will.
Ich werde an dem Tag, an dem ich aus dem Geschäft aussteige und mich nie mehr über Paketdienste ärgern muss, drei Kreuze machen.
logistics_star
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Re: DHL "Nachforschung"

Ich kann Dir anhand eines Beispiels auch einmal zeigen, dass es anders laufen kann:
Habe 4 Reifen versendet mit UPS, davon ist einer nicht angekommen. Nachforschung gestellt mit genauem Reifenmaß und Verpackungsbeschreibung. Und nach 3 Wochen wurde mir das Paket aus dem UPS "Fundbüro" zugesendet.

Zugegeben, was Nachforschungen betrifft mag UPS gut sein, dafür funktioniert die Buchhaltung um so schlechter, aber das ist ein extra Thema...
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