Fragen zu Warenwirtschaft - Allgemein und Ready2order

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MirandaR
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Fragen zu Warenwirtschaft - Allgemein und Ready2order

Hallo,

hoffentlich bin ich hier in die richtige Kategorie.

Meine Firma ist eine GmbH, welche bisher nur mit Immaterielles zu tun hatte.
Wegen "verminderte Einnahmen" habe ich nach weiteren Möglichkeiten gesucht und ich denke auch gefunden.

Es hat sich aber nun ein kleines Warenbestand aufgebaut. Einige Produkte habe ich über Direktverkauf (ohne Versand) verkauft.
Auch wenn die Ware bisher nur einen halben Schrank füllt, ist ein Überblick jetzt schon schwierig.
Nach Inventur, brauche ich natürlich einen Warenwert für den Steuerberater, vorab evtl noch korrigiert um Bestandsdifferenzen.

Zeitgleich suchte ich nach eine Möglichkeit Kartenzahlungen an zu nehmen. Hier habe ich nun SumUp gewählt.
Da auch bei Ready2order Sumup integriert werden kann, hat mich die Googlesuche mich da irgendwie hingebracht.

In der Testphase merkte ich, dass da quasi kostenlos ein WaWi System integriert ist, welche auf mich den Eindruck machte, dass es völlig ausreichend sein wird.
Somit habe ich dort erst mal den Flextarif gebucht; 100€ zum verbrauchen an Gebühren, 3 Jahre gültig, also umgerechnet 2,78€/Monat, wenn ich sonst nichts nutze. Das sind denke ich erst mal sehr akzeptabele Kosten, welche es mir ermöglichen, das Ganze sachte an zu gehen.

Folgende Fragen sind aufgekommen:
Wie detailliert MUSS so eine WaWi sein?
Ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass sämtliche Produktvariationen einzeln aufgeführt werden, oder reichen auch Produktgruppen von ähnliche Produkte?
zB statt
Marke, Brand, Schachtel, groß, rot, weißgepunktet
Marke, Brand, Schachtel, groß, rot, schwarzgepunktet
Marke, Brand, Schachtel, groß, blau, schwarzgepunktet
nur
Marke, Brand, Schachtel

Ich habe nämlich auch ziemlich stark variierende EK Preise, ebenso wie die VK-Preise.
Zudem viele Kombiangebote.
Für automatische Bestellungen, also als Einkaufstool, brauche ich das WaWi nicht.

Also wenn ich was einkaufe und oder verkaufe, muss ich eh immer individuell manuell den Preis eingeben.

Reicht es, wenn ich als EK einfach nur das Ergebnis von Preis minus erhaltene Provision (Rabatt) eingebe, oder ist es zwingend vorgeschrieben, da den Bruttopreis und den Rabatt auch wirklich dar zu stellen?

Wenn jemand bereit ist bei der praktischen Umsetzung zu helfen, würde ich mich freuen über Angebote.

Schon mal vielen Dank und Grüße,
Miranda


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MirandaR
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Re: Fragen zu Warenwirtschaft - Allgemein und Ready2order

Bin ich hier DOCH in der falschen Kategorie?
Hatte es nicht unter Programme für Warenwirtschaft & Finanzbuchhaltung gestellt, da ich dachte, die Fragen sind auch schon zu spezifisch und gehören in den Plus-Bereich?

VG
Miranda
miezekatze
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Re: Fragen zu Warenwirtschaft - Allgemein und Ready2order

Also eine Warenwirtschaft ist eine Übersicht für dich mit der du im Hintergrund arbeitest. Wenn es dir genügt, geht das niemanden sonst was an. Gesetzlich vorgeschrieben ist da überhaupt gar nichts.

Du musst wissen ob die Funktionen die dir diese liefert, oder die Möglichkeiten, genügen. Das ist alleine deine Sache. Auch deine Preisgestaltung geht absolut niemanden was an. Warum du wo welchen Preis einträgst ist alleine deine Sache.
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fossi
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Re: Fragen zu Warenwirtschaft - Allgemein und Ready2order

Eigentlich ist es dem doch egal, ob du nun Sumup, iZettle oder ein anderes EC-Gerät verwendest.
Sämtliche Kartenzahlungsgeräte laufen auch wunderbar ohne Wawi, Kasse, wasauchimmer. :gruebel:

Ansonsten passt der Beitrag meines Vorredners: es gibt keine gesetzliche Vorschrift, ob was und wo du als EK hinterlegst.

Entweder du nimmst eine Wawi und legst jedes Teil einzeln darin an.
Andererseits könntest du genauso einen Zettel+Kugelschreiber nehmen und darauf deine EKs notieren, wobei eine Excel-Tabelle wohl moderner wäre und Ende des Jahres einfach zählen, was noch da ist.
MirandaR hat geschrieben: 15. Feb 2019 10:22 Ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass sämtliche Produktvariationen einzeln aufgeführt werden, oder reichen auch Produktgruppen von ähnliche Produkte?
Später für die Inventur ist nur einge gewisse Nachvollziehbarkeit wichtig.

Wenn du die Produkte
1x Knoblachpresse rot 1€
1x Knoblachpresse pink 1€
1x Knoblachpresse grüngelb getupft 1€
an Lager hast, kannst du später einfach: "3x Knoblachpresse 1€" zusammenzählen bzw das so anlegen, insofern du die Dinger selber auseinanderhalten kannst. Wenn du aber hand- und benzingetriebe Pressen für 1 und 500€ verkauft, natürlich nicht.

Kompoliziert wirds vermutlich wenn du jeden VK ebenfalls einzelnd eingeben musst.
Verkaufst du die Sachen offline? Dann wäre evtl ein Preisauszeichner + GoBD-konforme Registrierkasse noch die einfachste Lösung, um deine Verkäufe zu protokollieren.

Wenn die Verkäufe aber online erfolgen: da gibt es reichlich Warenwirtschaftssysteme mit passenden Schnittstellen zu diversen Verkaufsplattformen. Da gibt man keine VK-Preise mehr per Hand ein, sondern die Verkäufe werden automatisch abgewickelt.
(siehe JTL, Dreamrobot, plentymarkets, afterbuy...)
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MirandaR
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Re: Fragen zu Warenwirtschaft - Allgemein und Ready2order

Hallo,

schon mal vielen Dank für die bisherigen Antworten
Dass da zumindest nichts vorgeschrieben ist, hilft schon mal weiter.

Was es bei mir kompliziert macht:
Es gibt für Endkunden stets wieder bestimmte Angebote, somit kann, um beim Beispiel zu bleiben, eine Knoblauchpresse nach 3 Wochen ein ganz anderer Preis haben wie zuvor. Und wieder 3 Wochen später, wird es zB. zusammen mit einem Kartoffelschneider zum Setpreis angeboten.

Ich habe nicht riesen mengen auf Lager, möchte aber doch gerne quasi auf Knopfdruck gelegentlich einen Überblick haben, bzw. Ende des Jahres dem Steuerberater einigermassen belastbare Werte übermitteln.

Ein weiteres Phänomen ist, dass es tatsächlich möglich ist, dass ich auf eine EK-Rechnung, das ganz gleiche Produkt zu 4 verschiedene Preise einkaufe.

Ich versuche das mal zu erklären. Für meinen Endkunden erstellt mein Lieferant sog. Broschüren, mit Endkundenpreisen. Die Angebote wechseln alle 3 Wochen.
Die Kunden können bestellen, und ich bestelle dann beim Lieferanten, und zahle den VK minus erreichte Provision. Das ist schon mal der erst EK-Preis Möglichkeit.
Nun ist es möglich, dass es in der auch ein Angebot gibt wie oben angegebene; billiger durch Kombination mit anderen Artikel.
Dann gibt es das gerade noch in eine neue Farbe; da bekomme ich es 1x zum Kennelernen zum Spezialpreis; billiger als normaler VK minus Provision.
Und als 4. Möglichkeit die mir einfiel; ich erreiche ein bestimmtes Umsazziel, und erhalte das Produkt auch noch 1x geschenkt.

Meine Strategie ist, bestimmte Produkte die ich meine gut verkaufen zu können, DANN ein zu kaufen, wenn die gerade im Angebot sind, möglichst kombiniert mit höchstmöglichen Rabatt.

Der VK dieser Produkte richtet sich nach Zeitpunkt des Verkaufs; welcher Preis steht in der aktuelle Broschüre.
Gelegentlich befindet sich ein Produkt gerade nicht in der Broschüre, dann kann ich zum letzten Angebotspreis gehen, oder auch den regulären Broschurenpreis. Meistens dann etwas dazwischen, aber es kann auch am Kunden liegen; wer mehr kauft, bekommt einen billigeren Preis.

Deshalb geht auszeichnen der Ware nur bedingt, denn das müsste ich alle 3 Wochen dann wieder ändern.
Auch darum würde ich gerne im großen und ganzen Warengruppenpreise machen.

Wichtig ist dann, dass ich zumindest einen Durchschschnittspreis pro Artikel erkennen kann.
Meine Excelkenntnisse sind nicht so, dass ich überzeugt bin, da selber was passendes erstellen zu können.

Wie im Eingang geschrieben; die von mir angedachte WaWi ist eigentlich kostenlos zu meinem Rechnungsprogramm Ready2Order dazu, was ich natürlich sehr sympatisch finde qua Preis.
Da dieser Bereich (noch) so klein ist, möchte ich da jetzt ungerne mit regelmäßigen Ausgaben anfangen.
Wenn es wächst, komme ich da irgendwann natürlich auch nicht drum herum, darum geht es ja nicht. Aber es soll schon wirtschaftlich sein.
Ich habe ja noch nicht mal richtig angefangen mit diesem Teil, und es ist quasi noch ein Testballon.
Ich habe sehr wohl schon eine Idee wie es aus zu weiten, aber bis dahin muss ich mit den Ausgaben noch haushalten und lerne ich noch.


Zum Schluss für jetzt noch sicherheitshalber die Info, dass ich Niederländerin bin und evtl. Fehler in der Sprache oder Schreibstil dann nicht unbedingt auf meine Bildung schliessen lassen ;)

VG
Miranda
MirandaR
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Re: Fragen zu Warenwirtschaft - Allgemein und Ready2order

Gute Morgen,

hat jemand eine Meinung dazu? Kennt das sonst jemand, dass sowohl EK als VK Preise so stark variieen können, und wie handhabt ihr das dann, speziell in der WaWi? Oder wie WÜRDET ihr das handhaben? KANN eine WaWi damit überhaupt umgehen?
Ich versuche da noch etwas die Wirkungsweise zu verstehen.

VG
Miranda
clarius
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Registriert: 11. Jan 2013 11:03

Re: Fragen zu Warenwirtschaft - Allgemein und Ready2order

EK-Preisschwankungen können in einer WaWi im Einkaufsbeleg dadurch abgebildet werden, dass mehrere Zeilen mit der gleichen Artikelnummer aber unterschiedlichen EK-Preisen bzw. unterschiedlichen Rabatten gebucht werden. Allerdings erfassen einfache WaWi-Programme keinen Lagerwert, bestenfalls kann man vom Artikel aus dessen Einkaufsbelegzeilen mit entsprechenden Mengen, EK-Preisen und ggf. Rabatten aufrufen. Die Nachkalkulation muss man dann von Hand / per Tabellenkalkulation machen.

VK-Preisschwankungen (zeitlich begrenzte Angebotspreise) kann man innerhalb der WaWi abbilden, das macht aber nur Sinn, wenn man in der WaWi Aufträge bzw. Rechnungen manuell erfasst bzw. wenn man Schnittstellen zu Shop/Kasse oder anderen Verkaufsplattformen hat, an die diese Angebotspreise übertragen werden können. Wenn man keine Schnittstellen hat, die die Preise von der WaWi an die externen Lösungen übertragen, dann müssen die Preise entsprechend extern (im Shop, in der Kasse ...) gepflegt werden.

Einfache WaWi-Software wird hier keine Unterstützung bei der Nachkalkulation bei stark schwankenden Einkaufspreisen bieten. Hier läuft die Kalkulation eher über die automatische Übernahme des letzten EK-Preises bzw. eines fest eingegebenen EK-Preises in den Verkaufsbeleg (Angebot/Auftrag oder Rechnung), was nach Eingabe des Verkaufspreises das Errechnen eines Rohertrags ermöglicht.

Größere Systeme (eher im ERP-Bereich zu finden) speichern die Artikelbewegungen Postenbasiert und sind in der Lage, für jede Artikelbewegung den korrekten Einstandspreis zu erfassen und zu verfolgen. Diese Systeme kalkulieren den Rohertrag eines Verkaufs auch dann richtig, wenn ein Artikel in einer Menge verkauft wird, die aus mehreren Einkaufsvorgängen mit verschiedenen EK-Preisen stammt.
:-y
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